Versteht ihr die Sprache eures Haustiers?
Dass ein Hund den Menschen nur durch den Tonfall wirklich verstehen kann und nicht die Sprache des Menschen beherrscht, sollte jedem klar sein. Aber wie ist es umgekehrt? Könnt ihr verstehen, was euer Tier von euch will? Könnt ihr die Körpersprache und auch die Lautsprache eures Haustiers wirklich deuten? Seid ihr auch sicher, dass ihr sie richtig deutet? Woher habt ihr euer Wissen, was die Körpersprache und die Lautsprache eurer Tiere angeht?
Ich bin seit 30 Jahren mit Tieren zusammen und würde behaupten, dass ich immer wusste, was meine Tiere wollten. Nun habe ich seit knapp zwei Monaten zwei neue Katzen und fange an, sie zu verstehen. Das Miauen ist nicht immer gleich und so merke ich schnell, was es bedeutet, wenn sie Hunger haben oder ihnen langweilig ist.
Ich denke, dass wird jeder Tierbesitzer schnell heraus finden, denn man beobachtet sein Tier ganz genau. Irgendwann hat man den Dreh heraus und weiß, was das Tier gerade will und was nicht. Die Körpersprache bei Katzen und Hunden ist sehr einfach, wenn man einmal weiß, was es bedeutet, wenn der Hund gebückt auf einen zugeht oder die Katze die Ohren anlegt.
Ich hoffe schon, dass ich meine Hündin verstehe. Eigentlich verhält sie sich bei bestimmten Sachen immer gleich und deswegen denke ich, dass ich sie auch verstehe. Nur genau sagen kann man das ja ehrlich gesagt nicht. Ich weiß aber, dass wenn sie etwas anstellen möchte, dann wird es ähnlich wie bei Kindern ganz still und sie legt ihre Ohren an. Sie stellt ja nichts wirklich Schlimmes an. Sie legt sich dann eben einfach mal so auf mein Bett, obwohl ich es nicht explizit erlaubt habe. Aber solange sie auf mich hört und ich sie auch herunterschicken kann, finde ich so etwas auch in Ordnung.
Ich bin täglich viele Stunden mit meinem Haustieren zusammen und denke schon, dass ich recht genau deuten kann, was mir meine Tiere sagen wollen. Ich sehe meinem Hund an, wenn er raus möchte und merke es auch an seinem Verhalten. Ich merke auch, wenn meinem Kater langweilig ist und sowie so, wenn sie mal kuscheln möchten. Aber ebenso, wenn etwas nicht stimmt und sie krank sind. Mir fällt das dann auch gleich auf. Dafür wurde ich sogar mal von meiner Tierärztin gelobt. Sie sagte, dass ich meine Tiere ja recht kennen und beobachten würde und immer früh merke, wenn mit ihnen etwas nicht stimmt.
Ich denke, dass man seine Tiere einfach nur öfter mal beobachten muss, um eben zu lernen, was sie uns mit manchen Handlungen und Lautäußerungen sagen wollen. Die meisten Tierbesitzer wissen da irgendwann genau, was ihr Tier ihnen sagen möchte. So habe ich vor kurzem einen älteren Herrn getroffen mit seinem alten Hund spazieren gehen wollte. Wir hatten die Beiden dann schon überholt und der Hund des Mannes blieb immer wieder auf dem Weg stehen und wollte so recht nicht weitergehen. Ich frage den Mann dann, ob sein Hund keine Lust hätte, spazieren zu gehen. Da meinte er der Mann, doch das hätte sein Hund schon, aber sie wären diesen Weg bereits heute morgen gelaufen und diese Zeitung sei nun gelesen. Ich fand das schon wirklich niedlich, dass der Hund den Weg nicht noch einmal gehen wollte. Aber ich, wo ich den Hund nicht kenne, hätte eben gedacht, dass er keine Lust zum spazieren gehen hat oder ihm gar etwas fehlt.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ich die Körpersprache meiner Kaninchen verstehe, denn eine Lautsprache haben Kaninchen nicht. Sie können zwar ein paar wenige Laute von sich geben, aber wenn man die zu hören bekommt, hat man in der Regel irgendetwas nicht richtig gemacht. Kaninchen drücken eigentlich alles über ihre Körpersprache aus und dabei geht es sehr um Feinheiten.
Im Laufe der letzten zwölf Jahre, die ich nun Zwergkaninchen halte, habe ich durch viel Beobachtung, Bemühung und auch durch Nachlesen sowie den Austausch mit anderen Kaninchenbesitzern einiges gelernt, was das Verstehen dieser Feinheiten anbelangt. Nun würde ich behaupten wollen, dass ich ganz gut verstehe, was meine Kaninchen so mitteilen, zumal es auch nicht sonderlich schwierig ist, sie zu verstehen, wenn man sie nur gut genug beobachtet.
