Lehrer - Beruf verfehlt?

vom 15.04.2008, 14:01 Uhr

Ich habe gelesen, dass viele Lehrer Lehramt nur studiert haben, weil sie nichts besseres wussten, bzw nichts "Besseres" machen konnten. Zudem taucht noch die Frage auf, ob es richtig ist, alle Lehrer auf die Schüler loszulassen?

Ich bin selbst gerade im Abitur und hatte von der 7. Klasse an bis zur 11. Klasse nur unqualifizierte Mathelehrer. Demnach waren auch meine Mathematikleistungen relativ hart an der Grenze. Das sind sie heute auch noch. Und warum? Weil ich früher nicht den Nerv dazu hatte, alles mir selbst noch einmal beizubringen. Die Lehrer konnten die Sachen einfach nicht erklären und haben uns dumm dastehen lassen.

Ist so etwas richtig? Meint ihr, man kann da was machen?

» lalamada » Beiträge: 167 » Talkpoints: -1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo lalamada,

es gibt sicherlich Lehrer die den Lernstoff schlecht rüber bringen. Aber das Thema Mathematik ist immer heikel in meinen Augen. Ich hatte immer Lehrer die es für die meisten meiner Klasse mehr als schlecht erklärt haben, ich selbst hatte damit nie ein Problem. Du selbst sagst deine Noten sind schlecht, sind denn die Noten der anderen genauso schlecht oder liegt es vielleicht an dir?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Selbstverständlich ist so etwas nicht richtig, wenn die Lehrer einfach nur ihr Pensum runterbeten, aber bei einigen ist es nunmal so, dass sie einfach entweder keine Lust oder keine Kreativität haben ihren Unterricht abwechslungsreich zu gestalten.

Bei meinem letzten Physiklehrer hatte nie jemand Lust Dinge nachzufragen, die nicht klar waren, weil er Unwissen und Unverständnis immer gleich als Vorwurf zurückgegeben hat. Eigentlich hätte ich ihn jetzt in 12 und 13 in Mathe, konnte aber den Kurs wechseln und hab jetzt einen genialen Lehrer, der geduldig erklärt, abwechslungsreichen Unterricht bietet und immer einen Witz auf Lager hat.

» Gottfried » Beiträge: 197 » Talkpoints: -0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



ich wollte das jetzt nicht auf mich beziehen und auch nicht auf Mathe beschränken. Ich bin mit der Schule fertig, bzw. habe nur noch meine Prüfungen. Keine davon ist im Fachbereich Mathematik. Ich war nicht die einzige, es war die ganze Klasse, die nichts verstanden hat. Es ging sogar so weit, dass die Klügste in der Klasse, die sich den Stoff selbst zuhause beigebracht hat, es der ganzen Klasse erklärt hat, in Anwesenheit des Lehrers.

Es liegt wirklich an den Lehrern. Ich hatte in der 7. und 8. Klasse einen Lehrer, schon da gabs Probleme mit ihm. Jetzt hatte ein Kurs in der Oberstufe genau diesen Lehrer wieder ( ich war nicht im Kurs!!!) und da gabs richtig extreme Probleme.

Gottfried hat geschrieben:Bei meinem letzten Physiklehrer hatte nie jemand Lust Dinge nachzufragen, die nicht klar waren, weil er Unwissen und Unverständnis immer gleich als Vorwurf zurückgegeben hat. Eigentlich hätte ich ihn jetzt in 12 und 13 in Mathe, konnte aber den Kurs wechseln und hab jetzt einen genialen Lehrer, der geduldig erklärt, abwechslungsreichen Unterricht bietet und immer einen Witz auf Lager hat.


So meine ich das! Die Oberstufenklasse hatte genau das gleiche Problem, denn er hat sogar schon die Bitte eines Schülers abgeschlagen und es nicht nochmal wiederholt bzw. erklärt. Gut das liegt jetzt am Lehrer, aber ich denke, viele Lehrer nehmen das sehr schnell persönlich.

Ich hatte das Glück, in der Oberstufe eine tolle Lehrerin zu haben. Da gingen meine Noten sogar etwas nach oben. Aber es liegt eben zu 90% am Lehrer.

» lalamada » Beiträge: 167 » Talkpoints: -1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke auch, dass man lehrer viel stärker kontrollieren sollte. Das heißt, dass es eigentlich fast jeder sein Refenderiat schafft, egal wie gut, bzw. schlecht er jetzt wirklich war.

Wir haben selbst mal versucht einer Lehrerin zu sagen, dass sie oftmals übertreibt und ihre Lehrmethoden doch sehr seltsam sind. Das haben wir natürlich etwas netter gesagt. Die wollte davon nichts hören, hat bei sich keine Schuld gesehn und wurde in der Stunde nur sehr unangenehm,.

» SCHANDMAUL » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,30 »


Hallo!

