Trotz guter Zensuren zum Elterngespräch gehen?
Meine Eltern haben es schon so gehandhabt, dass sie jedes Jahr zum Elterngespräch an der Schule erschienen und sich mit jedem Lehrer der Kernfächer hingesetzt haben und über ihre Kinder gesprochen haben. Auch wenn wir Kinder in einem Jahr nur gute Noten hatten, kamen sie trotzdem und haben sich nett mit den Lehrern unterhalten.
Auch ich gehe jedes Jahr zu den Elterngesprächen, auch wenn es nicht dringend notwendig ist, weil meine Kinder zum Glück noch keine Probleme in der Schule haben. Es findet sich aber immer ein Gesprächsthema, für das es sich gelohnt hat, in die Schule zu fahren und sich Zeit zu nehmen.
Als Mutter sehe ich aber, dass reichlich viele Eltern keine Elterngespräche wahrnehmen. Ich rede jetzt nicht von Problemelternhäusern, die nicht zu Gesprächen kommen, obwohl das Kind schon sprichwörtlich in den Brunnen gefallen ist. Ich spreche von den Eltern, deren Kinder gute Leistungen bringen und die deshalb es nicht für nötig erachten, zum Elterngespräch zu gehen. Schließlich ist das eigene Kind ja so gut. Diese Ansicht hat mich neulich in einem Gespräch mit einer anderen Mutter irgendwie irritiert. Für mich ist das völlig selbstverständlich, dass man mit dem Lehrer spricht, dafür sind die Gespräche ja da. Hat man da nicht das Gefühl, dass einem da irgend etwas fehlt? Wie handhabt ihr die Elterngespräche und warum?
Ehrlich gesagt, ist ein Elterngespräch Pflicht! Bei uns finden die Gespräche zwei Mal im Jahr statt und man muss anwesend sein, das verlangt die Schulbehörde. Da ist es egal ob ein Kind sehr gut oder sehr schlecht ist, das Gespräch muss statt finden. Eigentlich dachte ich, dass es überall so ist, was dann wohl nicht der Fall ist.
Da wir zu den Gesprächen gehen müssen, stellt sich für uns natürlich nicht die Frage, ob wir wollen oder nicht. Ich würde es aber auch ohne dem Pflichtprogramm machen, denn es geht ja nicht nur um die Noten, sondern auch um das soziale Umfeld und schulische Erfolge und Ziele.
Meine Eltern waren in meiner gesamten Schullaufbahn kein einziges Mal bei so einem Gespräch und ich war alles andere als eine gute Schülerin. Meine Mutter hat zwei Jobs, mein Vater arbeitet Schichtweise. Die Elternabende fanden meistens abends statt und meine Eltern konnten nicht hin. Normale Sprechzeiten waren auch immer sehr ungünstig.
Meine Eltern hat es sehr wohl interessiert, was ich in der Schule so treibe, aber dafür mussten sie nicht unbedingt hingehen. Was hätten die Lehrer ihnen außerdem sagen können, was sie nicht schon wussten? Dass ich in Englisch wieder eine 5 ins Zeugnis bekomme? Ich habe nie ein Geheimnis aus meinen Leistungen gemacht. Es hätte außerdem nichts an der Tatsache geändert, selbst wenn meine Eltern zweimal im Jahr zu den Elternabenden erschienen wären. Meine Eltern kennen mein soziales Umfeld. Auch über meine damaligen Erfolge und Ziele wussten sie damals besser Bescheid als die Lehrer.
Bei Elterngesprächen wurde uns von unseren Lehrern oft gesagt, dass Eltern von guten Schülern nicht unbedingt kommen müssen. Meine Mutter ging einmal zu solch einem Gespräch und war nach zwei Minuten wieder draußen. Im Gespräch hat meine Lehrerin wohl nur gesagt das ich gut bin und es nichts zu besprechen gäbe. Seitdem hat meine Mutter solche Gespräche mit Lehrern nie wieder wahrgenommen.
Ich war auch immer sehr gut in der Schule, dennoch ist meine Mutter zu dem so genannten Elternsprechtag gegangen. Sie wollte es sich eben immer anhören, was meine Lehrer zu sagen hatten, aber wenn sie dann abends nach Hause gekommen ist, hatte sie letztlich immer dasselbe Fazit: Es war irgendwie sinnlos, weil die Lehrer genau das gleich wie im letzten Jahr gesagt haben.
