Durch Hund mit Fremden in Kontakt kommen - Wem erging es so?

Heute morgen bin ich auf meiner Gassirunde direkt zu Anfang einem Ehepaar mit einem Boston Terrier begegnet. Ich lief mit meinem Shih tzu ein paar Meter hinter ihnen her und habe Abstand gehalten, weil ich die Leute eben nicht irgendwie belästigen oder gar überholen wollte. Plötzlich blieb dann der Mann stehen und wartet auf mich. Er fragte mich dann, ob wir die Hunde vielleicht ein bisschen zusammen spielen lassen könnten. Seine Hündin war da schon abgeleint und flitze vorweg.

Ich sagte ihm dann, dass mein Hund eigentlich nicht mit anderen Hunden spielt, ich habe natürlich nichts dagegen habe und wir es ja probieren können. Ich habe dann meinen Hund auch abgeleint und er sauste gleich zur Hündin und ich staunte nicht schlecht, als die Beiden dann zusammen um die Wette flitzten und Spaß zu haben schienen. So etwas habe ich bei meinem Hund schon ewig nicht mit anderen Hunden erlebt. Also schloss ich mich dem Ehepaar an und wir gingen gemeinsam spazieren. Zu Anfang war der Mann recht Wortkarg, seine Frau lief voraus und der Mann eben neben mir. Als ich dann fragte, was denn sein Hund genau für eine Rasse sei, hat er den ganzen Spaziergang über mit mir gesprochen. Da taute er direkt auf und erzählte und erzählte.

Ich habe mich riesig gefreut, dass mein Hund so viel gerannt ist und Spaß mit einem anderen Hund hatte. Vor einigen Monaten war ich zuvor einer älteren Frau mit einem Dackel begegnet und wir zusammen eine Runde gelaufen und haben uns nett unterhalten. Ich glaube, so etwas passiert auch nur Hundehaltern, die eben anderen Hundebesitzern begegnen. Hatte ihr so etwas mit eurem Hund auch schon? Sind vielleicht sogar regelmäßige Kontakte oder gar Freundschaften daraus entstanden?

Ich hatte früher auch einen Hund. Wenn ich dann mit dem in den Park gegangen bin, hat man eigentlich fast immer andere Hunde getroffen und ist immer wieder in Gespräch gekommen und hat seine Runde gedreht. Es gab dann eine bestimmte Zeit am Tag, bei guten Wetter dann auch 2 mal, da haben sich dann mehrere Hundebesitzer getroffen und sind gemeinsam gelaufen. Da waren dann zeitweise bis zu 12 Hunde dabei.

Wenn so viele Leute zusammen laufen kommt man natürlich immer wieder mit verschiedenen Leuten ins Gespräch. Es gab dabei dann auch Kontakte, die dann nach einer Zeit übers Gassi gehen hinaus gegangen sind und man hat dann eben zusammen gegrillt oder sich einfach so mal im Garten getroffen. Und natürlich hatte man so auch immer mal wieder die Möglichkeit einen Hundesitter zu haben, wenn mal Not am Mann war, da hat dann jeder für den anderen eingestanden. Was die Kontakte angeht ist ein Hund eigentlich ähnlich wie ein Kind.

Ich habe zwar keinen eigenen Hund, aber das habe ich trotzdem schon erlebt, als ich mit einem Hund spazieren gegangen bin. Ich denke das liegt daran, das Hundebesitzer eben doch eine Gruppe sind, die auch zusammenhalten, und sich oft direkt sympathisch finden.

Außerdem ist es doch in diesem Fall für beide Seiten positiv, du hast dich gefreut das Ehepaar kennengelernt zu haben, weil dein Hund endlich mal wieder so richtig Spaß mit einem anderen Hund hatte. Und der Mann hat sich gefreut, dass er sich mit jemanden anders um seinen Hund unterhalten kann. Eben das ist das Tolle an solchen Bekanntschaften.

Ich habe das schon sehr oft erlebt und muss sagen, dass ich es wirklich schön finde. So schnell wie durch meinen Hund komme ich sonst nur selten mit jemandem ins Gespräch. Meine Hündin war als Welpe eine ganz Schlimme im positiven Sinn. Sie ist zu jedem hingegangen, der mir oder Mitglieder meiner Familie ähnlich sahen, und ist dort immer ganz schnell zwischen die Beine. Hätte ich da keinen Freund gehabt, wäre das prima gewesen, um einen Partner zu finden. Gelacht haben die Männer nämlich immer, wenn zwischen ihren Beinen mein Hund saß. Sie war da aber auch wirklich sehr flink und ich konnte sie kurz halten, wie ich wollte.

