Wenn man sich immer wieder umentscheidet - ätzend?

vom 24.11.2012, 22:13 Uhr

Gerade erlebe ich so etwas wieder im Freundeskreis. Wir wollten heute eigentlich noch weggehen, allerdings wusste eine Freundin noch nicht, ob sie wirklich Zeit hat und da sie nichts trinkt, wollte sie uns eben mit dem Auto hinfahren. Nun ist es aber so, dass sie sich heute schon mehrmals wieder um entschieden hat. Zuerst hieß es eben, dass sie auf jeden Fall mitkommt, dann ging es doch nicht, weil sie morgen arbeiten geht, dann wollte sie doch, aber eben nicht so lange und nun doch nicht mehr. Ich habe jetzt einfach gesagt, dass ich zu Hause bleibe, weil mir das zu blöd ist und ich mich nicht dann umsonst fertig machen möchte, wenn es nachher doch nichts wird.

Ich kenne das aber auch von anderen Personen, dass sie gerne Mal ihre Meinung ändern und das auch mehrmals. Vor allem nervig wird es, wenn man etwas mit anderen Leuten plant. Meine Mutter ist nämlich auch so und ich finde das immer ziemlich anstrengend. Vor allem, wenn ich mal beim Arbeiten helfen soll und sie dann plötzlich doch nicht mehr am Abend gehen möchte, sondern erst am nächsten Morgen und man dann eben auch noch an seinem freien Tag früh aufstehen soll, da könnte ich regelmäßig durchdrehen.

Ich bin auch jemand, der nicht gerade super entschlussfreudig ist, aber das sind dann eigentlich nur Sachen, wo es nur um mich selber geht. Sobald andere Personen mit im Spiel sind, reiße ich mich dann zusammen und bleibe bei meiner Entscheidung.

Wie seid ihr? Entscheidet ihr euch auch ständig um und werft dabei auch die Planung anderer durcheinander? Oder seid ihr eher beständig und entscheidet euch nur einmal und dann nicht mehr? Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr etwas mit einer Person geplant habt, die sich aber ständig um entscheidet? Was haltet ihr von einem solchen Verhalten?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin zwar auch spontan, aber wenn ich eine Zusage gebe, dann steht diese auch fest da und daran wird dann nicht mehr gerüttelt. Ich finde es schlimm, wenn jemand immer wieder ab- und zusagt. Das ist einfach nicht besonders nett und planen kann man mit solchen Menschen wirklich nicht.

Ich habe einen Freund, der auch so ist. Bei ihm weiß man nie, ob er dann auch wirklich mitkommt und eine feststehende Zusage bekommt man von ihm meistens nur ein paar Minuten, bevor es losgehen soll. Neulich hatte er dann auch die Ausrede, dass seine Freundin ja 2 Tage später arbeiten muss und deswegen keine Lust hat. War mir persönlich dann auch zu doof noch mal zu betteln. Ich finde so ein Verhalten aber wirklich schlimm und kann es nicht nachvollziehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei mir ist es so, dass ich mich ebenfalls nie entscheiden kann. Ich schwanke dann eine halbe Ewigkeit zwischen den Möglichkeiten. Sobald ich mich aber entschieden habe, bleibe ich dann auch bei der Entscheidung. Obwohl ich mich eben selbst nie entscheiden kann, bleibe ich vor allem dann bei festen Entscheidungen, wenn andere Leute mit im Spiel sind. Auch wenn ich im Endeffekt dann doch keine Lust habe, etwas mit Freunden zu machen, oder ich am nächsten Tag unerwartet früh aufstehen muss, wenn ich auf eine Party möchte, bleibe ich trotzdem bei meiner Entscheidung. Zum einen würde ich es sowieso bereuen, wenn ich absagen würde, zum anderen weiß ich auch, dass es für die anderen Leute wohl ziemlich blöd sein muss, wenn sie sich darauf gefreut haben, etwas zu unternehmen und dann wegen mir doch nichts daraus wird. Von daher würde ich auch nur absagen, wenn ich mir auch sicher wäre, dass meine Freunde auch keine richtige Lust darauf gehabt hätten, irgendwohin zu gehen.

Plane ich mit meinem Freund etwas, bleibe ich auch bei der Planung. So können wir uns beide darauf einstellen und es beide so einrichten, dass es auf jeden Fall klappt. Außerdem ist es bei mir auch so, dass ich immer an Geplantem festhalten muss. Ist etwas bereits längere Zeit geplant, dann rechne ich auch fest damit, das dann auch zu tun. Absagen käme für mich dann daher gar nicht infrage.

