Haustiere als Familienersatz?
Ich könnte mir nie vorstellen, mir Haustiere anzuschaffen, weil man keine Familie hat. Für viele scheint es aber so zu sein, wenn man sieht, wie die Tiere gehalten werden und wie sie verwöhnt werden. Da kann manches Kind neidisch werden, wenn sie sehen, wie manche Tierhaltung ist. Ob das allerdings für die Tiere immer gut ist, wage ich zu bezweifeln.
Könnt ihr euch ein Leben ohne Familie aber mit Tieren vorstellen oder sind eure Tiere schon Familienersatz? Ich meine nun nicht, dass die Tiere mit zur Familie gehören, was eigentlich auch klar sein sollte, dass sie dazu gehören. Ich meine wirklich Familienersatz. Also statt Familie eben Tiere.
Ich kann mir das nicht vorstellen, da ich manchmal auch jemanden zum Reden brauche, wenn mich etwas bedrückt. Als mein Hund noch gelebt hatte, habe ich auch manchmal mit ihm gekuschelt, wenn es mir schlecht ging und meistens ging es mir danach auch viel besser. Trotzdem kann ich nur nicht zwischen Tieren leben und brauche auch mal Menschen um mich herum.
Nachdem mein Großvater gestorben ist, war der Hund für meine Oma auch ein ganz großer Halt. Natürlich waren wir auch für meine Großmutter da, aber natürlich ging das auch nicht spät abends oder nachts, wenn sie nicht schlafen konnte. Aber eigentlich ist der Hund auch kein Ersatz für meinen Großvater, da er schon vorher da war, aber vielleicht verwöhnt meine Großmutter ihren Hund jetzt mehr.
Es gibt schon Menschen, die zum Beispiel zehn Katzen Zuhause haben und dort ganz alleine wohnen. Aber ob diese wirklich keinen Kontakt zur Außenwelt haben? Das kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen. Davon habe ich noch nie etwas gehört.
Als Ersatz ganz sicher nicht, aber ich bin der Meinung, dass Tiere durchaus mit zur Familie gehören können. Wenn auch niemals als vollwertiges Familienmitglied. So gehört unser Hund definitiv einfach dazu. Er braucht uns (sowieso) und wir auch ihn. Er ist nie mürrisch, gibt keine Wiederworte, sorgt dafür, dass wir regelmäßig an die frische Luft kommen und ist eine prima Alarmanlage.
Ich hatte vor ein paar Jahren eine gute Freundin, bei der ich auch des öfteren mal übernachtet habe. Die Eltern hatten eine Katze,die mit am Tisch gesessen hat. Die hatte wirklich ihren eigenen Platz. Während die Katze den feinsten Schinken fressen durfte, durfte die Freundin sich diesen teuren Schinken nicht auf ihr Brot legen. Da dachte ich wirklich, ich bin im falschen Film. Zumal ich Tiere am Tisch wirklich unhygienisch finde. So was muss nicht sein. Die Katze wurde insgesamt komischerweise besser behandelt, als das eigene Kind und das ist natürlich ein Unding.
Wenn man nun schon sehr alt ist und einfach niemanden mehr hat, dann finde ich es aber in Ordnung, wenn man sich einen kleinen Hund oder eine Katze kauft. Man muss die Tiere nur wirklich entsprechend versorgen können. Und wenn die dann eben der Schatten der Person sind, dann ist das so. Ich glaube auch nicht, dass den Tieren das unbedingt schadet. Man sollte sie nur nicht in Klamotten stecken oder so etwas.
Ich würde mir nun auch keine Haustiere als gezielten Familienersatz anschaffen, aber ich glaube, dass das auch kaum jemand oder sogar wirklich niemand ganz absichtlich so macht. Vielmehr glaube ich, dass diejenigen, die ihre Haustiere als Ersatz für vor allem Kinder ansehen, sich gar nicht dieser Handlung bewusst sind, sich einen Ersatz anzuschaffen und die Tiere dann auch zu vermenschlichen. Ich kenne nun zwar auch Menschen, die sagen, dass sie keine Kinder haben und sich aus diesem Grund einen Hund anschaffen konnten, aber diese Leute verhätscheln ihre Tiere nicht gleichzeitig so, dass man den Eindruck gewinnt, sie würden hier eine Beziehung zu ihren Tieren aufbauen wie man das üblicherweise zu Kindern kennt.
Bei solchen Menschen, die wirklich einen Ersatz dafür suchen und finden, dass sie keine Kinder haben, was meistens wohl auch damit verknüpft ist, dass sie keine eigenen Kinder bekommen können, habe ich häufiger den Eindruck, dass diese psychisch entsprechend belastet sind und versuchen, etwas zu kompensieren. Natürlich birgt das auch einige Gefahren und ich denke auch, dass solche Menschen einem doch im Grunde genommen leid tun können, wenngleich ich hier auch die Tiere bemitleide. Ich glaube aber, wie gesagt, dass niemand oder wenigstens nur wirklich sehr wenige Menschen sich ganz absichtlich Tiere anschaffen, um damit nicht vorhandene Familien zu ersetzen. Wenn so etwas passiert, dann empfinde ich aber durchaus Mitgefühl für diese offenbar sehr einsamen Menschen.
Ich denke man kann Tiere nicht als Ersatz für einen Menschen sehen. Jedoch würde ich mir auf jeden Fall ein Tier kaufen, wenn ich merke, dass ich zu sehr vereinsame. Ich habe ja einen Hund und dieser schafft es schon mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Nur kann man sie eben nicht als Ersatz ansehen, auch wenn ich noch Familie habe. Ein Tier ist ein Tier und kann auch zum Begleiter werden, aber doch nicht einen Menschen ersetzen.
