Ich heirate erst, wenn ich Geld für die Scheidung habe ...
Meine Freundin und ich haben gestern etwas gequatscht und uns auch über Ehe und ähnliches unterhalten. Sie hatte vor einiger Zeit mal eine Flamme, allerdings hat sie sich dazu nicht ihm gegenüber nicht richtig geäußert und war sich unsicher, ob sie die Freundschaft aufs Spiel setzen möchte, um eine Beziehung zu beginnen. Nun ist es so weit gekommen, dass der Kerl eine andere Freundin hat und das hat sie mir dann gestern erzählt. Ich war erst einmal geschockt und wir haben uns dann darüber unterhalten und ich habe auch so Sprüche gebracht wie "Was wird jetzt aus unserer Doppelhochzeit?". Meine Freundin meinte irgendwann im Laufe des Gesprächs, dass sie erst heiraten wird, wenn sie das Geld für die Scheidung hat. Anfangs fand ich das noch lustig, sie meinte aber dann auch, dass es ihr damit ernst sei. Denn eine Scheidung ist teuer, genauso wie eine Hochzeit und sie möchte nicht, dass man irgendwann dann mit jemandem zusammen bleiben muss, nur weil sie sich eine Scheidung finanziell nicht leisten könnte.
Das ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Spruch höre. Meine Mutter sagt das auch immer und sie meint, dass es sehr schwierig ist, heutzutage noch eine Beziehung für die Ewigkeit zu finden und dass man das immer alles mit einplanen müsste.
Was haltet ihr von dem Spruch? Habt ihr den auch schon einmal gehört oder sogar gesagt? Wie würdet ihr ihn interpretieren? Was würdet ihr darauf antworten?
Ich habe diesen Spruch "Ich heirate erst, wenn ich das Geld für die Scheidung habe!" auch schön des Öfteren gesagt. Meist ist so etwas auch in Gesprächen gefallen, wo es im Endeffekt um das Heiraten ging. Ich habe diesen Spruch auch schon des Öfteren gehört, denn dieser Spruch ist ja jetzt nun nichts Neues.
Es ist wirklich heutzutage so, dass eine Hochzeit sehr viel Geld kostet und eine Scheidung meist noch mehr Geld kostet, als man schon für die Hochzeit ausgegeben hatte. Ich denke, dass dieser Spruch wirklich zeigen soll, wie teuer solch eine Entscheidung werden kann. Ob nun die Entscheidung für die Hochzeit gemeint sein soll oder ob die Entscheidung die Scheidung gemeint sein soll, kann man, meiner Meinung nach, sehen, wie man möchte. Aber im Endeffekt ist beides sehr teuer. Es sei denn man plant eine billige Hochzeit ohne Gäste und desgleichen, dann kann man sich das Geld für die Scheidung aufheben.
Ich sehe in diesen Spruch aber auch, dass man sich sicher sein soll, wenn man eine Entscheidung trifft. Denn eine Hochzeit ist eine Entscheidung für das Leben, auf jeden Fall war das einmal so. Heutzutage ist es ja so, dass die Leute wahllos heiraten und sich dann genauso wieder schnell scheiden lassen. Man sollte schon genau nachdenken, bevor man eine Entscheidung trifft und irgendjemanden heiratet, da das wirklich sehr teuer werden kann.
Aus dem "Jetzt" heraus, würde ich gar nicht wissen, was ich antworten würde, da es jetzt in keinem richtigen Bezug steht und aus keinem richtigem Gespräch heraus gesagt wird. Sondern nur als Frage dargestellt wurde. Ich denke aber, dass mir plötzlich was einfallen würde, wenn jemand so etwas zu mir sagen würde.
Um ehrlich zu sein, wüsste ich jetzt auch nicht sofort was ich antworten soll. Ich kenne diesen Spruch auch schon, aber ich halte überhaupt nichts davon. Dann könnte man ja auch gleich sagen, dass man gar nicht heiratet, dann hat man viel mehr Geld, und muss sich auch an niemanden binden. Ich bin mir sogar gar nicht mehr so sicher, ob es überhaupt noch so "in" ist zu heiraten. Sich zu verloben reicht vielen da schon.
Ich kenne solche Gefühle aber auch, und kann deine Freundin in der Situation sehr verstehen, obwohl sie sich das teilweise auch selbst verschuldet haben wird. Jedenfalls wüsste ich nicht was ich darauf antworten sollte. Ich würde wahrscheinlich versuchen, ihr das zu erklären, dass man dann lieber gar nicht heiratet. Außerdem hängt es auch immer von einem selbst ab wie lange eine Ehe hält. Wenn man das schon zu Beginn einer Ehe sagt, das man schon genug Geld für die Scheidung hat, kommt das mit Sicherheit nicht so gut an.
