Beziehung - wann gehört man zum alten Eisen?
Durch diesen Thread habe ich mir die Frage gestellt, ab wann man in Bezug auf Beziehungen eigentlich zum alten Eisen gehört. Ich hatte bei dem verlinkten Thread den Eindruck, dass der noch sehr junge Threaderöffner sich mit seinen 22 Jahren schon fast zu alt fühlt, um noch eine neue Beziehungspartnerin kennenzulernen. Das finde ich schon ein bisschen erschreckend und ich frage mich, ob es noch andere Leute gibt, die sich schon in jungen Jahren zu alt für eine neue Beziehung fühlen oder glauben, dass sie nie wieder jemanden kennenlernen werden.
Ich hatte eigentlich nie die ernsthafte Befürchtung, keinen Partner mehr kennenzulernen. Ich bin glücklicher Single und möchte daran auch nichts ändern. Aber ich bin mir sicher, dass sich irgendwann auch mal wieder eine Person findet, mit der ich mir eine Beziehung oder eine sonstige Verbindung vorstellen könnte. Selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, würde mich das nicht stören. Auch wenn ich die nächsten Jahrzehnte alleine sein sollte, ist das in Ordnung.
Eine Freundin von mir ist der Meinung, dass es mit Mitte 20 schon so langsam schwieriger wird, einen passenden Partner kennenzulernen. Viele stecken in dem Alter in festen Beziehungen und somit ist die Auswahl ihrer Aussage nach geringer. Ich denke aber, dass sich auch immer wieder Paare trennen, weil sie doch nicht so gut zueinander passen. Das ist doch praktisch in allen Altersstufen üblich, auch wenn die Häufigkeit von Trennungen bei sehr jungen Leuten vielleicht etwas höher ist als bei den älteren.
Wie seht ihr das? Habt ihr das Gefühl, dass es ab einem bestimmten Alter so langsam schwierig wird, einen adäquaten Partner zu finden? Oder macht ihr euch darum überhaupt keine Sorgen und hofft, dass der oder die Richtige schon eines Tages kommen wird? Gibt es ein Alter, in dem die Hoffnung auf einen passenden Partner kaum noch erfüllt werden kann?
Ich denke schon, dass es ab einem gewissen Alter schlechter wird, einen Partner zu finden. Aber das sehe ich noch nicht bei 20 oder 30, sondern eher bei 40 oder 50. Wenn man bis dahin keinen Partner hatte, ist es eben schwieriger, weil einem die Erfahrung fehlt. Jedoch sind Menschen in dem Alter ja mehr auf eine gefestigte Beziehung aus und so wird man in der Regel sicherlich nicht so verarscht, weil man es nicht Ernst meint. Generell kann man aber auch mit 80 noch eine gute Beziehung anfangen.
Ich habe meinen Traummann schon gefunden und das mit 23 Jahren. Man kann seine große Liebe also auch immer finden. Kennen gelernt habe ich ihn mit 18 Jahren und ich könnte mir keinen besseren Partner an meiner Seite vorstellen.
Also ich muss zugeben, dass ich dieses Gefühl schon einige Male hatte und das obwohl ich auch noch sehr jung bin. Trotzdem hatte ich manchmal einfach die Befürchtung, dass ich keinen Partner mehr abbekomme, aber das sind natürlich eher Hirngespinste, wenn man gerade in einer verzweifelten Situation ist. Denn ich denke, dass es da doch nicht unbedingt auf das Alter ankommt, sondern eben vor allem auf die Person selber. Eine Nachbarin von uns hat mit über 60 noch einen neuen Partner kennen gelernt und da gehört man doch für die meisten schon zum "alten Eisen".
Ich denke also nicht, dass man das irgendwie verallgemeinern kann, aber wahrscheinlich wird es irgendwann schwieriger, wenn man nicht mehr so viele Leute durch die Schule/Studium/Ausbildung kennen lernt, wenn man dann in seinem festen Job ist, ist es ja doch so, dass sich die neuen Kontakte oft beschränken, aber das kommt ja dann auch wieder auf den Job an.
