Wie funktioniert das „Rent a Rentner“ Modell?

vom 28.11.2012, 14:49 Uhr

Heute habe ich einem Rundfunkbericht gehört wonach das Rent a Rentner Modell sich wohl eines immer größer werdenden Zuspruchs erfreut und wohl Zuwachsraten ohne Ende zu verzeichnen hat. Nur, was ist denn bitte das Erfolgsgeheimnis und das Geschäftsmodell von „Rent a Rentner“? Habt ihr euch schon mal etwas näher mit dieser Art Leiharbeit auseinandergesetzt und könnt da mal ein paar konkrete Fakten benennen?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dafür, dass das Modell schon seit vier Jahren so populär sein soll, höre ich speziell von diesem heute zum ersten Mal. Erst dachte ich, es handele sich um die Vermittlung von älteren Menschen für einfache Arbeiten mit Familienanschluss und sozialen Kontakten, aber im Endeffekt scheint es ja eher eine Plattform bzw. Jobbörse speziell für Leute im Ruhestand zu sein.

Ich habe mir das Portfolio der Leute dort mal angesehen und frage mich, wie viele Vermittlungen es dort tatsächlich gibt, denn valide Zahlen hierzu findet man nicht. Für ganz einfache Arbeiten wie das Streichen von Wänden wollen die Rentner zwischen zehn bis dreißig Euro haben, bei diesen Preisen kann man sich theoretisch auch jemanden aus der Nachbarschaft oder dem studentischen Milieu kommen lassen.

Da sehe ich das größte Problem, denn im Endeffekt konkurrieren die Rentner mit Leuten mitten im Berufsleben oder mit jungen Leuten, die für teilweise noch weniger Geld ihr Budget aufpolstern wollen. Warum sollte jemand einem pensionierten Lehrer das Doppelte für die Nachhilfe des Zöglings zahlen, wenn es der Lehramtsstudent um die Ecke für noch weniger anbietet? Sicher eher etwas für Leute, die Wert auf die Expertise eines erfahrenen Menschen legen und dazu noch eine soziale Ader haben.

Denn sinnvoll und nützlich sind solche Projekte per se ja schon, kein Mensch sollte von heute auf morgen gezwungen sein, untätig zu werden, wenn er das gar nicht will. Andererseits kann ich total verstehen, dass jemand sein Wissen und Know-How ungerne für den maximalen Mindestlohn weitergeben möchte, das hätte ja durchaus etwas von Almosen.

» Verbena » Beiträge: 4941 » Talkpoints: 1,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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