Beste Freunde für Partner aufgeben?

vom 30.11.2012, 16:50 Uhr

Eine Freundin von mir, ist seit mehreren Jahren schon verheiratet und hat eigentlich nur sehr wenig Freunde, da der Partner sehr eifersüchtig ist. Männliche Freunde sind eigentlich fast tabu. Nun hat sie einen wirklich langjährigen guten Freund durch Zufall wiedergefunden und beide verstehen sich sehr gut und hatten den Kontakt auch wieder intensiv aufgebaut. Nun hat der Partner davon Wind bekommen und verlangt nun wieder dass sie den Kontakt aufgibt oder sich von ihm trennt.

Ich persönlich finde dies recht hart und egoistisch. Ich wüsste aber auch nicht wirklich zu was ich ihr raten sollte. Wart ihr schon mal in solch Situation, oder kennt jemanden? Was haben sie gemacht? Ich finde Freunde sind schon recht wichtig.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also Freunde für den Partner aufgeben würde ich selber auch nicht. Allerdings finde ich es schon normal und richtig, dass, wenn man einen Partner hat, dieser auch an erster Stelle stehen, sprich, Priorität haben sollte. Das kann natürlich schon mal bedeuten, dass man sich nicht mehr so oft mit Freunden trifft, aber ich denke, das ist der ganz normale Lauf der Dinge. Und nur, weil man sich nicht mehr so oft mit Freunden trifft, wie früher, muss das ja nicht automatisch heißen, dass man sie vernachlässigt.

Aber wenn mein Partner von mir verlangen würde, dass ich den Kontakt abbreche, würde ich mir schon meine Gedanken machen. Bei meinem Partner und mir ist es so, dass er einen sehr großen Freundeskreis hat, der überwiegend aus Frauen besteht. Mir ist das auch komisch, weil ich eine solche Situation bisher noch in keiner Beziehung hatte. Aber diese Leute waren nun mal vor mir da und ich kann ihm schlecht verbieten, sich mit ihnen zu treffen. Würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen und ihm den Kontakt verbieten, würde ich ihn sicher ganz schnell verlieren.

Aber glücklicherweise hat er da auch gegenüber seinen Freunden klare Prioritäten gesetzt. Wenn sich zum Beispiel einer oder eine von seinen Freunden/Freundinnen an einem Wochenende mit ihm treffen will, sagt er ganz klar, dass wir dann aber im Doppelpack kommen, weil wir uns nur am Wochenende sehen. Und das finde ich auch richtig so, denn wenn er seine Freunde mir vorziehen würde, wäre ich schon sauer!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Dieses Verlangen, sich unbedingt von der Freundschaft wieder zu lösen, geht für mich nicht, vor allem, wenn es da bei der Freundschaft noch eine Partnerschaft gibt. Ich weiß ja nicht, ob dieser Freund Deiner Freundin, alkalie1, in einer festen Partnerschaft liiert ist. Aber wenn, würde ich das dem Mann sagen. Ansonsten kann ich nicht verstehen, wie man so dermaßen verbohrt sein kann, es sei denn, es gab schon Vorfälle in der Ehe und im vorherigem Zusammensein, die eine dermaßen, meiner Ansicht nach überzogenen Eifersucht eher erklären könnte.

Ich würde mich ehrlich gesagt nicht von Freundschaften trennen, nur, weil meinem Partner der Umgang nicht passt. Meinen besten Freund kenne ich schon wesentlich länger als meinen Partner und in der Tat zählt er mehr. Allerdings verstehen sich die beiden auch sehr gut untereinander, was in einer meiner vorherigen Beziehungen nicht der Fall war. Aber es war dennoch okay, auch, wenn ich mit meinem besten Freund dann etwas unternommen habe und zwar ohne den damaligen Partner.

