Aufwand bei der Auswahl von Geschenken

In diesem Thread hatte ich schon die falschen Geschenke thematisiert. Ich frage mich aber, wie viele Gedanken sich die Schenkenden wirklich immer machen. Ich muss sagen, dass ich es ein wenig unangenehm finde, wenn ich die Interessen des Beschenkten nicht genau kenne. Da steht dann immer die Befürchtung im Raum, dass das ausgewählte Geschenk keinen Anklang findet.

Habt ihr schon einmal etwas verschenkt, das überhaupt nicht gut angekommen ist? Oder vermeidet ihr solche Situationen, indem ihr in jedem Fall vorher explizit nachfragt, was derjenige sich wünscht? Verschenkt ihr vielleicht nur Gutscheine von Läden, in denen praktisch jeder etwas findet?

Vielleicht war der eine oder andere auch schon in der Lage, dass sein Geschenk nicht so gut ankam. Habt ihr das an der Reaktion des Beschenkten gemerkt oder habt ihr es vielleicht erst hinterher (durch Freunde oder entsprechende Andeutungen) herausgefunden, dass das Geschenk nicht unbedingt so passend war?

Wie viel Aufwand macht ihr euch, wenn es darum geht, ein schönes Geschenk zu kaufen? Nehmt ihr es in Kauf, dass es hinterher vielleicht nicht so gut ankommt?

Ich gebe mir Mühe, wenn ich die Auswahl an Geschenken treffe und schaue schon, dass ich möglichst natürlich auch das richtige Geschenk verschenke. Es ist mir jedoch auch schon passiert, dass ich einem Familienmitglied ein Buch geschenkt habe und dann feststellen musste, dass es auch Jahre danach noch original eingeschweißt im Schrank der Person stand. Das hat mich doch irgendwie verletzt und nun frage ich dann genauer nach, was sich eben die Person wünscht. Wenn dann zur Antwort kommt, dass sie nicht genau weiß. Kaufe ich eben doch einen Gutschein. Den suche ich dann aber auch wieder nach den Interessen des zu Beschenkenden aus.

Sonst habe ich bisher aber auch noch nicht gehört oder mitbekommen, dass ein Geschenk von mir nicht so gut ankam. Man sollte sich eben auch immer vor Augen führen, dass die meisten Geschenke mit Sorgfalt und Liebe ausgewählt wurden und die Person sich eben etwas dabei gedacht hat.

Ich überlege mir meist wochenlang was Dem- oder Derjenigen gefallen könnte und ziehe meist auch mehrere Ideen in betracht bevor ich mich endgültig für ein Geschenk entscheide. Bis jetzt lag ich da meines Wissens, noch nie falsch. Meist schenke ich aber auch nur offensichtliche Dinge. Dinge, die sich jemand schon wochenlang oder gar jahrelang wünscht und davon schwärmt, aber es sich selber nicht kauft. Je nachdem was es ist, kann man es ja noch ein wenig personalisieren.

Bei kleinen Geschenken zu Nikolaus oder ähnlichem mache ich mir da aber eher weniger Gedanken, da es sich da bei den Geschenken die ich mache, wirklich nur um Kleinigkeiten handelt die fast jeder ganz nett findet.

Ich mache mir auch schon lange vor Weihnachten oder einem Geburtstag Gedanken darüber, was ich denn verschenken könnte. Ich mag es nicht so gerne, alles auf den letzten Drücker zu besorgen. Weihnachten und Geburtstage kommen ja auch nicht überraschend, so dass man genügend Zeit hat, sich darauf vorzubereiten. Wenn man alles in letzter Minute erledigt, greift man meist zu irgendwelchen Verlegenheitsgeschenken, damit man überhaupt etwas hat. Das finde ich nicht schön, denn die Geschenke sind meist sehr unpersönlich und man merkt meiner Meinung nach auch direkt, dass der Schenker sich keine besonders großen Gedanken gemacht hat.

Ich überlege dann auch immer lange, was derjenige vielleicht noch nicht hat und worüber er sich freuen könnte. Manchmal fallen mir ganz viele Dinge ein, manchmal brauche ich eine halbe Ewigkeit, um überhaupt etwas halbwegs Passendes zu finden. Trotzdem bemühe ich mich natürlich, den Geschmack des Beschenkten zu treffen. Wenn man viel miteinander zu tun hat, dann weiß man ja auch ungefähr, was dem anderen zusagen könnte. Bei meinem Sohn ist es natürlich am einfachsten, denn er zeigt einem immer gleich, was er denn gerne haben möchte! Bisher sind meine Geschenke immer ganz gut angekommen. Zumindest hatte ich den Eindruck, dass ich noch nie wirklich daneben gegriffen habe!

