Wenn mal etwas nicht gut läuft, Schuld bei anderen suchen?
Kennt Ihr auch Menschen, die so gut wie gar keine Selbstreflexion haben und stets die Schuld bei anderen Menschen suchen? Egal, ob und was schief gelaufen ist, man selbst hat keinen Fehler gemacht, immer hat man eine Ausrede parat und immer ist es der andere Mensch, der daran Schuld hat, dass etwas nicht oder anders funktioniert.
Wie geht man mit solchen Menschen um? Wie geht man damit um, wenn man von einem solchen Menschen selbst die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt?
Die Schuld für etwas zugewiesen zu bekommen, ist eigentlich nie schön. Unabhängig davon, ob von einem Menschen der immer die Schuld bei anderen sucht oder nicht. Und wie damit umzugehen ist, hängt natürlich massiv davon ab, wie viel Wahrheit in der Beschuldigung liegt. Schließlich gibt es vermutlich schon auch Fälle, in denen Menschen die nie die Schuld bei sich vermuten mit ihren Schuldzuweisungen Recht haben.
Ansonsten ist es mitunter schwierig, eine Beweisführung zu haben, die in dem Fall zieht, in dem der beschuldigende Mensch selbst die Verantwortung zu tragen hat. Denn der kann sich dadurch "herausreden" (oder es zumindest versuchen), dass wieder Dritte im Vorfeld Mist gebaut haben, so dass der Fehler im nur aus diesem vorher (von anderen) verursachten Fehler unterlaufen ist. Und er damit nur am Ende der Kette als Opfer da steht. So was kann man selbst kaum entkräften und ein Versuch endet im besten Fall nicht im Streit.
Umgehen kann man mit so was am Besten immer konstruktiv! Das bedeutet, dass man die Analyse nicht damit beginnt, wer verantwortlich für den Fehler ist, sondern wie die Folgen möglichst glimpflich und für alle zufriedenstellend zu beheben sind. Denn es ist nichts mühevoller und sinnloser, als sich im "fingerpointing" aufzureiben. Denn auch wenn am Ende dann tatsächlich ein armes Würstchen (zu Recht oder auch nicht) gefunden wurde, wird das Problem in den seltensten Fällen dadurch kleiner.
Ich kenne leider auch Menschen, die die Schuld immer bei anderen suchen und nie bei sich selbst. Auch, wenn dann eindeutig klar ist, dass sie einen Fehler gemacht haben, wird die Schuld noch auf andere abgewälzt. Das sind dann die Situationen, die ich gar nicht verstehen kann. Ich versuche immer, meine Fehler einzuräumen und gebe es dann auch zu, wenn ich mal etwas falsch gemacht habe. Da ich das auch von anderen eigentlich erwarte, komme ich nur schlecht damit klar, wenn jemand einen Fehler nicht zu gibt und die Schuld weit von sich weist und jemand anderem gibt.
Wenn ich dann diejenige bin, der die Schuld zugewiesen wird, ohne, dass ich etwas damit zu tun habe, werde ich schon sauer. Es stimmt schon, dass es nichts bringt, die Schuldfrage zu klären, sondern dass lieber gemeinsam an der Problemlösung gearbeitet werden muss. Aber trotzdem kann ich es nicht leiden, wenn ich die Schuld in die Schuhe geschoben bekomme. Ich finde es schwierig, dann zu reagieren. Es kommt auch immer darauf an, von wem ich es erfahre, dass ich Schuld sein soll. In den wenigsten Fällen ist es ja die Person, die eigentlich den Fehler gemacht hat. Diese spreche ich dann aber trotzdem darauf an, dass ich dieses Verhalten nicht so toll finde.
Ich kann mich darüber immer aufregen, wenn jemand einen Fehler macht und ich dafür die Schuld in die Schuhe geschoben bekomme. Immer hin, denke ich, sollte man sich die Schuld selber eingestehen, wenn man einen Fehler gemacht hat und nicht anderen zu schieben. Fehler können passieren und sind dazu da, um daraus zu lernen und nicht um sie anderen zu zu schieben.
Ich bin zwar manchmal auch so, dass ich meinem Freund gerne die Schuld in die Schuhe schiebe, zum Beispiel, wenn ich etwas suche, was sehr wichtig ist und ich der Meinung bin er hatte es weg gepackt. Obwohl ich eigentlich weiß, dass ich es nur gewesen sein kann. Wenn ich es dann gefunden habe, dann fällt mir letztendlich doch ein, dass ich es definitiv war. Ich sage aber dann in dem Moment nichts zu ihm, da ich das schon etwas belustigend finde, wenn er etwas schmollt, weil er zu Unrecht beschuldigt wurden ist. Aber ich bin wenigstens so fair und gebe es später dann zu und sage ihm, dass ich es weg gepackt habe. Meist sagt er dann, dass er es wusste und gut ist. Aber so etwas mache ich auch nur zu gerne bei meinem Freund. Im allgemeinen verabscheue ich so etwas.
