Nikolaus: Teller oder Stiefel?
Ihr kennt ja sicher alle das Lied "Lasst uns froh und munter sein", das zu dieser Jahreszeit wohl vor allem in Kindergärten rauf und runter gesungen wird. In diesem Lied ist die Rede von einem Teller, der am Abend aufgestellt wird und auf den der Nikolaus dann die Geschenke legt.
Meine Oma, mit der wir früher zusammen gewohnt haben, hat mir auch immer einen Teller gegeben, den ich am Abend des 5. Dezember vor die Tür gestellt habe und auf dem ich dann am nächsten Morgen meine Geschenke vorgefunden habe. Sonst kenne ich den brauch, einen Teller aufzustellen, aber eigentlich gar nicht. Ich kenne niemanden, der es so macht. Bei allen sind es die Stiefel, die am Abend vor die Tür gestellt werden.
Wie ist das bei auch? Kennt ihr den Brauch, dem Nikolaus einen Teller hinzustellen und macht ihr es vielleicht sogar? Oder waren es bei auch schon immer die Stiefel?
Bei mir wurde immer ein Stiefel mit Süßigkeiten gefüllt und ich habe noch nie einen Teller bekommen, aber als ich älter wurde und als Jugendliche nicht mehr an den Nikolaus geglaubt habe, hat meine Oma mir und meiner Schwester ihre Geschenke persönlich überreicht. Das finde ich wirklich sehr süß, da sie uns immer noch beschenken wollte und auch Freude daran hatte. Eine Klassenkameradin hat zum Nikolaus als Jugendliche nichts mehr bekommen.
Auf deine Frage muss ich wohl mit einem klaren "beides" antworten. Inzwischen trifft zwar altersbedingt auf mich weder das eine, noch das andere zu, aber traditionell gab es bei uns zum Nikolaus immer beides. Zuhause von meinen Eltern gab es immer den von dir genannten "Socken", wenn man diesen überhaupt als solchen bezeichnen kann. Es war schon fast so etwas wie ein kleiner Beutel, in dem dann immer Süßigkeiten und Obst waren.
Meist gab es von meinen Großeltern dann ein paar Tage später, meist waren wir am darauf folgenden Wochenende immer bei ihnen, auch noch eine kleinigkeit, nachträglich zum Nikolaus-Tag. Hier gab es dann meist Nüsse und Schokolade und selbstgebackene Kekse, die uns auf einem "Weihnachtsteller" überreicht wurden. Die Teller mussten wir aber immer wieder zurück bringen fürs nächste Jahr, wenn wir diese geplündert hatten.
Stiefel, bei mir waren es immer die Stiefel. Ich habe als ich noch ein Kind gewesen bin immer meine Reitstiefel aufgestellt und dazu ein Glas Milch für den Nikolaus und einen Teller mit Keksen für sein Pferd, denn wie jeder weiß reitet der Nikolaus ja auf seinem weißen Pferd und das soll auch etwas haben. Warum ich mich für Kekse entschieden habe, das weiß ich nicht. Am Morgen des sechsten Dezembers waren dann meine Stiefel gefüllt mit Nüssen und einem ganz kleinen Geschenk und das Glas mit der Milch war leer. Genau so sind die Kekse verschwunden gewesen.
Neben meinen Stiefeln stand dann immer einer von diesen besonderen Weihnachtstellern, auf dem lagen noch mehr Nüsse und ein Paar Mandarinen, die ich nicht mag. Aber das weiß der Nikolaus ja natürlich nicht, habe ich als Kind gedacht. Es gab jedes Jahr also einen anderen Teller für mich zu Nikolaus, denn den hat eben der Nikolaus für mich hingestellt und nicht ich, damit er ihn mir füllt.
Ich stelle auch jetzt noch meinen Stiefel auf, meistens allerdings nur einen, und der Ersatznikolaus, also meine Mama, füllt ihn mir jedes Jahr mit Nüssen auf. Für mich war es auch logisch, dass ich meine Reitstiefel aufstellen muss, denn der Nikolaus reitet ja auch auf seinem Pferd umher und deswegen möchte er die Stiefel der anderen füllen, die über Tag ebenfalls durch die Welt reiten und Gutes tun. So habe ich es als Kind gelernt.
