Wart ihr Schulschwänzer?

vom 25.11.2012, 15:07 Uhr

Manche von euch werden sicher auch mal unerlaubt in der Schule gefehlt haben. In den unteren Klassen spielen Kinder manchmal krank und geben vor, dass sie sich zu schlecht fühlen, um die Schule zu besuchen. In der Oberstufe hingegen spielen die Jugendlichen ihren Eltern nicht mehr vor, dass sie krank sind, sondern sie verlassen eher regulär das Haus und treffen sich dann mit Freunden in der Stadt oder sonst irgendwo.

Ich habe in der Oberstufe auch mal gefehlt, weil ich den Deutschunterricht einfach schrecklich langweilig fand. Es handelte sich ohnehin nicht um ein prüfungsrelevantes Fach und ich bin auch nur sehr ungern zur Schule gegangen. Nachteile sind mir daraus nicht entstanden. Ich war ja meistens da und habe nach Möglichkeit auch mitgearbeitet. Aber es gab bei uns natürlich auch Leute, die wirklich sehr oft gefehlt haben und die dann auch keine gescheite Arbeit abgeliefert haben, wenn sie mal da waren.

Habt ihr mal in der Schule geschwänzt? Wie alt seid ihr gewesen und wie habt ihr es gemacht? Habt ihr krank gespielt oder habt ihr eine andere Möglichkeit gewählt? Falls ihr Kinder habt: merkt ihr es ihnen manchmal an, wenn sie schwänzen wollen? Wie stellen sie es an?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe als ich in der Regelschule war auch mal einen Tag blaugemacht. Meinen Eltern habe ich vorgespielt, dass ich krank war und dann durfte ich den Tag zu Hause bleiben. Bei mir hatte es den Grund, dass ich vergessen hatte, für eine Arbeit zu lernen und so hatte ich dann noch Zeit zum Lernen. Das hätte ich meinen Eltern so aber auch nicht sagen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Oh ich habe Schule geschwänzt und wie ich Schule geschwänzt habe. Schon in der Grundschule habe ich ganz oft Krankheiten vorgetäuscht, von Erbrechen, über Fieber bis sonstwohin. Ich hatte panische Angst vor dem Sportunterricht damals. Ich war Klassenbeste, auch im Sport und musste zu sämtlichen Wettkämpfen gehen, ich musste auch immer vorturnen. Und ich habe es furchtbar gehasst, wenn sie mich unter den Druck gesetzt haben, es jetzt gleich beim ersten Anlauf über den Bock oder den Kasten zu schaffen. Es bestand nie die Frage, dass ich es nicht schaffen könnte und ich wusste aber immer, dass ich nicht alles gleich gut konnte, Kletterstange und Rad zum Beispiel. Und so hatte ich schlimme Ängste damals gehabt und habe sehr oft gefehlt. Das hat mich aber nie irgendwie beeinträchtigt, ich war trotzdem Klassenbeste.

Am Gymnasium habe ich dann auch oft "geschwänzt". Da bin ich auch oft zu Hause geblieben, nicht wegen Grippe oder Erbrechen, sondern weil ich es damals manchmal kaum aus dem Bett geschafft habe. Ich hatte schwere Depressionen, habe viele Nächte hintereinander manchmal nicht geschlafen, war tagsüber vollkommen fertig, habe viel geheult, dann war ich leer, ich konnte an manchen Tagen nichts anrühren, nichts tun. Da habe ich immer mit großen Mühen "akzeptierte Krankheiten" vorgetäuscht wie eben Erbrechen und bin zu Hause geblieben. Das hat sich auch nicht negativ ausgewirkt und ich habe es gebraucht, denn im Nachhinein betrachtet, war ich wirklich krank.

Ganz oft habe ich mit meiner Freundin auch zu einzelnen Stunden gefehlt. Wir hatten beide gute bis sehr gute Noten in den meisten Fächern, nur ich hatte in Mathe Schwierigkeiten, habe da aber nie gefehlt. Und so haben wir uns in Stunden wie Musik, Religion und Ethik, Englisch und Französisch und Sport aus dem Staub gemacht, entweder in die Toiletten verzogen oder ins Krankenzimmer verzogen. Besonders in Französisch war dieses auch immer bis obenhin gefüllt mit Schüler, hat aber keinen so richtig gejuckt. Die Lehrer dieses Fächer waren alles Langweiler, hatten selbst keine Lust, der Unterricht war langweilig und teilweise sinnlos. Wir hatten trotzdem Einser in den Fächern.