Ich finde diesen Spruch ehrlich gesagt ganz fürchterlich und kann nicht verstehen, wie man so etwas äußern kann. Dann ist sich die Person auch nicht sicher, dass sie ihren Partner heiraten möchte und sie eine lange gemeinsame Zukunft haben. Für mich wäre es schon ein schlechtes Omen für die Ehe, wenn mein Partner sagen würde, dass wir erst heiraten können, wenn er eine Reserve angespart hat, um im Fall der Fälle eine Scheidung zahlen zu können. Ich glaube, da hätte ich schon keine Lust mehr zu heiraten und mir wäre die Hochzeit verdorben.
Meiner Meinung nach, sollte man eben nur heiraten, wenn man sich sicher ist. Natürlich kann es immer schief gehen, aber dann sieht man eben weiter und bekommt eine Scheidung sicherlich geregelt.
Mir ist der Spruch vollkommen neu und er gefällt mir auch nicht. Das Heiraten wird da als finanzielle Transaktion dargestellt, und dafür brauche ich weder Ring noch Standesamt. Anscheinend bin ich privat von naiven Idealisten umgeben, die tatsächlich noch davon ausgehen, dass die Liebe ein Leben lang hält. Das tut sie natürlich nicht immer, aber es ist ja auch nicht der Fall, dass der Kontostand mit dem Ja-Wort eingefroren wird.
Mit anderen Worten: Man kann ja theoretisch auch in der Ehe noch Geld verdienen und für den Ernstfall beiseite legen, wenn man schon alle Eventualitäten Jahre im Voraus plant. Es sei denn, Ehe bedeutet immer noch automatisch Aufgabe der Berufstätigkeit und Hausfrauendasein. Das hoffe ich nicht, mein Lebensweg sieht da ganz anders aus.
Ehrlich gesagt, bevor schon vor der Ehe an die Scheidung denke, würde ich lieber gar nicht erst heiraten. Ist ja heutzutage kein Problem mehr, und "versorgen" muss mich nun wahrhaftig keiner, Ehering oder nicht.
Also, schimpft mich romantisch, aber ich würde eher für die Hochzeitsfeier sparen als für den Scheidungsanwalt. Wobei ein Hochzeit ja auch dann gültig und gelungen ist, wenn sich das Brautpaar finanziell nicht ruiniert. Es gibt keine Mindestanzahl an Gästen, damit der Form Genüge getan ist, und ein paar Abstriche machen ja nicht gleich alles an Liebe und gemeinsamer Zukunft zunichte.
Nun mal objektiv gesehen, ist der Spruch nicht so falsch. Sicherlich denkt man an so was normal nicht, wenn man heiraten will, denn da ist ja alles super toll und schön und der Partner fürs Leben. Daher sagt man ja auch, zumindest kirchlich, bis dass der Tod uns scheidet. Ich hätte darauf wahrscheinlich geantwortet, dass ich nun nicht so handeln würde, jedoch würde ich einen großen Umschlag vom Tag oder Monat der Hochzeit aufheben und diesen für immer. In diesem Umschlag wären dann alle Unterlagen drin, inklusive Kontoauszug und so weiter, darein würde ich auch alle Zugewinne während der Ehe legen. Warum, denn das wird alles bei einer Scheidung verlangt und eine Bekannte ließ sich nun scheiden nach mehr als 30 Jahren Ehe und solche Sachen werden verlangt, was schier keiner mehr hat.
Ich finde so einen Satz schon ganz schlimm und kann es nicht nachvollziehen, wie man so etwas sagen kann. Gehört habe ich es leider auch schon und die Person hatte dann ein langes Gespräch über Beziehungen am Hals. Ich finde es viel wichtiger einen Schritt weiter zu gehen, wenn man merkt, dass man jemanden liebt.
Man kann sich eine Scheidung sicherlich nie leisten, wenn man vorher auf eine Hochzeit und Scheidung spart. Wie alt möchte man denn dann sein? Man muss sich im Leben auch etwas trauen, und wenn nichts zu holen ist, ist es das eben nicht und dann werden die Kosten auch sicherlich übernommen. Man bekommt doch auch einen Ausgleich bezahlt, wenn man weniger Geld hat und hat man mehr als der Partner kann man es sich auch leisten. In meinen Augen kommt so ein Satz nur von ganz großen Angsthasen. Angst vor einer ganz festen Bindung.
Ich finde den Spruch ziemlich harmlos und würde ihn auch nicht überbewerten. Dass jemand sehr viel Ernsthaftigkeit in diesen Spruch hinein interpretiert, finde ich übertrieben. Für mich ist das ein Satz, den man aus Spaß sagt, den man aber in dem Moment nicht unbedingt ernst meinen muss.
