Hat es euch schon mal geholfen Dinge aufzuschreiben?

vom 02.12.2012, 17:23 Uhr

Ich meine mit meinem Titel mehrere Dinge. Zunächst einmal geht es mir so, dass ich, wenn ich mich mit etwas sehr belaste, oftmals meine Gedanken zu Papier bringe. Nicht unbedingt in Tagebuchform, sondern auch mal als Gedicht, als Geschichte, als einfachen Text. Einfach nur, damit die Dinge die mich in dem Moment belasten, aus meinem Kopf weg sind. Mir hilft das sehr.

Wie geht es euch bei so etwas? Verarbeitet ihr auch manchmal Dinge, in dem ihr sie aufschreibt? Welche Form nutzt ihr dann und hilft euch das? Was macht ihr anschließend damit? Wird es aufgehoben und als Erinnerung behalten oder wird es wieder entsorgt?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei mir war dies bisher erst einmal der Fall, wo ich eben mit meinen Gefühlen nicht so ganz im Klaren war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich und meine Partnerin gerade eine Beziehungspause und wir konnten beide nicht wirklich sagen, wie es nun weiter gehen soll. Ich war vollkommen hin und her gerissen, ob ich sie noch weiterhin möchte oder ob es mir eventuell ohne sie besser geht.

Dort habe ich ebenfalls alle schönen Erinnerungen noch einmal aufgeschrieben. Alles was positiv ist und natürlich auch alle negativen Aspekte auf Papier gebracht. Ich finde, dass dies mir schon in meiner Entscheidung sehr gut geholfen hat. Da es eben keine leichte Entscheidung war.

Aber auch auf der Arbeit mache ich so etwas eigentlich regelmäßig. Einfach aufzeichnen und ein wenig zeichnen, was das Ziel der Arbeit ist. Dann findet man meiner Meinung nach viel einfacher den Weg dort hin. Allerdings ist dies natürlich auch vom jeweiligen Beruf abhängig. Ich mache häufiger mal sogenannte Struktogramme um eben darstellen zu können, was ich mache. Da man dies aus Quellcode oft nicht so einfach rauslesen kann.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mir hat es sehr geholfen, nach der Trennung von meinem ehemaligen Freund einen Brief zu schreiben, so als würde ich ihn für ihn verfassen. Darin schrieb ich alles auf, was mir so durch den Kopf geht, sogar jetzt, 3 Monate nach der Trennung, schreibe ich noch manchmal an dem Brief. Vielleicht gebe ich ihm diesen Brief sogar irgendwann, schließlich greife ich darin noch einige Dinge auf, die meiner Meinung nach noch gesagt werden sollten.

Dieser Brief half mir sehr dabei, wenn mich die Traurigkeit wieder einmal überkam. Dann nahm ich ihm zu Hand und führte mir vor Augen, warum die Beziehung nicht mehr funktioniert hat und wie schlecht es uns beiden am Ende der Beziehung ging. Andererseits stehen in diesem Brief natürlich auch Dinge, die Erinnerungen an unsere schönen Zeiten wecken und die mich diese Zeit vermissen lassen.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vom Tagebuch führen und ähnlichem halte ich persönlich nichts. Allein schon, wenn ich an "Liebes Tagebuch, heute habe ich..." denke, muss ich eher schmunzeln, als dass es mir in irgendeiner Form helfen würde. Das gilt auch für Briefe, die man derjenigen Person wohl nie geben wird. Bis vor einer Weile habe ich meine Gedanken, wenn ich wegen irgendetwas aufgewühlt war, ab und an in einen Liedtext eingebracht, woraus dann auch früher oder später ein Lied entstanden ist. Das war aber eher selten der Fall.

Ich erinnere mich noch daran, dass ich einmal sogar eine Kurzgeschichte verfasst habe, um meine Gedanken zu ordnen. Da es aber ein sehr persönliches Thema war, habe ich sie nie veröffentlicht - nichtsdestotrotz half es mir sehr, es niederzuschreiben, weil ich mich dann besser mit der ganzen Situation auseinandersetzen konnte. Wegwerfen werde ich sie jedenfalls nicht, da sie meiner Meinung doch zumindest nicht schlecht geschrieben ist. Und wer weiß, vielleicht entlockt sie mir ja in ein paar Jahren nur noch ein Lächeln. Davon abgesehen würde ich auch nicht ständig irgendwelche Geschichten von von Leid geplagten Leuten lesen wollen, das würde mich wahrscheinlich nur herunterziehen. Da beschäftige ich mich dann doch lieber mit meinen eigenen Problemen.

» Lior » Beiträge: 117 » Talkpoints: 13,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dieses Thema hatte ich gerade gestern mit meinem Schatz. Mich beschäftigen derzeit viele Dinge, unter anderem, ob ich mir einen neuen Job suche und so weiter. Und als wir uns so darüber unterhalten haben, meinte er, ich solle doch immer, wenn mir irgend etwas einfällt, es aufschreiben. Egal, ob es jemand zu lesen bekommt oder nicht, es sollte ja in erster Linie für mich sein. Ich habe es zwar noch nicht gemacht, denke aber, dass ich mir vielleicht ein bisschen blöd dabei vorkommen würde. So etwas wie ein Tagebuch habe ich auch noch nie geschrieben.

