Bei Wohnungsbesichtigung Einbaugeräte unter die Lupe nehmen

vom 26.11.2012, 13:15 Uhr

Eine Bekannte von mir ist derzeit auf Wohnungssuche und sucht insbesondere Objekte, bei denen bereits eine Küche mit den entsprechenden Einbaugeräten integriert ist. Das macht ihren Umzug einfacher, sodass sie sich insbesondere auch mit den Einbaugeräten beschäftigt und sie auch Wert darauf legt, dass ein Einbauherd leicht zu reinigen ist und natürlich auch direkt gepflegt ist. Gegen ein paar Spritzer oder so hat sie nichts, aber wenn etwas eingebrannt ist, ist es schon ein Manko, der meiner Bekannten absolut nicht zusagt und die Wohnung ausscheiden lässt. Sie hat also recht hohe Ansprüche, was dazu führt, dass sie schon sehr lang und noch immer auf der Suche ist.

Die akribische Suche ist ihrem Makler auch schon aufgefallen, und er hat auch keinen Schimmer, was er noch tun kann. Selbst der Vorschlag, dann selbst einen Herd zu kaufen, ist von ihr abgelehnt worden. Ich kann das Verhalten genauso wenig verstehen, weil nun einmal Einbaugeräte nach Nutzung nicht wie neu aussehen können und werden. Aber zwischen neuem Aussehen und ungepflegten Einbaugeräten gibt es noch Abstufungen.

Selbst der Geschirrspüler darf nicht anders als die Verkleidung der Einbauküche aussehen, und wenn er unangenehm riecht, ist die Wohnung auch schon gestorben. Egal, wie toll die restliche Einrichtung und Ausstattung ist. Auch das ist nicht nachvollziehbar.

Achtet Ihr auch bei der Wohnungs- oder Hausbesichtigung dermaßen auf die Einbaugeräte? Scheidet die Wohnung oder das Haus aus, wenn die Einbaugeräte nicht absolut funkelnd und neu aussehen? Kann ich meine Bekannte irgendwie davon überzeugen, sich auch mit weniger zufrieden zu geben?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Bei Mietobjekten kenne ich es eher aus Einzimmer-Wohnungen oder von möblierten Wohnungen, dass die Küche Bestandteil des vermieteten Objekts ist (mit Küche meine ich die Einbauküche, nicht den Raum). Denn sonst ist diese immer losgelöst vom Mietvertrag gewesen und konnte gegen eine Ablöse vom Vormieter (was ich dann auch immer gemacht habe) übernommen werden. So bekam ich immer eine Wohnung mit einer Küche und musste beim Einzug nicht gleich auch noch in der Richtung aktiv werden. Und natürlich ersetzt man dann mit der Zeit das eine oder andere Gerät und rechnet das dann entsprechend auf, wenn die Küche "weiter gegeben wird". Und bislang hatte ich immer Glück, dass ich nie eine Küche habe ausbauen müssen. Nur jetzt ist der Fall eingetreten, dass ich die vorhandene Küche nicht wollte - und habe mich mit dem Vorbesitzer geeinigt, dass ich die Küche "entsorge" (gegen eine Ablöse von 0 Euro).

Wenn deine Bekannte hier die Küche bzw. deren Geräte zum K.O. Kriterium macht, dann wird sie wohl noch länger suchen müssen. Eben weil es nicht die Regel ist, dass die Küche mit vermietet wird (außer sie ist eine junge Studentin und sucht eben nur ein 1-Zimmer-Appartement) und so natürlich die Wohnungsauswahl "künstlich" verkleinert wird. Anderseits ist es ein gutes Zeichen so wählerisch sein zu können: dann hat man es eben auch nicht eilig was Neues zu finden. Dennoch ist das Vorgehen nicht zu empfehlen und eher dumm, wenn man eine passende Wohnung hätte und die nicht passenden Geräte locker selbst austauschen lassen könnte.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Deine Bekannte ist besser beraten, sich keine Wohnung zu suchen mit Einbauküche, sondern eine leere Mietwohnung und die Einbauküche nach ihrem persönlichen Geschmack selbst einbauen zu lassen. Eingebrannte oder nicht mehr zu reinigende Platten können immer vorkommen. Die würde ich auch nicht übernehmen, denn man muss ja auch dafür bezahlen. Ich finde nicht, dass die Ansprüche deiner Bekannten so hoch sind. Denn wenn sie sich eine neue Wohnung mietet, sollte schon alles nach ihren Vorstellungen sein

Für das viele Geld, was sich der . Makler einsteckt, kann er ruhig weiter suchen, wenn deine Bekannte es wünscht. Stell dir mal vor, *steph*, du würdest eine Wohnung suchen. Bist du dann nicht auch der Meinung, dass alles in Ordnung sein müsste, wie du es dir vorstellst? Ich könnte mir vorstellen, dass du lieber eine Wohnung ohne Einbauküche mieten und dir diese selbst aussuchen würdest. Eine neue Küche kostet zwar mehr, aber sie ist dann nach deinem Geschmack und Vorstellungen. Ich würde nicht versuchen, sie zu überzeugen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde, man hat durchaus das Recht, bei einer Wohnungsbesichtigng alles genau unter die Lupe zu nehmen. Man ist sich ja bewusst, dass der Markler auch nur darauf aus ist, einen Abschluss zu finden und daher auch die ein oder andere Sache vielleicht zu schön redet. Um sich selbst von der Wohnung überzeugen zu lassen und nicht nur durch das Gerede eines Marklers ist die Wohnungsbesichtigung schließlich auch da.

