Welche wichtigsten Anstandsregeln bringt ihr Kindern bei?

vom 03.12.2012, 14:54 Uhr

Kinder sollten sich benehmen können und ich denke, dass man auch einem 4 oder 5 jährigen Kind beibringen kann, dass es beim Essen nicht pupst oder lauthals rülpst. Wann würdet ihr anfangen einem Kind Anstandsregeln beizubringen und vor allem, welche Anstandsregeln findet ihr besonders wichtig und würdet sie auch frühzeitig beibringen? Sollte man bei diesen Regeln von Anfang an etwas sagen oder sollte man erst ab einem bestimmten Alter damit anfangen? Welche wichtigen Anstandsregeln bringt ihr euren Kindern bei?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe zwei kleine Kinder im Alter von zwei Jahren und vier Jahren. Und ich finde es doch ganz schön wichtig, dass die Kinder etwas Anstand besitzen und sich auch gut benehmen können. Nicht nur zu Hause, sondern auch außerhalb. Immer hin möchte man sich mit ihnen sehen lassen können ohne das sie sich ständig daneben benehmen.

Ich habe meinen Kindern im Endeffekt von Anfang an diese Anstandsregeln bei gebracht. Welches Alter genau, weiß ich nicht so genau. Das hat sich halt einfach so ergeben. So bald die etwas falsch gemacht haben, habe ich es ihnen erklärt und richtig bei gebracht. Aber da waren sie definitiv noch sehr klein, haben aber schon so weit alles verstanden, was ich ihnen gesagt habe.

Ich denke nicht, dass es was bringt den Kindern erst im Alter von vier oder fünf Jahren oder noch älter Anstand bei zu bringen. Man sollte es ihnen schon von vorne rein bei bringen, da die Kinder damit aufwachsen sollten und nicht erst später so lernen sollten. Immer hin durften die Kinder sich Jahre davor auch so benehmen wie sie wollten, weshalb sollten sie so spät verstehen was Anstand heißt und wie man sich anständig benimmt.

Für mich sind die Anstandsregeln, die mir auf die schnelle einfallen, die ich meinen Kindern bei bringe. Zum Beispiel, dass man die Hand vor dem Mund nimmt beim Husten. Oder dass man die Ellbogen beim Essen nicht auf den Tisch legt und gerade sitzt beim Essen. Das am Essenstisch nicht geschmatzt, gepupst oder gerülpst werden darf. Und dass man zu fremden Menschen immer nett und höflich ist, egal ob die zu einem nett sind oder nicht. Natürlich bin ich jetzt nicht total streng zu meinen Kindern und lasse auch ab und an mal etwas durch gehen und meckern auch nicht, wenn sie etwas falsch machen, da sie noch klein sind und etwas lernen. Aber bis jetzt klappt alles ganz gut.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dass man einen Rülpser leise macht, wird man in dem Alter noch nicht so steuern können. Allerdings kann man Kindern da beibringen, dass man eben die Hand vor den Mund hält und sich dann auch entschuldigt. Denn wenn man darauf beharrt, dass man höchstens leise rülpst, dann kann es auch sein, dass das Kind es unterdrückt, was auch nicht gut ist.

Ansonsten sollten Kinder in dem Alter eben die normalen Benimmregeln wie Grüßen, Dank und dergleichen kennen und anwenden. Außerdem war es mir wichtig, dass meine Töchter sich am Tisch ordentlich benehmen können. Denn da hatte ich selbst bei meiner Verwandtschaft schon böse Erfahrungen gemacht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke, vieles kann man den Kindern spielerisch beibringen. Es gibt da eine schöne CD, die heißt „Bitte sehr und Danke schön“, wo es eben darum geht. Wie der Titel schon sagt finde ich Kinder sollten sich bedanken wenn sie etwas bekommen und wenn sie etwas haben möchte sollte das „Zauberwort“ bitte schon dabei sein. Ansonsten denke ich, ist es wie schon gesagt wurde auch wichtig, dass am Tisch bestimmte Regeln gelten, wie zum Beispiel, dass nicht gerülpst wird und nicht geschmatzt, oder einfach dass man mit geschlossenem Mund kaut. Das sind jetzt eigentlich so die wichtigsten Regeln, die mir einfallen.

Generell gilt natürlich auch so etwas wie, dass nicht gehauen wird und man einfach niemandem weh tut, niemanden beleidigt oder auslacht (also sich über niemanden lustig macht).

Ich denke, dass sind alles Dinge oder Regeln, die man den Kindern schon früh vermitteln kann. Es gibt CDs und Bücher zu diesen Themen, sodass auch jüngere Kinder so mit ca 3 Jahren (je nach Entwicklungsstand) dies verstehen. Ich bin der Meinung je früher man über solche Themen zu Hause spricht und darauf achtet, desto einfacher ist es dann später sich auch daran zu halten.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@Lady86: Und wozu braucht man diese CD´s? Doch nur, wenn man als Eltern mit schlechtem Beispiel vorangeht, oder sich nicht wirklich damit auseinandersetzen wollen? Denn bei mir am Tisch war es schon immer Sitte, dass man sich bedenkt, wenn man etwas gereicht bekommt oder eben darum bittet. Das ist selbst im Kindergarten aufgefallen, da meine Töchter zu den wenigen Kindern gehörten, wo eben ein Bitte und Danke kam.

