Keine Hilfe für Mütter im Alltag - denken alle nur an sich?
Ist das bei euch auch so, dass man als Mutter mit Kinderwagen ständig um Hilfe bitten muss, wenn man beispielsweise eine Treppe überwinden muss oder wenn man es alleine versucht, dass nicht mal einer fragt, ob er helfen kann? Das war doch früher mal anders. Denken die Leute denn alle nur an sich selber? Die kräftigen Männer gehen vorbei, schauen und lassen einen alleine mit dem Kinderwagen und den Einkaufstüten, die am Kinderwagen hängen alleine.
Helft ihr, wenn ihr eine Mutter mit Kinderwagen seht oder geht ihr dran vorbei? Wartet ihr bis die Mutter euch fragt oder bietet ihr von euch aus die Hilfe an?
Die Zeit wo ich einen Kinderwagen geschoben habe, ist zwar schon einige Jahre vorbei. Aber vor knapp acht bis zehn Jahren hatte ich da überall die Möglichkeit auf einen Fahrstuhl auszuweichen, wenn Treppen vorhanden waren. Daher brauchte ich niemanden um Hilfe bitten. Einzig bei den seltenen Fahrten mit der Straßenbahn hat es nicht immer geklappt, dass der Einstieg mit Gehweg auf einer Höhe war.
Aber ich musste nie jemanden fragen. Es bot sich immer eine Person von allein an, um mir zu helfen. Ob es daran lag, dass ich nun auch noch einen Zwillingskinderwagen hatte, weiß ich nicht. Aber so wirklich mag ich nicht daran glauben. Und mir ist auch schon ewig keine Mutter, wahlweise auch ein Vater oder Großeltern, begegnet, wo wirklich Hilfe mit dem Kinderwagen nötig war.
Ich zweifle ja schon aus Prinzip daran, dass früher alles besser war und Mütter mitsamt Kinderwagen die Treppen hoch getragen wurden. Selber frage ich prinzipiell immer nach, ob meine Hilfe erwünscht ist, bevor ich nach einem fremden Kinderwagen (oder Rollstuhl oder einer schweren Tasche) grabsche. Schließlich handelt es sich um anderer Leute Eigentum. Wenn das schon als mangelnde Hilfsbereitschaft gilt, wenn man mich fragen muss, tut's mir leid.
Von sich aus Hilfe anbieten kann übrigens auch nach hinten losgehen. Manche Leute reagieren da pampig, weil sie das ja alle ganz alleine schaffen. Weiß ich das vorher?
Allerdings hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich eine ältere Omi und ich mit dem Enkelkind samt Kinderwagen abgemüht haben, während ein paar sportliche junge Männer interessiert zugeschaut haben. Andererseits gab es da auch die Jugendlichen, die unaufgefordert, höflich und zackig Platz für eine Dame mit Krückstock gemacht haben. Man kann nicht alle Leute über einen Kamm scheren.
Ich denke auch nicht, dass es früher besser mit der Hilfsbereitschaft war. Mein Partner und ich helfen eigentlich immer, wenn wir sehen, dass eine Mutter Hilfe beim Kinderwagen tragen benötigt. Ganz einfach auch, weil uns das ja auch mal passieren wird und ich dann dankbar bin, wenn mir jemand hilft.
Ich kündige das aber auch vorher an und fasse da nicht einfach an den Kinderwagen. Immerhin gehört mir das Ding ja nicht und wenn man da einfach mal anfasst und das zu ruckartig passiert, kann der Wagen ja auch kippen.
Ich habe aber noch niemanden an so einer Frau vorbeigehen sehen. Bei uns sind die Leute eigentlich recht höflich erzogen und so schlimme Exemplare gibt es bei uns eher selten.
Diese alte Leier, dass früher alles besser war, finde ich auch immer wieder sehr unpassend. Ich glaube nämlich nicht daran, dass früher, wann auch immer das gewesen sein soll, alles besser war, während heute alles so schrecklich und grausam ist. Ich habe auch noch nicht die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen mit Kinderwagen, körperlich Behinderte oder andere Leute, die vielleicht manchmal Hilfe brauchen, lange abmühen müssen, bis ihnen mal jemand hilft. Oft ist es sogar so, dass sich direkt mehrere Leute zu der jeweiligen Person begeben und ihre Hilfe anbieten. Das habe ich schon mehrfach beobachten können.
Ich denke aber auch, dass man als Betroffener ruhig auch selbst etwas sagen kann. Eigentlich kann man nicht erwarten, dass alle Leute sofort sehen, dass man Hilfe braucht. Ich weiß, dass es einige Leute gibt, die immer erwarten, dass andere Leute ihre Hilfsbedürftigkeit in vollem Umfang erkennen. Aber das muss nicht immer der Fall sein und man sollte sich auch nicht zu schade sein, notfalls andere um Hilfe zu bitten. Oft sind andere Leute in Gedanken oder aus anderen Gründen abgelenkt. Ich muss sagen, dass ich auch oft nicht auf das achte, was um mich herum passiert. Wenn jemand etwas sagt, wird man dann erst einmal auf eine Sache aufmerksam, die man vorher ausgeblendet hat.
Beide Seiten sollten hier bereit sein, den Mund aufzumachen. Zu erwarten, dass jeder sofort von sich aus mit anpackt, ist für mich genauso falsch wie das Anpacken ohne zuvor zu fragen, ob man helfen kann. Viele kommen auch ohne Hilfe zurecht und fühlen sich dann angegriffen, wenn ihnen ein fremder Mensch einfach seine Hilfe aufdrängt, die in dem Moment gar nicht benötigt wird.
