Wasser wird abgestellt, wie lange vorher ankündigen?

A wohnt in einer Mietwohnung und hat heute Nachmittag einen Zettel von einem Handwerker in die Hand gedrückt bekommen, dass morgen früh für den gesamten Vormittag das Wasser abgestellt wird. A ist ziemlich sauer, weil A morgens immer das Essen vorbereitet und auch putzen wollte. So muss A sehen, dass sie sich Wasser in Eimern und Kannen hin stellt. Da auch am Abwasserrohr gearbeitet wird, soll auch kein Abwasser in den Ausguss gekippt werden. Das bedeutet auch, dass A nicht mal auf die Toilette darf.

Wie lange ist es zulässig Wasser abzustellen und auch das Abwasser zu blockieren und wie lange vorher muss das angekündigt werden? Gibt es da Vorschriften?

Wenn es sich um einen Notfall handelt, dann ist diese Frist lang genug. Wir selber hatten es gerade selber erst, da irgendetwas verstopft war und aus diesem Grund das Wasser abgestellt werden musste. Da kann man nicht lange warten, sondern es muss sofort gehandelt werden. Wenn es sonst zu einem Rohrbruch kommen könnte, reicht sogar die Ankündigung von einer halben Stunde oder noch kürzer. Oft wird das Wasser nicht lange abgestellt.

Wenn es sich um einen Schaden handelt, dann kann es aber durchaus länger dauern. Der Vermieter muss dafür sorgen, wenn es sich um mehr als einen Tag handelt, dass anderweitig Wasser bereit gestellt wird. Bei uns wurde direkt an der Straße ein Bereich eingerichtet und ein Zugang geöffnet, sodass wir von dort Wasser holen konnten. Ärger hin oder her, wichtige Arbeiten müssen sein und bevor etwas kaputt geht und großen Schaden anrichtet, sollte man die Reparatur lieber dulden.

Vorschriften, wann so etwas angekündigt werden muss, kann es nicht geben. Wenn es sich um eine Reparatur handelt, weil etwas am Wasserversorgungssystem defekt ist, muss in der Regel unverzüglich gehandelt werden, um den Schaden möglichst gering zu halten. Dann muss auch unverzüglich das Wasser abgestellt werden.

In Deinem beschriebenen Fall ist ja immerhin noch etwas Vorbereitungszeit vorhanden, da der Schaden offensichtlich nicht so groß ist, dass unverzüglich gehandelt werden muss.

Bei anderen Arbeiten, wie z.B. Sanierung der Wasserleitungen oder dergleichen, also etwas, was man vorher plant, ist es sicherlich im Interesse aller, dies ein paar Tage oder Wochen vorher anzukündigen. "So wie früh wie möglich ankündigen, solange wie nötig Wasser/Gas/Strom abstellen", nach dieser Devise wird im Wasser-, Gas- und Elektroinstallationshandwerk gearbeitet.

In Fall von A handelt es sich nicht um defekte Rohre. Es handelt sich um Umbauarbeiten in der unteren Etage. Dort wird wohl aus einem Geschäftstrakt zwei gemacht und es müssen sanitäre Anlagen eingebaut werden. Es sollte also dem Vermieter eigentlich schon lange bekannt sein. A hat aber erst gestern Mittag darüber eine Information erhalten und gleich wird das Wasser abgestellt und man darf auch den Abfluss nicht brauchen, weil auch der Abwasserkanal gemacht werden muss.

Bei uns war es bisher erst einmal so, dass das Wasser morgens abgestellt wurde. Ich weiß nicht mehr so genau, um was es sich damals handelte, jedenfalls wurden wir auch erst einen Tag vorher durch einen Aushang im Treppenhaus darüber informiert. Ich fand die Zeitspanne aber absolut angemessen, denn ich hatte ja noch mehr als genug Zeit, Wasser in Eimer zu füllen, falls ich unbedingt welches benötigt hätte. Das Wasser wurde für 4 Stunden abgestellt - in der Zeit war ich ohnehin nicht zuhause, so dass es wirklich keinerlei Probleme gab.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hier eine bestimmte Frist eingehalten werden muss. Wenn man als Vermieter natürlich schon länger Bescheid weiß, sollte man seine Mieter schon relativ zügig darüber informieren, weil man sich dann eben viel besser darauf einstellen kann. Bei A scheint das ja kein Notfall gewesen zu sein, also ist die Ankündigung schon relativ kurzfristig meiner Meinung nach. Dass man nicht mal auf die Toilette kann, ist wirklich problematisch. alleine deshalb hätte man die Vermieter eigentlich schon viel früher informieren müssen. Ich finde es nämlich weitaus schlimmer, dass der Toilettengang nicht mehr möglich ist. Das fehlende Wasser ist da viel eher zu verschmerzen. Ich glaube aber dennoch nicht, dass A irgendetwas an dieser Sache ändern kann und wird es wohl oder übel so hinnehmen müssen.