Eltern sollten einfach gutes Benehmen vorlegen und auch einsehen, wenn sie etwas falsch machen. Klar, kann es mal passieren, dass man das Messer ableckt. So was wird von Kindern gleich bemerkt und meine Töchter haben heute noch das Recht mit da zu erinnern, das Messer eben nicht abzulecken.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb: Das man dies als Eltern vorlebt und den Kindern ein gutes Beispiel ist, ist selbstverständlich. Normalerweise sollten wir als Erwachsene ja über gute Tischmanieren verfügen und uns auch an "bitte" und "danke" erinnern. Dennoch kann eine Cd oder ein Buch nicht schaden, da Kinder sich meistens gerne Bücher anschauen und Cd`s mit Liedern oder Geschichten anhören. Natürlich hilft das nicht, wenn man selber am Tisch schmatzt oder ähnliches.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde die Idee mit einem schönen Buch oder einer guten CD durchaus gelungen. Das liegt auch mit daran, dass die Kinder das vielleicht nicht so reflektieren, wie das Vorbild zu Hause ist, denn schließlich ist es für die Kinder dann normal, dass die Eltern Bitte und Danke sagen. Mit so einem Medium für Kinder kann man den Kindern leichter spielerisch klar machen, was man von ihnen erwartet. Kinder haben ja oft auch schon von Anfang an Kontakt mit Gleichaltrigen in der Krippe oder im Kindergarten und lernen da manchmal auch an schlechten Vorbildern, dass man schön viel Aufmerksamkeit bekommt, wenn man sich daneben benimmt. Das kann schon dazu führen, dass die Kinder trotz elterlichem Vorbild aus der Rolle fallen.

Was ich meinen Kindern beibringe ist eigentlich auch nichts besonderes. Im Großen und Ganzen das, was schon erwähnt wurde, aber in manchen Stellen etwas erweitert. Man rülpst und pupst nicht bei Tisch und ansonsten möglichst nicht in der Nähe der anderen. Dazu kann man ins Bad gehen und sich dort menschenfreundlich ausstinken. Bei Tisch wird nicht über Themen wie Exkremente und Ausscheidung und anderes gesprochen was geeignet ist, anderen den Appetit zu verderben. Ebenso ist es unerwünscht, dass man beim Anblick des Essens laut Igitt sagt, statt dessen darf gesagt werden, das einem das Essen heute nicht so gut schmeckt. Das löst nicht so einen Herdentrieb zum Meckern aus und ist für die Köchin nicht so beleidigend. Es wird möglichst nicht laut geschmatzt und geschlürft und nicht in der Nase gebohrt oder am Po gekratzt bei Tisch. Man zeigt auch niemandem den Nahrungsbrei, den man im Mund hat. Vor dem Essen und nach dem Gang auf die Toilette werden Hände gewaschen, nach dem großen Geschäft zwingend mit Seife.

Außerdem gibt es Spielzeuge die nicht allen Kindern gemeinsam sondern einem alleine gehören. Wenn man damit spielen möchte dann fragt man vor Beginn des Spiels den Besitzer und nimmt es sich nicht einfach so. Man entschuldigt sich, wenn man etwas kaputt gemacht hat oder den anderen körperlich oder seelisch verletzt hat. Dazu gehört aber auch, dass man seine Spielzeuge auch wechselseitig verleiht, auch wenn man Besuchskinder da sind.

Bei Gesprächen gilt bei mir generell noch die Regel, dass man ausreden lässt und nicht mehrere Gleichzeitig reden. Wenn Erwachsene sprechen sollte man sie nur in wichtigen Notfällen unterbrechen und nicht ständig dazwischen drängeln. Ebenso sollen Meinungen nicht pauschal kritisiert werden. Kommentare wie "Du bist doch total doof und das ist doch alles Quatsch sind also unerwünscht. Ebenso sind Kraftausdrücke die beleidigend sind verboten. Bei Wörtern wie Scheiße drücke ich schon alle Augen zu, denn das rutscht mir auch manchmal raus.

Mit der Erziehung habe ich von Anfang an angefangen. Klar besteht da ein Unterschied zwischen dem Zeitpunkt wann man damit anfängt und wann man erwartet, dass die Regeln so weit gelernt sind, dass es meist klappt sie einzuhalten. Je älter die Kinder wurden, desto strenger habe ich auf deren Einhaltung beharrt, bei sehr jungem Alter habe ich nur mehr oder weniger streng darauf hingewiesen, dass das zu unterbleiben hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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