Ich würde mir da in dem Alter auf jeden Fall noch keine Gedanken machen, vielleicht erst mit 40, wenn überhaupt. Ich würde wahrscheinlich eher daran zweifeln einen Partner zu finden, der mir "gefällt", denn in dem Alter wird es wahrscheinlich schwieriger jemanden ohne Kinder zu finden und das ist für mich dann auch ein Ausschlusskriterium.
Die Frage ist nicht einfach. In einer Antwort wurde hier geschrieben, dass man mit 60 Jahren zum alten Eisen gehört. Das mag schon sein, aber in der heutigen Zeit arbeiten ja viele Menschen noch mit 60 Jahren. Da würde ich sagen, dass das noch zu früh ist, vom alten Eisen zu sprechen. Doch die Befürchtung des Threaderstellers, den du verlinkt hast ist nun wirklich völliger Unsinn, denn mit 23 Jahren ist er so herrlich jung.
Es ist zwar richtig, dass sich viele Menschen aus der Schulzeit oder dem Studium kennen und eine Beziehung eingehen. Allerdings kann auch nicht immer gesagt werden, dass solch eine Beziehung bis in alle Ewigkeit hält. Ich denke, dass jeder in jedem Alter Hoffnung auf eine Beziehung haben kann, wenn er denn überhaupt eine will. Jedoch sind viele davon überzeugt, ihr Leben alleine meistern zu können und keinen Partner zu brauchen. Es gibt für jeden so viele Möglichkeiten sich eine Abwechslung zu suchen, wenn sich jemand wirklich einsam fühlt. Eine Zweisamkeit bietet noch lange keine Garantie für ein glücklicheres Leben.
Jede Lebensphase, in der man sich selbst befindet, kommt einem selbst als die schwierigste und kompliziertest Phase vor und bezogen auf die unmittelbare Umgebung gibt einem vor, was "normal" sein soll. So kommt es, dass jemand mit 22 Jahren - ohne zu merken wie lächerlich er sich dadurch macht - angibt, wohl langsam zu alt dafür zu sein, eine Partnerin kennen zu lernen. Oder überhaupt neue Menschen. Das dann nur, weil in dem Fall im Umfeld nur auf die geachtet werden, die eben in einer (mutmaßlich glücklichen) Beziehung stecken. Wobei man vielleicht auch anmerken sollte, dass man mit 22 eigentlich erst anfängt, eigenverantwortlich Beziehungen einzugehen! Vorher - gerade wenn man zu 100% von den Eltern abhängig war - waren alle "Beziehungen" wohl mehr dem Verlangen nach körperlichem Austausch geschuldet. Und der Neugier! Auch wenn natürlich es immer die Liebe des Lebens ist.
Es ist eigentlich mit keinem Alter besonders "schwierig", einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Aber man sollte sich der eigenen Phase bewusst sein. Und natürlich empfindet man auch mit Ende 40 eine Frau Anfang 20 im Vergleich zu anderen Frauen in den 40ern als "mehr anziehend". Aber das ist wohl eher dem "Verlangen" und dem eigenen "stehen bleiben" geschuldet. Man ist dann selbst eben nicht mehr Anfang 20 und muss einfach sein "Suchschema" anpassen bzw. sich dessen bewusst werden, dass die Zielsetzungen sich ändern. Während man in jungen Jahren wirklich eher auf Äußerlichkeiten und Spaß achtet, dürfte die Anzahl der ernsthaften Suche mit zunehmendem Alter mehr werden. Dann kommt es tatsächlich mehr auf den Menschen als auf den Körper an.
Ein wirkliches Alter, ab dem man keinen passenden (was ist schon "passend"?) Partner finden würde, gibt es schlicht nicht. Auch wenn es Phasen im Leben gibt, in denen man das Gefühl hat, dass alle Welt gerade schon einen Partner hat - es ist nun mal so, dass Beziehungen eher selten ewig halten! Und in jedem Alter gibt es Männer und Frauen, die ihrerseits auf der Suche sind.
