Rauchen trotz finanzieller Notlage- würdet ihr es machen?

vom 25.11.2012, 22:18 Uhr

Ich bin durch einen anderen Thread auf die Frage gekommen, ob man es sich noch erlauben kann in einer finanziellen Notlage zu rauchen. Sicherlich ist es nicht leicht, mit dem Rauchen aufzuhören, aber eine Schachtel kostet auch extrem viel Geld, und wenn ich sehe, dass manche Menschen sogar 2 Schachteln am Tag rauchen und dann jammern, weil sie so wenig Geld haben finde ich das komisch.

Ich vertrete die Meinung, dass man bei finanziellen Problemen das Rauchen aufgeben muss und dann eben an der Suchtbekämpfung arbeiten muss, damit man langfristig wieder ein gesundes und normales Leben führen kann. Gerade auch, wenn Kinder betroffen sind, ist das doch der richtige Schritt oder? Ich bin selber Nichtraucherin, deswegen stellt sich mir die Frage nicht, aber ich denke, dass ich alles daran setzen würde, damit ich wieder mehr Geld in der Kasse hätte.

Warum sehen das viele Raucher nicht ein? Würdet ihr in einer Notlage das Rauchen aufgeben oder würdet ihr alles tun, damit ihr es nicht aufgeben müsstet?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mein Mann und ich waren zwar nicht direkt in einer finanziellen Notlage, wir haben aber gemerkt, dass wir mit dem zur Verfügung stehendem Geld gerade mal so auskommen und mussten dann schon überlegen, was wir machen, wenn man ein größeres Teil hier kaputt geht. Wir haben wöchentlich zu Zweit mal eben 70 Euro in die Luft gequalmt und das sind ca. 300 Euro im Monat. Und wenn man bedenkt, dass wir beide ca 30 Jahre geraucht haben, kann man sich vorstellen, was man sich alles hätte leisten können, wenn wir nicht geraucht hätten.

Das war mehr als eine Motivation von heute auf morgen aufzuhören. Das halten wir nun genau 2 Jahre durch und in dieser Zeit konnten wir uns einige angenehme Anschaffungen machen. Denn mehrere tausend Euro haben wir durch das "Nichtmehrrauchen" nicht ausgegeben und das ist schon einiges.

Ich kann nur sagen, dass man aufhören kann. Auch dann, wenn man viel geraucht hat und lange geraucht hat. Ich habe auch immer gesagt, dass ich es nicht kann, weil ich mir eigentlich noch nie so richtig vor Augen gehalten habe, was man sparen kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde es grundsätzlich nicht so sinnvoll, jeden Monat eine ordentliche Stange Geld für nichts auszugeben. Man hat ja nichts davon, wenn man raucht. Alles was man dafür bekommt, sind gesundheitliche Probleme und die möchte man eigentlich nicht haben.

Ich rauche ungefähr eine Schachtel Zigaretten im Jahr und gehöre daher nicht zu denjenigen, die unbedingt auf Kippen angewiesen sind. Wenn ich rauche, kaufe ich auch immer ordentliche Zigaretten und ehrlich gesagt ist mir der Preis vollkommen egal. Ob die Schachtel nun fünf oder zehn Euro kostet, macht für mich kein Unterschied. Ich brauche das Zeug ohnehin nicht und wenn ich es kaufe, dann kommt das so selten vor, dass der Preis tatsächlich unwichtig ist.

Anders sieht es natürlich aus, wenn jemand wirklich sehr viel raucht, also täglich mehrere Zigaretten. Wenn das Haushaltseinkommen dann nicht so hoch ist, kann das Rauchen alleine schon zu finanziellen Engpässen führen. Ich kann das auch nicht verstehen, wenn solche Leute dann trotzdem weiterhin rauchen. Das ist doch mit das erste, an dem man sparen kann.