Mein Freund ist in dieser Hinsicht leider ganz anders, was mich tierisch ärgert. Er entscheidet sich ständig um. So sagt er beispielsweise, dass wir am nächsten Tag zu einem Freund von ihm gehen. Bin ich dann bei ihm, heißt es, dass er doch keine Lust darauf habe und wir lieber bei ihm bleiben. Auch sagt er oft, dass wir ins Kino gehen, oder willigt ein, etwas anderes mit mir zu machen. Dann sagt er mir aber immer ganz kurzfristig, dass er darauf dann doch keine Lust hat. Das finde ich immer so richtig schlimm, da ich mich eben darauf eingestellt und mich auch darauf gefreut habe, beispielsweise mit ihm ins Kino zu gehen. Gehen wir dann aber doch nicht ins Kino, fühle ich mich ganz komisch und kann es gar nicht so richtig begreifen, wieso wir nicht ins Kino gegangen sind. Ich bekomme dann sogar richtig schlechte Laune und kann mich dann auch nur schwer mit etwas anderem beschäftigen.

Ganz schlimm finde ich es, wenn jemand kurzfristig den kompletten Abend oder Tag absagt. So kurzfristig hat man dann oftmals auch nichts zu tun und ärgert sich dann immer tierisch, dass man dann im Endeffekt zu Hause bleiben muss, weil niemand auf die Schelle Zeit hat. Mir ist es daher auch einige Male passiert, dass ich mich komplett fertig gemacht habe und gerade aus dem Haus wollte, als der Abend dann wegen so einer Person abgesagt wurde, die sich wieder gegen den Abend entschieden hatte. Das ärgerte mich so sehr, dass ich ab jetzt immer auf Nummer sicher gehe, dass ein Treffen auch wirklich klappt, bevor ich mich fertig mache.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich muss sagen, dass es mir auch immer relativ schwer fällt, mich zu irgendetwas zu entschließen. Das nervt mich manchmal selber, aber solange nur ich davon betroffen bin, sehe ich es nicht als so schlimm an. Wenn aber andere Personen von meinen Entscheidungen abhängig sind, versuche ich auch, dabei zu bleiben, auch wenn ich dann z.B. müde bin und eigentlich doch keine große Lust mehr habe, abends weg zu gehen. Ich finde auch, dass man sich dann schon darauf verlassen können sollte, dass jemand, der zugesagt hat, auch wirklich Zeit hat und sich mit der Gruppe treffen möchte.

Vor allem, wenn deine Freundin als Fahrerin eingeteilt ist, finde ich es irgendwie unfair, sich immer wieder um zu entscheiden, weil ja alle anderen sich auf sie verlassen und auch davon abhängig sind, ob sie mitkommt. Ich habe auch eine Freundin, die sich nie entschließen kann, ob sie zu einem Treffen kommen möchte. Bei ihr ist es allerdings so, dass sie bis kurz vor dem Treffen sagt, dass sie nicht weiß, ob sie kommen möchte oder Zeit hat. Erst kurz vorher erfährt man bei ihr, ob sie mitkommt. Das finde ich auch nervig, weil man bei ihr nie weiß, woran man ist. Allerdings finde ich das noch besser, als erst zu zusagen, um dann doch aus unterschiedlichen Gründen immer wieder abzusagen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Bei mir kann es auch vorkommen, dass ich mich innerhalb von nur wenigen Minuten mehrfach in irgendeiner Sache umentscheiden kann, aber ich bin doch schon immer so fair, dass ich an meinen Entscheidungen festhalte, wenn sie die Planungen anderer Leute mit betreffen. Und in dem geschilderten Fall ist das ja auch so. Das wäre mit mir definitiv nicht vorgekommen.

Das ist ganz sicherlich eine total blöde Situation und ich kann es verstehen, dass man dann einfach keine Lust mehr hat und selber lieber gleich komplett absagt, anstatt sich fertig zu machen und dann doch dumm da zu stehen, weil sich schon wieder jemand umentschieden hat. Wenn man sagt, dass man jemanden fährt, dann sollte man nicht einfach nach eigenem Kalkül andauernd wieder sagen, dass man es doch nicht macht, nur um dann kurz darauf doch wieder zuzusagen und danach abzusagen und so weiter und so fort. Das ist doch irgendwie auch albern, so eine Blöße möchte sich doch normalerweise gar niemand geben. Ich zumindest nicht. In gewisser weise ist es ja auch rufschädigend, denn so jemanden fragt man sicher nicht noch einmal um einen Gefallen.