Im letzten Schuljahr ist meine Mutter dann nicht mehr zum Elternsprechtag gegangen. Nicht, weil sie mich nicht für mich interessiert hat, sondern weil sie es die letzten Jahre einfach im nachhinein immer als ein wenig sinnlos empfunden hat. Außerdem war es bei uns immer so, dass die Lehrer beim Elternsprechtag in einem unglaublichen Stress waren, weil die Zeit für die jeweiligen Gespräche viel zu knapp bemessen waren. Und es gab an unserer Schule eben einige Problemkinder, deren Eltern die Sprechzeit eher gebrauchen konnten, als meine Mutter. Auch das war ein Grund, warum sie letztendlich nicht mehr zum Elternsprechtag gegangen ist. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man sich nicht für das Kind interessiert, von daher finde ich das schon in Ordnung so.
Diese Elterngespräche, wie sie heute stattfinden, gab es zu meiner Schulzeit noch nicht. Da gab es mehrere Elternabende im Schuljahr und ein Besuch vom Klassenlehrer zu Hause. Aber alle diese Termine hat meine Mutter wahrnehmen können. Notfalls hat sie eben den Dienst getauscht. Und das eben trotz dass sie von mir über Zensuren und auch gemachten Blödsinn informiert war.
Heute gibt es ja nur einen Elternabend pro Jahr und ein Elterngespräch. Diese Termine habe ich bisher immer wahrgenommen. Vor allem der diesjährige Termin bei einer Tochter war mir sehr wichtig, da es um die Bildungsempfehlung nach der Grundschule ging. Diese wird zwar erst im Frühjahr verteilt, aber man will eben jetzt schon besprechen, was Eltern und auch das Kind wollen.
Ob nun andere Eltern diese Gespräche mit dem Klassenlehrer machen, entzieht sich meiner Kenntnis. Es interessiert mich aber auch nicht sonderlich. Denn es muss jedes Elternhaus selbst entscheiden, wie viel Interesse sie an der Bildung des eigenen Kindes haben.
Bei uns werden da von den Lehrern Zettel an die Eltern ausgegeben, auf denen sie die Zeiten für die Gespräche mitteilen. Also ist das nichts privates zwischen einzelnen Elternteilen, sondern ein Angebot für alle Eltern der Klasse. Dies handhaben alle Lehrer an der Schule so.
Es ist bei uns freiwillig an den Gesprächen Teil zu nehmen. Mir war bislang gar nicht bekannt, dass es Bundesländer gibt, in denen die Elterngespräche verpflichtend sind? Wo bitte ist das denn so geregelt? Abgesehen davon, dass Zwang immer ein fragliches Mittel ist, stelle ich es mir bei einigen Familien schon sinnvoll vor, wenn sie kommen müssen.
Bei uns gibt es in der Schule fast jeden Monat einen Elternsprechtag. Da gehen aber nicht alle Eltern jedes Mal hin. Das geht auch nicht, denn so viel Zeit ist ja gar nicht, dass alle Eltern kommen könnten. Aus diesem Grund gibt es vorher einen Zettel, wo man sich anmelden kann.
Es gibt bei uns aber auch zwischendrin bei Bedarf die Möglichkeit, dass man einen Termin bekommt. Das kommt ganz darauf an, wie eilig es ist. Prinzipiell handhabe ich es so, dass ich nur gehe, wenn ich nicht weiß wie es läuft bzw. wenn es gerade nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle. Dann versuche ich gemeinsam mit den Lehrern zu klären, woran es liegt und was wir verbessern können.
Die Elterngespräche sind bei uns nur Pflicht, wenn es um die Bildungsempfehlung geht bzw. um das Vorgespräch. Ansonsten muss man nicht kommen, wenn es keinen Grund gibt. Man muss die Lehrer ja auch nicht unnötig mit Terminen quälen, wenn alles läuft.
Ich habe ja selbst noch keine Kinder, aber kann noch von meiner eigenen Schulzeit berichten. Meine Eltern sind immer zum Elternsprechtag gegangen, obwohl ich meistens gute Noten in der Schule hatten. Eigentlich gab es nie so richtig einen Grund, um zum Elternsprechtag zu gehen, Pflicht war es nämlich auch nicht. Das dürfte hier auch heute noch so sein. Allerdings ist meine Mutter auch immer nur zum Klassenlehrer gegangen, da der schließlich alle Noten kannte und viel berichten konnte. Zu den einzelnen Lehrern der verschiedenen Fächer sind meiner Eltern nie gegangen und das war auch in Ordnung so.
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