Wo noch nach Arbeit gucken?
Habe ja gestern vom Problem mit Weihnachten berichtet. Da wurde mir geraten, wir sollen uns Arbeit suchen. Schöne Sache, kann man nicht meckern. Aber wo man ohne Ausbildung noch Arbeit findet in der heutigen Zeit sagte keiner. Wir wollen ja arbeiten, hat mein Mann sonst doch auch. Aber jetzt findet er nichts mehr und ich bin eben Hausfrau. Haben schließlich auch drei Kinder.
Wo kann man ohne große Ausbildung heutzutage noch Arbeit finden? Wo könnte mein Mann nach Arbeit gucken? Er war schon beim Jobcenter, aber die haben im Moment nichts für ihn. Also wo noch schauen? Zeitung oder so? Oder kann man auch direkt hingehen zu Firmen?
Es gibt im Internet genug Seiten, wo Jobs ausgeschrieben sind. Auf die meisten Angebote kann man auch zugreifen ohne sich extra anzumelden. Monster.de oder meinestadt.de sind da gute Anlaufstellen. Das du deine drei Kinder vorschiebst, um nicht arbeiten zu müssen, finde ich schon fast lustig. Aber dein jüngstes Kind ist sieben Jahre, sollte also in die Schule gehen und du könntest am Vormittag arbeiten.
Ohne eine Ausbildung kommst du in fast jedem Supermarkt oder Discounter unter. Die haben dann meist Zettel am Eingang hängen, wenn sie Leute suchen. Aber auch auf den Webseiten der Märkte findet man Stellenausschreibungen. Man muss sich halt nur die Zeit nehmen und intensiv suchen. Möglichkeiten gibt es genug, wenn man wirklich will.
An eurer Stelle würde ich direkt bei den Firmen anfragen. Nicht jede Firma meldet Jobs beim Jobcenter und es gibt auch Firmen, die recht spontan bei der Einstellung von Aushilfskräften sind. Also meine Mutter arbeitet 24 Stunden am Tag, sprich sie ist dauerhaft erreichbar und sie ist auch mit uns Kindern klargekommen. Tagsüber waren wir in der Schule beziehungsweise in der Betreuung und so konnte sie tagsüber problemlos arbeiten und wenn abends mal was war, dann habe ich halt auf meine jüngere Schwester aufgepasst. Da war ich ungefähr sieben Jahre alt.
Du betonst immer, dass du Hausfrau bist. Warum machst du nicht eine Ausbildung? Ich denke, dass man dazu nie zu alt ist und du verbesserst nach der Ausbildung euer Einkommen deutlich, auch wenn die zwei bis drei Jahre während der Ausbildung nicht wirklich viel in eure Kasse bringen. Wenn dein Mann nichts findet, dann musst du halt auch suchen und in den sauren Apfel beißen. Ich hatte damals eine Klassenkameradin, die war 41 und sie hat ihre Ausbildung und zwei Kinder problemlos im Griff gehabt und hatte nach drei Jahren erfolgreich einen Berufsabschluss erlangt. Dazu muss ich sagen, dass sie alleinerziehend war.
Also Ausbildung scheidet bei mir aus, bin schon Mitte 40. Dann sitze ich da zwischen den ganzen jungen Leuten und wer stellt denn noch einen mit Mitte 40 ein? Glaube nicht, dass das was wäre. Supermarkt muss ich mal gucken, aber kann ja auch nicht so Regale einräumen und so. Schwer heben kann ich jetzt nicht so gut. Weiß nicht ob die noch andere Sachen da machen müssen. Kasse wäre auch nicht so gut, da muss man lange sitzen. Aber für paar Stunden geht das sicher. Würde eigentlich lieber was machen, wo man Abwechslung hat und nicht so belastet ist.