Solche Menschen kennt wohl jeder und ich finde das einfach nur fürchterlich und meide daher diese Menschen, wenn es irgend geht. Allerdings funktioniert das nicht immer und daher bin ich inzwischen so weit, dass ich dann gar nicht mehr reagiere, wenn ich die Schuld für irgend etwas übernehmen soll, für das ich definitiv nicht verantwortlich bin. Denn meist hat derjenige, der Schuldzuweisungen vornimmt, seine Meinung so weit gefestigt, dass Widerspruch oder Diskussion eh nichts bringt.
Schlimmer finde ich da eigentlich nur noch die Personen, die selbst immer anderen die Schuld zuweisen und dann nach dem Motto handeln, was ich denk und was ich tu trau ich auch den anderen zu. Die also denken, ich würde das nicht zugeben also tun es andere auch nicht und daher werde ich grundsätzlich immer angelogen. So einen Vorgesetzten hatte ich einmal und es war schon schlimm genug, dass der keine Verantwortung übernahm, aber dass er auch andere entsprechend verdächtigte, hat schnell das Betriebsklima völlig ruiniert.
Leider passiert das bei mir sehr häufig. Die einfachste Möglichkeit damit umzugehen ist zu sagen:"ja, stimmt ich war es du hast recht." Und dich nicht weiter darüber aufzuregen. Denn wenn du darauf eingehst endet das in einer ewigen Diskussion. Deswegen gehe ich meistens solchen Menschen aus dem Weg, bis sie sich wieder abgeregt haben.
Wenn ich auf solche Menschen blicke, dann könnte ich schon fast neidisch sein, wie einfach es doch scheint, sich quasi einfach aus der Situation herauszureden. Ich meine, wenn man jemanden hat, dem man die Schuld geben kann, dann erleichtert das auf jeden Fall schon mal einen selbst und man macht sich keine Vorwürfe mehr. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass es sich dabei eigentlich um einen Verdrängungsmechanismus handelt, zumindest wenn man Freud Glauben schenken darf.
Ich selbst könnte das nicht, ich denke ich wäre gar nicht in der Lage dazu, weil mir das absolut unlogisch vorkäme. Ist an einer Situation etwas schief gelaufen, dann betrachte ich immer das Gesamtbild und meist ergibt sich daraus, dass es an mehreren Parametern lag, dass es schief gelaufen ist und nicht selten hat man dann auch Bezugsituationen, die man ebenfalls schon mal durchlebt hat und die man dann miteinander vergleicht. Manchmal kommt dann hierbei eben auch heraus, dass die Schuld bei einer bestimmten Person zu suchen ist, aber ich suche oftmals eher bei mir selbst.
Manchmal lautet das Ergebnis dann sogar so, dass ich mir selbst die Schuld gebe, weil ich aufgrund bestimmter Anzeichen eigentlich erkannt haben sollte, dass eine bestimmte Person negative Auswirkungen begünstigen könnte, so dass ich hätte entsprechend handeln können. Anderen die Schuld zu geben wäre hier keine Lösung, mein Problem löst sich dadurch nicht, sondern eher dabei, dass ich selbst mein Verhalten entsprechend ändere.
Ich selbst ignoriere derartige Vorwürfe in der Regel immer, es interessiert mich einfach nicht. Ich meine, wenn ich weiß, dass ich an der Situation keine Schuld trage und andere Leute dies ebenfalls als offensichtlich ansehen, dann wüsste ich auch nicht, wieso ich mich irgendwie entschuldigen sollte oder so. Meist ignoriere ich diese Personen dann einfach und auch wenn es sich um jemanden im Freundeskreis handelt, mache ich da nichts anderes. Von erwachsenen Personen erwarte ich da ehrlich gesagt schon was anderes.
Ich glaube, dass man ganz häufig seinen eigenen Fehler nicht erkennen kann, weil man sich selbst in einer völlig anderen Position sieht als einen anderen Menschen. Seine eigenen Begründungen für Verhaltensweisen kennt man, weil sie einen schließlich zu eben dieser Reaktion gebracht haben. Man selbst muss sich das nicht jeweils erklären, während man entsprechende Erklärungen von anderen aber doch wiederum abfordert. Vermutlich ist es die fehlende emotionale Sicht auf andere, deren Lage man deutlich rationaler betrachtet als seine eigene, wenn man dazu tendiert, die Schuld nicht bei sich selbst zu suchen. Außerdem finde ich, dass es hier zwei verschiedene Ausprägungen gibt, denn in einem geringen Rahmen ist es wohl sogar normal, wenn man die Schuld nicht direkt bei sich selbst sieht oder wenigstens für sich selbst begründen kann, warum man so und so gehandelt hat, während man die Schuld eines anderen möglicherweise höher bewertet, bis man dessen Erklärungen kennt.