Grundsätzlich ist der Satz aber auch nicht so falsch. Viele Ehen werden geschieden und es wäre schon ein wenig naiv zu glauben, dass ausgerechnet die eigene Ehe für immer und ewig halten wird. Das kann sein, aber man muss eben auch einkalkulieren, dass man sich vielleicht irgendwann trennt. Eine Scheidung ist natürlich auch mit etwas Aufwand und einigen Kosten verbunden und es schadet nicht, wenn man sich dessen bewusst ist.
Ob man aber wirklich für eine Scheidung sparen sollte, noch bevor man sich entschließt zu heiraten, muss jeder selbst wissen. Wenn man feststellt, dass die Beziehung nach einer Eheschließung doch nicht mehr so richtig läuft und eine Scheidung unausweichlich erscheint, wird man diese auch über die Bühne bringen können. Ich denke nicht, dass man dafür immer etwas Geld zurückbehalten sollte. Das erscheint mir doch übertrieben. Aber der Gedanke an eine Scheidung ist sicher nicht grundsätzlich falsch. Zumindest ist es eine Option, die auf einige Beziehungen im Laufe der Zeit zukommen wird.
Ich halte einen solchen Satz zunächst vor allem für Unsinn und darüber hinaus für ein Zeichen von mangelnder Kenntnis der Sachlage. Schließlich hängt die Höhe der Kosten eines Scheidungsverfahrens vom Gegenstandswert ab, der sich im Vermögen der Eheleute widerspiegelt. Je mehr man also hat, desto mehr wird eine Scheidung auch kosten. Wer also ernsthaft Geld spart, um sich scheiden lassen zu können, der kann am Ende sicher sein, dass dieses Vermögen in den Gegenstandswert mit eingerechnet wird und insofern auch die Höhe der Kosten des Scheidungsverfahrens maßgeblich beeinflusst. Je weniger Geld man hat, desto günstiger wird eine Scheidung, das ist jedenfalls meine Erfahrung in meiner alltäglichen Arbeit.
Übrigens kenne ich diese Aussage vom mittlerweile angetrauten Ehemann meiner besten Freundin, der damals, als das Thema Heiraten bei beiden zuerst aufgekommen ist, etwas in dieser Richtung gesagt und sich auch ein Buch zum Thema Scheidung und Konsequenzen zugelegt hat. Das hat meine Freundin damals hart getroffen, aber ehrlich gesagt denke ich mittlerweile, dass es auf keinen Fall schaden kann, wenn man sich doch etwas mehr erkundigt, was eine Eheschließung überhaupt für Konsequenzen hat. Nicht zuletzt geht es auch um solche Dinge wie Rentenanwartschaften und Punkte, die man an den weniger verdienenden Partner abtreten muss, wenn der Versorgungsausgleich gemacht wird und alle in das bedeutet schon Einbußen auf Seiten des Partners, der mehr verdient hat. Ob jemand, der so vorausschauend zu sein versucht diesen Punkt auch tragen würde?
Allerdings glaube ich von alledem abgesehen, dass das Geld, das man sich für ein Scheidungsverfahren ansparen würde, wenn man das wirklich wollte, sicherlich im Laufe einer Ehe auch mal anderen Ausgaben zum Opfer fallen könnte und ich wäre mir insofern nicht sicher, ob diese Rücklage wirklich erhalten bleiben würde. Außerdem wird Deine Freundin sicherlich keinen Schimmer davon haben, wie viel Geld sie im Falle einer Scheidung bezahlen müsste. Und da ohnehin nur einer von beiden Ehegatten einen Anwalt braucht, weil nur einer vorgeschrieben ist, könnte man sich die Kosten für ein Scheidungsverfahren im Übrigen auch teilen, nachdem diese von einer Partei verauslagt wurden.
In dieser Variante habe ich das noch gar nicht gehört. Ich selbst sage immer: "Ich heirate nicht, weil die Scheidung Geld und Nerven kostet". Wirklich ernst gemeint ist das nicht, ich kann mir schon vorstellen, meinen Freund irgendwann zu heiraten. Natürlich ist es irgendwie unromantisch, wenn man schon vor der Hochzeit darüber nachdenkt, was wird, wenn man sich mal scheiden lässt und es zeugt scheinbar auch nicht unbedingt von Liebe und Vertrauen gegenüber dem Partner. Aber auf der anderen Seite ist es eben auch einfach nur realistisch gedacht, denn der Anteil der Ehen, die wieder geschieden werden, ist heutzutage nun mal sehr hoch.
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