Vermutlich sollten die beiden Partner da einfach mal ein klärendes Gespräch führen, warum diese Eifersucht so dermaßen präsent und ja auch übertrieben ist. Die Hintergründe sind nicht bekannt, aber vielleicht gibt es da ja auch den einen oder anderen Grund, der auch die Ursache für das Dilemma sein könnte. Und vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass man sich einfach mal kennenlernt und etwas gemeinsam unternimmt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kenne das sehr gut. Früher war ich auch noch so blöd und habe die Kontakte zu meinen Freunden eingeschränkt. Mein Partner damals war einfach extrem eifersüchtig und hat sich sogar schon aufgeregt, wenn ich mich mit Frauen getroffen habe, weil ich das ja als Ausrede hätte nehmen können, um mich mit einem Typen zu treffen. Ich habe damals wirklich viele meiner Freundschaften eingeschränkt, aber Gott sei Dank konnte ich die meisten nach der Trennung wieder aufbauen und die anderen haben das verstanden, da ich mich natürlich auch für meine Dummheit entschuldigt habe.

Danach habe ich das nicht mehr mit mir machen lassen. Mein Partner jetzt ist zwar auch ziemlich eifersüchtig und auch der davor war es, allerdings ist mir das total egal. Ich übergehe das einfach und wenn sie sich zu sehr aufregen, dann suche ich einfach Abstand zu ihnen, weil meine Freunde mir sehr wichtig sind und ich mir das nicht mehr bieten lassen werde. Und ich denke auch, in einer normalen Beziehung, sollte man darauf Rücksicht nehmen, dass Freunde zum Leben dazu gehören. Natürlich sollte alles seine Grenzen haben und diese sollte man nicht überschreiten und die Eifersucht des Partners auch nicht provozieren, aber wenn man grundlos eifersüchtig ist, hat man bei mir total verloren. Ich würde mich im Zweifelsfall eher für meine Freunde entscheiden, weil ich nicht mit jemandem zusammen sein wollen würde, der mich um meine Freundschaften bringt und das würde sowieso nichts geben, weil solche Menschen eben auch krank sind. Ich habe mein eigenes Leben und das sollte jeder haben, auch wenn er sich in einer Partnerschaft befindet. Deswegen sind solche Verbote sehr unnötig und machen nur mehr kaputt. Meistens - zu mindestens geht es mir so - treiben sie einen eher noch in die Arme eines anderen, als dass sie das verhindern.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



So generell finde ich es unmöglich, wenn der Partner von einem verlangt, dass man Freunde aufgibt oder Kontakt zu Menschen unterbricht, die einem wichtig sind. Als Partner sollte ihm doch auch das Wohl und die Zufriedenheit seiner Frau am Herzen liegen, wie soll das denn so bitte funktionieren? Ich habe da gar kein Verständnis dafür.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wie man in so einer Situation nicht wissen kann was man rät. Wäre es für dich in Ordnung, wenn dein Partner dir deine Freunde madig machen würde und dir sogar vorschreiben würde, mit wem du befreundet sein darfst und mit wem nicht? Mir würde das überhaupt nicht gefallen und ich würde es auch nicht machen. Meinem Partner würde ich dann entsprechend sagen, was ich davon halte und entweder er akzeptiert es oder er lässt es bleiben. Aber nie im Leben würde ich für mich wichtige Menschen aus meinem Leben verbannen, nur weil mein Partner das nicht gut findet. Eifersucht ist ohnehin für mich ein Thema, dass in einer wirklich guten Beziehung nichts verloren hat. Deshalb würde ich nicht tolerieren, wenn mein Partner so wäre.

Dementsprechend würde ich einer Freundin auch raten, sich das nicht gefallen zu lassen. Der Partner ist nicht der einzige Mensch, den man um sich braucht. Man braucht auch noch Freunde oder andere Bekannte, mit denen man mal reden oder sich treffen kann. Ich würde meinen Partner auch nicht um Einverständnis bitten, sondern ihm ganz klar sagen, wie ich das sehe und das wäre dann auch mein letztes Wort.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn mein Mann von mir verlangen würde, dass ich meine Freundschaften aufgebe, weil er das nicht möchte, würde ich ihn für nicht ganz zurechnungsfähig halten. So etwas kann man von seinem Partner einfach nicht verlangen. Die meisten meiner Freunde kenne ich auch schon viel länger als meinen Mann - warum sollte ich plötzlich den Kontakt abbrechen, nur weil ich in einer Beziehung bin?! Natürlich sehe ich meine Freunde längst nicht mehr so oft wie früher, weil ich auch eine eigene Familie habe und wir ohnehin nicht viel Zeit füreinander haben, da wir beide berufstätig sind. Aber mein Mann würde nie von mir verlangen, den Kontakt zu meinen langjährigen Freunden abzubrechen und umgekehrt ist das genauso.

