Quälende Ungewissheit - wie sehr leidet Ihr darunter?

vom 06.12.2012, 18:38 Uhr

Ich denke, es geht sicher vielen so, wie mir. Wenn mich irgend etwas beschäftigt und ich mich dann mehr und mehr in diese Gedanken herein steigere, kann ich nicht mehr schlafen, beziehungsweise einschlafen, wenn ich diese Gedanken mit ins Bett nehme. Ich bekomme dann Herzklopfen und könnte direkt wieder aufstehen.

Ein aktuelles Beispiel hatte ich in der letzten Nacht. Mein Freund war mit einem Bekannten und dessen neuer Freundin in einem Partyhaus in Berlin. Das Problem war nur, dass diese Frau gleichzeitig auch seine Ex-Liebschaft ist, aus seinen Erzählungen weiß ich, dass er damals ziemlich unter dem Hin- und Her gelitten hat, was sie abgezogen hat. Ich wusste zwar, dass er dort ist, aber nicht, mit wem. Das hatte er mir erst am Telefon erzählt, als er wieder zurück war. Und das hat schon ausgereicht, dass ich sofort Herzklopfen bekam und angefangen habe, zu zittern.

Immerhin war er ganze 3 (!) Stunden mit den beiden zusammen und hatte auch sehr viel getrunken. Und woher weiß ich, ob er wirklich mit beiden dort war oder vielleicht doch nur mit ihr alleine?! Er sagte mir zwar gestern, bzw. heute früh am Telefon schon, dass ich mir da keine Sorgen machen muss und diese Frau zu seiner Vergangenheit gehört und so weiter. Aber ich konnte mich nur schwer beruhigen und habe noch sehr lange wach gelegen, nachdem wir unser Telefongespräch beendet hatten.

Für mich ist das ganz schlimm, im Ungewissen zu sein, da kann ich nicht schlafen. Mir gingen sämtliche Gedanken durch den Kopf, warum er so viel Zeit mit den beiden verbringen musste und so weiter. Dementsprechend schlecht ging es mir dann auch heute morgen, ich konnte nichts essen, obwohl ich Hunger hatte, aber ich habe mein Frühstück stehen lassen, es ging nicht. Und ab und zu kam dann auch dieser Kloß im Hals, das eine Mal bin ich auf die Toilette gestürmt, weil mir die Tränen kamen. :evil:

Als er mich dann heute Vormittag im Büro anrief und wir noch einmal darüber gesprochen haben, ging es mir auch gleich besser, er versicherte mir noch einmal, dass er diese Frau zwar immer noch mag, mich aber liebt. Und dass es die beste Medizin wäre, wenn ich sie mal kennen lerne. Jedenfalls hatte mich dieses Gespräch dann auch beruhigt, so dass ich mich auch wieder auf meine Arbeit konzentrieren konnte.

Wie ist das bei Euch, leidet Ihr auch so sehr, wenn Ihr das Gefühl habt, etwas wäre nicht geklärt oder Ihr wärt im Ungewissen? Oder habt Ihr da eher ein dickes Fell und lasst es nicht an Euch heran?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube, mit Ungewissheit kann keiner besonders gut umgehen. So ähnlich wie bei einer Untersuchung beim Arzt: Wahrscheinlich ist es nichts Ernstes, aber bis die Entwarnung kommt, sitzen die allermeisten Menschen wie auf Kohlen. Einen Unterschied sehe ich allerdings zwischen Ungewissheit und Eifersucht, die ich mal so spontan und aus dem Hut unbekannterweise bei dir diagnostiziere. ;)

Wenn man sich vertraut, gibt es ja eigentlich keine Ungewissheit in diesem Sinne. Der andere hat gesagt, das passt so, also vertraue ich ihm. Wenn dieses Gefühl nicht da ist, geht natürlich das Gedankenkarussell los.

Vielleicht solltet ihr mal darüber reden? Vielleicht sollte dein Freund auch schon aus Rücksichtnahme auf deine Gefühle nicht mit der Ex einen draufmachen? Aber wenn er nicht weiß, wie sehr du darunter leidest, gibt es für ihn ja keinen Grund, sein Verhalten zu ändern.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ja, dass kenne ich zu gut. Wenn ich mir irgendwo den Kopf drüber zerbreche und diese Gedanken auch mit ins Bett nehme, da sie mich eh schon den ganzen Tag beschäftigen. Dann kann ich abends auch nicht schlafen und denke dir ganze Zeit nur nach, obwohl ich schon so müde bin dann.

Na gut, wenn mein Freund mit einem Bekannten und dessen neuen Freundin in einem Club unterwegs wäre und sich heraus stellen würde, dass die neue Freundin des Bekannten von meinem Freund die Ex-Freundin ist, dann würde ich auch Herzklopfen bekommen. Denn immer hin sind die Beiden zwar schon lange auseinander, aber mir geht dann der Spruch "alte Liebe rostet nicht", nicht aus dem Kopf.

Ich würde, wenn mein Freund mich dann anrufen würde und mir das auch erzählen würde, mit wem er da gerade unterwegs einen Trinken war und ich zu diesem Zeitpunkt auch schon im Bett liegen würde, mich auch nach dem Telefonat total verrückt machen und darüber nach denken, ob die Beiden wirklich nichts mit einander hatten. Vor allem weil Alkohol mit im Spiel war.

Natürlich würde ich mich da nicht so rein steigern, sodass mir die Tränen in die Augen geschossen kommen würden oder desgleichen. Ich würde mir wirklich nur die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrechen.

Wenn ich mich dann einen Tag später mit meinem Freund über seinen gestrigen Abend unterhalten habe und ihn meine Bedenken geschildert habe und er mich dann auch beruhigt hat. Dann war mein Kopf auch immer klarer, als vorher. Aber die Ex-Freundin wollte ich trotzdem nicht wirklich kennen lernen wollen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann dich nur zu gut verstehen. Bin ich in Ungewissheit, ist es ganz schlimm für mich. Immer dann, wenn ich mich beispielsweise mit meinem Freund streite und wir dann tagelang keinen Kontakt miteinander haben, geht es mir ganz schrecklich. Ich habe die ganze Zeit einen Kloß im Hals, verspüre keinen Appetit und kann an nichts anderes denken. Außerdem kann ich dann auch nicht richtig schlafen, sondern wache mehrmals in der Nacht auf. Am nächsten Tag fühle ich mich dann auch dementsprechend fertig.

Ich hasse es, wenn ich bei irgendetwas im Ungewissen bin und möchte am liebsten immer sofort wissen, was los ist. Mit Ungewissheit kann ich wirklich schlecht umgehen, da ich meine Gedanken nicht einfach so beiseite schieben und mich ablenken kann. Obwohl ich natürlich meinen normalen Tätigkeiten nachgehe, mache ich mir immer wieder Gedanken. Das ist richtig ätzend, da die Situation ja auch nicht dadurch besser wird, wenn ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbreche. Was dagegen machen kann ich aber auch nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Unwissenheit ist wirklich sehr schlimm. Ich hatte vor längerer Zeit eine Untersuchung beim Arzt. Eigentlich wusste ich, ja was ich habe, weil meine Oma das auch hat, aber dennoch war ich sehr nervös und wollte es doch endlich hören. Ich denke keiner kann besonders gut mit Unwissenheit umgehen. In deinem Fall würde ich einfach versuchen deinen Freund zu vertrauen. Immerhin führt ihr eine Beziehung und da geht es gar nicht, wenn der Partner kein Vertrauen bekommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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