Habt ihr schon mal eine ALG Sperre aufgebrummt bekommen?
Dass man eine Sperre bekommen kann beim Arbeitslosengeld, ist ja schon oft diskutiert worden. Aber wurde euch schon mal eine derartige Sperre aufgebrummt oder kennt ihr jemanden, dem es passiert ist? Warum wurde euch oder euren Bekannten dies aufgebrummt? Fandet ihr das gerechtfertigt oder denkt ihr, dass es eher ungerecht gewesen ist?
Kurz bevor mein Vater starb hatte ich mich mit meinem Chef über Sonderurlaub unterhalten, da ich nicht mit großen Geldbeträgen hantieren wollte während ich unter diesem Stress stand. Er genehmigte mir diesen Sonderurlaub. Zwei Tage bevor mein Vater starb wurde ich dann von der Schichtdienst-Planerin angerufen ich möge bitte meinen Sonderurlaub abbrechen oder mir Gedanken über eine Weiterbeschäftigung machen. Ihr ging es fürchterlich auf die Nerven, dass sie nun Schichten mehr machen musste. Ich entschied mich in dieser Situation zu einem erneuten Gespräch mit meinem Chef und bat ihn, mich erst einmal zu kündigen. Allerdings musste die Kündigung rückdatiert werden, damit ich zum 1. des nächsten Monats gekündigt werden konnte - denn ich wollte jetzt auch meinen Chef nicht "ausnutzen" und eine Lohnfortzahlung bekommen. Mit dieser Kündigung konnte ich also nicht rechtzeitig zum damaligen Arbeitsamt. Nach Vorsprache dort erhielt ich die Information, man würde mir die Bezüge dann kürzen, da ich ja viel eher die Möglichkeit gehabt hätte mich zu melden. Das war für mich in dem Moment vollkommen ok und berechtigt.
Einer Bekannten wurden die Leistungen gekürzt, weil sie an einem Seminar nicht teilgenommen hatte. Bewerbungstraining oder ähnliches war das meiner Meinung nach. Sie hatte dem Berater mehrfach gesagt sie habe bereits einen neuen Arbeitsvertrag und hat diesen auch vorgelegt. Sie brauchte diesen Kurs nicht und wollte auch keine Kosten mehr verursachen wo sie doch in 6 Wochen ihre neue Stelle antreten wollte. Der Vertrag lag bereits in Kopie in der Akte und dennoch wurde sie zu einer Sperre verurteilt. Sie hat es nicht hingenommen und hat den Weg zum Anwalt gewagt und die Sperre wurde aufgehoben.
Ich kenne so einen Kandidaten sehr gut. Gleich vorweg, kein Mitleid, denn es war mehr als gerechtfertigt. Soweit ich weiß, bekommt man ja solche Sanktionen nur, wenn man seinen Pflichten nicht nachkommt und das sollte ja schon jeder selber wollen. Bei ihm war es auf jeden Fall so, dass er immer wieder Sanktionen bekommen hat und ich noch so doof war und diese abgewendet habe, war aber auch aus Selbstschutz. Er war mein bester Freund und sonst hätte ich ihn mit durchbringen müssen. Einmal ist er wiederholt nicht zum bestellten Termin erschienen, ein anderes mal kam er seiner Pflicht nicht nach sich zu bewerben und diese auch beim Amt vorzulegen. Nun gehen wir getrennte Wege, doch er hatte schon wieder Probleme, finanzielle Vorzüge, Veränderungen der persönlichen Umstände nicht angegeben und so weiter.
Jemand anderes, der hat auch mal hin und wieder Sanktionen bekommen, dort war es auch wegen Termine die wiederholt nicht eingehalten wurden, doch ist als Alkoholiker sehr schwer dort mal nüchtern zu erscheinen. Dann eben paar Jobs bekommen und dort mit Alkohol angekommen, also mehrmals nach paar Tagen teilweise Stunden raus geflogen. Doch auch da muss ich sagen, selber Schuld
Ich sollte Sanktionen erhalten, weil ich mich nicht an die Anweisungen meiner Vermittlerin gehalten habe. Das war auch gut, sonst hätte ich meine Ziele niemals erreicht. Die Dame wollte mich nämlich bei Zeitarbeitsfirmen unterbringen, was gegen meinen Willen war. So habe ich auch einige ihrer Angebote abgelehnt und mich auch geweigert eine Bewerberschulung aufzusuchen. Ich habe mir meine Qualifikationen und Weiterbildungen dort selbst ausgesucht.