Das Einzige, was ich mal gemacht habe und was mir auch geholfen hat, war, meinem Schatz einen Brief zu schreiben, in dem ich ihm Dinge gesagt habe, die mich in unserer Beziehung belasten. Die hätte ich ihm zwar auch so sagen können, aber es wäre mir deutlich schwerer gefallen, zumal man beim Schreiben auch mehr Zeit hat, die richtigen Worte zu formulieren. Und das hat mir sehr geholfen, zumal er dann auch gesagt hat, dass er es gut fand, dass ich ihm diesen Brief geschrieben habe.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gerade in Zeiten, in denen es Probleme gibt und die im Kopf irgendwann ein fürchterliches Durcheinander bilden, greife ich oft zu Papier und Stift (oder, noch häufiger, zum Laptop). Ich denke, wenn man sich in ein Problem - oder auch gleich mehrere - erst einmal so richtig verstrickt hat, muss man die Dinge einfach mal für sich selbst schwarz auf weiß vor der Nase haben. Andernfalls passiert es schnell, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht und vielleicht ganz offensichtliche Dinge außer Acht lässt - und dabei schlimmstenfalls am Ende eine dumme Entscheidung herauskommt. Also dient das Schriftliche mir einfach dazu, mich zu ordnen, sozusagen den inneren Schreibtisch einfach mal aufzuräumen, damit ich wieder klarer denken kann.

In der Praxis sieht das ganz einfach so aus, dass ich alles - was ich gerade fühle oder denke, wie ich die Situation einschätze, was ich mir wünsche und so weiter - in möglichst kurzen und einfachen Sätzen auf ein Blatt oder in ein Computerdokument schreibe, wie so eine Art Thesenblatt. Das tut schon gut, einfach mal alles aufzuschreiben. Aber noch viel wichtiger: Anschließend kann ich es ordnen, hinterfragen, ergänzen... und auf diese Weise einige Dinge klarkriegen, die ohne die direkte Konfrontation überhaupt nicht möglich gewesen wären. Und sogar für die Zukunft ist es nützlich, denn man kann sich ja immer wieder die alten Texte durchlesen und so vielleicht vermeiden, den ein oder anderen Fehler noch einmal zu begehen!

Das ist sicherlich eine Typfrage. Es gibt genug Leute, die das auch genauso im Kopf machen können - für den klassischen Um-Zehn-Ecken-Denker ist das Aufschreiben aber definitiv eine sehr gute Idee.

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» JaJaVogel » Beiträge: 74 » Talkpoints: 42,09 »


Mir hilft es sehr Dinge aufzuschreiben. allerdings ganz unterschiedlich. Ich merke mir aufgeschriebene Dinge viel besser. Wenn ich an einem Problem bastle und schreibe mir alles auf, so kann ich bei neuen Ideen dazu besser abwegen, ob es eine hilfreiche Idee war.

Es ist bei mir eher sowas, wo ich alles was mir einfällt aufschreibe und es dann wieder ordne.

» alice74 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,99 »



Ich habe immer ein Notizbuch dabei, in das ich mir alles aufschreibe, was mich beschäftigt oder an was ich unbedingt denken muss. In dem Buch herrscht ein heilloses Durcheinander. Dort steht eine Einkaufsliste neben einer Idee, was ich denn noch schönes nähen oder basteln könnte. Wahrscheinlich spiegelt das Notizbuch das Chaos in meinem Kopf wider?

Mir fällt es schwer Gedanken im Kopf zu ordnen. Ich bin sehr sprunghaft mit meinen Gedanken und wenn ich meine Gedanken nicht gleich notiere, dann kann es sein, dass sie einen Augenblick später wieder verschwunden sind.

Ich hebe meine Notizbücher auf und blättere sie hin und wieder mal durch. Dann muss ich schmunzeln, was doch so alles in meinem Kopf vorgeht. :D

» Moira24 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 1,97 »


Mir hilft es immer wieder sehr, wenn ich mir Dinge einfach aufschreibe, die mir durch den Kopf gehen oder die mich belasten. Aus diesem Grund schreibe ich auch Tagebuch, seit ich ein Kind bin. Immerhin hat es mir schon immer geholfen, meine Gedanken einfach auf Papier zu bringen. Gerade dann, wenn ich niemanden zum Reden habe, ist das für mich die ideale Variante. Auf diese Weise kann ich trotzdem alles loswerden, was mich belastet, ohne dass ich dafür einen Menschen um mich herum brauche. Zudem hilft es mir auch einfach, meine Gedanken zu sortieren und meistens kann ich dann auch viel einfacher Entscheidungen treffen.

Bei mir ist es auch so, dass es mir auch viel besser geht, wenn ich Sachen aufschreibe, die mir auf dem Herzen liegen. Es ist dann einfach so, als würde mir eine Last von der Seele genommen werden und ich fühle mich dann tatsächlich richtig erleichtert. Manchmal finde ich das daher auch besser, als mit jemandem über meine Probleme sprechen. Immerhin möchte ich auch manche Sachen lieber mit mir selbst regeln und da finde ich es dann ganz gut, wenn mir mein Tagebuch behilflich ist.

Als mein Freund für zwei Monate im Ausland war, hat es mir auch sehr geholfen, mir immer wieder auszurechnen, in wie vielen Stunden er wieder zurück sein würde. Diese Zahlen habe ich mir dann immer wieder untereinander auf ein Blatt geschrieben. Dabei hat es mir sehr geholfen, zu erkennen, dass die Zahl immer kleiner wurde. Da ich meinen Freund zu der Zeit sehr vermisst habe, habe ich das auch einfach gebraucht und immer dann, wenn es besonders schlimm wurde, habe ich dann wieder von Neuem nachgerechnet und mir die Zahl aufgeschrieben. Auf diese Weise hatte ich dann auch immer eine Motivation und ich denke, dass ich die Zeit ohne meinen Partner so gut überstanden hätte, wenn ich mir die Zahlen nicht aufgeschrieben hätte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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