Wenn ich mich in irgendeiner Sache ständig umentscheide, dann geht es um etwas, was nur mich angeht und dann finde ich es auch in Ordnung, wenn man seine Meinung ständig ändert, denn damit schadet man ja eigentlich niemanden. Sind andere Personen jedoch von der eigenen Entscheidung mit abhängig, dann sollte man sich gleich ein für alle Male festlegen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Oje, das kenne ich zu gut. Ich bin relativ spontan und wenn ich mir irgendwo nicht ganz sicher bin sag ich lieber "vielleicht" oder "mal sehen", damit dann die Enttäuschung nicht so groß ist falls es doch ein "nein" wird.

Meine Freundin ist da etwas anders. In ihrer Euphorie sagt sie gerne mal "ja", freut sich dann ewig lang drauf und ein bis zwei Stunden vorher heißt es dann wieder "nein". Auch ist sie manchmal sehr unentschlossen was zwischen einem ständigen Wechsel von "ja" und "nein" führt, das kann einen ziemlich nerven. Trotzdem liebe ich sie und akzeptiere es, kommt ja nicht täglich vor und ist schon wieder fast süß.

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eigentlich entscheide ich mich nur dann um, wenn sich etwas Grundlegendes an den Gegebenheiten ändert. Es ist dann aber nicht generell so, dass ich mich umentscheide, sondern es kann sicherlich der Fall sein, muss aber nicht, das hängt nämlich wiederum von den genauen Gegebenheiten und ihrer konkreten Veränderung ab. Allerdings finde ich solche Umentscheidungen vor allem dann schwierig, wenn sie jemand anderen mitbetreffen und sich nicht nur auf mich selbst auswirken. Je mehr Menschen an einer konkreten Planung beteiligt sind, desto mehr fühle ich mich auch dazu verpflichtet, bei meiner Entscheidung zu bleiben und dahinter zu stehen, was mir auch nicht generell schwerfällt.

Vor einiger Zeit gab es allerdings auch bei mir einen klassischen Fall einer Situation, in der ich mich umentscheiden musste, wie ich fand. Wir waren damals zu dritt in einer Großstadt, die wir alle interessant fanden und mein Ex-Partner und ich hatten und ein kleines Rahmenprogramm überlegt, das den Besuch eines ganz bestimmten Museums beinhaltete. Da wir aber nicht wussten, dass es zur selben Zeit eine Aktion in dieser Stadt gab, die das Angebot umfasste, für einen Pauschalpreis alle Museen der Stadt unentgeltlich besichtigen zu können, fanden wir vor diesem Museum einen Haufen Menschen vor, die dort in einer langen Schlange anstanden. Da wir allerdings bereits zuvor einmal in diesem Museum gewesen waren und daher wussten, dass es nicht viel Platz geboten hat, konnten wir uns ausmalen, wie lange wir anstehen müssen würden, sodass ich kurzerhand vorgeschlagen habe, dass wir dieses Museum nicht besichtigen, sondern uns eine alternative Lösung überlegen. Der Vorschlag wurde allgemein offen aufgenommen und ich habe dann sogar noch recht schnell eine wirklich gute Alternative gefunden, die uns alle interessiert hat und wobei wir nicht mit solchen Menschenmassen zu kämpfen hatten, die alle dasselbe wollten wie wir. Zwar war dort dann auch viel los, aber es hat sich alles besser verteilt und wir kamen auch direkt an die Reihe.