Man macht sich das Leben oft nur selbst schwer, indem man wirklich krampfhaft eine Partnerin haben will. Ich glaube, dass diese fast schon panische Suche einen Menschen eher abstoßend macht. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass Menschen die in einer Beziehung sind eher aufgeschlossen und eben ohne Erwartungen auf andere (potentielle) Partner zugehen können.
Ich finde, dass es mit zunehmendem Alter sogar leichter wird, einen passenden Partner zu finden, denn jedenfalls geht es mir so, dass ich erst im Laufe der Jahre überhaupt gelernt habe, mich genauer unter die Lupe zu nehmen, herauszufinden, was ich selbst für ein Typ bin, was ich gar nicht leiden kann und was ich in einer Beziehung zwingend brauche und was für ein Typ Mensch charakterlich zu mir passen würde. Von dem Standpunkt her betrachtet, dass ab einem gewissen Alter wohl einige Menschen heiraten und Familien gründen, mag man sicherlich den Eindruck gewinnen können, dass der Markt leerer wird, aber eigentlich ist das Unsinn und verursacht eben lediglich diese Torschlusspanik. Ich glaube auch, dass dieser Eindruck eben gerade durch das verstärkt wird, was ich zuvor gesagt habe: Durch die Tatsache, dass man in jungen Jahren einiges ausprobiert, das nicht funktioniert, weil man sich in der Regel wohl nicht gut genug kennt und einschätzen kann, stellt man einfach nur fest, dass die eigenen Versuche immer gescheitert haben und bekommt mit, dass andere in der eigenen Altersgruppe unter die Haube kommen und sich ein Familienleben aufbauen.
Man sollte wohl besser realisieren, dass die vergangene Zeit und die gemachten Erfahrungen einen ganz konkreten Wert darstellen, weil beides einem zeigt, dass das, was man bisher versucht hat, offenbar nicht das Richtige für einen selbst war und man durch diesen Zeitverlauf eigentlich bessere Chancen hat, beim nächsten Mal wirklich jemanden zu finden, der auch tatsächlich zu einem selbst passt. In meinem eigenen Fall habe ich jedenfalls festgestellt, dass ich mir irgendwann mit nur noch sehr wenigen Menschen vorstellen konnte, eine Beziehung einzugehen, weil mir einiges am Drumherum nicht zugesagt hat, auch, wenn der Mensch mir eigentlich gefallen hat und auch charakterlich einiges zu bieten hatte. Es gibt Verhaltensweisen und Gegebenheiten, die einfach im Zusammenspiel mit mir nicht funktionieren wollen, das hat sich immer wieder gezeigt. Diese Erkenntnis hat mich also eher dazu gebracht, Beziehungsversuche bereits im Vorfeld abzulehnen, anstatt alles auszuprobieren, was sich anbietet. Wenn ich aber insofern überlege, wie häufig ich in meiner Jugend verliebt war und wie selten später mit Anfang/Mitte 20, dann stelle ich doch fest, dass die Auswahl, die ich zugelassen habe, deutlich geringer war.
Zum alten Eisen gehört man meiner Meinung nach insofern tatsächlich nie, denn es ist vermutlich eine Frage dessen, wie man selbst das, was man über sich und andere Menschen gelernt hat, verwertet und für sich selbst zu nutzen und anzuwenden weiß. Wenn man sich bewusst macht, dass die vergangenen Jahre vor allem hilfreich war, um viel über sich selbst zu lernen, dann kann man dieses Wissen über sich selbst jedenfalls nutzen, um sich wirklich auf einen Menschen einzulassen, der einem das richtige Gegenstück ist. Wie das Gegenstück allerdings genau aussieht, lernt man doch meistens aber erst im Laufe der Jahre durch das Ausprobieren einer Beziehung, um daraus zu lernen, was man braucht und was man überhaupt nicht ertragen kann.
