Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote durch Arbeitgeber

Ich habe mich neulich mit einer Bekannten, die in einem Betrieb arbeitet, in denen auch Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote bestehen, unterhalten. Es ging um diese Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote.

In der Firma meiner Bekannten, nennen wir meine Bekannte mal A, ist es so, dass immer mal wieder solche Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote statt finden. Allerdings ist das dort so, dass nur ausgewählte Mitarbeiter diese Angebote bekommen. Diese Angebote sind dann meist in einer anderen Stadt und für die Kosten müssen die Mitarbeiter, die daran teilnehmen selber aufkommen. Ist das richtig oder muss die Firma diese kosten übernehmen?

Weiterhin ist es so, dass eben nur ausgewählte Mitarbeiter diese Angebote bekommen und A ständig dabei übergangen wird. Sie will auch solche Maßnahmen mitmachen. Kann A darauf bestehen? Wie sieht es bei euch mit diesen Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen aus? habt ihr schon welche mitgemacht? Wie war das für euch?

Diese Angebote sind dann meist in einer anderen Stadt und für die Kosten müssen die Mitarbeiter, die daran teilnehmen selber aufkommen.

Das ist die Mitarbeiterbeteiligung. Der Arbeitgeber stellt die Zeit und die Kosten für den Kurs, der Mitarbeiter dann die Kosten für Fahrt, Verpflegung und Unterkunft. Das ist, wie ich finde, schon sehr viel und ein Arbeitgeber der die Mitarbeiter wirklich als "sein Kapital" sieht, sollte bereit sein, auch was zu investieren. So werden die Mitarbeiter wohl eher die Weiterbildung "ausschlagen".

Sie will auch solche Maßnahmen mitmachen. Kann A darauf bestehen?

Wenn sie da berücksichtigt werden möchte, dann sollte sie mit dem Vorgesetzten darüber sprechen. Der wird dann schon einen Grund haben, warum er bislang die Notwendigkeit dafür nicht gesehen hat. Der Grund mag dann falsch sein, aber so was kommt eben erst raus, wenn darüber gesprochen wird. Bestehen kann sie aber nicht darauf! Es gibt keine gesetzliche Regelung, die hier dem Arbeitgeber vorschreibt, einen Arbeitnehmer zur Weiterbildung frei zu stellen. Anders natürlich wenn ein entsprechender Tarifvertrag gilt und der eben die Fortbildung regelt. Das hängt aber eben vom Tarifvertrag und der Tarifbindung des Arbeitgebers ab.

Ich habe schon an einigen Fortbildungen teilgenommen. Einige musste ich selber bezahlen und andere hat mein Arbeitgeber mir bezahlt. Ich denke nicht, dass ein Zwang für den Arbeitgeber besteht, die Kosten für die Fortbildung zu tragen. Allerdings motiviert es die Mitarbeiter natürlich mehr, diese zu besuchen, wenn sie sie nicht selber bezahlen müssen. Wenn A an Fortbildungen teilnehmen möchte, aber nie Einladungen dazu erhält, dann sollte sie mal mit ihrem Chef besprechen, warum dies so ist und ob nicht eine Möglichkeit besteht, dass sie auch mal eingeladen wird. Vielleicht ist der Chef sogar erfreut über so viel Eigeninitiative.

Ich denke auch, dass man diese Fragen gar nicht so pauschal beantworten kann. Klar wäre es sicherlich schöner für die Arbeitnehmer, wenn der Arbeitgeber für sämtliche anfallenden Kosten aufkommen würde. Das ist in vielen Betrieben so, aber wiederum in anderen eben nicht.

Bei uns ist es zum Beispiel so, dass ich mich schon öfters sowohl um die Anmeldung zu einer Fortbildungsmaßnahme anmelden musste und mich dann auch darum kümmern musste, wie ich anreise und gegebenenfalls wie ich übernachte. Ein anderes Mal wurde die Fortbildung komplett von meiner Chefin übernommen, da sie der Meinung war, dass die Fortbildung nicht nur zu meiner Bildung beiträgt, sondern dass auch sie davon einen Nutzen hat.

Wenn A nun ständig übergangen wird, dann würde auch ich das Gespräch mit dem Chef vorschlagen und fragen, woran es liegt, dass der Chef einen immer übergeht. Vielleicht kommen da bestimmte Gründe dann auf den Tisch oder A wird in Zukunft besser informiert und kann dann ebenfalls an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Vielleicht kann A ihrem Chef auch aufzeigen, dass der Chef dadurch ebenfalls Vorteile hat.