In diesem Fall hatte ich allerdings eher den Eindruck, dass eine Umentscheidung sich nicht auf mich allein bezieht, sondern zur Vorteil aller Teilnehmer geraten soll und auch wird, was glücklicherweise auch so gelungen ist. Ich fand es wichtig, eine Alternative vorzuschlagen, weil die eigentliche Variante, die wir geplant hatten, sich offenbar schwieriger gestalten sollte und ich wollte nicht, dass wir den halben Tag wartend vor einem Museum verbringen, weil dafür einfach unsere Zeit deutlich zu kostbar war. Allerdings würde ich sicherlich nicht auf die Idee kommen, mich einige Male umzuentscheiden, was die Frage anbelangt, ob ich überhaupt in diese Stadt fahren würde, denn das würde die Planung aller Beteiligten möglicherweise sogar gefährden, jedenfalls aber beeinflussen und das auch noch auf eine negative Weise. Ein solches Verhalten fände ich zu egoistisch und ich bin ohnehin kein wankelmütiger Charakter, der sich dauernd umentscheiden muss oder will.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Schwester gehört auch zu den Menschen, die sich nur schwer entscheiden können - oder wie ich es nenne: "chronisch unentschlossen" sind. Am nervigsten ist es, wenn sie einen Rat von mir will. Sie spielt leidenschaftlich gern Klavier. Als Anfängerin hat sie zuerst auf so einem elektrischen Keyboard gespielt, wollte sich aber nach einiger Zeit ein richtiges Klavier kaufen. Also fragte sie mich um Rat und wusste nicht, was ich tun soll.

Aber unabhängig von meinem Rat, war sie danach noch monatelang chronisch unentschlossen und jammerte mir nahezu tagtäglich damit die Ohren voll ("Ich sollte kein Klavier kaufen, es ist zu teuer. Es wäre besser das Geld für den Umzug zu verwenden, wenn ich studieren gehe... aber ich will unbedingt ein Klavier!!"). Irgendwann hatte ich aber auch genug davon. Was mich am meisten daran genervt hat, war: Wenn die meinen Rat nicht hören will, warum fragt sie mich dann?

Sie ist nicht nur in einer Hinsicht so. Sie ist bei jeder Entscheidung so krass drauf und jedes Mal chronisch unentschlossen teilweise über Monate hinweg. Ich finde, es ist immer am schwersten damit umzugehen, wenn man quasi in der ersten Reihe sitzt und alles direkt abkriegt.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 24.07.2013, 13:43, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich mag so ein Verhalten überhaupt nicht. Ich selbst bin eine Person, die sehr gerne etwas im Voraus organisiert und ich hasse es, wenn dann etwas dazwischen kommt, weil jemand anderes, der an meinem Plan beteiligt war, seine Pläne geändert hat. Ich mag es allgemein nicht, wenn man sich nicht entscheiden kann. Das ist eine Eigenschaft, die ich an meinem Freund ganz furchtbar finde. Er kann sich einfach nicht entscheiden und wenn er sich mal für etwas entschieden hat, dann ist er sich gleich unsicher, ob das die richtige Entscheidung war. „Chronisch unentschlossen“, wie es hier mal genannt wurde, ist wohl wirklich der richtige Ausdruck. Mein Freund sagt dann immer „Mir ist es egal“, dieser Satz macht mich mittlerweile wirklich wahnsinnig. Er will immer mir die Entscheidung überlassen, aber das mache ich nicht immer mit. Manchmal muss man ihn dann eben dazu zwingen, die Entscheidung zu treffen.

Mir fällt es manchmal auch schwer, mich zwischen zwei oder mehreren Dingen zu entscheiden, aber mich ständig um zu entscheiden mache ich für gewöhnlich nicht, vor allem wenn andere beteiligt sind. Ich fühle mich immer ganz unwohl, wenn ich dann jemanden anrufen muss und demjenigen sagen muss, dass es doch nicht so klappt, wie wir es geplant haben. Eben genau aus dem Grund, weil ich es selbst hasse, wenn ich genau so einen Anruf bekomme.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann so ein Verhalten auch nicht leiden. Ich organisiere schon gerne Sachen im Voraus - vor allen Dingen, wenn es darum geht, wenn man weggehen möchte und jemand sich als Fahrerin beziehungsweise als Fahrer zur Verfügung stellt und dann doch abspringt. Ich kann ab und an verstehen, wenn man sich wegen etwas unschlüssig ist, aber dann sollte man auch schon direkt sagen, dass man sich noch nicht sicher ist und man sich wohl kurzfristig entscheiden wird. Das mache ich manchmal auch, wenn ich wirklich nicht weiß, wie meine Laune sind wird an eben jenem Tag.

Grundsätzlich halte ich das, was ich sage auch ein. Manchmal, wenn es mir einfach nicht gut geht, dann sage ich natürlich ab, aber begründe dies dann auch. Beispielsweise, wenn ich Migräne habe oder sonstige Krankheitserscheinungen. Aber dieses Trara, wenn noch andere Leute involviert sind, kann ich nicht haben.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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