Haltet ihr euch für einen wichtigen Menschen?

vom 27.11.2012, 13:43 Uhr

Die Wichtigkeit eines Menschen ist manchmal nicht unerheblich. So ist ein Mensch in einer bestimmten Firma vielleicht nicht wegzudenken und er ist eben dort gerade sehr wichtig und dieser Mensch weiß das dann auch und zeigt es auch den anderen. Auch im Privatleben gibt es Menschen, die sich für sehr wichtig halten.

Denkt ihr, dass ihr persönlich ein wichtiger Mensch seid? Würdet ihr sagen, dass ihr schwer irgendwo wegzudenken seid und dass eine Lücke entstehen würde, wenn ihr nicht mehr da seid? Warum haltet ihr euch für wichtig oder weniger wichtig? Ist es gut, wenn man sich wichtig fühlt?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde, dass jeder Mensch wichtig ist. Ich bin Mutter von zwei Kindern und es wäre schwer vorzustellen, wenn ich nicht da wäre für sie. Ich habe für sie die Verantwortung und sie können noch nicht allein im Leben klar kommen. So hat jeder in seinem Leben eine Position, in der er wichtig ist. Ob nun für andere wichtig oder für einen selber es wichtig ist, dass er für andere da ist oder etwas macht, was ihm selber sehr wichtig ist.

Als ich früher noch keine Kinder hatte und arbeiten war, war ich immer der Meinung, dass ich dort nicht wichtig bin, denn jeder ist, was die Arbeit angeht, ersetzbar. Jeder kann die Position einnehmen auf der Arbeit und ist daher nicht so wichtig, als ausserhalb des Berufsleben.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Sicherlich ist es wichtig, dass man sich als Mensch wichtig fühlt, denn sonst fehlt einem schnell der Sinn des eigenen Lebens. Ich denke, dass jeder Mensch wichtig ist, jedenfalls für mindestens einen anderen Menschen. Allerdings glaube ich kaum, dass ich persönlich nun so unglaublich wichtig für meinen Vorgesetzten bin, weil es sicherlich einige andere Bewerber gäbe, die meinen Job mindestens genauso gut ausführen könnten wie ich und sicherlich auch einige, die ihn besser beherrschen. Außerdem gäbe es sicherlich einige Menschen, mit denen er sich mindestens genauso gut verstehen würde.

Wichtig bin ich sicherlich für all die Menschen, die mir in irgendeiner Weise nahestehen und die mich mögen, aufgrund meines Wesens. Ich würde sogar behaupten, dass das der wichtigste Punkt von allen ist, denn Leistung kann immer in gleichem oder besserem Maße von irgendjemand anderem erbracht werden, aber das Wesen eines Menschen wird durch so viele verschiedene Faktoren beeinflusst, dass es zwei gleiche Menschen sicherlich nicht gibt und eben auch kein „besser“ oder „schlechter“ akzeptiert. Es gibt zwar Menschen, mit denen man besser oder weniger gut klarkommt und auch solche, die man aus seinem Leben verbannt wissen will. Aber die, die einem viel bedeuten, will man aus seinem Leben nicht mehr wegdenken und sie sind einem selbstverständlich wichtig.

Manche Menschen sagen mir auch, dass ich ihnen oder für sie wichtig bin und so weiß ich, dass beispielsweise meiner besten Freundin sehr viel an mir liegt, was umgekehrt nicht anders ist. Genau so, wie verschiedene Menschen für mich wichtig sind, bin also auch ich für bestimmte Menschen aus meinem persönlichen Umfeld sehr wichtig, ich denke also, dass damit die Frage generell beantwortet ist. Jeder von uns ist für irgendeinen anderen Menschen oder anderes Lebewesen wichtig und jeder leistet seinen Teil. Ich bin sicherlich nicht total von mir eingenommen und mir ist auch durchaus klar, dass ich alles andere als fehlerfrei bin, aber ich denke, dass das nicht der ausschlaggebende Punkt in Bezug auf die Frage ist, ob man selbst wichtig ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn man es beruflich betrachten würde, bin ich wohl kein besonders wichtiger Mensch. Ich bin Hausfrau und kümmere mich um alles was eben im Haus und im Garten anfällt und kümmere mich zusätzlich noch um die Haustiere. Aber ich denke, dass das auch jeder andere Mensch genauso gut machen könnte.

Allerdings hoffe ich doch, dass ich für meinen Partner und meine Familie, sowie Freunde ein wichtiger Mensch bin und dann nicht mehr so leicht zu ersetzen wäre. Aber das kann ich selbst schlecht beurteilen. Ich würde mich daher eher als durchschnittlich wichtig oder eben auch unwichtig ansehen. Selbst ist es ja sicherlich immer schwer zu schätzen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@nelchen, ohne dein Wirken würde euer Haushalt wahrscheinlich im Chaos versinken. Wenn ich auf Arbeit zwei Tage keinen Finger rühren würde dann merkt das niemand. Wenn meine Frau als Hausfrau nur einen Tag ausfällt dann merkt man das sofort.

