Kann/Sollte man dem Mörder des eigenen Kindes verzeihen?
Es gibt durchaus Möglichkeiten, dass jemand jemanden versehentlich tötet. Das wäre dann allerdings aber auch kein Mord, sondern beispielsweise fahrlässige Tötung. Auch ist es möglich, dass jemand bei einem Unfall getötet wird, bei dem keine Fahrlässigkeit irgendeiner Person vorlag. Ich frage mich schon, ob man in diesem Fall vielleicht dem Auslöser des Unfalls verzeihen sollte oder könnte? Aber ich glaube, darum geht es hier ja gar nicht, sondern wirklich nur um Mörder im juristischen Sinne, oder?
Wenn es nun aber, auch bei "richtigem" Mord, um eine Person mit einer psychischen Störung geht, ist das nun noch einmal eine ganz andere Sache. Eine freie Entscheidung ist das Morden bei einer psychisch schwer kranken Person nämlich auch nicht unbedingt, anders, als hier ein Vorposter behauptet hat. Wenn ein Mensch unter Wahnvorstellungen leidet oder einfach nicht weiß, was er tut, kann man kaum von einem vorsätzlichen Mord sprechen. Aber in dem Fall wird die Person sowieso nicht wegen Mordes inhaftiert, sondern kommt höchstens als schuldunfähig in die Psychiatrie.
Wobei ich jetzt auch nicht unbedingt sagen würde, dass man dem Täter in diesem Fall verzeihen müsste. Selbst, wenn er sich nicht unter Kontrolle haben kann, seiner Krankheit wegen. Allerdings würde in einem solchen Fall bei mir vermutlich eher die Frage von Bedeutung sein, wieso die Krankheit vorher niemandem aufgefallen ist und wieso die Person überhaupt frei herumlaufen und unkontrolliert morden konnte. Meist dürften Auffälligkeiten, zum Beispiel Aggressivitäten gegenüber Mitmenschen, ja schon vorher vorgekommen sein. In solchen Fällen hat die Gesellschaft meine Erachtens auch die Verpflichtung, etwas zu unternehmen, bevor weiter Menschen zu Schaden kommen. Sollte also in so einem Fall ein geistig Kranker jemanden ermorden, dann zeigt das in erster Linie ein Versagen seitens seiner Familie, Betreuer oder ähnlichen Personen. Da würde vermutlich auch etwas Ärger gegenüber diesen Personen entstehen, nicht einfach nur Wut auf den Täter.
Den durch einige, lange nicht nur das Christentum, bedingten Willen, zu verzeihen, anstatt Wut zu empfinden, kann ich aber schon etwas nachvollziehen. Mir selbst würde es, wie ich schon schrieb, nicht unbedingt so gehen, aber logisch verstehen kann ich solche Denkweisen schon. Ich finde auch nicht, dass man die Religionen hier kritisieren sollte, denn Schaden wird durch diese Denkweise ja nicht unbedingt verursacht. Wenn es der Familie Ruhe bringt und hilft, den Mord zu verarbeiten, dann ist das doch gut. Jeder verarbeitet seine Trauer doch sowieso anders, und in solchen Fällen ist meines Erachtens wirklich jeder Weg, der nicht noch andere Menschen schädigt, in Ordnung.
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