Jeden Tag als Geschenk ansehen, schafft ihr das?

vom 06.12.2012, 10:40 Uhr

Ich kenne diesen Spruch auch von meiner Oma. Sie ist auch sehr gläubig, aber ich bin nicht der Meinung, dass diese Einstellung unbedingt mit diesem Satz in Verbindung gebracht werden muss. Ich bin selbst auch nicht gläubig, zumindest nicht im christlichen Sinne, aber ich finde den Gedanken, dass man jeden Tag als Geschenk ansehen sollte, im Prinzip ganz schön. Natürlich kommt es auch immer darauf an, von welchem Standpunkt man das Ganze sieht. Glaubt man an Gott und sieht ihn als Schöpfer an, dann fällt es einem natürlich auch leichter, den Tag als Geschenk Gottes an den Menschen anzusehen. Allerdings ist es aber auch sehr schwierig, das Ganze wirklich so zu sehen, denn es gibt ja immer mal wieder Tage, an denen man am liebsten nicht aus dem Bett gestiegen wäre und froh ist, wenn er rum ist.

Solche Tage gibt es eben auch und mir fällt es sehr schwer, jeden Tag als ein Geschenk anzusehen. Meine Oma hat beispielsweise schon eine schwere Krebserkrankung hinter sich und hat sie besiegt. Sie sieht jeden Tag deshalb als Geschenk an, weil sie eben nicht gestorben hat. Ihr wurde noch ein wenig Zeit auf dieser Erde geschenkt und dafür ist sie dann einfach dankbar, auch wenn sie im Prinzip keine Angst vorm Sterben hat. Gerade junge Menschen wissen es oft nicht zu schätzen, dass sie gesund sind und im Prinzip ein sorgenfreies Leben führen können. Sie beschweren sich dann über Kleinigkeiten. Ich bin auch der Meinung, dass man einfach das Beste auf jedem Tag machen sollte. Es gibt auch Tage, die einfach nicht so laufen, wie man es sich vorgestellt hat. Das gehört genauso dazu wie die guten Tage, denn das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert, wie man so schön sagt!

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde das es beachtlich ist, wenn man jeden Tag als Geschenk ansehen kann. So etwas ist meiner Meinung nur möglich, wenn mal vollkommen glücklich ist und im Leben das erreicht hat was man will- und nicht mehr für das Morgen lebt. Und dieser Zustand, den gibt es wohl nur, wenn man älter ist, wenn man in einem Alter ist, in dem es nicht mehr darum geht, zu funktionieren und man nicht mehr aufstehen muss um etwas zu erfüllen, um benotet zu werden oder beurteilt zu werden oder um das Geld nach Hause zu bringen.

Anders kann ich mir das nicht erklären- ich sehe die Tage nicht als Geschenk an, vielleicht wirken die ein oder anderen Tage wie ein Geschenk, etwas Kostbares und Wertvolles- aber das sind einfach nur die Tage, an denen ich sehr glücklich bin, an denen alles perfekt zu sein scheint.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin überhaupt nicht gläubig, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass in diesem Satz viel Wahres steckt. Ich schaffe es zwar nicht so wirklich, danach zu leben, auch wenn ich es immer im Hinterkopf habe, aber ich versuche es und je älter ich werde, desto eher schaffe ich es.

Klar, es gibt immer mal wieder Tage, die einfach total sinnlos erscheinen. Es ist stresig auf der Arbeit oder in der Schule, man hat Streit mit dem Partner oder Freunden, man findet keine Zeit für sich und zu Hause im Haushalt gibt es auch noch viele Dinge zu erleidgen. So ein "Geschenk" will natürlich keiner haben und somit schaffen es die meisten auch nicht, jeden Tag als Geschenk anzusehen. Wenn man jedoch betrachtet, dass man auch an Tagen wie diesen die Zeit mit dem Partner, der Familie oder auch nur einem guten Freund verbringen kann beziehungweise darf, dann ist das doch schon ein Grund, um dankbar zu sein, dass man diesen Tag erleben durfte. Man muss nicht Gott dafür danken, wenn man nicht an ihn glaubt, aber einfach dankbar sein geht ja trotzdem. Ich bin auch an einem stressigen Tag in der Schule immer glücklich, meinen Freund sehen zu können und genieße dann eben die paar Minuten des Tages, in denen ich mit ihm auf den Bus warte und ihn küssen kann. Man muss eben immer das Positive am Tag sehen und nicht das Negative. Dass das nicht immer gelingt, ist aber selbstverständlich.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass es unterschiedlich ist. Ich selbst bin auch der Meinung, dass man versuchen sollte jeden Tag als ein Geschenk anzusehen, auch wenn es manchmal schwer fällt. Deswegen versuche auch ich jeden Tag danach zu leben und ich denke, dass es mir auch meist ganz gut gelingt. Meist denke ich mir, wenn es nicht so gut läuft, dass es doch viel schlimmer sein könnte und dass ich dankbar dafür sein sollte, dass es mir so gut geht: Ich bin gesund, ich habe eine wundervolle, ebenfalls gesunde Familie und wohl die besten Freunde, die schönste Katze auf der Welt und sowieso die schönste Reitbeteiligung auf der Welt. Mir geht es eigentlich richtig gut und ich versuche immer wieder daran zu denken.

