Nullte Stunde in der Schule?
Während meiner Schulzeit gab es während eines Schulhalbjahres mal ein organisatorisches Problem bei der Aufteilung der Stunden. So ließ unser Lehrer im Fach Sozialwissenschaften uns die Wahl, ob wir lieber samstags eine Stunde kommen wollen oder ob wir uns einmal in der Woche zu einer nullten Stunde zusammenfinden. Zunächst war das Entsetzen groß über eine Stunde vor der sonst üblichen ersten Schulstunde. Aber letztendlich haben wir uns lieber für die nullte Stunde entschieden als für den Unterricht am Samstag. Einmal in der Woche mussten wir also um viertel nach sieben in der Schule sein.
Hattet ihr schon einmal eine nullte Stunde in der Schule? Wie habt ihr das empfunden?
Meine Schulzeit ist ja nun schon etwas her, aber ich kenne das auch noch. Ich komme aus dem Ostteil der Republik und daher haben wir wohl bei der Schulformen noch etwas geübt. Also nicht nur wir Schüler, sondern vor allem die Schulämter und die Schulen selbst. Als ich in der elften Klasse war, hatte ich einen wirklich verkorksten Stundenplan. Einer unserer Lehrer hat nebenbei noch einmal ein Studium gemacht und die Stunden mussten daher umgelegt werden. Im Endeffekt hatte ich an einem Tag auch eine "nullte" Stunde. An einem anderen Tag sogar bis zur zehnten Stunde. Dafür hatte ich Mittwoch tatsächlich nur zwei Stunden Unterricht.
Ich fand die frühe Stunde wesentlich anstrengender als die zehnte Stunde. Das kommt aber daher, dass ich sowieso kein Morgenmensch bin. Mir geht es heute auch noch so, dass ich lieber eine Stunde später mit der Arbeit anfange und dafür eben eine länger bleibe als die anderen. Da bin ich aber eine der wenigen bei mir auf Arbeit. Wobei ich bei der Wahl "Samstag oder ganz früh" definitiv nicht den Samstag genommen hätte.
Ja, wir hatten in der 5. oder 6. Klasse in der nullten Stunde den Werkunterricht. Vor die Wahl gestellt wurden wir allerdings nicht, es war eben einfach so. Zeitlich ließ sich das nicht anders einrichten. Vor allem hatten wir diese nullte Stunde auch noch in einem ganz anderen Schulgebäude als dem unseren, der Weg dauerte zu Fuß etwa zehn Minuten. Das wiederum lag daran dass wir als Außenstelle in einer Grundschule untergebracht waren da das Gymnasium nicht ausreichen Räumlichkeiten für alle fünfte bis zwölfte Klassen zur Verfügung hatte. In dieser Grundschul-Außenstelle wiederum gab es keine Möglichkeit uns im Werken zu unterrichten.
Da wir keine Wahl hatten schimpften wir nur wenig, nur im Winter war es natürlich sehr unangenehm, da wir bereits um 6:45 Uhr anfangen mussten. Da ist man natürlich noch ganz schön müde. Aber Werken war ja nun auch nicht so das super anspruchsvolle Fach in dem man mit Wissen zugeballert wurde wäre. Und immerhin konnten wir immer im Hellen zu unserer eigentlichen Schule gehen, da Werken stets eine Doppelstunde bedeutete.
Auch Informatik hatten wir in einer höheren Klasse in der nullten Stunde, das wiederum störte uns gar nicht, weil das Fach für uns als Computerneulinge total interessant war. Schließlich war das Mitte der neunziger Jahre, da war es immer ganz aufregend mit irgendwelchen DOS-Befehlen zu arbeiten!
Ich kenne noch Samstagsunterricht und fand damals schon, dass der halbe Tag irgendwie vergeudet war, auch wenn man nur ein paar Stunden Unterricht hatte. Deswegen hätte ich mich sicher auch für eine Nullte Stunde entschieden. Zwar wäre das in der ersten Schule recht schwer gewesen, da die erste Stunde dort schon um 7:40 Uhr begann. In der zweiten Schule war es mit 8:00 Uhr nur minimal besser gewesen. Aber für einen komplett freien Samstag wäre das in Ordnung gewesen.
Eine gute Bekannte hatte aber eine nullte Stunde. Wäre da nicht das Problem gewesen, wie zur Schule kommen - so früh fuhr kein Bus und sie hatte weder einen Führerschein fürs Auto oder Moped, sodass sie schon eine Stunde vor Beginn der nullten Stunde in der Schule war. Das fand sie sehr anstrengen, da der Schultag erst um etwa 15:00 Uhr endete. Sie fand das aber trotzdem immer noch besser als am Samstag die Schulbank zu drücken.
Ich wäre auch lieber zur nullten Stunde gekommen, als am Samstag für ein paar Stunden in die Schule zu gehen. Es kommt mir nicht unbedingt darauf an, wie lange ich in der Schule bin, ich möchte einfach nicht jeden Tag hin. Das hat bei mir nichts mit Faulheit zu tun, aber man braucht auch mal eine längere Auszeit und man möchte nicht ständig die selben Personen um sich herum haben, vielleicht klingt es hart, aber das ist meine Meinung. Ich schlafe lieber lange und freue mich, dass ich am Wochenende aufstehen kann, wann ich möchte.
Ich hatte Glück und wurde noch nie mit der nullten Stunde oder mit Unterricht am Samstag konfrontiert.