Also ich wäre schon deprimiert wenn mein Fehlen keiner bemerken würde, allerdings wird es wohl so sein wenn ich die Wirklichkeit kritisch beurteile. Im privaten Sektor schließe ich das aber erst einmal aus. Durch die Familie hat man aber ganz andere Bindungen als wenn man nur aus dem Arbeitsleben ausscheidet oder den Arbeitgeber wechselt.

Bei mir auf Arbeit ist es so dass ich die Aufgaben erfülle für die ich bezahlt werde. Der Kontakt zu den Kollegen ist in Ordnung und ich denke auch dass ich mir einen gewissen Namen in meiner über zwanzigjährige Tätigkeit geschaffen habe. Allerdings würde ich mich nicht für wichtig halten, in meinem Job ist jeder ersetzbar. Ich bin auch nicht der Macher und voller zündende Ideen. Ich mache mein Ding und das war es dann auch. Ich wüsste jetzt auch nicht dass es bei meinen Kollegen anders war wenn sie in den Ruhestand gegangen sind. Ihre Aufgaben wurden verteilt und werden jetzt mehr oder weniger gut erledigt. Bei bestimmten Kollegen dachte ich auch immer dass sie eine große Lücke reißen werden, sowohl dienstlich als auch was die zwischenmenschlichen Beziehungen betrifft. Nach einer kurzen Umgewöhnungszeit geht es aber weiter und man arrangiert sich eben so gut es geht. Komischerweise hat unseren Chef überhaupt niemand vermisst als er vor vier Monaten seinen Ruhestand antrat. Er hielt sich immer für den großen Macher und Entscheider, und ganz wichtig, für absolut unersetzlich. Niemand trauert ihm eine Träne nach und alle Projekte die er noch persönlich angeschoben hat weil er sie niemanden anderen zutraute wurden alle sang und klanglos eingestampft. Ein typisches Beispiel für die eigene Fehleinschätzung.

Ich frage mich auch immer ob das wirklich wichtig ist was man macht, nicht ob man selber wichtig ist. Eigentlich ist es doch völlig bedeutungslos wie wichtig oder prominent jemand ist, nach ein paar Jahren erinnert sich niemand mehr an die Wichtigkeit dieser Person.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich halte mich nicht unbedingt für einen wichtigen Menschen, weil ich auch recht schüchtern bin und wenig Selbstvertrauen habe. Mittlerweile ist es zwar schon besser, aber als besonders wichtig würde ich mich nicht sehen. In meiner Familie und bei meinen Freunden bin ich sicher schon wichtig und so sollte es ja auch sein. Im Beruf würde ich aber nie behaupten, dass ich nun besonders wichtig wäre. Es gibt so viele Menschen, die meinen Beruf gelernt haben und meine Stelle einnehmen könnten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich halte niemanden für einen wichtigen Menschen. Letztendlich ist jeder ersetzbar, der eine ganz leicht, ein anderer aus Menschensicht etwas schwerer. Aber es gibt niemanden, der wirklich so wichtig ist, dass es nicht auch in irgendeiner Form einen Ersatz für ihn gibt. Für die Welt an sich und deren Bestehen ist ohnehin kein Lebewesen im positiven Sinne wichtig, schon gar nicht der Mensch.

Eine gewisse Wichtigkeit erlangen Menschen eigentlich nur durch ihre Rolle in dem sozialen Umfeld, in dem sie sich bewegen. Damit sind sie aber aus meiner Sicht nicht allgemein wichtig und schwer ersetzbar, sondern eben nur lokal begrenzt auf ihre Freunde, die Familie und zum Teil auch den Arbeitsplatz. Als wichtig empfindet man wohl im privaten Umfeld die Personen, die man liebgewonnen hat und auf die man ungern verzichten würde. Es gibt ein paar Menschen, die ich sehr schätze, aber komplett unersetzbar sind sie rational betrachtet natürlich nicht. Ich denke, dass das auch andersherum der Fall ist. Es gibt doch immer Leute, auf die man nicht so gerne verzichten möchte oder sie aus sentimentalen Gründen als unersetzlich bezeichnet.

Im beruflichen Umfeld gibt es sicher auch Menschen, die nicht problemlos und jederzeit ersetzbar sind. Aber das trifft sicher nur auf sehr wenige Personen zu, die nicht nur viel Verantwortung tragen, sondern auch über besondere Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Wenn man ehrlich ist, kann man die meisten Arbeitnehmer auf jeden Fall verlustfrei durch andere Leute ersetzen, meistens auch recht schnell.