Ich habe zwei Bekannte, die wirklich viel rauchen. Der eine befindet sich in der Ausbildung und hat daher nicht so viel Geld und der andere arbeitet in einem wirklich schlecht bezahlten Aushilfsjob und das nicht einmal in Vollzeit. Beide sparen an allen möglichen Ecken, aber niemals an ihren Zigaretten. Ich verstehe es eigentlich nicht, vor allem wenn die beiden sich über die Preise von allen möglichen Dingen aufregen, aber niemals bei den Zigaretten ansetzen. Ich persönlich denke auch, dass da die Prioritäten falsch gesetzt werden, aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich selbst finde es einfach wahnsinnig dreist, wenn arbeitslose Menschen rauchen und dann noch meckern, dass sie kein Geld haben. Rauchen ist einfach kein Grundbedürfnis. Man kann auch überleben, ohne jeden Tag rauchen zu müssen. Rauchen kann doch nicht mit essen oder trinken gleichgestellt werden. Von daher denke ich, dass es einfach absoluter Quatsch ist, wenn manche Menschen behaupten, sie könnten nicht mit dem Rauchen aufhören. Sicherlich ist es sehr schwierig, doch schaffen kann man es trotzdem. Vor alle wenn Kinder im Spiel sind, sollte man sich doch soweit zusammenreißen können und einfach auf die Zigaretten verzichten. Sterben wird man davon sicher nicht.

Ich selbst bin Nichtraucher. Ich kann es allgemein nicht verstehen, wieso so viele Menschen rauchen. Noch weniger kann ich es aber verstehen, warum Menschen rauchen, die selbst kaum Geld haben. Denken sie denn überhaupt darüber nach, wie viel Geld man einsparen könnte, wenn man nicht rauchen würde?

Wenn ich selbst Raucher wäre und finanziell in einer schlechten Situation wäre, würde ich das Rauchen auf jeden Fall aufgeben. Ich würde es einfach nicht einsehen, in Sachen Nahrungsmittel zurückzustecken, dafür aber genüsslich weiterzurauchen. Vor allem wenn ich Kinder hätte, wäre das ein ganz klarer Grund, dann sofort mit dem Rauchen aufzuhören, um meinen Kindern etwas bieten zu können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube, diese Frage ist für Nichtraucher nicht einfach zu beantworten, denn natürlich sagt vermutlich jeder Nichtraucher, dass er auf jeden Fall in einer finanziellen Notlage aufhören würde zu rauchen und dass es sicherlich keinen Sinn macht, so viel Geld in die Luft zu paffen, wenn man es anderweitig viel besser investieren könnte.

Wir Nichtraucher kennen aber auch nicht den Drang eines Rauchers, der unbedingt seine nächste Zigarette rauchen muss, um keine Entzugssymptome zu bekommen. Vielleicht kann man es sich so vorstellen, wie wenn jemand unbedingt abnehmen möchte, aber nicht den dazu gehörenden letzten Willen hat. Beides ist zunächst einmal Kopfsache. Sowohl zum Abnehmen wie auch zum Aufhören mit Rauchen gehört eine Menge Überwindung. Wenn der Wille nicht da ist, dann kann jeder noch so wichtige Grund (eben auch die Geldnot) zur Nebensache werden und man schafft es einfach nicht aufzuhören bzw. abzunehmen, auch wenn man es eigentlich so gern möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne auch ein paar Leute persönlich, die nicht gerade das Geld so locker sitzen haben, dass sie sich ohne weiteres die Zigaretten kaufen können. Da habe ich auch schon zu manch einem gemeint, dass sie doch das rauchen aufgeben sollen, denn so lässt sich einiges an Geld sparen. Nur dann kommen sie eben damit, dass es eine Sucht ist und sie ohne die Zigaretten einfach nicht können und es ihnen auch sehr schwer fallen wird, wenn sie versuchen aufzuhören.