Jedenfalls hat sie versucht Sanktionen durchzusetzen. Leider war ich so intelligent und habe mir Rechtshilfe gesucht. Mein Anwalt hat dem Arbeitsamt ganz schön die Hölle heißgemacht und die Herrschaften daran erinnert, dass man an sich bis zu 5 Angebote ablehnen darf. Das war jedenfalls zu der Zeit so. Die Moral von der Geschichte, die Sanktion bekam ich nicht, aber einen neuen Vermittler, der wirklich toll war und der mich bei meinem Ziel auch unterstützt hat.
Ja, habe ich. Wir beziehen nur einen geringen Aufstockungsbetrag, da mein Lebensgefährte in Vollzeit berufstätig ist (aber leider ein bisschen zu wenig verdient). Vielleicht ist meine Einstellung irgendwo arrogant, aber ich sehe es irgendwo nicht ein, mir wegen ca. 80€, die mir maximal weg sanktioniert werden können (da das der mir zugeteilte Anteil am Gesamtbetrag ist), alles gefallen zu lassen und meiner Sachbearbeiterin verstehe ich mich leider überhaupt nicht. Wir werden uns absolut nicht einig und sie will eigentlich nur Dinge von mir, die aus meiner Sicht überhaupt nichts bringen, zum Beispiel eine zweite Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen, nachdem ich erst vor kurzer Zeit schon an einer mit fast identischem Inhalt teilgenommen habe.
Jedenfalls kann ich ganz gut ohne die paar Kröten leben. Das Geld, was mein Lebensgefährte und Sohn vom Amt zusätzlich bekommen, reicht uns auch und das kann aufgrund meiner "Vergehen" ja nicht gestrichen werden. Und allzu lange geht das ganze hoffentlich auch nicht mehr weiter, da ich natürlich trotz aller Streitereien auf Jobsuche bin.
Bei dem Übergang von zwei Arbeitsstellen war ich einmal etwas mehr als einen Monat arbeitslos und habe entsprechend auch Arbeitslosengeld bekommen. Dieses hatte ich auch ganz normal beantragt, denn es stand mir ja zu. Etwa zwei Wochen vor dem neuen Job hatte ich ein Gespräch bei dem Arbeitsamt, bei welchem man mir mitteilte morgen ein Vorstellungsgespräch zu haben, etwa 400 Kilometer weit weg. Für mich war dies völlig unverständlich, da ich schließlich schon eine neue Arbeitsstelle hatte, deshalb habe ich das Vorstellungsgespräch ablehnt und damit eine Sperre für die restliche Zeit kassiert. Ich konnte damit leben, zumal ich so auch der merkwürdigen Sachbearbeiter aus dem Weg gehen konnte.
Wenn ich Dich richtig verstehe, sprechen wir hier über Arbeitslosengeld 1 und somit über die dreimonatige Sperrfrist, die man erhalten kann, wenn man beispielsweise durch eigene Kündigung seinen Arbeitsplatz verloren hat. Vor einigen Jahren hatte ich diesen Fall, als ich in einem Unternehmen gearbeitet habe, wo ich von Anfang an einen schwierigen Stand hatte und irgendwann von einer Kollegin gemobbt worden bin, die dafür auch entlassen wurde, als ich meine Unschuld nachweisen konnte.
Mich hat dieses Geschehen damals psychisch erheblich belastet und ich bin wegen zwei Symptomen zu meinem Hausarzt gegangen, denen dieser nachgegangen ist, woraufhin sich aber herausgestellt hat, dass es hierfür keine organische Ursache gibt. In einem an die Untersuchung anschließenden Gespräch hat mein Hausarzt mich auf psychische Probleme angesprochen und insbesondere gefragt, wie es bei mir in der Arbeit läuft.
Daraufhin hat sich einiges in Gang gesetzt, ich wurde krankgeschrieben, habe eine Psychotherapie aufgenommen und einige Wochen später auf Anraten meiner Psychotherapeutin meinen Arbeitsplatz gekündigt, wobei ich genaugenommen einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet habe, allerdings kommt das für das Arbeitsamt aufs Gleiche heraus wie eine eigens motivierte Kündigung.
Das Arbeitsamt hat mir dann eine solche dreimonatige Sperre angekündigt, allerdings konnte ich eine Stellungnahme meiner Psychotherapeutin vorlegen, der zu entnehmen war, dass ich in diesem Unternehmen nicht mehr länger arbeiten könne, weil ich nur durch meine Arbeit dort den Weg zu ihr finden musste. Ich sei nicht arbeitsunfähig, aber es sei mir nicht zumutbar, weiterhin in diesem Unternehmen zu arbeiten, also gab es im Sinne meiner Gesundheit keine andere Möglichkeit. Das Arbeitsamt hat dies so eingesehen und keine Sperrzeit gegen mich verhängt, sodass ich direkt in den Arbeitslosengeldbezug gegangen bin, nachdem mein Arbeitsverhältnis aufgelöst war.
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