Und jetzt fehle ich auch hin und wieder mal, weil mir Schule oft nichts bringt. Es ist zu langweilig, es geht nicht voran, man muss sich zu viel mit zeitaufwändigen Dingen beschäftigen, die keinen Nutzen haben. Und an solchen nutzlosen Tagen fehle ich manchmal, das gebe ich offen und ehrlich zu. Ich gehe lieber arbeiten oder lerne wichtige Dinge aus Büchern, Dokumentationen oder eben aus der Praxis. Ich habe Angst vor Langerweile und sinnlosen Beschäftigungen, die noch dazu vielleicht unangenehm sind.

Ich ziehe mein Fazit und behaupte, dass ich keinen Schaden vom Schule schwänzen davon getragen habe. Es hat mir immer gut getan und meine Leistungen nie beeinträchtigt. Ich verurteile nicht jeden gleich, der hin und wieder mal wo fehlt. Kritisch wird es nur, wenn man die Kontrolle verliert und schulisch abbaut. Klar, man muss sich auch an Regeln halten können, aber viele Regeln und Methoden sind schlecht. Es ist zum Beispiel schlecht, einem Kind Fehler zu verbieten und zu sanktionieren, wenn es einfach nur um eine Rechenaufgabe ging oder so. Es ist auch schlecht, langweiligen Unterricht zu machen, wo der Schüler das Gefühl hat, dass er zu Hause mehr lernen würde. Und es ist schlecht, quälende Dinge mit den Schülern zu tun wie zum Beispiel "Mannschaften wählen". Es sind am Ende immer dieselben, die keiner nehmen will und dass die dann irgendwann keine Lust mehr haben, das ist doch absolut nachvollziehbar.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war auch Schulschwänzer, allerdings fing das erst im Gymnasium an, in der Grundschule war ich immer sehr gerne und wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich den Unterricht schwänzen könnte, dafür hatte ich dort noch zu viel Spaß.

Im Gymnasium dann fing es aber an, dass ich ab und an nicht ausreichend für Tests vorbereitet war oder keine Lust auf den Sportunterricht hatte. Meist habe ich dann so getan, als sei ich krank und habe mir eine Entschuldigung von meinen Eltern schreiben lassen. Ich denke, dass sie zwar immer bemerkt haben, dass ich schwindle, sie haben es mir aber durchgehen lassen, da es nicht allzu häufig vorkam. Den Sportunterricht habe ich gelegentlich auch ohne Entschuldigung geschwänzt und bin stattdessen einfach in die Eisdiele oder so. Da hatte ich aber auch nie ein schlechtes Gewissen, weil ich Sport schon immer für ein völlig unnützes Schulfach gehalten habe.

Eigene Kinder habe ich nicht, also kann ich auch keine Erfahrungswerte beisteuern, wie man es an seinen Kindern merkt. Aber ich denke, dass man als Elternteil gerade bei Kinder, die eine Krankheit vortäuschen, sehr schnell dahinter kommt, was wirklich los ist.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe das weder in der Grundschule noch später auf der Realschule gemacht. Ich habe sehr oft die Berufsschule geschwänzt. Das ging so weit, dass mein Ausbildungsleiter mir androhte, dass ich entweder eine Abmahnung in Kauf nehme oder mir für die Fehlzeiten drei Tage Urlaub streichen lasse.

Ich habe natürlich den Urlaub streichen lassen und war damit noch gut bedient. Heute muss ich darüber lachen, aber es hätte auch schief gehen können. Ich kann nur jedem raten, der noch zur Schule geht, nicht die Schule zu schwänzen. irgendwann kommt die Zeit, wo ihr froh wärt, wenn Ihr wieder zur Schule gehen könntet.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe nie die Schule geschwänzt, allerdings war ich recht oft krank und da wurde mir dann von den anderen Mitschülern schnell unterstellt, dass ich geschwänzt hätte oder schwänzen würde. Dem war aber nicht so und ich habe auch trotz Krankheit immer versucht den versäumten Stoff nachzuholen und eben zu sehen, dass meine Noten darunter nicht leiden mussten.