Natürlich bemühe ich mich auch sehr, etwas zu finden, das dem Beschenkten eine Freude sein wird. Das ist allerdings gar nicht immer so einfach. Richtiggehend schwierig finde ich die Suche nach einem passenden Geschenk bei den Partnern meiner Schwestern, da ich beide kaum kenne. Einer der beiden ist Landwirt und relativ wohlhabend. Ich weiß, dass er so ziemlich alles besitzt, was man brauchen kann und dass er keine wirklichen Wünsche hat. Anfangs haben wir ihm zweimal nacheinander einen Wurstkorb einer örtlichen Metzgerei geschenkt, der erstaunlich gut angekommen ist, worüber ich auch wirklich froh war. Dann sind wir über einen Kalender gestolpert, der verschiedene Traktoren gezeigt hat, es war ein solcher Nostalgiekalender. Da mein Schwager in spe ein großer Fan von Traktoren ist, kam auch dieses Geschenk ganz gut an. Ein weiteres Mal kam ich auf die Idee, ihm zwei Karten für ein Theaterstück zu schenken, das in Mundart aufgeführt wurde und ich war danach wirklich erstaunt, wie einfach es doch wiederum ist, für ihn etwas zu finden, das ihn erfreut, denn ich weiß doch nicht so wenig über ihn wie ich immer meinte.

Einmal habe ich allerdings auch zu etwas Falschem gegriffen, als ich meine andere Schwester vor einigen Jahren beschenkt habe. Es war unglaublich schwierig, etwas Passendes für sie zu finden und ich habe ihr unter anderem einen kleinen Waschzuber aus Holz gekauft, den ich mit verschiedenen Duftölen, Badezusätzen und solchen Dingen versehen habe. Einige Zeit später habe ich diesen Waschzuber mit seinem gesamten Inhalt bei eBay zur Auktion gefunden, unter dem Mitgliedsnamen meiner Schwester. Das war mir auch wirklich unangenehm und ich habe sie anschließend gebeten, dass sie mir gleich Bescheid gibt, wenn eines meiner Geschenke ihren Geschmack nicht so getroffen hat, denn ansonsten weiß ich gar nichts davon, ob ihr bestimmte Dinge zusagen oder nicht und kann es beim nächsten Mal auch nicht entsprechend besser machen.

Sonst wüsste ich von keinem Geschenk, das nicht gut angekommen ist, aber es kann natürlich gut sein, dass der jeweils Beschenkte mir das einfach nicht so deutlich mitteilen wollte, um mich nicht zu verletzen und Freude geheuchelt hat. Ich finde das eigentlich falsch, weil es mir eben keine Möglichkeit zur Verbesserung gibt, aber gleichzeitig kann ich auch verstehen, wenn man sich mit vorsichtiger Kritik schwertut, weil man nicht undankbar erscheinen will und die Geste unabhängig vom eigentlichen Geschenk sicherlich trotzdem entsprechend wertschätzen kann.

Ich gebe mir immer sehr viel Mühe, wenn es darum geht, ein passendes Geschenk für jemanden zu finden. Immerhin ist es mir einfach sehr wichtig, dass mein Geschenk gut ankommt und da ich selbst auch ein sehr perfektionistischer Mensch bin, würde ich selbst auch ein sehr schlechtes Gewissen haben, wenn ich mir kaum Gedanken über ein Geschenk machen würde. Stattdessen mache ich mir mindestens einen Monat vor dem Ereignis Gedanken darüber, was ich verschenken könnte. Dabei recherchiere ich dann immer ausführlich im Internet und frage auch oftmals Freunde um Rat. Außerdem schaue ich dann auch immer wieder in Geschäften nach, ob ich etwas Passendes finde.

Ich finde, dass es immer sehr schwer ist, ein passendes Geschenk für jemanden zu finden, wenn sich jemand nicht explizit etwas gewünscht hat. Trotzdem versuche ich immer, das perfekte Geschenk zu finden und ich gebe mich da auch nicht mit irgendwelchen halbherzigen Ideen zufrieden. Immerhin ist es ja meistens so, dass das Geschenk vor mir ausgepackt wird und da würde ich mich dann auch ein wenig schämen, wenn ich mit einem völlig unpassenden Geschenk da stehen würde.

Ob ich bis jetzt immer die passenden Geschenke gefunden habe, weiß ich nicht. Immerhin hat noch niemand etwas Negatives über meine Geschenke geäußert und von daher habe ich wirklich keine Ahnung, ob die Geschenke gut ankamen oder nicht. Ich denke aber, dass ich meistens den Geschmack getroffen habe, da ich mir eben immer viele Gedanken darüber mache, was dem anderen gefallen könnte und nie einfach so zu irgendeiner spontanen Idee greifen würde.