Ja und? Wie gesagt, eine Bekannte von mir hat mit 41 eine Ausbildung begonnen und war somit mit 44 fertig. Wo ist da denn ein Problem? Wenn man das Gehalt verbessern will, dann kann man sich jederzeit weiterbilden. Du könntest beim Arbeitsamt noch nach Weiterbildungen fragen, vielleicht hast du die Möglichkeit so in einen Bürojob einzusteigen. Mit Mitte 40 ist man noch nicht so alt, jedenfalls nicht zu alt, um alle Möglichkeiten motiviert auszuschöpfen.
Du kannst nicht gut schwer heben, also fällt theoretisch ein Supermarktjob weg. Du möchtest nicht lange sitzen, dann fällt Büroarbeit theoretisch ebenfalls weg. Die Auswahl wird somit immer eingeschränkter. Gartenarbeit ist somit auch nichts für dich. Ich weiß selbst, dass die Belastungsgrenze mit der Zeit absinkt, aber du schmeißt doch auch den Haushalt, dort musst du dich auch bücken, heben oder bewegen und je nachdem sitzt du auch mal.
Eine Ausbildung ist nicht zwingend vorgeschrieben, um einen Beruf auszuüben, jedenfalls in den meisten Fällen, denn sonst gäbe es auch nicht die so genannten Quereinsteiger. Außerdem ist es eine Regel, dass man auch dann aus ausgebildet gilt, wenn man einen bestimmten Beruf mindestens fünf Jahre lang ausgeübt hat. Wenn Dein Mann also seiner Tätigkeit bereits über diesen Zeitraum nachgeht, wird das als Ausbildung angesehen. Dass seine Chancen mit einer Ausbildung besser stehen, kann sein, muss aber nicht sein.
Meinen jetzigen Job habe ich ebenfalls nicht erlernt, aber ich habe lange in diesem Bereich gearbeitet. Mein Arbeitgeber, ein Rechtsanwalt, suchte jemanden für sein Büro und hat mir erklärt, dass keine seiner Mitarbeiterinnen eine gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte sei. Dies ist mein zweiter Einsatz bei einem Rechtsanwalt und auch im ersten Fall war ich logischerweise ungelernt, allerdings habe ich da auch noch keine fünf Jahre Sekretariatsarbeit aufweisen können. Im Übrigen habe ich die beiden Berufe, die ich erlernt habe, noch gar nicht ausgeübt und bisher alles, was ich gearbeitet habe, ohne Ausbildung geleistet. Insofern kann ich nicht behaupten, dass ich unglaublich schlechte Chancen hatte. Ich hatte zwar jeweils eine und später zwei Ausbildungen vorzuweisen, aber eben in einem völlig anderen Bereich als dem, in dem ich mich gerade beworben habe.
Insofern kann ich Euch nur empfehlen, zu prüfen, ob Ihr die fünf Jahre Arbeit in einem bestimmten Beruf bereits geleistet habt, denn dann könnt Ihr Euch auch auf solche Stellenangebote hin bewerben, die eine Ausbildung verlangen. Generell finden sich Arbeitsstellen sicherlich überall in Tageszeitungen und den üblichen Stellenbörsen wie der der Arbeitsagentur werdet Ihr sicherlich einige Stellenangebote finden. Ihr solltet es einfach versuchen, eine vernünftige Bewerbung erstellen und loslegen, ohne Euch schon im Vorfeld selbst zu demotivieren. Es wird sicherlich einige Absagen geben, was allerdings ganz normal ist und auch solche Menschen trifft, die eine Ausbildung mit diversen Zusatzqualifikationen anbieten können. Aber irgendwann wird man fündig, wenn man es nicht aufgibt.