Ich hätte viel zu viel Angst vor Konsequenzen gehabt, wenn ich geschwänzt hätte. Teilweise kam es dann ja auch auf, dass Schüler von der Polizei abgeholt wurden, bei denen der Verdacht bestand, dass sie die Schule schwänzen würden. Das wäre mir sehr peinlich gewesen und ich hätte es alleine deswegen schon nie gemacht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Schulschwänzer in dem Sinne war ich gar nicht. Und ich kann mich nur an eine Unterrichtsstunde erinnern, wo wir als gesamte Klasse einfach vorher verschwunden sind. Ansonsten war ich da ein recht braves Kind und habe meinen Eltern auch nie irgendwelche Krankheiten vorgespielt. Allerdings war ich in meiner ganzen Schulzeit nur zwei Mal ernsthaft krank, wo ich einige Zeit zu Hause bleiben musste.

In der Ausbildung hat sich das dann geändert. Vor allem im dritten Ausbildungsjahr, wo man uns zur praktischen Ausbildung quasi strafversetzt hat haben wir viel krank gefeiert. Da waren wir aber auch alle schon volljährig und kurioserweise hatten eigentlich auch alle Eltern dafür Verständnis, dass wir uns einer solchen praktischen Ausbildung entziehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also ich habe noch nie geschwänzt. Wieso auch, es ist doch viel besser da zu sein. Klar manchmal hat man keinen Bock auf Schule aber wenn man dann dort ist, dann ist es doch ganz lustig. Außerdem ist schwänzen nicht rechtens, es könnte eine Geldstrafe auf euch zukommen. aber egal Hauptsache man schreibt gute Noten, das ist immer noch das wichtigste.

» nico611 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 21,59 »


Ich war jetzt nicht der klassische Schulschwänzer, aber gern der Mitläufer, wenn sich die Klasse mal zusammengerottet hat und einfach nicht zum Unterricht gehen wollte. Dann sind wir beispielsweise links herum zur Hintertür raus gegangen, weil der Lehrer von vorn rechts kommen würde. Am Ende hat man dann behauptet, jemand hätte erzählt, auf dem Vertretungsplan wäre die Stunde ausgefallen. Das traf gern Lehrer, die langweilig waren und die Schüler gern vor dem Klassenzimmer lange auf sich warten ließen.

In der Oberstufe wurde das dann etwas schlimmer bei mir. Einmal ist der ganze Kunstkurs gegangen, weil der Lehrer einfach nur ein Vollpfosten war. Das gab dann Ärger für alle Beteiligten. Mittwochs hatte ich früh morgens Unterricht und dann erst wieder mittags, da hat man dann gern was von wegfallen lassen, weil der Tag so zerrissen war und zu Bio bin ich selten gegangen. Da hatten wir einen Lehrer, der hat seinen Stoff durchgezogen und wenn er fertig war, heiß es "ich bin durch, geht heim". Das war mir dann samstags zu blöd, weil ich nur wegen ihm hin musste. Meist kam er auch noch zu spät. Oder dienstags hatten meine Freundinnen schon frei und ich hatte ihn. Da bin ich dann lieber mit den Mädels losgezogen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da ich, wie schon in anderen Threads geschrieben, in der Schule immer gehänselt wurde, habe ich auch oft die Schule geschwänzt. Dazu habe ich oft krank gespielt und so getan, als ginge es mir sehr schlecht. Durch die Ausrede musste ich zwar im Bett bleiben und den ganzen Tag lang schau spielen, aber das war immer noch besser, als in der Schule eh nur wieder geärgert zu werden.

Durch diese Aktionen, kam ich dann in der Schule kaum noch hinterher und habe nur noch mit Ach und Krach meinen Abschluss geschafft. Die Lücken fielen mir immer wieder auf die Füße, aber unter den Umständen hatte ich einfach keine Lust auf Schule. Die Prügelei in den Hofpausen stand ja bereits jeden Morgen schon fest. Ehe die Aufsichtslehrer dazu kamen, hatte ich immer schon ein paar sitzen gehabt und oft war auch meine Jacke weg, als Schulschluss war. Immer fand ich sie dreckig und bespuckt sonst wo wieder. Genau deshalb habe ich immer mal geschwänzt. Es war die einzige Möglichkeit, wenigstens mal kurz Ruhe vor all dem zu haben.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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