Übrigens finde ich es überaus spannend, die eigenen Tiere in ihrer Entwicklung zu beobachten, denn nicht jedes Tier der gleichen Art drückt von Anfang an so viel aus wie sein Artgenosse. Als die Kaninchen aus dem Tierheim bzw. von ihren ursprünglichen Besitzern zu uns kamen, waren einige von ihnen überhaupt nicht gewillt, irgendetwas auszudrücken und man konnte ihnen lediglich allgemeine „Aussagen“ ansehen, wie beispielsweise, dass sie müde sind, dass sie Angst haben, dass sie unter Stress stehen und solche Dinge. Im Laufe der Zeit interagieren die Kaninchen aber mit den Menschen, die sie füttern und zu denen sie Vertrauen aufbauen. Vor einiger Zeit kam mein ältestes Kaninchen angehoppelt und setzte sich neben mich, um dann die Nase hochzuhalten und die Augen leicht zu schließen. Das macht er grundsätzlich dann, wenn er an der Nase gekrault werden will und ich denke, dass ich eine solche Aussage auch nur von ihm jemals zu sehen bekomme, denn das ist seine ganz eigene Vorliebe.
Ich verstehe meine Katze sehr gut. Wenn sie mich anschaut und die Augen ganz lange zumacht, wartet sie darauf gestreichelt zu werden. Wenn sie zweimal miaut, weiß ich das sie raus will. Wenn sie auf mich drauf springt will sie etwas zu essen und wenn sie kurz ihre beiden Pfoten hervorhebt, weiß ich das sie in ruhe gelassen werden will. Ich finde das schon erstaunlich wie stark eine Beziehung zwischen Mensch und Tier sein kann.
Meinen Kater (fast 2 Jahre) verstehe ich schon fast immer. Wen er kläglich mauzend neben seinem Napf sitzt hat er Hunger (er tut dann ganz gerne so, als würde er verhungern ) Wenn er vor der Tür steht und maut, will er nach draußen. Komme ich nach Hause und er miaut eher anklagend heißt das wohl, warum ich ihn nicht mitgenommen habe und wenn er gestreichelt werden will, klettert er auf meinen Schoß. Und zwar, egal, was ich gerade mache.
Seit einer Woche kümmere ich mich jetzt um die Katzen einer guten Freundin, die im Krankenhaus liegt. Und die beiden verstehe ich mittlerweile auch. Wenn das Weibchen ins Bad rennt und maut, soll ich ihr das Wasser andrehen, damit sie trinken kann. Patscht der Kater nach meinen Füßen, soll ich mit ihm spielen. Die Tiere scheinen schon zu wissen, wie sich uns verständlich machen können.
Wir haben uns vor kurzem zwei kleine Kaninchen angeschafft. Die Beiden sind noch sehr jung. Ich habe lange überlegt, ob wir uns wirklich zwei kleine Kaninchen anschaffen sollten, aber meine vier Jahre alte Tochter wünscht sich schon so lange ein Kaninchen. Und da ich nicht nur ein Kaninchen alleine halten wollte, habe ich gleich zwei mit genommen.
Ich habe wirklich sehr lange darüber nach gedacht, ob ich wirklich ein kleines Kaninchen kaufen soll, da meine beiden Kinder noch sehr klein sind und ich somit weiß, dass diese Haustiere an mir hängen bleiben. Das heißt, ich muss die Kaninchen füttern, sauber machen und auch Fellpflege betreiben und desgleichen. Nun habe ich mich ja entschieden und meine Beiden haben sich tierisch gefreut. Nun haben wir sie ja noch nicht lange, aber meine Erfahrungen bis jetzt mit kleinen Haustieren und Kleinkindern ist echt gut. Ich habe mir das schwieriger vorgestellt. Vor allem weil mein Kleiner erst zwei Jahre alt ist und er auch noch nicht so das Feingefühl für kleine Haustiere hat. Aber es klappt alles echt super. Die Kinder helfen mit beim Füttern und Sauber machen und auch bei der Fellpflege.
Habt ihr auch kleine Haustiere und Kleinkinder? Wie klappt das bei euch? Was für ein kleines Haustier habt ihr denn? Wolltet ihr es haben oder eure Kinder? Helfen eure Kinder euch bei der Pflege und desgleichen der kleinen Haustiere?
In der Regel weiß ich, was unsere Tiere uns gerade sagen beziehungsweise vermitteln wollen. Natürlich habe ich nicht die geringste Ahnung, was es heißt, wenn mein Hund bellt. Aber aus der Situation und aus der Art und Weise, auf die er bellt, kann ich erschließen, was er gerade will. Ist es ein Gemisch aus Bellen und Jaulen, dann liegt höchstwahrscheinlich etwas, was er haben will, unter einem Schrank oder unter einem anderen Möbelstück. Meistens bin ich mir auch sehr sicher, meine Tiere richtig zu deuten.
Die Körpersprache eines Tieres zu deuten ist manchmal einfacher, als die Lautsprache eines Menschens zu deuten. Man sieht das Imponiergehabe, man sieht wenn ein Tier eingeschüchtert ist, wenn es ängstlich ist oder wenn es aggressiv ist. Vieles habe ich aus eigener Erfahrung gelernt, vieles habe ich in diversen Lehrgängen und Fortbildungen oder Weiterbildungen vermittelt bekommen. Wissen wird nun einmal weitergegeben und wenn man ein kleines Kind vor einem knurrenden Hund warnt, dann lernt es doch auch dadurch schon, dass ein knurrender Hund etwas negatives ist. Einiges weiß man ja auch schon beziehungsweise noch aus Instinkt.
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