Bei meinem Ex-Freund habe ich leider den Fehler gemacht, mich von meinen guten Freunden zu distanzieren, weil er der Meinung war, dass ich zu viel Zeit mit ihnen und dafür zu wenig Zeit mit ihm verbringe. Er hat dann so lange genörgelt, bis ich mich irgendwann nicht mehr mit den Freunden getroffen habe. Als die Beziehung dann beendet war, stand ich plötzlich alleine da. Glücklicherweise konnte ich den Kontakt zu einigen Freundinnen wieder aufbauen und sie haben mir mein Verhalten auch nicht übel genommen. Nochmals würde ich so etwas nicht mehr machen. Freunde bedeuten mir sehr viel und ich würde mir niemals wieder von einem Partner vorschreiben lassen, mit welchen Personen ich mich zu treffen habe und mit welchen nicht. Dazu hat einfach niemand das Recht - auch nicht in einer Beziehung! Also ich würde mir das nicht gefallen lassen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Auf solche Ideen kann nur jemand kommen, der dauernd in der panischen Angst lebt, dass ein anderer Mensch dem Partner oder der Partnerin mehr Aufmerksamkeit und Verständnis geben könnte als er selbst. Ich finde dieses Eifersuchtsverhalten wirklich krank und auch ziemlich gemein. Ein Mensch, der von seinem Partner verlangt, dass dieser Freundschaften beendet, wäre für mich kein Partner auf Augenhöhe. Ich denke nicht, dass man mit so jemandem eine gute Beziehung führen kann. Das kann nur funktionieren, wenn beide Partner krankhaft eifersüchtig sind.

Ich würde mir von einem Partner niemals Freundschaften und andere Bekanntschaften verbieten lassen. Ein Partner ist einer von vielen Menschen in meinem Leben, aber eben nicht der einzige und es gehören auch weitere Leute dazu, zum Beispiel Freunde oder auch Familienmitglieder. Ich fände es ziemlich anmaßend, wenn sich ein Partner als Platzhirsch aufführen und glauben würde, er wäre der einzige Mensch in meinem Leben und der einzige, mit dem ich Kontakt haben darf.

Dass der Partner deiner Freundin die Frau nun sogar emotional erpressen will, indem er ihr praktisch mit der Trennung droht, finde ich widerwärtig. Vor allem schiebt er ihr damit die Schuld in die Schuhe, sofern die Beziehung an dieser Geschichte wirklich zerbrechen sollte. Das ist richtig mies und jemand, der in einer Beziehung mit solchen Drohungen und Erpressungen arbeitet, wäre für mich kein guter Partner. Es ist ganz schlimm, was der Mann da macht. Deine Freundin sollte sich nicht erpressen lassen und überdenken, ob sie sich wirklich von einem Partner so kontrollieren lassen möchte, nur weil dieser nicht in der Lage ist, adäquat mit seiner Eifersucht umzugehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Freunde sind wichtig, aber einen lieben Partner können sie nicht ersetzen, so sehe ich das. Ich liebe meinen Mann über alles und habe vor einigen Jahren auch die Entscheidung getroffen, mit manchen Freunden zu brechen. Ich habe gesehen, wie bei meinem Mann das Herz brach, als er mich mit einem männlichen Freund gesehen hat. Da lief nichts zwischen uns, aber wir haben uns auch mal im Arm genommen und auch zwischendurch mal was geschenkt. Das habe ich mit den Freundinnen auch so gemacht, bei dem männlichen Freund stört es meinen Mann aber sehr. Kann ich verstehen, ich würde auch nicht wollen, dass er mit anderen Frauen spricht oder das Bett teilt.

