Habt ihr schon mal einen leiblichen Elternteil gesucht?

vom 07.12.2012, 13:40 Uhr

Im Fernsehen kommen ja immer wieder Sendungen wie "Bitte melde dich" oder "Vermisst", wo leibliche Elternteile gesucht werden. Ich selber kenne keinen, der schon mal einen leiblichen Elternteil gesucht hat und frage mich, ob das wirklich so verbreitet ist.

Wart ihr schon mal in der Lage und habt euren leiblichen Vater oder eure leibliche Mutter gesucht? Wie war das Zusammentreffen? Habt ihr es bereut? Oder sind euch Fragen beantwortet worden, die euch gequält haben?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe mir diese Frage auch schon einmal gestellt, aber zum Teil aus einem anderen Grund:

1. Meine Urgroßmutter kommt aus der Ukraine (damals alles Russland), aber durch den Krieg wurde sie nach Deutschland verschleppt. Sie hatte dann ein Kind mit einem Deutschen, aber da zu der Zeit nichts beständig war, wurde sie mit Kind zurück in die Heimat gebracht. Ihren Mann hat sie so quasi verloren, möchte man meinen.

Jahre später, als mein Opa schon ca. 20 Jahre war, ist sie endgültig nach Deutschland ausgewandert und hat ihren Mann wiedergefunden. (Die genauen Umstände kenne ich nicht, denn ich kann sie leider nicht mehr fragen und mein Opa war in ihr Vorgehen nicht direkt involviert.) Sie hielt Kontakt mit ihm, denn sie haben sich weiterhin verstanden, aber zusammen waren sie nicht mehr (auch wenn es nie eine Scheidung gab). Mein Opa hat ihn auch kennen gelernt, aber es war kein Moment à la "beide rennen aufeinander zu und umarmen sich", sondern eher abgeklärt auf ein Bier und das war es dann schon.

2. Ich lebe ohne Vater und habe diesen deshalb nicht wirklich kennengelernt. In mir gab es aber auch nie den Wunsch eins Treffen, schließlich ist er für mich ein Fremder und Blutsverwandtschaft hat für mich keinen Wert.
Meine Mutter und ich haben ihn nur mal zufällig im Supermarkt oder bei der Post gesehen und durch amtliches weis ich jetzt auch wo sein Briefkasten wohnt, das war es aber.

Ein freudiges Wiedersehen gab es nicht, wie in den Sendungen beschrieben, denn oft kennt man die Person ja nicht wirklich. Bei mir kam also kein anderes Gefühl als Gleichgültigkeit auf.


Ich denke, wenn nicht allzu viele Jahre vergangen sind und man den Menschen vorher gekannt, gibt es schon Freudentränen. Nach zu vielen Jahren kann sich die Situation, der Charakter oder die Beziehung allerdings schwerwiegende geändert haben (wie bei meiner Uroma) und dann könnte es eher ernüchternd sein.

» Kisary » Beiträge: 8 » Talkpoints: 4,31 »


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