Ich habe schon oft Dokumentationen über Frauen gesehen, die sich einen Hund gekauft haben und ihn wie ein kleines Kind behandeln. Das geht wirklich gar nicht und ich kann es auch nicht nachvollziehen. In meinen Augen sind solche Menschen psychisch krank und bräuchten andere Hilfe als ein Tier.
Mein Hund ist kein Familienersetz, sehr wohl aber Familienmitglied. Glücklicherweise habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie und einen großen Freundeskreis, ich wäre also auch ohne ihn nicht einsam. Aber wichtig ist er mir dennoch und ich freue mich jeden Tag, dass er bei mir ist. Auch gehöre ich zu den Menschen, deren Hundehaltung wohl manchmal kritisch beäugt wird. Ich gebe recht viel Geld für meinen Hund aus und muss mir oft von Freunden anhören, dass es nicht normal ist, dass die Stunden in unserer Hundeschule teurer sind als Musikunterricht für Kinder. Ich sehe aber ganz ehrlich das Problem nicht. Mein Hund wird völlig artgerecht gehalten und warum sollte ich solche Dinge denn nicht unternehmen solange wir beide dabei Spaß haben? Weder ziehe ich ihm seltsame Dinge an, noch muss er andere, nicht artgerechte Dinge ertragen. Dass ich ihn deshalb als Kinderersatz ansehe, das ist völliger Quatsch.
Ich kann aber Leute, die sich sehr einsam fühlen und sich aus dem Grund ein Haustier anschaffen, sehr gut verstehen. Auch bei Obdachlosen kann man dieses Phänomen ja sehr oft beobachten. Und um ehrlich zu sein sehe ich auch daran auch nichts Schlimmes. Wenn es den Leuten dadurch besser geht, dann ist das doch völlig in Ordnung. Solange das Tier artgerecht gehalten wird ist es doch eine tolle Lösung für beide Seiten! Und ein Tier kann einsamen Personen sehr viel Geborgenheit geben, zudem haben die Leute so etwas zu tun. Sie können das Tier umsorgen und sind somit vielleicht ein wenig von ihren anderen Problemen abgelenkt.
Eine entfernte bekannte hat sich, nachdem ihre ganzen Kinder ausgezogen sind, fünf sehr kleine Hunde angeschafft, die werden bekocht, jeder hat sein eigenes Körbchen und natürlich wurde der Garten Hundegerecht umgestaltet. Wenn man mich fragt ob die Hunde für sie als Kinder bzw. Familienersatz hinhalten müssen, klares ja! Nebenbei genießen diese Hunde auch keine Erziehung…
Ich kann ja durchaus verstehen das man sich mal alleine fühlt, gerade wenn vorher noch Kinder mit einem gewohnt haben, aber Hunde oder auch allgemein Haustiere als Ersatz zu sehen, womöglich noch zu vermenschlichen, das geht gar nicht. Ein Tier bleibt ein Tier, egal ob nun mit Klamotten oder ohne, es kann vielleicht Gesellschaft ersetzen, eine Form der sozialen Nähe vorschwindeln aber es ersetzt niemals einen echten Menschen.
Da ich erst achtzehn Jahre bin und noch nie den großen Wunsch nach eigenen Kindern verspürt habe, kann ich es mir schon gut vorstellen, mal ohne Kinder zu leben, dafür aber mit Tieren. Das bedeutet ja nicht automatisch, dass man eigene Kinder für immer ausschließt und sich die Tiere als Familienersatz anschafft. Dass die Tiere zur Familie gehören ist für mich aber eine ganz selbstverständlich Sache. Immerhin leben sie mit einem unter einem Dach, sind genauso abhängig von dir wie Kinder und in den meisten Fällen auch absolut liebenswürdig. Man kann es natürlich auch sehr schnell übertreiben und die Tiere extrem vermenschlichen, was vor allem bei Hunden oft passiert. Das finde ich dann nicht mehr gut und in diesem Fall das Tier als Kinderersatz zu bezeichnen ist meiner Ansicht nach auch ziemlich dämlich. Es gehört zwar zur Familie, ist und bleibt aber ein Tier.
Meine Mutter ihr Freund ist beispielsweise LKW-Fahrer und somit ist sie unter der Woche auch alleine. Ab nächstes Jahr werde ich dann auch ausziehen und dann hat sie wirklich niemanden mehr zu Hause, außer den Hund eben. Dass es in so einem Fall schön ist, ein Tier bei sich zu haben, dass einen genauso liebt wie ein Kind und andersherum, finde ich eine schöne Sache. Solange man sich nicht einbildet, dass man deswegen keine eigene Familie mehr braucht, finde ich das vollkommen in Ordnung.
Doch, ich kann mir das schon vorstellen. Ich möchte aber trotzdem Kinder haben und ich glaube es wäre keine Alternative für mich. Aber wenn man sich für die Karriere im Beruf entscheidet, dann sind Tiere auch keine gute Lösung. Denn Kinder brauchen Aufmerksamkeit und sehr viel Zeit und das ist bei Tieren meiner nach auch nicht anders. Das heißt wenn man keine Lust auf Kinder hat, weil sie einem zu anstrengend sind, dann bin ich der Meinung das Tiere da auch nicht die beste Lösung sind.
Ich kann mir ein Leben nur mit Tieren so nicht vorstellen, sondern erst wenn ich älter bin. Gerade ältere Menschen die nur noch alleine leben, für die ist es sicher eine super Sache wenn sie sich einen Hund oder so kaufen. Um den können sie sich auch kümmern, als wäre es ihr Kind. Solche Menschen brauchen einfach ein Tier, um das sie sich Sorgen machen können, und um das sie sich kümmern können.
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