Ich habe dem Freund dann gesagt, dass wir uns nicht mehr sehen. Dass mein Mann sonst zu traurig ist. Er hat es nicht verstanden, bis heute nicht. Aber was kann man da machen? Ich war selber traurig, habe viel geweint, den Freund vermisst. Aber ich habe soviel gewonnen. Mein Mann traut mir jetzt wieder. Das hätte ich nicht wenn ich diesen Schritt nicht gegangen wäre. Und da finde ich, ist mein lieber Mann mir wichtiger wie der Freund, auch wenn die Freundschaft schon lange gehalten hat. Mehr wie 15 Jahre waren wir Freunde. Eine Liebe ist was besonderes und da muss man auch mal Kompromisse eingehen. Der Partner soll der beste Freund sein!

» HirschQ » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass Freunde grundsätzlich wichtiger als Partner sind. Allerdings ändert sich die Gewichtung mit steigendem Alter.

Ich bin momentan Anfang 20 und stelle Freundschaft über einen Partner und würde niemals für eine Beziehung eine Freundschaft gefährden. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass in meinem Alter Männer komme und gehen, aber gute Freundschaften bleiben. Auch wenn ich einen Partner habe, halte ich ein oder zwei Abende in der Woche für Freunde frei und wenn ein Freund oder eine Freundin mich dringend braucht, stehe ich auch zu Verfügung, wenn ich eigentlich mit meinem Partner verabredet war. Wenn es mir schlecht geht, wäre ich auch enttäuscht wenn meine Freundin lieber mit ihrem Freund eine DVD schaut.

Mit 15, 16 habe ich das ganz anders gesehen. Da war mein Freund das Wichtigste für mich und ich habe Freundschaften vernachlässigt und dadurch eine sehr gute Freundin verloren.

Außerdem denke ich, dass man wenn man schon sehr lange zusammen ist und auch zusammen wohnt und demnach eh jeden Abend miteinander verbringt eher mal ein Treffen mit Freunden einem Abend mit dem Partner vorzieht. Wenn man nicht zusammen wohnt und sich seltener sieht, überlegt man sich zweimal, was einem jetzt wichtiger ist.

Ich würde mir aber niemals, ganz egal in welcher Lebenssituation, von meinem Partner verbieten lassen, meine Freunde zu treffen. Die Freunde waren früher da und der Partner muss sich eben damit abfinden.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde auch, dass man seine Freundschaften nicht für eine Beziehung aufgeben darf und ich würde mich wohl auch fragen, was jemand, der aus diesem Grund eine Freundschaft mit mir auf Eis legt oder komplett abbricht, eigentlich für eine Auffassung dieses Begriffes „Freundschaft“ hat. Die Hintergründe für das Aufgeben dieser Freundschaft sind dabei für mich relativ irrelevant. Wenn ich nicht davon ausgehen kann, dass sich etwas zwischen diesem Freund und mir verändert hat und wir uns immer wieder aneinander aufreiben, dann gehe ich grundsätzlich davon aus, dass eine Freundschaft auf Dauer ist, denn im Endeffekt ist für mich auch eine Freundschaft nichts anderes als eine Beziehung zu einem anderen Menschen.

Gleichzeitig wäre ich eben aus diesem Grund auch nicht bereit, meine Freundschaften zu opfern, weil mein Partner das so will und ein Problem mit seiner Selbstsicherheit hat. Daran sollte er arbeiten, und wenn man keinen guten Grund für eine Eifersucht bekommt, dann sollte man diese auch sicherlich bekämpfen, denn dann handelt es sich dabei um fehlendes Selbstbewusstsein, das ursächlich für dieses Problem ist. Ich halte es auch nicht für egoistisch, dass man darauf besteht, seine Freundschaften behalten zu dürfen, denn bei Freunden handelt es sich immerhin um sehr wenige Menschen, die man im Leben trifft, zu denen man eine besondere Form von Nähe und Vertrauen aufbauen kann. Ich bin der Meinung, dass eine solche Bindung von keinem Dritten zerstört werden darf und daher erwarte ich von meinem Partner auch, dass er meine Freundschaften akzeptiert und nicht dagegen arbeitet.

Meine Freundschaften verbieten lassen würde ich mir sicherlich nicht, und ich kenne nun auch niemanden, dem seine Freundschaften irgendwann einmal verboten worden wären. Sonderlich häufig scheint das also nicht vorzukommen, immerhin.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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