Wir hatten das in letzter Zeit auch oft, und klar es ist ärgerlich, überall stehen Eimer mit Wasser herum, und man kannst fast nichts machen. Oft handelt es sich aber um Notfälle, und dann bin ich auch der Meinung, dass es völlig reicht, wenn man das 24 Stunden vorher ankündigt.

Natürlich ist es nicht toll, wenn man eigentlich putzen wollte, und es nun aus mehren Gründen nicht kann. Ich denke, die sind schon befugt das Wasser für mehrere Tage abzustellen. Meistens ist irgendwas kaputt, oder muss überprüft werden, und vorher kann man das Wasser nun mal nicht wieder anstellen. Aber bei mehr als einem Tag sollte von der Gemeinde oder ähnliches schon was bereit gestellt werden, weil es sonst knapp werden könnte. Wir hatten es auch schon oft, das Wasser abgestellt wurde, aber das dauert immer nur ein paar Stunden und danach war alles wieder in Ordnung. Ich denke, wenn das mehrere Tage dauern würde, würden wir in der Zeit zu meiner Oma oder so gehen, und dort leben. Aber sonst haben wir Glück, wir wohnen nur ein paar hundert Meter vom Wasserwerk entfernt, das kriegen wir immer Wasser her.

Man kann wohl kaum sagen, wie lange vorher eine Sperrung angekündigt werden muss. Ich kenne es so, dass geplante Arbeiten durchaus schon eine Woche im Voraus angekündigt werden. Dann werden diese Ankündigungen aber meist in der Tagespresse veröffentlicht, wohl wissend, dass diese Presse nicht von jedem Betroffenen gelesen wird. Es ist aber dem Versorger nicht zuzumuten jeden Betroffenen einzeln zu informieren.

Stellt der Vermieter das Wasser und auch das Abwasser wegen einer geplanten Sanierung ab, dann ist das sicher auch noch etwas anderes. Allerdings kann man doch sicher auch mit einer recht kurzen Frist leben. Denn wenn die Abwasserpumpe nicht angeschaltet ist, dann sollte man natürlich möglichst wenig Abwasser produzieren, aber man muss beispielsweise nicht völlig auf den Gang zur Toilette verzichten.

@JotJot: A musste völlig auf den gang zur Toilette verzichten, da die Abwasser-Fallrohre abmontiert wurden und das Ganze dauerte zwar "nur" 4 Stunden, aber gerade Vormittags ist das für A eher schwierig, weil er da öfters zur Toilette muss und auch nicht alleine in der Wohnung lebt. Es war auch noch eine Zeit, wo alle zu hause waren. Hätte man das vorher gewusst, hätte man planen können den Vormittag anderswo zu verbringen. Aber so war es ein sehr anstrengender Vormittag,

@Diamante, das war aber im Eingangsbeitrag überhaupt nicht erwähnt. Daher bin sowohl ich als auch einige andere Personen von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen. Ich kenne es eben nur, dass das Pumpwerk im Frühjahr bei besonders hohen Wasserständen im Hochwasser abgeschaltet wird - mit den erwähnten Auswirkungen.

Im konkreten Fall: es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Fristen. Es gilt lediglich, dass der Zeitraum so bemessen sein muss, dass der Mieter sich auf die Beeinträchtigungen einstellen kann. Im Falle das Wasser kann es auch reichen, wenige Stunden vorher die Ankündigung zu machen.

@JotJot: A hat sich nun beim Mieterbund erkundigt. Er war neugierig und hatte sowieso ein Gespräch mit dem Herrn vom Mieterbund und dieser meinte, dass geplante Umbauarbeiten mindestens eine Woche vorher angemeldet sein müssen, wenn es Einschränkungen gibt, die das Wasser und Abwasser betreffen. Das gleiche gilt beim Strom. Da es bei A geplante Umbauarbeiten waren, weil in der unteren Etage Nasszellen eingebaut wurden, gilt eine angemessene Frist, zumal nicht nur Wasser sondern auch Abwasser betroffen waren.

Sicher kann A nun nichts mehr unternehmen, weil es nun vorbei ist. Aber da sieht man doch mal, dass man sich doch viel zu viel von einem Vermieter gefallen lässt. Denn dieser sollte eigentlich wissen, wie die Fristen sind. A hatte das Problem schon einmal. Da wurde auch was umgebaut und im Briefkasten wurde dann am Nachmittag ein Zettel geworfen, wo drauf stand, dass das Wasser abgestellt wird und das war zu einer Zeit, wo alle Bewohner die Post schon reingeholt haben. So hat das kein Mieter mitbekommen und standen am nächsten morgen ohne Wasser da. Zum Glück war es damals nicht so lang und nur Wasser und kein Abwasser.