Insgesamt denke ich, dass die meisten Menschen sich selbst wichtiger machen als sie eigentlich sind. Vermutlich ist das aber auch sinnvoll, da es für Menschen wichtig ist, einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Daher würde ich deine letzte Frage durchaus bejahen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn ich jetzt sage, dass ich mich für absolut unwichtig halte klingt das nach einem verhuschten Mäuschen ohne Selbstbewussten und ohne guten Job, aber das trifft nicht auf mich zu. Natürlich bin ich für mein Umfeld als Person wichtig und natürlich bin ich auch für meine Firma als Mitarbeiterin wichtig, aber wenn man sich größere Systeme anschaut dann funktionieren diese mit mir genauso gut wie ohne mich. Die Welt braucht mich jedenfalls nicht. Sie hat vor mir existiert und sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch nach mir noch existieren.

Wenn ich mich für wichtig halten würde wäre ich wahrscheinlich eine ganz andere Person. Ich könnte wahrscheinlich nicht über mich selber lachen und ich würde mich dann wahrscheinlich selber auch viel zu ernst nehmen. Da ich mit solchen Menschen nicht so viel anfangen kann, weil ihnen der richtige Humor fehlt, bin ich froh, dass ich selber nicht so bin.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich würde sagen: Ja und Nein. ;) Einerseits weiß ich natürlich, dass ich global gesehen absolut keine Rolle spiele. Es hat schon Millionen von meiner Sorte gegeben, da kommt es auf eine mehr oder weniger wirklich nicht an. Aber diese globale Herangehens- und Denkweise ist eigentlich nicht meine Art. Ich finde, es kommt auf die kleinen, alltäglichen Dinge und Erlebnisse an, die das Leben ausmachen, und in diesem Zusammenhang halte ich mich zumindest nicht für völlig belanglos.

Beispielsweise habe ich Familie und Freunde, für die es wahrscheinlich einen Unterschied macht, ob ich morgen früh aufwache oder nicht, und nicht nur deshalb, weil eine Beerdigung immer solche Umstände macht. Und auch die zahllosen Begegnungen im Alltag, die man oft gleich wieder vergisst, würden anders ablaufen, wenn es mich nicht gäbe. Natürlich wird sich die Lücke, die entsteht, wenn ich nicht mehr da bin, relativ schnell wieder füllen, aber im Hier und Jetzt würde ich schon sagen: Ja, ich bin wichtig.

Meiner Meinung nach gibt es auch einen Unterschied zwischen "wichtig sein" und Wichtigtuerei. Manche Leute spielen sich auf, geben an und müssen immer im Mittelpunkt stehen, aber das hat für mich nichts mit ihrer tatsächlichen Bedeutung für die Welt im Allgemeinen und ihre Umwelt im Speziellen zu tun. Genauso nervig finde ich aber die Zeitgenossen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinweisen, dass sowieso kein Hahn nach ihnen kräht und es völlig wurscht ist, ob sie morgen noch leben oder nicht. Meistens wollen diese Kandidaten nur hören, dass sie doch wichtige und bedeutsame Menschen sind, weil das ihrem Ego gut tut.

Generell halte ich es für gesund und normal, wenn man sein Leben mit der Einstellung lebt, zumindest für einige Menschen wichtig zu sein und einen Unterschied zu machen. Sonst könnte man sich ja gleich an den nächsten Baum hängen.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich selbst halte mich ehrlich gesagt absolut nicht für wichtig und ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass ich ein absolut unwichtiger Mensch bin. Allerdings habe ich auch nicht besonders viel Selbstbewusstsein, so dass ich auch nicht unbedingt viel von mir halte. Immerhin denke ich mir, dass ich im Leben auch noch gar nicht so viel erreicht habe, als dass ich mich deshalb als wichtig ansehen könnte und ich habe auch nur eine sehr kleine Familie und auch einen sehr kleinen Freundeskreis. Von daher gibt es sicherlich sehr viele Menschen, die sich als wichtiger bezeichnen könnten.

Ich denke jedoch, dass jeder Mensch wichtig ist und fast jeder hat jemanden, für den man wichtig ist. So bin ich selbst meinen Eltern, meinen Freunden und auch meinem Partner wichtig und für diese Menschen wäre es sicherlich sehr schlimm, wenn es mich nicht mehr gäbe. Dabei beruhigt mich auch die Vorstellung, dass ich für einige Menschen wichtig bin.

Vermutlich kann man andere Leute aber einfach besser einschätzen, als sich selbst. So kann ich selbst nicht sagen, wie wichtig ich anderen Menschen bin. Allerdings weiß ich beispielsweise von meinem Partner, dass dieser enorm wichtig für mich ist und ich kenne auch Unmengen von Menschen, die extrem traurig wären, wenn es ihn nicht mehr geben würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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