Haste was, dann biste was - Lebt ihr nach dem Motto?

vom 02.12.2012, 13:18 Uhr

Ich kann mit solchen Menschen nichts anfangen. Klar, jeder darf so sein wie er will. Aber gerade in der Schule oder so sehe ich immer mehr junge Menschen, die nur noch beispielsweise Sachen von hollister tragen! Damit "sind sie etwas". Sie werden von anderen respektiert und bewundert. Denn es ist eben so, dass es sich nicht alle leisten können, auf der anderen Seite wollen es aber auch gar nicht alle, weil es ja auch verständlich ist. Denn nicht jeder möchte sich so verstellen, weil es ja auch anstrengend ist. Ich ertappe mich aber auch selbst dabei, wie ich manchmal so bin.

Es ist einfach ein tolles Gefühl, ein neues Handy zu haben, und alle sprechen einen an, und fragen welches es ist, und machen einem Komplimente. Obwohl es eben nur ein Handy ist. Genauso wenn man in einem teuren Geschäft einkauft, und dann mit der Tüte herumläuft. Da fühlt man sich toll, wenn man die Blicke der anderen sieht, die teilweise echt neidisch sind. Irgendwann habe ich mich aber klar dagegen entschieden. Wenn ich solche Menschen sehe, tut es manchmal echt weh, weil sie oft auch so herablassend sind, und einen nicht so behandeln, wie man es sich wünschen würde. Ich versuche diese Leute dann einfach zu ignorieren, und ihnen nicht diese Aufmerksamkeit zu schenken die sie damit haben wollen.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eigentlich eher nicht, mich kümmert es einfach nicht was die anderen Leute von mir halten. Ich würde mir niemals wegen der Nachbarn ein zu großes Auto kaufen oder mit meinen Urlaubsreisen angeben. Auch kleide ich mich eher zurückhaltend und so bin ich auch in meinem Wesen. Ich beurteile auch andere Personen nicht anhand der Statussymbole.

Ich glaube auch dass der Spruch nicht mehr so verbreitet ist wie früher. In meiner Jugend hatte man solche Weisheiten ständig von der älteren Generation und von Kneipenphilosophen gehört. Vielleicht liegt es auch daran dass heute kaum jemand offen über seinen Verdienst spricht und es sehr viele Leute gibt die eben wirklich buchstäblich nichts haben. Als ich in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin hatte die breite Mittelschicht auch buchstäblich nichts, man schaute nur voller Ehrfurcht den Handwerkern und Ärzten nach wenn sie ihre Luxusautos wuschen.

Überhaupt, was soll man denn haben? Die alten Statussymbole wie neuestes Handy und einen großen Fernseher kann sich wirklich jeder leisten, das ist überhaupt nichts besonders mehr. Ein großes Auto ist da schon schwieriger wenn es die richtige Marke haben muss, aber auch das geht mit einem bisschen guten Willen. Auch wenn es sich dann nur um einen der vielen Firmenwagen handelt oder er auf den Gewerbeschein der Ehefrau geleast wurde, das könnte noch bei den meisten gut klappen. Aber hier handelt es sich quasi nicht um Eigentum, es hat also nicht mit dem „haste was- biste was“ zu tun. Das Kleider Leute machen stimmt natürlich auch heute noch. Der gammeligste Vertreter sieht in einem Anzug schick aus, auch wenn er nur ein gnadenloser Schaumschläger ist. Aber auch hier glaube ich dass heutzutage niemand mehr mit einer guten Garderobe oder dicht behängten Goldketten beeindruckt werden kann.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Für mich zählt dieses Motto nicht. Andere Werte sind meiner Meinung nach wichtiger. Ich versuche natürlich, nach einem angemessenen Verdienst zu streben und mir auch Dinge leisten zu können, die mich erfreuen. Also kaufe ich mir nur Gegenstände, die ich auch wirklich selbst haben will und benötige oder die mir Spaß machen. Nie würde ich ein Gerät oder Auto kaufen, nur um damit anzugeben. Ich würde auch nicht rein aus Prahlerei eine teurere Version kaufen.