Ich habe noch nie einer Mutter mit Kinderwagen geholfen diesen zu heben, vielleicht werde ich aber nicht angesprochen, weil ich eine Frau bin und auch nicht so kräftig aussehe. Da ich keine Mutter bin, habe ich mir auch noch nie wirklich Gedanken über dieses Thema gemacht, aber wenn mich jemand ansprechen würde, dann würde ich helfen. Wenn ich länger darüber nachdenke, ist es bestimmt alles andere als einfach und ziemlich stressig.
Ich denke schon, dass die Leute zurückhaltender geworden sind. Leider weiß man aber auch nie, wie ein anderer Mensch reagiert, wenn man deren Kinderwagen, Koffer oder sonstiges Eigentum berührt.
Na ja, aber was forderst Du denn? Dass die Mutter mit dem Kinderwagen dann permanent von anderen Hilfe angeboten bekommt? Und wenn das keiner tut, sind die Menschen gleich herzlos und unhöflich? Das finde ich doch etwas übertrieben. Man kann doch nicht verlangen, dass man immer von Fremden Hilfe erhält, da sollte man lieber seine täglichen Wege so organisieren, dass man alles alleine hinbekommt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Menschen früher viel hilfsbereiter waren und nun keiner mehr hilft. Ich sehe es aber auch nicht oft, dass sich Mütter mit einem Kinderwagen bei einer Treppe abmühen. Meist gibt es doch Aufzügen und Rampen, die genutzt werden können. Als eine Mutter mal ihren Kinderwagen die Treppe bei der Apotheke herauf schaffen wollte, wo ich arbeite, bin ich sofort raus gegangen und habe gesagt, dass wir eine Rampe haben, die sie dann auch genutzt hat.
Mit tragen helfen wollte ich nicht, da es ein Zwillingskinderwagen war und ich Angst hatte, dass dieser kippt. Außerdem war es ja auch unnötig. Sonst biete ich meine Hilfe aber schon an, auch wenn ich eine zierliche Frau bin. Außerdem sehe ich es auch so, dass man dann als betroffene Mutter einfach mal jemanden ansprechen sollte, der einem vertrauenswürdig erscheint. Es ist eben eine hektische Zeit und man sollte nicht unbedingt erwarten, dass fremde Menschen sofort darauf achten, dass sich jemand mit einem Kinderwagen abmüht. Wenn aber nach Hilfe gefragt wurde, habe ich bisher noch nicht erlebt, dass diese abgelehnt wurde.
Naja, die Kinderwagenzeit mit meinen Kindern ist jetzt weit über 20 Jahre her und ich muss sagen, dass ich so gut wie nie um Hilfe bitten musste. Gerade zu damaliger Zeit waren Aufzüge oder Rampen nicht immer üblich und in der Altstadt hätte ich oft meine Mühe gehabt, wenn nicht sofort jemand gekommen wäre und mit angepackt hätte. Zu sehen, wenn jemand Hilfe braucht, war zu der Zeit irgendwie normaler als heute. Wahrscheinlich lag das aber auch an der Gegend und nicht an der früheren Zeit. Bei uns waren sie sehr hilfsbereit.
Neulich war ich in der Stadt und dort musste eine junge Mutter mit Kinderwagen eine Treppe hoch, weil der Aufzug defekt war. Ich habe das von einer Entfernung gesehen, wo ich nicht gleich eingreifen konnte. Sieh mühte sich rückwärts die Treppe hoch und frage auch 2 Passanten, der eine hatte Rückenschmerzen und konnte gerade nicht helfen und der andere hat gar nicht reagiert. Ich bin dann schneller gegangen und habt geholfen. Die Frau erzählte mir vom gleichen Problem, welches supermami hier anspricht.
Vielleicht haben wir es auch mal wieder mit Fällen von "selektiver Wahrnehmung" zu tun? Das kennt ja jeder: Wenn man ein Problem hat und keiner hilft, ärgert einen das maßlos, man merkt sich den Vorfall und erzählt auch anderen Leuten davon. Wenn alles glattgeht, bleibt der junge Mann oder die robuste Frau (so wurde ich schon bezeichnet), der den Kinderwagen oder was-auch-immer gestemmt oder die Tür aufgehalten hat, nicht unbedingt im Gedächtnis.
Ich tu mir auch ein bisschen schwer mit der Vorstellung von einem "Mama-Bonus", auf den manche Frauen ein Recht zu haben glauben. (allgemein gesprochen) Nur weil man mit Sprössling unterwegs ist, müssen sich nicht die Wogen teilen wie seinerzeit am Roten Meer. So nach dem Grundsatz: Alleinstehende Frauen, Männer und Senioren, kommt hergerannt, ich bin Mama, unterstützt mich!
Wenn mal was klemmt, ist es - nicht nur für mich, sondern für die meisten Normalbürger - selbstverständlich, Hilfe anzubieten. Aber letzten Endes hat doch jeder die Aufgabe, seinen Alltag selbst zu stemmen. Rollstuhlfahrer oder Menschen mit anderen Behinderungen haben es noch viel schwerer und oft genug den Ehrgeiz, alleine zurechtzukommen.
Und wenn jemand sagt, er habe Rückenschmerzen oder sonstige Probleme, muss das ja keine bösartige Ausrede sein. Ich kann auch an manchen Tagen schlecht Treppen steigen, weil meine Knie im Eimer sind, da würde ich keinen schweren Koffer hochschleppen helfen. Man sieht es den Leuten ja nicht immer an, ob sie Hilfe mutwillig ablehnen oder schlicht nicht können.
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