Ich habe am Abend des fünften Dezember auch immer einen Stiefel vor die Tür gestellt und keinen Teller. Ich kenne in meinem Umfeld auch wirklich niemanden, der einen Teller für den Nikolaus bereitstellt. Vielleicht kommt es ja auch auf die Region an, in der man lebt. Ich kenne den Teller jedenfalls auch nur aus dem von dir erwähnten Lied und finde den Stiefel nebenbei bemerkt auch viel schöner.
Ich selbst kenne es eigentlich nur so, dass mein einen Stiefel vor die Tür stellt. So habe ich es als Kind kennengelernt und es wurde bei uns in der Familie auch so gehandhabt, dass ein Stiefel gefüllt wurde. Soweit ich mich aber erinnern kann, habe ich jedoch nie selbst einen Stiefel vor die Tür gestellt, da ich ziemlich früh wusste, dass es gar keinen Nikolaus gibt, beziehungsweise dass meine Eltern die Rolle des Nikolauses übernehmen. Von daher habe ich einen gefüllten Stiefel vorgefunden, obwohl ich gar keinen rausgestellt habe. Einen gefüllten Stiefel gab es jedoch nicht sonderlich häufig, sondern wenn, dann nur zwei Mal. Meistens gab es einfach einen Nikolaus aus Schokolade.
Ich denke, dass es eigentlich egal ist, ob man nun einen Stiefel oder einen Teller befüllt. Jedoch finde ich es viel lustiger, einen befüllten Stiefel vorzufinden, als einen gefüllten Teller.
Als ich noch Kind war, habe ich meine Geschenke manchmal wirklich im Stiefel bekommen, aber eigentlich auch nicht immer und inzwischen sogar eigentlich gar nicht mehr. Ich bekomme zu Nikolaus inzwischen nur noch eine Geschenktüte, in der sich eben meine Geschenke befinden. Ich habe zu Nikolaus meistens nur wenige Süßigkeiten bekommen und eher andere Geschenke, weil es Süßigkeiten eben doch irgendwie immer gibt und ein Buch oder andere Geschenke passen meist nicht so gut in den Stiefel.
So haben wir das eigentlich bis heute beibehalten und wir geben uns unsere Geschenke meistens immer noch in einer Tüte oder stellen sie dem anderen eben irgendwo hin. Ich finde das auch nicht weiter schlimm, dass mit dem Stiefel ist zwar eine nette Idee, aber doch irgendwie unpraktisch.
Bei uns waren und sind es immer die Stiefel. Wobei es auch oftmals einfache Schuhe getan haben und noch tun. Die sind dann stets am 6. mit Leckereien gefüllt. Vorhin habe ich allerdings einen Teil in den Adventskalender gepackt und den anderen in die Schuhe. Ich bin sehr gespannt, was ich vorfinde, wenn ich nachher aufstehe.
Ich kenne es eigentlich auch nur so, dass man einen Stiefel herausgestellt hat. Manchmal habe ich den wirklich im Treppenhaus vor die Wohnungstür gestellt und manchmal stand er auch nur im Flur der Wohnung. Gefüllt wurde er meistens mit Süßigkeiten und es gab dann auch kleinere Geschenke, die meistens nicht in den Stiefel passten und dann daneben standen.
Einen Nikolausteller kenne ich persönlich nicht. Die Variante mit dem Stiefel finde ich eigentlich auch schöner als die Idee mit einem Teller, auch wenn sich so ein Teller in vielen Fällen natürlich leichter befüllen lässt als ein Stiefel.
Wir als Kind hatten immer einen Nikolaus-Stiefel, in dem Süßes und auch Herzhaftes drin war. Und jeder bekam zum 6. Dezember auch etwas besonderes. Als Kind habe ich immer aufgepasst, wann der Nikolaus wohl kommen mag, aber ich habe es leider immer wieder verpasst. Mal sehen, was für Augen unser Sohn macht, wenn er heute seinen Stiefel findet. Wir haben ihm zwar erzählt, dass der Nikolaus heute kommt, aber man weiß ja nie, ob er einem auch so alles abnimmt.
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