Für mich zählt der Mensch und sein Charakter, nicht sein Geld oder Hab und Gut. Ich finde es auch immer wieder unangenehm, wenn Leute mit Geld angeben. Manchmal tun mir auch die armen Menschen leid und ich versuche zu helfen. Bevor ich allerdings mir selbst etwas teures leiste, spende ich lieber etwas Geld, damit es auch die tun können, die weniger haben.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es nicht schlimm, wenn man reich ist und sich dann auch teure Kleidung oder teuren Schmuck kauft, sofern man diese Sachen einfach selber mag und sie darum tragen möchte. Ich beispielsweise besitze auch Parfums von Chanel und Guerlain, teilweise sogar ziemlich teure, exklusive, und das lustigerweise, ohne dass ich überhaupt sonderlich reich wäre (ich habe mir das Geld einfach zusammengespart, um mir diese Wünsche zu erfüllen). Das Problem, das ich bei dieser ganzen Sache von Snobs oder "Neureichen" sehe, ist nicht, dass sie teure Sachen besitzen. Sondern, dass sie sich deswegen aufspielen, als seien sie etwas Besseres und andere, ärmere Menschen minderwertig.

Ich kann solche Menschen auch nicht leiden. Oftmals sind sie ja außerdem zwar reich, aber vom Verhalten her absolut unethisch und unsozial. Oftmals sind sie auch nicht die schlausten Menschen, spielen sich aber sonstwie auf. In manchen Fällen ist der Reichtum vielleicht auch wirklich nur eine Methode, um davon abzulenken, dass man vielleicht charakterlich oder vom Intellekt her ansonsten eher unterlegen ist. Vielleicht haben einige dieser Personen auch ein geringes Selbstbewusstsein und meinen, sich daher mit Geld aufwerten zu müssen. Es gibt ja solche Sprüche, dass hässliche Männer sich mit Statussymbolen "aufplustern", um damit doch gut bei schönen (oder zumindest geldgierigen, das trifft es wohl eher) Frauen anzukommen. Das wird nicht immer zutreffend sein, aber solche Fälle gibt es sicherlich.

Vor allen Dingen gefällt mir bei solchen Menschen, die sich aufgrund ihres Geldes aufspielen, die Tatsache nicht, dass sie Geld eine größere Rolle im Leben zuweisen, als andere, eigentlich viel wichtigere Dinge. Für sie zählt offensichtlich nur der finanzielle Reichtum. Dabei finde ich es bei der Bewertung eines Menschen viel wichtiger, auf dessen Charakter und dessen Meinungen und Ideale zu achten. Das ignorieren die "Snobs" allerdings völlig, und das ist es, was ich persönlich unsympathisch finde.

Andererseits kann ich natürlich auch bestätigen, dass es leider auch umgekehrte Fälle von Vorurteilen und Angriffen gibt. Also, dass man, nur, weil man teures Parfum oder teure Kleidung trägt, von ärmeren Menschen angepöbelt wird, obwohl man sich eigentlich sozial und absolut nicht hochnäsig benimmt. Auch das ist die gleiche dumme Oberflächlichkeit, wie im umgekehrten Fall: Der Mensch wird wieder nicht nach seinem Charakter, sondern bloß nach seinem Geld beurteilt. Ob man nun sagt "Alle Armen sind Pöbel, mit denen will ich nichts zu tun haben!" oder aber "Alle Reichen sind Schweine, von denen will ich nichts wissen!", das ist doch haargenau derselbe dumme Schwachsinn.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also die von dir beschriebenen Menschen haben ja vielleicht so einiges - allerdings wohl nicht im Kopf. Ich gönne jedem Erfolg und Wohlstand (und das gerne und aus vollem Herzen), sich allerdings darüber zu definieren finde ich sowohl emotional als auch intellektuell mehr als arm.

Würde ich mich nämlich nach diesem Motto definieren, wäre ich wohl ein Nichts :-) Andererseits steht auch zu überlegen, was man unter "haben" versteht. Sieht man da nur das Materielle, oder auch emotionale Werte wie Liebe und Zufriedenheit? Denn das würde ich dann schon eher verstehen.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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