Zu dem Thema "Lehrerberuf" möchte ich auch gerne mal was sagen. Ich denke, dass es grundsätzlich nicht zu leugnen ist, dass es Lehrer gibt, die nicht wirklich in diesem Beruf tätig sein sollten. Doch gibt es solche "schwarzen Schafe" nicht nur im Lehrerberuf, sondern in allen Berufsgruppen. Ich habe selber Lehramt studiert und bin gerade fertig geworden. Daher finde ich es sehr traurig, dass dieser so wichtige Beruf immer wieder schlecht gemacht wird und in der Öffentlichkeit (zu) negativ dargestellt wird.

Ich möchte allerdings nicht falsch verstanden werden. Es gibt viele Missstände an den Schulen und viele Lehrer reagieren darauf (verständerlicher Weise) frustriert. Da gibt es zum Beispiel das Problem mit der Teilzeitarbeit, fehlende Unterrichtsmittel und unerzogene Schüler, die zu Hause die Grundregeln des menschlichen Miteinanders nicht gelernt bekommen haben. Auch gibt es sicherlich Lehrer, die den Beruf verfehlt haben und wo anders besser aufgehoben wären, da stimme ich voll zu.

Es sollte dennoch nicht vergessen werden, dass es an unseren Schulen auch sehr kompetente Lehrkräfte gibt, die sich immer wieder Gedanken darüber machen, wie sie den Unterricht für ihre Schüler interessant gestalten und den Lehrstoff abwechslungsreich vermitteln können. Vor allen denen ziehe ich den Hut und sie sollten den weniger kompetenten Kollegen ein Vorbild sein!

» JanaL » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,42 »


Ich denke auch, dass man machne Lehrer einfach nicht auf Schüler loslassen dürfte. Es gibt zum Teil Pädagogen, welche absolut nicht mit dem Stress und den Anforderungen dieses Berufes klarkommen, besonders wenn es sich um sehr junge Schüler oder Jugendliche in der Pubertät handelt.
Einige unserer Lehrer waren maßlos mit ihren Schülern überfordert und die Klasse hat sie regelmäßig zum Heulen gebracht.

Meiner Meinung nach sollten Lehrer nicht nur nach ihrem Wissen und ihren Leistungen im Studium beurteilt werden, sondern auch nach ihren menschlichen Fähigkeiten und ob sie überhaupt in der Lage sind, den Schülern den nötigen Stoff zu übermitteln. Ich denke, an jeder Schule gibt es den ein oder anderen "Hasslehrer", welcher entweder viel zu streng ist und die Schüler eher einschüchtert, als ihnen zu einer Bildung zu verhelfen, oder einfach total unfähig, den nötigen Stoff zu erklären und regelmäßig kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht, wenn man die Klasse mal wieder nicht beruhigen kann.

Ich finde es sowieso eher fraglich, ein Studium zu beginnen, welches man nur nimmt, weil man kein anderes mehr bekommen hat, denn man sollte doch auch Spaß daran haben, was man tut und sich bewusst sein, was nach dem Studium in dem jeweiligen Beruf auf einen wartet. Und wenn jemand weiß, dass er sich nicht gut durchsetzen kann oder einfach nichts erklären kann, sollte er sich vielleicht überlegen, ob er den richtigen Studiengang und den damit verbundenen Beruf gewählt hat.

Liebe Grüße

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also bei mir damals aus der Klasse haben sehr viele auf Lehramt studiert und da war über die Hälfte in meinen Augen wirklich kein Stück für den Lehrerberuf geeignet. Die konnten noch nicht mal einen Vortrag so halten, dass ihnen jemand zugehört hat, mit viel zu leiser Stimme und hochrotem Kopf, wie will sich so jemand vor einer Klasse durchsetzen?

Natürlich gibt es auch viele Gegenbeispiele, die wirklich sehr engagiert sind und gut mit Jugendlichen umgehen können aber in meinen Augen haben über 50% meiner Klassenkameraden dieses Studium nur gewählt, weil ihnen nichts besseres eingefallen ist. "Deutsch und Englisch sind meine Lieblingsfächer, hm, was mache ich denn mal damit, ach, studiere ich das mal auf Lehramt". So oder so ähnlich werden sich das die Meisten gedacht haben und was dabei rauskommt sieht man tagtäglich an Deutschlands Schulen.

Ich hatte auch Jahrelang mit einer unfähigen Mathe-Physik-Lehrerin zu kämpfen, die nichts erklären konnte, keine Ahnung hatte und bei jeder Frage böse wurde, weil sie dadurch in Bedrängnis geriet. Erst in der Abiturstufe hatte ich gute Mathenoten, weil wir erst da einen Lehrer hatten, der Ahnung hatte und das Ganze auch vermitteln konnte.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo,

ich glaube, diese Frage haben sich schon alle Schüler bei bestimmten Lehrkräften gestellt. Auch ich hatte eine Lehrerin, bei der ich mir sicher war, dass sie ihren Beruf verfehlt hat.

Die besagte Frau war auch keine Lehrerin, sondern eine sogenannte "Quereinsteigerin" - sie hatte vorher in einem anderen Bundesland eine christliche Gedenkstätte geleitet. Ich hatte sie dann in der Oberstufe im Leistungskurs Sozialkunde bis zum Abitur. Diese Frau war dermaßen inkompetent und hatte wirklich kaum Ahnung von der Materie, zumindest nicht ausreichend für einen Leistungskurs.