Bei uns war das normal und es gab kein organisatorisches Problem. Begeistert waren wir selbstverständlich damals auch nicht. Zumal wir noch einmal in der Woche bis zur 11. Stunde hatten. Wir mussten also einmal sehr früh aufstehen und einmal sehr lange in der Schule bleiben. Und die ganzen Freistunden dazwischen waren auch nicht wirklich feierlich, weil keiner von uns nach Hause gehen konnte, in den 90 Minuten. Da wären wir gerade mal da gewesen und hätten wieder los gemusst.
Samstags wäre ich aber auch nicht gekommen. Das macht ja unter Umständen den ganzen Tag kaputt. Aber immerhin scheint es bei euch wirklich nur ein vorübergehendes Problem zu sein, was spätestens im neuen Halbjahr wieder Geschichte sein dürfte und ich denke, dass man mit der Aussicht mal in den sauren Apfel beißen kann.
Ja, auch ich hatte damals in der Schulzeit eine nullte Stunde. Da ein Leistungskurs Lehrer bedingt auf einen anderen Wochentag verlegt werden musste, gab es ein Problem mit zwei anderen Kursen. Während der eine auf eine achte Stunde gelegt werden konnte, hatten wir die Wahl, ob der zweite entweder auf eine zehnte Stunde (bis 21.10 Uhr) oder auf den Samstag gelegt wird. Da wir uns weder für das eine noch für das andere entscheiden wollten, schlugen wir vor, die Stunde vor der regulären Schulzeit an einem beliebigen Wochentag einzuordnen, an dem alle hier oder da eine Freistunde hatten.
Diese sogenannte "nullte" Stunde war nicht sehr angenehm, weil sie einfach viel zu früh ist. Ich habe von einem Dozenten gelernt, dass jeder Mensch eine Zeit hat, in der er aufnahmebereit ist und bestimmte Zeiten, zu denen er es nicht ist, weshalb Unterricht vor 8.30 Uhr eigentlich nichts bringt, genauso wie Unterricht nach 16.00 Uhr im Winter und nach 19.00 Uhr im Sommer, wenn nicht ausreichend Pausen dazwischen sind. Ich finde, solche Stunden sollten abgeschafft werden, da man kaum etwas aufnimmt und schlecht lernt. Diese nullte Stunde ist einfach nur eine organisatorisch eingeplante Stunde, die kein Wissen vermitteln soll, sondern dafür da ist, damit die Schulleitung eintragen kann, dass das Stundenpensum erfüllt wurde. Aber die Schulreform sollte allgemein überdacht werden.
Also ich habe schon 1990 meine Matura gemacht. Schon damals hatten wir eine nullte Stunde von 7:10-8:00. Ich hatte damals das Freifach Tennis. Obwohl ich nur 5 Minuten von der Schule weg wohnte, war es im Winter sehr mühsam, im Dunklen dorthin zu tapsen. Heutzutage hätte ich kein Problem mehr, denn ich stehe unter der Woche um 5:30 auf.
In der nullten Stunde hatten wir auch unsere Religionsstunde für die evangelischen Schüler. In Deutschland wird die sicher für die katholische genutzt. Im Prinzip finde ich sie nicht schlecht, weil man am Nachmittag wieder früher daheim sein kann. Natürlich bei langen Anfahrten von Schülern oder Lehrern wird sie sicher schlecht angenommen.
Ich kenne diese nullte Stunde nicht und habe daher keinerlei Erfahrung damit. Ich kann mir aber ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen, dass so eine Schulstunde von unserem Schulleiter genehmigt worden wäre.
Hätte ich aber die Wahl gehabt, zwischen der nullten Stunde und Unterricht am Samstag zu entscheiden, hätte ich mit Sicherheit die nullte Stunde genommen. Obwohl ich eigentlich ein Langschläfer und daher ein absoluter Morgenmuffel bin, wäre es mir wesentlich lieber gewesen, einen Tag in der Woche früher aufzustehen, als Samstags in die Schule kommen zu müssen. Samstags Schule zu haben stelle ich mir wirklich schlimm vor. So kann man das Wochenende gar nicht richtig nutzen, was mir gar nicht gefallen hätte. Von daher wäre ich so wohl auch lieber um sechs Uhr Morgens zur Schule gekommen, anstatt Samstags Unterricht zu haben.
Wir hatten diese "nullte Stunde" in der Schule nie und ich bin dafür auch extrem dankbar. In dem Fall, den du im Eingangspost geschildert hast, wäre ich vermutlich auch auf Barrikade gegangen, denn meiner Meinung nach geht das überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass viertel nach sieben eine Zeit ist, bei der man, je nach Anfahrtsweg, womöglich vor sechs Uhr aufstehen muss, was für mich schon eine ziemlich unhumane Zeit ist, vor allem, wenn es sich um Schüler dreht.
Zudem finde ich es nicht in Ordnung, dass organisatorische Probleme der Schule von den Schülern ausgebadet werden müssen. Bei uns an der Schule gab es dieses Jahr auch Probleme dieser Art und es hat mich furchtbar aufgeregt, denn die Schulleitung hatte die ganze Sommerferien über Zeit, sich Gedanken darum zu machen, wie sie das Problem lösen könnten. Stattdessen wurden wir drei Wochen nach Schulbeginn vor vollendete Tatsachen gestellt und durften den Kurs, den es betraf, auch nicht mehr abwählen, weil es eben schon drei Wochen nach Schulbeginn war. Das fand ich unmöglich und es hat mich furchtbar aufgeregt. Ebenso hätte ich wahrscheinlich auch hierauf reagiert. Ich bin sehr froh, dass bei uns noch nie einer auf die Idee einer "nullten Stunde" gekommen ist.
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