Nun treffe ich meistens andere Hundebesitzer und man tauscht sich über die Hunde aus, man lässt sie miteinander spielen und kommt auch privat ins Gespräch. So habe ich einige Menschen auf meiner täglichen Runde, die auf meinen Hund schon warten oder ihr auch mal etwas Schenken, wenn sie sehen, dass ich mit ihr komme.

Bei mir ist das öfter so, da ich meinen Hund mit fast jedem Hund spielen lasse. Viele der Leute erkenne ich sogar schon ohne Hund und grüße sie freundlich, die wissen auch wer ich bin und grüßen zurück. Ein paar kenne ich sogar per Namen, wie beispielsweise eine ältere Frau, die wirklich süß ist. Ich habe sie vor einigen Jahren kennengelernt und seitdem reden wir öfter mal, wenn sich unsere Hunde treffen.

Natürlich redet man mit den Menschen meistens über die Hunde oder über Themen, die gerade in der Presse sind, aber manchmal rede ich mit denen auch über meine Zukunft oder über das, was die schon so erlebt haben oder so etwas eben, das ist dann schon echt interessant, was das für Menschen sind. Und es ist auch schöner, wenn man mal mit wem reden kann, wenn man mehrmals am Tag mit dem Hund geht.

Früher bin ich ganz oft mit unserem Hund spazieren gegangen, irgendwann hat dann allerdings die Zeit gefehlt und dann mangelte es später auch an der Lust. Aber ich habe früher einige Leute kennen gelernt, denn mit einem Hund kommt man oft auch schneller ins Gespräch, da man dann ja schon eine Gemeinsamkeit hat und sich darüber unterhalten kann und außerdem hat man quasi einen Grund zur Kontaktaufnahme.

Ich bin schon sehr häufig durch Tiere mit anderen Menschen in Kontakt gekommen, nicht nur durch unsere Hunde, sondern auch natürlich durch die Pferde und auch schon durch die Katzen. Da ich aber nicht sehr kontaktfreudig bin, halte ich mich meistens eher bedeckt und deswegen gab es noch keine tiefer gehende Freundschaft, die sich aus einem solchen Kontakt entwickelt hat.

Wir haben einen drahthaarigen Fox Terrier und das ist nicht nur eine gleichermaßen eigensinnige und niedliche Hunderasse, sondern auch eine, die man bei uns in der Gegend nur sehr selten ansieht. Viele ältere Menschen kennen diese Rasse noch aus ihrer Jugendzeit, als sie noch häufig als Rattenfänger auf den hiesigen Bauernhäfen anzutreffen gewesen ist und schwelgen dann regelrecht in ihren Erinnerungen. Das finde ich immer ganz schön und ich bin natürlich auch immer sehr freundlich zu diesen Menschen, aber wenn ich ehrlich bin, dann bin ich häufig auch froh, wenn sie dann wieder ihres Weges gehen.

Sonst haben wir natürlich durch diesen putzigen kleinen Zeitgenossen auch viele Kinder, die zu uns kommen und fragen, ob sie unseren Hund einmal streicheln dürfen. Das nervt meine Mutter, denn die ist kein Kindermensch, ich finde das aber meistens nicht ganz so schlimm.

Durch unseren Jagdhund kommen auch häufig Jäger auf uns zu, die meinen mit uns fachsimpeln zu können. Jägern bin ich aber prinzipiell abgeneigt und deswegen nehme ich mir meistens nicht besonders viel Zeit für sie, sondern setze dann meinen Weg zügig wieder fort. Anders ist da mein Vater, seines Zeichens auch Jäger.

Das man seine Hunde mal mit fremden Hunden spielen lässt, das kommt bei uns in der Gegend auch häufig vor. Ich finde das eigentlich ganz normal, das kommt ständig vor.

Ich habe durch meine Hunde schon etliche Menschen kennengelernt und meistens waren dieses auch Hundebesitzer mit denen man sich dann auch mal ab und zu zu einem gemeinsamen Gassi gehen verabredet hat, damit sich die Hunde austoben können, denn es ist doch etwas anderes, wenn man nur "Gassi geht" oder der Hund sich mit einem Artgenossen so richtig auspowert.