Die Unterstufen konnten auch nicht mit ihr, aber für die hat ihr Wissen da schon noch gereicht. Von meinem Kurs kamen ständig Klagen, beim Direktor, bei den Verbindungslehrern, bei allem. Jeder hat gesagt, er würde versuchen etwas zu machen, aber es passierte nichts. Und der super Gau war ja noch, dass diese Frau den Leistungskurs Sozi in der 11 erneut bekommen hat, als ich in der 12 war, und als ich in der 13 war hatte sie den neuen 11er Leistungskurs Sozi schon wieder!!

Wir waren alle wirklich genervt von ihr, und unsere Abinoten in dem Fach waren einfach grottig. Jedem ist aufgefallen, wie schlecht ihr Kurs ausgefallen ist - wir hatten Zentralabi und sie hat uns einfach auf nichts gründlich genug vorbereitet... es war wirklich traurig. Den Jahrgängen nach mir ging es aber genauso.

Blöd finde ich es, wenn Lehrer sich durch ihre Art bei vielen unbeliebt machen, und deswegen direkt als inkompetent und unfähig deklariert werden. Ein Lehrer ist auch nur ein Mensch und kann es nunmal nicht allen möglich machen. Kompetenz und Symphatie haben meistens nur sehr wenig miteinander zu tun, und wie oft ich schon gehört habe dass Schüler und Schülerinnen gesagt haben, dass der Lehrer den Beruf verfehlt hat, nur weil sie bei ihm schlechte Noten hatten oder ähnliches. Sowas finde ich dann wirklich unangebracht und falsch.

LG,H.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


lalamada hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass viele Lehrer Lehramt nur studiert haben, weil sie nichts besseres wussten, bzw nichts "Besseres" machen konnten. Zudem taucht noch die Frage auf, ob es richtig ist, alle Lehrer auf die Schüler loszulassen?

Ich bin selbst gerade im Abitur und hatte von der 7. Klasse an bis zur 11. Klasse nur unqualifizierte Mathelehrer. Demnach waren auch meine Mathematikleistungen relativ hart an der Grenze. Das sind sie heute auch noch. Und warum? Weil ich früher nicht den Nerv dazu hatte, alles mir selbst noch einmal beizubringen. Die Lehrer konnten die Sachen einfach nicht erklären und haben uns dumm dastehen lassen.

Ist so etwas richtig? Meint ihr, man kann da was machen?


Also so ganz glaube ich ja nicht, dass es einzig und allein an deinem Mathelehrer liegt. Denn wenn dies so wäre, wären ja die Klassen-/Kursarbeiten immer dementsprechend schlecht ausgefallen, sodass sie gegebenenfalls noch einmal geschrieben werden musste.

Wenn man eine Schwäche für Mathematik hat, und dann zu denen gehört, die es als eine/einer von den letzten kapiert (oder auch nicht), muss man eben "die Nerven dafür haben" sich zu Hause hinzusetzen, und sich das Ganze noch einmal vor Augen zu führen. (Ich unterstelle dir jetzt nicht, dass du schlecht in Mathematik bist, ich kenne dich und deine Leistungen ja nicht. Also nicht angegriffen fühlen).

Ich habe von der Klasse 5-7 auch einen solchen Mathelehrer gehabt, bei dem ich im Unterricht nichts verstanden habe, und es auch nicht verstanden habe als er es mir nochmal und nochmal erklärt hat. Aber ich kann ehrlich sagen, dass es an mir lag, denn die Arbeiten waren immer recht gut ausgefallen und es gab auch viele gute Noten. In der 8en Klasse haben wir dann einen neuen Mathelehrer bekommen. Bei diesem Lehrer hatte ich alles auf Anhieb verstanden und nurnoch 1er und 2er geschrieben. Allerdings gab es bei diesem Lehrer dann welche, die sagten der sei schlecht und könnte nicht erklären. Und das waren die Schüler, die bei dem anderen Lehrer die guten Noten hatten.

Siehst du auf was ich hinaus will? Es wird nie so sein, dass alle Schüpler mit einem Lehrer zufrieden sind. Die Einen können besser mit dem besagten die Lehrer und die Anderen schlechter. Wobei man es besonders bei Mathematik Lehrern nicht sagen kann, dass sie schlecht sind. Bei Lehrern, die Fremdsprachen unterrichten ist das schon etwas einfacher. Bei uns gibt es zum Beispiel einen Englisch Lehrer, der nicht einmal korrektes Englisch sprechen kann - und sowas hat dann einen Englisch Leistungskurs.

Oder aber eine Chemielehrerin bei uns, die sachlich falsche Sachen an die Tafel geschrieben hat und es dann als Fehler gewertet hat, wenn man es in der Kursarbeit richtig gemacht hat. Sowas nenne ich unkompetent :wink:

Liebe Grüße
Nadine

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» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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