Frage doch einmal in der Schule nach, ob dort Reinigungskräfte gesucht werden. Bei uns werden sogar Jobs auf 400 Euro Basis angeboten, um bei den Hausaufgaben zu helfen. Zeitarbeitsfirmen nehmen auch ungelernte Kräfte, ebenso wie im Lager. Dort hast Du den Vorteil, dass Morgens viel gearbeitet wird und Du am Mittag wieder zu Hause bist. Auch als ungelernte Kraft bekommt Du eine Arbeit, auch wenn sie anders bezahlt wird, wie eine gelernte Kraft. Aber das sollte Dir in Deiner Situation völlig egal sein.
Ich würde an eurer Stelle einen Blick in die Zeitung werfen und auch im Internet suchen. Für den Weihnachtsmarkt werden beispielsweise jetzt noch Aushilfen gesucht. Ansonsten kannst du auch bei Firmen in eurer Gegend anrufen.
An eurer Stelle würde ich aber mal darüber nachdenken, ob es vielleicht nicht besser wäre seine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, indem man doch noch eine Ausbildung macht. Diese kann man sicherlich aufgrund des Alters verkürzen und das ist ja auch besser als gar nichts.
Aushilfen werden immer gesucht. Du kannst mal im örtlichen Supermarkt nachfragen, oder im Café oder im Hotel. Man bekommt Stellen für ungelernte Personen auf jeden Fall. Auch eine gute Chance ist momentan eine Jobanfrage bei der Post, weil ja gerade mehr verschickt wird als sonst. Abgesehen davon, kann man Baby sitten gehen oder auf Tiere aufpassen. Das bringt auch einige Euro die Stunde und würde euch erst mal etwas bringen. Ich denke jedoch, dass in eurer Situation auch von dir die Arbeitssuche begonnen werden sollte.
Ich gehörte zu denen, die dir im anderen Thread bereits Vorschläge gemacht hatte und ich dachte eigentlich schon, dass daraus hervor geht, wo man dann jeweils hingeht, sich bewirbt oder anruft.
Zuerst einmal sollte dir aber bewusst sein, dass Arbeit eben Arbeit bedeutet. Stundenlanges Stehen, durchgehendes Sitzen, schweres Heben oder viele neue Eindrücke auf einmal, die verarbeitet werden müssen, sind für niemanden leicht. Vor allem am Anfang, wenn man es nicht gewohnt ist. Ich hatte schon Jobs gemacht, wo ich quasi durchgehend nur herum stand oder saß (durfte ich mir sogar weitestgehend aussuchen) und ab und zu einen Strich auf einer Liste gemacht habe, das war bei 8 Stunden täglich auch nicht immer leicht, weil man eben nichts zu tun hat, aber auch nichts anderes machen, weil man einen Bereich beobachten muss.
Bei anderen Jobs steht man oft lange auf den Beinen und ich muss sagen, dass es für mich anfangs immer die Hölle war. Es gab durchaus erste Arbeitstage bei denen wusste ich nach Feierabend nicht mal mehr, wie ich meine Füße und Beine noch bis nach Hause bewegen soll. Im Callcenter hingegen saß ich durchgehend, was sich auf meinen Rücken, meine Knie und meine Augen natürlich auch nicht positiv auswirkte. Und durchgehend Reden ist auch auf Dauer anstrengend. Das ging durchaus den meisten Kollegen dort auch so, vor allem wenn sie den Job Vollzeit machten und wie ich keinen sportlichen Ausgleich suchten. Im Verkauf kommt es hingegen auch durchaus mal vor, dass man etwas tragen muss, ebenso wie in einigen Hilfsjobs. Wobei es durchaus in Supermärkten Hilfsmittel gibt in Form von Gabelstapler, Hubwagen, Rollcontainern, usw. Aber natürlich muss man dort auch mal Obstkisten herunterheben und in die Auslage stellen. Freunde von mir die kellnern haben durchaus auch mal Schmerzen, abends tun die Arme und Händen vom Tragen weh, die Füße vom Laufen und den ganzen Tag dabei noch freundlich sein, bedeutet durchaus auch Anstrengung.