Dass man bei bestimmten Budgets keine perfekte Wohnung erwarten kann, muss dem Suchenden aber auch klar sein. Man kann nicht erwarten, dass in jeder Wohnung eine neu eingebaute Küche drin ist, auf der noch nie gekocht wurde. Wenn man so etwas erwartet, sollte man sich vielleicht Gedanken darum machen, ob es nicht einfacher ist, sich eine Wohnung ohne Einbauküche zu suchen. Dann muss man zwar mehr ausgeben und hat auch mehr Stress bei dem Umzug, aber man kann die Küche ganz nach den eigenen Wünschen gestalten. Man muss hier eben Prioritäten setzen: Ist es wichtiger zu sparen oder eine perfekte Küche zu haben?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als ich meine eigene Wohnung gesucht habe, war klar, dass ich unsere gemeinsame Küche mitnehmen und mein Partner sich eine neue anschaffen würde. Aus diesem Grund habe ich auch nicht ganz gezielt nach dem Vorhandensein einer Einbauküche gesucht. Als wir damals aber in unsere erste eigene Wohnung gezogen sind und als Grundausstattung lediglich das hatten, was ich in meiner damaligen Single-Wohnung stehen hatte, mussten wir auf das Vorhandensein einer Küche achten und haben auch eine Wohnung mit Einbauküche gefunden. Wichtig war uns damals aber nur, dass wir einen Ofen mit Herdplatten und bestenfalls einen Kühlschrank haben, alles andere war für uns nicht entscheidend. Natürlich hätte es mich sicherlich abgeschreckt, wenn diese Einbauküche und insbesondere die darin vorhandenen Elektrogeräte grob verdreckt gewesen wären, aber das war nicht der Fall und so genau hingesehen habe ich auch nicht. Wir waren damals froh, überhaupt eine Wohnung gefunden zu haben, denn das hat sich tatsächlich als gar nicht so einfach herausgestellt.

Ich kann Deine Bekannte aus diesem Grund auch nicht ganz verstehen, denn ich finde die Wohnungssuche teilweise schon aufreibend genug und hätte wohl längst ein Angebot wahrgenommen, das mir insgesamt eher zusagt und die Teile der Küche ausgetauscht, die für mich nicht in Frage kommen. Wenn es sich dabei lediglich um die Elektrogeräte handelt, ist der Aufwand ja sogar noch relativ gering, würde ich meinen, denn schließlich muss sie allein dafür nicht eine komplette Küche neu zusammenstellen und kaufen, um sie dann schlimmstenfalls auch noch alleine aufbauen zu müssen. Wäre ich an der Stelle Deiner Bekannten, so hätte ich sicherlich als oberste Priorität die Wohnung an sich, ihren Schnitt und ihren Preis berücksichtigt und wäre froh gewesen, wenn eine Küche darin vorhanden gewesen wäre, die mir optisch und funktional zugesagt hätte. Solche Dinge wie die Elektrogeräte lassen sich wirklich leicht austauschen und meinen Kühlschrank, der kein Einbaugerät ist, hätte ich ohnehin selbst mitgenommen, sodass ich nur noch auf den Ofen mit Herdplatten hätte achten müssen.

Dass Du Deine Bekannte allerdings überzeugen kannst, sich mit weniger zufrieden zu geben, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, denn offenbar sucht sie ja doch schon einige Zeit lang und auch von Seiten ihres Maklers kam doch schon ein ganz patenter Vorschlag, der sie nicht überzeugen konnte, also kommt man mit Logik in diesem Fall offenbar nicht sonderlich weit. Deine Bekannte scheint irgendwelchen eigenen Vorgaben nachzugehen, an denen sie nicht rütteln lässt und im Endeffekt ist das auch sicherlich ihr Bier, mit dem sie ganz alleine klarkommen muss und das nicht Dein Problem sein soll, oder? Ich sehe jedenfalls keinen Grund dafür, dass Du Dich in ihre Wohnungssuche einbringst und ich denke, ich würde an Deiner Stelle auch davon Abstand nehmen, mich damit zu belasten, denn ich denke, dass es sich hierbei um eine Belastung handeln würde.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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