Ich denke, dass bei den Leuten, die nicht so viel Geld haben, es ein ewiger Kreislauf ist. Wenn sie in Geldnot sind, rauchen sie, um so ihre Sorgen vielleicht vergessen zu können. Doch rauchen sie, dann haben sie auch weniger Geld. Ich selber bin glücklicher Nichtraucher und kann es daher einfach nicht verstehen, dass es manchen Leuten wichtiger ist zu rauchen, als mehr Geld im Monat für Lebensmittel oder sonstige Sachen zur Verfügung zu haben. Daher muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich mit diesen Leuten nicht wirklich Mitleid habe, wenn ich sehe, dass sie Unmengen an Geld für Kippen ausgeben, sie aber für andere Dinge kein Geld haben.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also erst einmal finde ich es nicht sonderlich dreist, wenn man als Arbeitsloser raucht. Zigaretten gehören immer noch zu den Suchtmitteln und ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Zigarette eine Art Wohlbefinden auslöst. Das Rauchen an sich mag zu den Luxusbedürfnissen gehören, aber das ausgelöste Wohlbefinden gehört wahrscheinlich tatsächlich zu den Grundbedürfnissen. Deswegen muss ich ehrlich zugeben, dass ich es nicht dreist finde, sondern eher unangenehm.

Ich selbst habe in meiner Jugend geraucht wie ein Schlot. Ich habe mit achtzehn Jahren jedoch von Heute auf Morgen aufgehört, mein Geld in Glimmstengel umzusetzen. Und es war für mich leicht aufzuhören, weil ich noch nicht so lange in dem Teufelskreis gefangen war. Das Rauchen an sich existiert wahrscheinlich schon seit Urzeiten. Ich bin jedoch der Meinung, dass auch arbeitslose Raucher, besonders wenn sie in finanzielle Not geraten, ihren Konsum etwas reduzieren sollten. Damit meine ich nicht komplett aufhören, das würde so manche Psyche wahrscheinlich nicht schaffen, aber das Reduzieren ist schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Allein die ganzen körperlichen Nebenwirkungen, die das Rauchen mit sich bringt, wären für mich ein Grund aufzuhören. Als ich arbeitslos war, bin ich auch einige Male massiv in Versuchung gekommen wieder mit dem Rauchen anzufangen, weil ich psychisch extrem fertig war. Ich habe es nicht getan und habe nie wieder eine Zigarette angefasst. Ich denke, dass jeder aufhören kann, der eine schneller als der andere. Man muss sich nur gegen den Glimmstengel durchsetzen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12592 » Talkpoints: 12,44 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich selbst bin Raucher und hatte auch schon Zeiten, wo das Geld extrem knapp war. Aufgehört habe deswegen trotzdem nicht mit dem Rauchen. Aber meine Kinder mussten deswegen auf nichts verzichten. Gerade wenn es um die Geschenke zu Weihnachten oder Geburtstag ging, habe ich es irgendwie doch ermöglichen ihre Wünsche zu erfüllen.

Ich habe dann aber eben bei anderen Dingen verzichtet, wo es für mich einfacher war. Dazu habe ich eben auch Möglichkeiten genutzt, um legal an Geld zu kommen. Zudem spare ich auch auf bestimmte Ausgaben. So zum Beispiel Klassenfahrten für die Kinder. Da weiß ich ja auch schon Monate vorher, was an Kosten auf mich zukommt und kann da monatlich einen Betrag zur Seite legen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Nein, das würde ich sicherlich nicht. Aber für mich ist es einfach, so etwas zu sagen, weil ich Nichtraucher bin. Doch selbst als Raucher würde ich versuchen, das Rauchen einzustellen, wenn ich in Not wäre. Auf jeden Fall würde ich niemanden unter meinem Rauchen leiden lassen, dafür würde ich sorgen. Wenn ich lese, dass Diamante mit Mann 300 Euro monatlich gespart haben, weil sie aufhörten zu rauchen, ist das eine ganze Menge und nachahmenswert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde es nicht direkt dreist, wenn ein Arbeitsloser raucht. Aber das Gemecker über fehlendes Geld kann ich bei Rauchern tatsächlich am wenigsten nachvollziehen. Das finde ich auch dreist und ich denke, dass es von Prinzessin_90 so gemeint war. Ich denke nicht, dass sie alle rauchenden Arbeitslosen als dreist bezeichnen wollte. Das wäre in der Tat eine merkwürdige Aussage. Dass man davon genervt ist, wenn ein (starker) Raucher sich darüber beschwert, dass er kein Geld hat, kann ich hingegen sehr gut verstehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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