Das sollte dir bewusst sein. Ich schrieb ja gestern schon, dass viele Jobs erst gar nicht mehr beim Jobcenter inseriert sind, weil wirklich massig Leute dort vorstellig werden, die erklären, warum sie dort nicht arbeiten können. "Ich würde ja gerne, aber meine Kinder sind oft krank, schwer heben kann ich nicht, lange sitzen auch nicht, Gemüse schneiden klappt bei mir nie, der Weg ist schon recht weit für so kurze Arbeitstage, das Gehalt könnte mehr sein, aber ich würde schon gerne eingestellt werden." Mal ehrlich, auch wenn mein Beispiel jetzt übertrieben ist- würdest du so jemanden einstellen?
Wenn du hingegen bereit ist an deinem Durchhaltevermögen zu arbeiten, auch mal die Zähne zusammen zu beißen und wirklich etwas verändern möchtest, dann geht es auch. Die ersten Tage sind dann die Schlimmsten und bei ungewohnten Arbeiten bekommt man durchaus auch mal Muskelkater.
Je nachdem, was dir eher liegt, kannst du natürlich auch bei Arbeitgebern selbst vorstellig werden. In vielen Geschäften hängen zur Zeit Aushänge. Einen Lebenslauf, sowie eventuell ein kurzes Anschreiben solltest du am besten direkt mitnehmen. Die andere Möglichkeit ist ein Telefon. In einer Stunde kann man inkl.Telefonnummerrecherce durchaus 20 Unternehmen anrufen. Man stellt sich freundlich vor, bringt sein Anliegen hervor und fragt, ob aktuell oder in absehbarer Zeit Mitarbeiter gesucht werden. 99% der Unternehmen reagieren darauf sehr freundlich, auch wenn natürlich viele ablehnen. Wobei bei 20 Unternehmen in der Regel mindestens deine Unterlagen wünscht oder du gleich vorbeigehen kannst. Und dann liegt es an dir.
Wenn dein Mann öfters gearbeitet hat, schaut er natürlich idealerweise in den Bereichen, wo er bisher tätig war. Auch da bieten Branchenverzeichnisse massig Adressen. Wichtig ist, dass ihr eben nicht gleich abblockt, wenn ein Arbeitgeber mal Bedingungen nennt, die erstmal nicht optimal nicht. Wenn man erst einmal früh morgens in der U-Bahn oder im Zug sitzt, stellt man schnell fest, dass es da viele Gleichgesinnte gibt, die teilweise täglich 50 Kilometer pro Strecke zur Arbeit zurücklegen! Und es gibt andere Leute, die Kinder haben, teilweise jüngere Kinder, kranke oder behinderte Kinder, oder dazu noch alleinerziehend sind und die das durchaus meistern. Eine Kollegin war letztens am Geburtstag ihres Sohnes arbeiten, inkl. Übernachtung außerhalb für ein kleines Aushilfsgehalt. Natürlich ist das nicht schön, weder für Mutter noch für das Kind. Aber auf lange Sicht gesehen, ist es besser für beide.
Du könntest vor Ort mal in den Geschäften fragen, ob vielleicht Verkäufer auf 400 Euro Basis oder ähnliches gesucht werden. Auch als Putzfrau braucht man keine Ausbildung und die werden oft gesucht. Beim Arbeitsamt könntet ihr euch gezielt erkundigen, wie es mit einer Ausbildung aussehen würde. Und ob ihr eine machen solltet oder man euch dort einen anderen Job vermitteln kann, ohne dass eine Ausbildung verlangt wird.
Ich habe auch sonst immer auf meinestadt.de nach Jobangeboten geschaut oder überhaupt im Internet. Einige Geschäfte schreiben auch auf ihrer Homepage aus, wenn sie Stellen zu vergeben haben. Oder sage deinen Freunden und Bekannten, dass sie mal die Ohren und Augen offen halten sollen, wenn irgendwo jemand gesucht wird.
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