Bekannter trinkt wieder - wie am besten mit ihm umgehen?

Ich habe einen Bekannten, den ich schon seit einigen Jahren kenne. Wir sind nun keine engen Freunde und wohnen auch nicht so nah beieinander, aber wenn wir uns sehen, verstehen wir uns sehr gut und wir können auch über vieles reden. Ich weiß, dass er als Jugendlicher ein Alkoholproblem hatte. Eigentlich schien dies überwunden. Nun sagte er mir vor ein paar Wochen, dass er wieder so gut wie jeden Tag trinkt. Er weiß immerhin selbst, dass er ein Problem hat und leugnet dies gar nicht. Damit ist er schon einen Schritt weiter als andere, die ein Alkoholproblem haben.

Ich weiß nicht so recht, wie ich ihm helfen kann und ob ich das überhaupt soll. Er ist ein Bekannter und er hat ja auch ein oder zwei engere Freunde. Ob die über seine Situation besser Bescheid wissen, weiß ich nicht. Er ist aber schon eher jemand, der nicht viel über seine Probleme redet, auch nicht mit engeren Freunden oder Beziehungspartnern.

Wie würdet ihr euch in einer solchen Situation verhalten? Wir hatten nach dieser Aussage schon wieder Kontakt, aber die Sache mit dem Alkohol wurde nicht weiter thematisiert. Wir wollen uns demnächst auch mal wieder treffen und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich frage mich, ob ich versuchen soll, mit ihm über sein Problem zu sprechen oder ob ich lieber schweigen soll.

Es ist doch schon mal ganz gut, wenn er darüber mit dir spricht. An deiner Stelle würde ich es schon mal ansprechen, was sich getan hat bei ihm. Schließlich hat er es dir ja auch gesagt und da muss man ja auch mal den aktuellen Stand erfragen. Du weißt es ja nicht, wem er es noch erzählt hat und wenn er dir es alleine erzählt hat, dann ist es schon wichtig, dass ihr darüber redet.

Du hast doch schon selbst erkannt, dass er schon weiter ist, als andere Menschen mit einem Alkoholproblem. Er sieht ein, dass er ein Problem hat und gibt es auch offen zu. Wie hat er denn damals sein Problem in den Griff bekommen? Da wäre doch anzusetzen und ihm gut zureden, dass er den Weg wieder gehen sollte. Immerhin hat es schon mal den gewünschten Erfolg gebracht.

Da es das Alkoholproblem dir gegenüber schon direkt angesprochen hat, kannst du es auch ansprechen. Es ist immer wichtig auch die Ursache zu kennen, warum er wieder zum Alkohol gegriffen hat. Denn oft gibt es da Auslöser, welche man dann in Zukunft vielleicht vermeiden kann. Auch wenn sie nicht zu vermeiden sind, kann man Hilfe anbieten, bevor eben der Griff zum Alkohol kommt.

Wie hat er denn damals sein Problem in den Griff bekommen? Da wäre doch anzusetzen und ihm gut zureden, dass er den Weg wieder gehen sollte. Immerhin hat es schon mal den gewünschten Erfolg gebracht.

Er hat sich damals in Therapie begeben. Ob das alles ganz freiwillig ablief, weiß ich nicht. Er war zu dem Zeitpunkt noch minderjährig. Zumindest hat es ihm geholfen und er hat einige Jahre nicht getrunken. Nun ist seine Beziehung nach mehreren Jahren zerbrochen und damit hat das Drama wieder begonnen. Ich weiß nicht, ob er im Moment in der Lage ist, eine Therapie aufzusuchen, auch wenn es sinnvoll wäre. Ich hatte aber eher den Eindruck, dass er sich im Moment hängen lässt, dass ihm alles egal ist und er nicht die Kraft hat, eine Therapie zu machen.