Ich finde nicht, dass man ab einem bestimmten Alter keinen Partner mehr finden kann. Wenn ich daran denke, wie viele Ehen heute geschieden werden, dann gibt es sogar sehr viele Singles, die über dreißig Jahre alt sind und wieder auf Partnersuche sind. Ich stelle mir es aber ehrlich gesagt schon unangenehm vor, wenn man als Unerfahrener in Sachen Beziehung dann mit jemandem zusammenkommt, der schon eine Ehe hinter sich hat und unter Umständen auch Kinder hat und so weiter. Ich würde mich dann vermutlich immer sehr unsicher fühlen, denn wenn ich an die Anfänge meiner ersten Beziehung denke, dann bin ich froh darüber, dass mein Freund ebenso unerfahren war wie ich, denn so musste ich mich nicht schämen, wenn ich mal etwas nicht richtig gemacht habe, weil es mir eben an der Erfahrung gefehlt hat.
Wenn man im zunehmenden Alter keinen Partner findet, dann liegt es meiner Ansicht nach weniger an der „Auswahl“, die es so gibt, sondern eher an den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen. Man hat dann das Gefühl, dass der nächste beziehungsweise auch der erste Partner gleich der richtige sein muss und das ist einfach ein wenig unrealistisch. Man muss für sich selbst erst einmal herausfinden, was man von dem Partner erwartet und welche Art von Mensch zu einem passt und das findet man meistens nur durch Probieren heraus. Viele finden das zwar abwegig, aber ich finde das ganz selbstverständlich und würde deshalb nie jemanden verurteilen, der mehrere Beziehungen hat und nicht gleich mit dem ersten Partner für immer zusammen bleibt.
Ich denke, letztendlich stehen sich die Menschen im zunehmendem Alter einfach selbst im Weg, weil sie verkrampft nach einem Partner suchen und erwarten, dass der erste gleich der Partner fürs Leben sein muss.
Meiner Ansicht nach ist man nie zu alt für eine neue Beziehung und würde das nicht vom Alter abhängig machen, sondern von der inneren Bereitschaft und Einstellung. Wenn man dazu bereit ist, etwas Neues zu beginnen, dann ist es doch egal wie alt man ist.
Mein Tante hat mit fast 50 noch ein zweites Mal geheiratet und mein Großvater hat mit über 60 damals noch eine neue Partnerin gefunden. Daher bin ich der Ansicht, dass das Alter da keine Grenzen setzen kann. Wenn man auf Grenzen trifft, dann werden die vom eigenen Verstand gesetzt, aber nicht von anderen Faktoren.
Ich wiederum bin mir sogar ziemlich sicher, dass es gerade für Frauen mit zunehmendem Alter schwieriger wird, einen Partner für eine feste Beziehung zu finden, mit dem auch alles passt. Es gibt nicht umsonst diesen Spruch, dass eine Frau über 40 eher vom Blitz getroffen wird, als noch einmal eine Beziehung zu finden. Ich kenne unglaublich viele Frauen über vierzig, die sich sehr schwer damit tun, jemanden zu finden, der kein Halodri oder eine gescheiterte Existenz ist.
Das einzige Positiv-Beispiel, was ich in meinem Umfeld vor einiger Zeit hatte, eine Frau Anfang Fünfzig, die eine neue Beziehung hatte, hat sich in meinen Augen als ganz große Luftblase entpuppt. Der Herr hat neben ihr noch zwei Affären und ist ein typischer Betrüger. Auch meine Tanten hatten neue Beziehung mit über 40, 50 und sogar 60, aber so richtig glücklich kam mir das alles nicht vor, eher so wie Zweckgemeinschaften, wo man die Einsamkeit versucht aufzulösen.
Ich fand es schon einen Unterschied, ob man man mit Anfang Zwanzig Single ist oder mit über dreißig. Wenn ich mir die "guten" Typen in meinem Alter so angucke, sind die überwiegend in festen Beziehungen und die Singlemänner, die ich kenne, haben völlig überstiegene Vorstellungen oder sind in irgendeiner Art und Weise psychisch so gestrickt, dass sie keine Beziehung haben wollen oder können. Es ist kein Mythos, dass sich ab einem gewissen Alter der Pool einengt. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
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