Es ist normal, dass es einem manchmal schwer fällt, jeden Tag als Geschenk anzusehen, weil man dazu gewissermaßen auch immer das Gute sehen muss. Das fällt einem, wenn zum Beispiel das Auto kaputt ist, es auf der Arbeit mal wieder nicht so läuft oder man Stress mit Freunden hat sicherlich schwer. Jedoch sollte man daran denken, dass es immer wieder aufwärts geht und dass Menschen, die vielleicht im Sterben liegen, sich sehr darüber freuen würden, wenn sie so ein Leben wie wir hätten und und noch Zeit hätten und nicht daran denken müssten, wie knapp ihre Zeit begrenzt ist.

Ich denke, dass vor allem die älteren Leute wissen, was sie sagen. Sie wissen, wie begrenzt die Zeit ist, die man noch hat und deswegen wissen sie wahrscheinlich genau die zu schätzen, vielleicht, weil sie die Zeit früher nicht so genossen haben, wie sie es besser hätten machen sollen. Deswegen versuchen sie es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ans Herz zu legen, damit sie ihre Zeit besser nutzen und jeden Tag zu schätzen wissen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich versuche jeden Fall, jeden Tag so gut wie es eben geht, zu genießen. Dabei habe ich auch gelernt, nahezu jeden Tag etwas Positives zu sehen. So gibt es eigentlich immer etwas, was ich an einem Tag schön fand und es kommt tatsächlich sehr selten vor, dass ich nichts Positives an einem Tag sehen kann. Stattdessen gibt es immer einige Sachen, die einen Tag schön für mich machen. Dabei muss ich dafür auch nicht immer etwas Besonderes erleben oder mir etwas Großes kaufen. Es ist manchmal auch einfach nur schön, wenn ich etwas besonders Leckeres gegessen oder einen Sonnenuntergang angeschaut habe. Solche Kleinigkeiten machen einen Tag auch für mich schön.

Auch wenn ich jeden Tag etwas Positives für mich finden kann, ist es dennoch nicht so, dass ich auch jeden Tag als Geschenk ansehen kann. Auch wenn ich beispielsweise an einem Tag etwas Gutes gegessen habe, sehe ich den Tag trotzdem nicht als Geschenk an, wenn ansonsten nahezu alles schief gegangen ist.

Ich denke, dass es auch absolut nicht wichtig ist, wirklich jeden einzelnen Tag als Geschenk anzusehen. Immerhin hat doch jeder Mensch hin und wieder einen schlechten Tag und das ist ja auch völlig normal. Niemand kann jeden Tag absolut glücklich sein, wenn etwas Schlimmes passiert. Von daher finde ich es normal, dass man in solchen Fällen auch hin und wieder schlechte Laune haben darf. Dass man dann auch einen Tag nicht positiv sieht, ist auch klar. Dabei ist es doch viel wichtiger, dass man das Leben allgemein genießen kann und wenn der Großteil der Zeit schön ist, dann ist es ja auch völlig egal, wenn es hin und wieder einen Tag gibt, den man schrecklich findet.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich versuche wirklich an meiner Einstellung zu arbeiten, aber irgendwie gelingt es mir nicht etwas optimistischer zu sein. Eigentlich weiß ich ja, dass jeder Tag ein Geschenk ist und wir unsere Zeit gut nutzen sollten, damit wir eben auch glücklich und zufrieden sind, aber in letzter Zeit bin ich einfach nur traurig und niedergeschlagen und fühle mich nicht so wohl. Eigentlich habe ich auch ein schlechtes Gewissen, denn ich bin sehr glücklich, dass ich am Leben bin. Aber manchmal gehen die schönen Dinge unter dem ganzen Stress verloren, da kann man schon einmal die optimistische Einstellung verlieren. Ich versuche auf jeden Fall nach dieser Weisheit zu leben, denn das Glücklichsein ist das, was ich immer anstrebe.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin auch nicht gläubig, zumindest nicht im traditionellen Sinne. Ich glaube nicht an die Kirche, die Religionen und ihre Lehren. Ich habe mit der Zeit meinen eigenen Glauben erschaffen oder vielmehr gefunden. Demnach denke ich nicht das "dort oben" jemand sitzt der uns jeden Tag schenkt, oder halt dieses Leben geschenkt hat. Ich kann am ehesten etwas mit dem Gedanken anfangen, das am Anfang von allem etwas war was sich immer wieder geteilt hat. Und dieses etwas war das man heute Gott nennt. Demnach sind wir alle göttlich, nur wissen wir dies nicht mehr.

Also selbst wenn ich es nicht direkt als Geschenk von jemandem sehe, so steckt doch in diesem Satz für mich die Aussage dahinter, Dankbarkeit dafür zu empfinden am Leben zu sein und das Beste daraus zu machen. Man kann entweder sein Dasein führen und alles Scheiße finden, sich irgendwie maulig von Tag zu Tag zu schleppen, oder aber versuchen es zu genießen.

Ich bin sehr dankbar. Dafür das ich eine wundervolle Familie habe. Gute Freunde. Einen Partner. Eine Arbeit zu der ich gerne gehe. Das ich ein Dach über dem Kopf habe, immer etwas zu Essen und so weiter. Wenn ich mir diese Dinge verinnerliche bin ich unglaublich dankbar für jeden Tag. Und dafür muss nicht alles perfekt laufen oder immer nur schön sein.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^