Sind Söhne benachteiligt in Sachen Liebe der Eltern?

Bekommen eure Söhne weniger Liebe als eure Töchter? Von Eltern, Grundschullehrern und Erziehern erfahren die meisten Jungen weniger Unterstützung und Liebe als gleichaltrige Mädchen. Merken Jungen diese Zurücksetzung? Was kann generell gegen diese Benachteiligung der Söhne gemacht werden?

Im vergangenen Jahr wurden Kinder verschiedener Altersgruppen nach ihrer Erziehung befragt. Die Jüngsten haben mehr Liebe und weniger Maßregelungen erfahren, als die im Alter von 31 bis 40 Jahren. Die Wandlung der Erziehung hat für die Mädchen jedoch mehr gebracht, als für die Jungen. Die 80-er Jahre brachten den Söhnen noch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung seitens der Mutter entgegen, als den Töchtern. Doch umgekehrt ist das Bild um die Jahrtausendwende bei Kindern. Mädchen schmusten häufiger mit dem Vater. Zwei Drittel der Söhne wuchsen auf, mit nur gelegentlicher Zuwendung des Vaters. Jungen werden immer noch häufiger von den Eltern mit Fäusten attackiert oder mit anderen Gegenständen.

Der tiefere Grund für weniger Zuwendung im Elternhaus, Kindergärten und Schulen für Jungen wird vermutet in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Damals hatten die „Stammhalter“ noch Vorrechte, dominierten Kurse für Meisterberufe und auch an Universitäten. Viel Kraft wurde in sie, ihre Erziehung investiert.

Das ist heute Vergangenheit. Frauen sind auf dem Vormarsch und dadurch werden die Jungen verunsichert, denn aus Filmen, Erzählungen und Romanen kennen sie die Vormachtstellung der Männer von früher. Sie wenden sich Computern zu, um sich als Macho austoben zu können, ein Rückzug in die Männerverherrlichung.

Die Vernachlässigung in Sachen Liebe der Söhne hat Folgen. Das eine Drittel der Jungen, das genug Zuwendung erhielt, äußerte sich, mit dem Leben sehr zufrieden zu sein, während die anderen den liebevollen Kontakt zu Vätern vermissten. Besonders die ohne Vater aufwachsenden Söhne rutschten ab in schulischen Leistungen und suchtartige Computerspiele. Erst wenn andere Angebote der Schulen in Musik, Sport oder dergleichen vorliegen, werden die Jungen diese annehmen und Computerspiele vernachlässigen.

Wieso sollte mein Sohn weniger Liebe bekommen wie meine Tochter. Immer hin sehe ich sie als gleichberechtigt und liebe sie beide gleichermaßen und mache da definitiv keine Unterschiede zwischen den Beiden. Nur weil sie ein anderes Geschlecht haben heißt es ja nicht gleich, dass man sie unterschiedlich behandeln muss.

Wenn ich merken würde das die Erzieher oder Grundschullehrer später meinen Sohn weniger unterstützen und meine Tochter dafür mehr unterstützen, nur weil sie ein Mädchen ist und er ein Junge ist, dann würde ich aber an die Decke gehen und mir die Erzieher oder Lehrer zur Brust nehmen. Immer hin leben wir heute in einer Welt wo Emanzipation groß geschrieben wird.

Also selbst der Vater von meinem Sohn kümmert sich genauso liebevoll um ihn wie er sich um seine Tochter kümmert. Da gibt es bei uns keine Unterschiede.