Ich kenne das auch. Wenn ich nicht gerade bei furchtbar schlechtem Wetter oder zu unmenschlichen Zeiten mit dem Hund spazieren gehe, kann ich eigentlich immer sicher sein, dass ich irgendjemanden unterwegs treffe. Da ich meistens dieselbe Strecke laufe, treffe ich auch immer wieder dieselben Leute mit denselben Hunden. Da mein Hund mit jedem Hund spielt, laufe ich dann im Falle eines Treffens auch ein Stückchen mit den anderen. Der Vorteil ist ja auch, dass die Hunde so viel rennen, dass man dann gar nicht mehr so lange laufen muss, weil die Hunde schon vorher ausgepowert sind. Freundschaften sind daraus schon entstanden, aber keine, die unabhängig von den Hunden ist. Also ich rufe jetzt nicht bei den anderen Hundebesitzern an und frage sie, ob wir in der Kneipe etwas trinken gehen wollen.

Aber auch wenn ich mit dem Hund in der Stadt oder abseits der gewöhnlichen Spazier-Strecken unterwegs bin, kann ich eigentlich sicher sein, dass ich angesprochen habe. Viele erkennen nicht, dass mein Hund ein Pudel ist, weil erben nicht den typischen Pudelschnitt hat und zudem ein Königspudel, also ein Großpudel ist, was auch nicht so viele Leute kennen. Ich werde demnach sehr oft gefragt, was das denn für eine Rasse sei und falls es die Leute schon wissen, kommen sie meistens trotzdem her, weil man die Rasse eben eher selten zu Gesicht bekommt. Vor einiger Zeit bin ich mit meinem Hund viel Bahn gefahren und ich wurde auf jeder Fahrt mindestens einmal angesprochen, teilweise sogar zwei bis dreimal.

Ich finde das schon ganz nett, aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich manchmal einfach nur meine Ruhe haben will. Vor allem wenn es mir nicht gut geht und ich einfach eine Runde laufen will, um meinen Kopf frei zu bekommen, empfinde ich es eher als störend, wenn ich dann anderen Hundebesitzern begegne und laufe teilweise dann sogar Strecken, wo ich mir sicher sein kann, dass ich niemandem begegne.

Ich mag es eigentlich nicht besonders, wenn mich fremde Leute ansprechen und in Gespräche verwickeln wollen. Daher versuche ich in der Regel auch, den Kontakt so kurz wie möglich zu halten und schnell wieder meines Weges zu gehen. Ich gehe daher auch nicht mit fremden Leuten spazieren, selbst wenn sie den Eindruck erwecken, dass sie Kontakt suchen. Wenn ich mit meinem Hund draußen bin, finde ich es gerade toll, dann einfach meine Ruhe zu haben. Ich gehe auch sehr gerne spät am Abend oder in der Nacht spazieren und suche mir tagsüber auch eher abgelegene Routen aus, weil ich dann einfach wunderbar meine Ruhe habe.

Im Nachbarhaus wohnt allerdings eine Frau, die manchmal spazieren geht und die ich dabei auch schon getroffen habe. Sie hat zwar immer viel zu erzählen, aber mit ihr habe ich auch schon das eine oder andere Mal gesprochen. Einmal ist sie auch zusammen mit mir und meinem Hund spazieren gegangen. Allerdings ist das eben keine vollkommen fremde Person und ich bin auch nicht über den Hund mit ihr in Kontakt gekommen. Ab und zu finde ich das so in Ordnung, aber ich bin trotzdem lieber alleine mit dem Hund unterwegs.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Leute schon fast froh sind, wenn sie jemanden mit Hund sehen. Denn da kann man immer ein Gespräch beginnen, indem man zunächst Fragen zu dem Hund stellt. Ich komme manchmal an einem Haus vorbei, in dem eine ältere Frau wohnt, die immer so schaut, als würde sie am liebsten ein Gespräch beginnen, wenn ich dort vorbeikomme. Sie traut sich aber nicht so recht, was ich natürlich nicht schlimm finde. Häufig kann man solchen Gesprächen entgehen, indem man die anderen Menschen einfach ignoriert und keinen Blickkontakt sucht. Das ist mir dann auch am liebsten. Ich suche keine Bekanntschaften oder Freundschaften, schon gar nicht, wenn ich einfach nur mit dem Hund spazieren gehen möchte.