Schlecht bezahlten Job nicht annehmen
Eine Freundin von mir hat heute einen gutbezahlten Job als Putzfrau angeboten bekommen. Aber, sie nimmt die Arbeitsstelle nicht, weil sie kein Bock hat Fremden ihr Dreck wegzuräumen. Dabei hätte sie etwas über 800€ verdient und wäre aus der 5jährigen Arbeitslosigkeit raus. Verstehe das nicht, soll sie doch froh sein ein Job zu bekommen. Andere wären froh darüber. Wie seht ihr das, würdet ihr Putzen gehen oder nicht?
Also ich bin mir da nicht zu schade. Ich mache bald eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und da gibt es die gleichen Aufgaben. Aber jeder Mensch ist anders. Hat er nun die Einstellung wie deine Freundin, die ich ehrlich gesagt nicht so super finde, oder nun einen anderen guten Grund.
Jemand der allgemein nicht gern putzt bzw. sich dazu zwingen muss seine eigenen vier Wände in Schuss zu halten, dem macht es woanders ebenso wenig Spaß. Wäre ich aber in der Situation wie deine Freundin und hätte nach 5 Jahren endlich mal die Chance, wieder Geld zu verdienen, dann wäre ich sofort bereit.
Aber wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden. Es gibt ja auch genug, die von Hartz IV leben und glücklich damit sind.
Ich wäre erst einmal froh, dass ich wieder ein Angebot gefunden habe und wieder arbeiten "darf". Ich finde, auch wenn man nicht viel mehr verdient als zum Beispiel ein Arbeitslosengeldempfänger, ist es doch wichtig, wieder ins Berufsleben einzusteigen und kein "nichts" ist. Meiner Meinung nach ist es besser einen schlechten Job zu haben, als arbeitslos zu sein.
Sie scheint ja dann auch mir ihrer Arbeitslosigkeit leben zu können, auch wenn so was verdammt dreist ist. Sie hat die Möglichkeiten einen gut bezahlten Job zu bekommen und will ihn nicht, weil sie dann putzen müsste. Putzt deine Freundin ihre Wohnung auch nicht? Ich würde für meine Eltern gegen Geld wahrscheinlich auch putzen. Aber deine Freunde liegt dann wieder nur den anderen Leuten, die einem geregelten Job nachgehen auf der Tasche und geniest ihr Arbeitslosengeld.
Also ich weiß ja nicht, wo genau sie dann putzen müsste, aber 800 € im Monat wäre doch schon eine deutliche Verbesserung zu ihrem aktuellen Arbeitslosengeld.
Wer sich für so was zu schade ist, der sollte mal überlegen, wie es auf einem Lebenslauf aussieht, wenn man gar nichts stehen hat.
Arbeitnehmer werden es bestimmt eher positiv sehen, wenn dann nach 5 Jahren etwas steht und wenn es nur "Drecksarbeit" ist. Da sieht man doch, dass man sich um Arbeit bemüht und auch mal so was annimmt.
Ich würde auch putzen gehen, wieso auch nicht? Besser, als zu Hause zu liegen und trübsinn zu blasen! Verstehen kann ich deine Freundin beim Besten willen nicht. Hört sich eher so an, als wolle sie nicht mehr arbeiten und lieber zu Hause faul rumliegen!
So was kann man nur ablehnen wenn man eine alternative hat, aber Arbeitslosigkeit gehört nicht dazu. Man sollte jeden Job nehmen den man bekommen wen er auch noch so schlecht ist. Den Arbeit ist Arbeit und mit Arbeit hilft man nicht nur anderen sondern ganz doll auch sich selbst. Lieber ein paar Zimmer sauber machen als den ganzen Tag daheim herumzusitzen.
Grundsätzlich kann ich zumindest verstehen, dass Deine Freundin wahrscheinlich lieber in einem anderen Job arbeiten würde, allerdings denke ich, dass man, wenn man sich zwischen Arbeitslosigkeit und einer Putzstelle entscheiden muss, man doch lieber den Job nehmen sollte. Gerade nach längerer Arbeitslosigkeit bekommt man eben nicht massenweise super Stellenangebote, das ist einfach so.
Persönlich bin zwar froh, das ich einen Bürojob habe, wahrscheinlich würde ich über eine Stelle als Putzfrau auch nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen, aber bevor ich nichts anderes hätte und einfach arbeitslos zu Hause herumhängen würde, würde ich die Stelle schon annehmen. Als mein Freund nach seiner Ausbildung zuerst auch keine Stelle finden konnte, hat er Übergangsweise ein paar Monate als Taxifahrer gejobbt, das ist bei seinem späteren Arbeitgeber, bei dem er immer noch beschäftigt ist, beim Vorstellungsgespräch auch echt positiv bewertet worden!
Ich hätte den Job in ihrer Situation höchstwahrscheinlich angenommen. HartzIV Empfänger sind wirklich oft "Nobodys" und wenn man doch einen Job hat und ist es die größte "Drecksarbeit", dann ist man endlich wieder wer, man ist ein Jemand! 800€ sind für Putzen sehr gut, wie ich finde. Bevor ich auf der Straße stehen würde, würde ich mich lieber schinden und mir meine 800€ verdienen. Ich finde es oft garnicht toll, wenn sich jemand, der garnichts hat für sowas zu schade ist und dann auf Kosten des Steuerzahlers lebt. Wenn man schon ein Angebot hat, diese Chance bekommen viele Arbeitslose nicht, sollte man es auch annehmen!
Ich kann das gar nicht nachvollziehen, dass sie den Job nicht angenommen hat. Ich selbst bin früher Nebenjob mäßig neben der Schule putzen gegangen, und hatte da auch gar kein Problem mit. Die Familie, in der ich geputzt habe, wollte nicht mal, dass ich die Toiletten putze, das haben sie selber gemacht, was ich echt toll fand, weil die Toilette mir als einziges Sorgen gemacht hat.
Ansonsten war das doch alles halb so wild; zwei Kinderzimmer, drei andere Zimmer, eine Küche und einen gefließten Flur habe ich geputzt, und das für 10€ Stundenlohn, was ich aber voll okay fand weil ich das als Schülerin ja gemacht habe.
Vor allem aber, wenn man durch einen solchen Job aus der Arbeitslosigkeit heraus kommen könnte, verstehe ich nicht wie man so was ablehnen kann.
Klar, wie die anderen schon gesagt haben: Man sollte sich dafür eigentlich nicht zu schade sein, zumal sie ja eben so lange arbeitslos war.
Ich habe letztens Jahr auch einen Ferienjob gehabt, bei dem ich "nur" fünf Euro die Stunde bekommen habe (bei Nachhilfe verdiene ich das doppelte). Aber ich war froh, dass ich diese Beschäftigung hatte, weil ich das Geld für meinen Führerschein brauchte!! Der ein oder andere hätte an meiner Stelle auch "nein" gesagt. Finde ich nicht so verständlich.
Aber mal eine andere Sache: Wenn sie diesen Job angeboten bekommen hat, dann muss sie sich doch auch um eben solch einen beworben haben, oder etwa nicht? Also das verstehe ich nicht dann so ganz. Dann soll man sich doch besser direkt um einen Job kümmern, den man auch machen möchte!
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