Arbeitslos mit 60: Welche Möglichkeiten hat man?

vom 03.12.2012, 12:05 Uhr

Ein Bekannter von mir ist 60 Jahre und durch eine insolvente Firma arbeitslos geworden. Er will zwar unbedingt arbeiten, aber die Arbeitsagentur meint, dass er keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt hat. Mit 60 Jahren hat er aber noch genügend Zeit bis zur Rente, die mit Arbeitslosengeld 1 und dann Arbeitslosengeld 2 kaum zu überbrücken ist.

Welche Möglichkeiten stehen einem doch so "alten" Menschen zur Verfügung? Kann er vielleicht früher Rente beantragen oder wie ist es, wenn er nur einen Minijob annehmen kann dann mit dem Arbeitslosengeld 1? Mein Bekannter ist völlig verzweifelt.

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist in der Tat so, dass man mit 60 kaum noch vermittelbar ist. Je älter Du bist, umso schwerer wird es werden, einen Job zu bekommen. Er sollte sich erkundigen, ob er Altersrente beantragen kann. Denn wenn er das 60igste Lebensjahr vollendet hat, dann ist das durchaus möglich. Dabei sollte er sich bei der gesetzlichen Rentenversicherung erkundigen und einen Antrag stellen. So ist wenigstens das Geld gesichert. Ansonsten kann er wohl leider nur noch hier und da einen kleinen Job in der Nachbarschaft übernehmen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da muss er wohl etwas früher in Rente gehen und sogar Abschläge hinnehmen.Hierbei geht es sicher nicht nur um das Alter sondern auch um die Gesundheit.

Ab 60 Jahren regeneriert sich der Körper nicht mehr so einfach und deshalb kommt es eben oft zu längeren Krankheitsphasen und ab dem Alter treten auch Krankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Rheuma wesentlich öfter auf. Dies wissen natürlich auch die Arbeitgeber und reagieren dementsprechend auf Bewerbungen solcher Personen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zwar wird es mit zunehmendem Alter schwieriger einen neuen Job zu finden, erst recht, wenn man schon arbeitssuchend ist, aber unmöglich ist es nicht. Als erstes ist die Frage der Qualifikation und Erfahrung zu klären. Denn es gibt zunehmend auch für ältere Arbeitnehmer Jobangebote, wenn sie über bestimmte Qualifikationen und auch noch über Erfahrungen in diesem Bereich verfügen.

Hier sollte der Bekannte gerade bei Start-Ups einmal nachfragen. Unter Umständen ist dabei aber zu bedenken, dass der Bekannte Einbußen beim Gehalt hinnehmen muss. Auch Arbeitgeberleistungen können geringer ausfallen oder komplett wegfallen.

Was die Möglichkeiten des früheren Renteneintritts betrifft, sollte sich der Bekannte am besten einmal bei einem Rentenberater erkundigen. Diese Leute sind in der Regel auf dem neuesten Informationsstand und helfen bei Bedarf auch dabei die entsprechenden Formulare korrekt auszufüllen.

Egal, ob Rente oder Arbeitslosengeld: sollte der Bekannte Geld hinzuverdienen, dann ist das nur bis zu einem bestimmten Betrag anrechnungsfrei. Allerdings darf er selbstverständlich Geld hinzuverdienen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann die Einstellung des Arbeitsamtes durchaus verstehen. Die haben auch nur begrenzte Ressourcen und die versuchen sie natürlich lieber für junge Leute einzusetzen. Einen 60-Jährigen zu vermitteln kostet sicherlich sehr viel mehr Aufwand. Und viele Leute in diesem Alter gehen lieber in Rente, anstatt sich noch einmal die Arbeitssuche anzutun. Möchte man doch lieber arbeiten, muss man eben selbst tätig werden.

Es kommt natürlich immer auf den Beruf an. Als Ingenieur hat man es auch mit 60 noch nicht so schwer, einen neuen Job zu finden. Es gibt viele Leute, die in diesem Beruf sogar nach der Rente noch hin und wieder freiberuflich beispielsweise als Berater arbeiten.

Als Handwerker sieht es dagegen sicherlich etwas anders aus. Auf der anderen Seite kommt man als Handwerker auch recht einfach an kleinere Aufträge von Privatpersonen aus dem Bekanntenkreis aber auch von Firmen als Subunternehmen ran. Dazu muss man dann eben ein Gewerbe anmelden. Der Vorteil daran ist, dass man die körperliche Belastung gut das das Alter anpassen kann. Bei einem Vollzeitjob würde das nicht gehen.

Schwierig wird es sicherlich für Leute, die als Sachbearbeiter im Büro gearbeitet haben. Älteren Leuten traut man wahrscheinlich weniger zu, mit den heutigen EDV-Systemen umgehen zu können. Trotzdem hat man vielleicht eine Chance, einen befristeten Vertrag zum Beispiel als Schwangerschaftsvertretung zu bekommen. Schließlich muss das Unternehmen keine Angst haben, dass man einen langfristigen Vertrag haben möchte, da man ja nur noch die letzten Jahre überbrücken möchte.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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