Es gibt aber tatsächlich auch Menschen, die sich ihr ganzes Leben komplett verbocken und sich von einer schwierigen Situation in die nächste bugsieren, andere Menschen mit sich ins Unglück reißen und schwer schädigen. Ich kenne wenige solcher Menschen, aber ich kenne wohl welche, und wenn man diejenigen reden hört, dann haben sie tatsächlich immer Erklärungen dafür, dass alles so kommen musste, wie es eben gekommen ist, die sich aber in keiner Weise auf sie selbst beziehen, sondern eben auf andere. Ein solches Verhalten kenne ich aber wiederum nur als Extrem und nicht als das, was ich oben versucht habe zu beschreiben.
Ich selbst bin nicht zuletzt sicherlich auch jemand, er häufig die Schuld bei anderen sieht, aber das bedeutet nicht, dass ich mir selbst keine Schuld zuschreibe. Vielmehr sehe ich häufig eine Schuld auf beiden Seiten, die aber in den meisten Fällen wiederum nachvollziehbar ist bzw. spätestens dann wird, wenn man versucht, auch den emotionalen Aspekt des anderen Beteiligten zu erkennen und nachzuvollziehen. Wie man mit solchen Menschen, die dem erstgenannten Teil angehören, umgeht, würde ich damit beantworten, dass man ihnen nahelegen sollte, wie die emotionale Sicht anderer Beteiligter auf ihre eigene Handlungsweise aussieht, denn damit wirbt man in der Regel um Verständnis, das man auch erhält, wenn sich derjenige, dem man das alles erklärt, nicht vollkommen verschließt. Bei dem zweitgenannten Extrem kenne ich persönlich wiederum keinen Weg, den man erfolgreich gehen könnte, da bin ich absolut ratlos.
Wenn es mal wieder nicht so rund im Leben läuft, muss irgendwer herhalten, der dies verursacht hat. Ein Verhaltensmuster, was für uns Menschen gar nicht so untypisch ist. Auch ich erwische mich mehrfach dabei, Verursacher und Schuld bei anderen zu suchen. Wer fasst sich denn schon gerne an die eigene Nase und muss dann erkennen, dass das eigene Verhalten und das Handeln alles andere als sinnvoll und rationell sind? Das kann ganz schön weh tun und bringt Zweifel an der eigenen Person und den Kompetenzen auf.
Jedoch nur die Schuld im Umfeld zu suchen kann auf Dauer keine positive Strategie sein. Kein Mensch ist fehlerfrei, auch wenn er es noch so gern sein möchte. Eigentlich ist es ja eher ein Zeichen von persönlicher Stärke, fehlerhaftes Handel einzugestehen. Nur, wenn ich mich selbst realistisch reflektiere bin ich auch in der Lage, an mir und meinem Verhalten zu arbeiten und eine Änderung zu erwirken. Dennoch wird es immer den Typ Menschen geben, der die passenden Argumente findet, um sein Umfeld als Auslöser für Misserfolg zu sehen, und leider passiert es mir auch ab und zu.
Mein Vater ist leider ein Mensch, der sich nicht eingestehen kann, auch einmal selbst Schuld an etwas zu haben. Stattdessen sucht er die Schuld grundsätzlich immer bei anderen und ich habe es noch nie erlebt, dass er gesagt hatte, dass er selbst falsch gehandelt hat. Das finde ich immer sehr anstrengend und auch traurig und von daher kann ich auch nicht normal mit ihm sprechen. Es ist auch gar nicht möglich, ein normales Gespräch mit ihm zu führen, da er immer alles und jeden verantwortlich macht, wenn etwas falsch läuft. Nur er selbst ist natürlich nie Schuld.
Bleibt mein Vater mit seinem Pullover an einem Nagel hängen und der Pullover reißt auf, dann hat der Stoff natürlich eine wahnsinnig schlechte Qualität und der Nagel ist schlecht verarbeitet. Natürlich hat er selbst aber keine Schuld daran und auch wenn er beispielsweise einen Zug verpasst, dann ist meine Mutter schuld, da sie ihn aufgehalten hat und er dadurch nicht früher los laufen konnte.
Mir selbst ist es wirklich völlig suspekt, wie man nicht selbst ab und zu auf die Idee kommen kann, dass man selbst auch etwas falsch gemacht ha. Immerhin muss man doch eine völlig verzerrte Wahrnehmung von sich haben, wenn man der Meinung ist, man selbst wäre perfekt. Ich denke, dass da auch etwas nicht stimmen kann und ich möchte ehrlich gesagt auch nichts mit solchen Menschen zu tun haben, da ich keine Lust habe, für alles verantwortlich gemacht zu werden, auch wenn ich gar nichts falsch gemacht habe.
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