Burschenschaften, was ist das und wie definiert man sie?

vom 06.12.2012, 16:11 Uhr

Seit vielen Jahren kommt immer mal wieder der Begriff Burschenschaft auf. Es ist für mich eher ein Mysterium, etwas, das ich nie wirklich mit erlebt habe und nicht genau weiß, um was es sich eigentlich handelt. Neulich in der Schule haben ein paar Schüler darüber geredet, über die Kopfbedeckung. Ich habe mich gefragt, was es mit Burschen heute noch auf sich hat.

Meine Frage also: Was genau sind Burschenschaften? Kennt ihr jemanden, der selber in einer Burschenschaft ist, seid ihr vielleicht selbst in einer solchen "Gruppe"? Und wie soll ich mir das vorstellen?

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Außenstehende können sich eine Burschenschaft vielleicht wie einen Verein oder Treffpunkt für Studenten vorstellen, was aber sehr grob ausgedrückt ist. Einer Burschenschaft treten konservative Studenten (manchmal auch Schüler) bei, um dort mit Gleichgesinnten zusammenzukommen. Jede Burschenschaft hat ein (meist sehr großes und altes) Haus, auf dem man zusammenkommt. Eine Burschenschaft ist definitiv politisch geprägt. Die Geschichte der Burschenschaften ist zudem sehr traditionsreich und früher waren Burschenschaftler auch stark an der Politik beiteiligt. Bei sehr vielen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die vielen Burschenschaften aber auch. Vor allem was das Fechten angeht, was eine der ältesten Traditionen der Burschenschaften ist. Manche "schlagen" gar nicht mehr, während andere Burschenschaften für die reine Aufnahme schon ein bis drei Partien verlangen. Zudem gibt es auch Landsmannschaften, die quasi einen Gang ruhiger fahren.

Burschenschaften sind heutzutage sehr mit Vorurteilen belastet. Vor allem wird ihnen nachgesagt, dass sie rechtsradikaler Gesinnung seien, aber dies kann man so definitiv nicht sagen. Leider gibt es ein paar Burschenschaften, die aus dem Ruder laufen, aber das gilt absolut nicht für die breite Masse! Zu früheren Zeiten waren Burschenschaftler ein sehr, sehr liberaler Part in Deutschland. Selbst Karl Marx, ein großer Vertreter des Kommunismus, war in einer Burschenschaft. Zudem ist das Leben innerhalb einer Burschenschaft sehr gemeinschaftlich. Zu Festen kommen junge Studenten mit den "alten Herren" (Mitlgieder, die aber nicht mehr studieren) zusammen und es gibt sehr hochwertige Diskussionen über Politik und Wirtschaft. Zudem schüren Burschenschaften auch Kontakte. Ein Bekannter von mir bekam von einem alten Herren beispielsweise seine Traumwohnung günstig vermittelt.

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