Als Tierhalter andere Tiere ekelig finden?
Der Titel des Themas ist etwas unglücklich gewählt, aber mir fiel leider kein besserer ein. Als ich heute mit meinem Hund spazieren gegangen bin, sah in einiger Entfernung eine Frau, die mir entgegen kam. Mein Hund war abgeleint und ich beließ es auch dabei. Die Frau sah sich dann immer wieder um und als sie näher kam, sah ich dann das ein unglaublich dicker kleiner Hund um die Ecke gewatschelt kam. Laufen kann man eigentlich nicht mehr sagen. Der Hund war eine Tonne auf vier Beinchen. Er hatte richtige X Beinchen, was sicherlich auch unter anderem durch das Gewicht kam. Er sah ein bisschen nach Jack Russel oder etwas in der Art aus. Außerdem sah er doch recht struppig und irgendwie ungepflegt aus. Mir war dieses Hund einfach irgendwie nicht sympathisch, wenn man das so sagen darf. Aber in erster Linie tat mir dieser Hund unglaublich leid. Ich war auch recht sprachlos, so dass ich nach ein paar Grußworten und nachdem sich unsere Hunde beschnuppert hatten, weiter gegangen bin.
Ich war da doch irgendwie froh, meinen Hund von diesem Hund weg zu bekommen. Der andere Hund hatte auch eine komisch aussehende Stelle auf dem Rücken und mir war es einfach nicht so geheuer. Ich selbst habe den anderen Hund dann auch nicht angefasst. Zuerst dachte ich auch, dass es eine alte Hündin sei. Aber sie sah noch nicht unbedingt alt aus. Nur sehr dick. Schwanger war sie wohl auch nicht, da nicht nur der Bauch dick war, sondern wirklich der ganze Hund. Der Hund blieb dann auch immer wieder steht und lief dann wieder ein paar langsame Schritte, um wieder stehen zu bleiben. ich denke, dass sie durch das Gewicht einfach auch nicht richtig laufen konnte.
Ich fand den Hund in diesem Zustand schon irgendwie etwas ekelig. Also das Gesamtbild. Ich dachte mir nur, dass dieses arme Hundemädchen sicherlich nicht all zu lange zu leben haben wird, wenn sie weiterhin so dick bleibt. Hattet ihr es auch schon als Tierhalter, dass ihr ein anderes Tier irgendwie abstoßend fandet und Angst hattet, dass sich euer eigenes Tier davon irgendetwas einfangen könnte? Vielleicht bin ich da auch etwas vor geschädigt, da sich mein Hund mal von einem leider vernachlässigten Nachbarshund Ungeziefer geholt hat.
Also ich hatte diesen Ekel schon einmal, als ich erfahren habe, dass die Hunde einer bestimmten Bekannten voll mit Zecken und Flöhen sind, weil sie selber es herum posaunt hat, aber die Hunde immer weiter schön mit in den Reitstall genommen hat und da fand ich es nie so gut, wenn dieser Hund unserem Hund oder auch den Menschen auf die Pelle gerückt ist.
Aber allgemein hält sich das bei mir in Grenzen und ich bin da relativ tolerant. Ich finde es auch schlimm, wenn manche ihre Tierchen behandeln, als wären sie die Könige persönlich. Bei uns im Reitstall gibt es auch einen Kerl, der seine Hunde jeden Tag mitschleppt, sie aber nur im Auto bleiben dürfen, da sie ja nicht schmutzig werden dürfen und auch nicht mit anderen Hunden spielen sollen, da diese "schmutzig" sind. Das finde ich dann schon etwas krass, weil alle Hunde, die sich zur Zeit dort befinden, gepflegt sind und regelmäßig geimpft werden und auch sonst das ganze Programm durchmachen.
Oh Gott, der arme Hund kann ich dazu nur sagen. Wenn ein Tier so dick ist, finde ich, ist zu 99 Prozent der Tierhalter schuld, da der Tierhalter auf das Gewicht und die Ernährung des Tieres achten muss. Natürlich kann der Hund auch krank gewesen sein, trotzdem tut mir der Hund leid.
Aber ich kenne dieses Gefühl, wenn man sich vor einem Tier ekelt, obwohl man so ein Tier selber besitzt oder schon einmal hatte. Ich zum Beispiel habe schon die Erfahrung gemacht, dass in unserem nähren Umkreis eine Bekannte einen Hund hat, den ich einfach nur ekelhaft finde und ich diesen Hund auch nicht anfassen mag oder desgleichen. Es ist so, dass der Hund im allgemeinen sehr ungepflegt ausschaut. Sein Fell ist sehr dreckig, stumpf und einfach nicht wie bei anderen Hunden. Zu mal dieses Hund des öfteren mit Flöhen und desgleichen besetzt und wird leider selten dagegen behandelt.
Ich finde es eklig, so einen Hund an zu fassen, aus Angst das ich mir selber etwas einfange könnte und wenn ich einen Hund hätte, würde ich diesen Hund auch nicht an meinen Hund heran lassen aus diesen Gründen. Andere Bekannte vermeiden auch den Kontakt zu der Bekannten mit diesem Hund. Wenn man die Bekannte auf die hygienischen Zustände von dem Hund aufmerksam macht, dann blockt sie das Thema ab und meint, dass sie alles macht für den Hund und immer pflegt und so weiter. Aber man sieht, dass es nicht so ist. Auch dieser Hund tut mir leid, da ein Tier es nicht verdient hat, so leben zu müssen.
Mir hätte der Hund genauso leid getan wie dir. Normalerweise sollte man in so einem Fall ja den Tierhalter darauf ansprechen und unter Umständen auch ein bisschen zurecht weisen. Dass du das nicht getan hast, sondern einfach schnell weitergelaufen bist, kann ich aber voll und ganz verstehen, das hätte ich wohl auch getan.
Das mit dem Ekel kann ich ebenso verstehen. Als ich noch kleiner war, haben wir immer in Ungarn Urlaub gemacht, wo es ja unglaublich viele Streunerhunde gibt, die auf der Straße leben. Als kleines Kind hatte ich nicht so viel Skrupel davor, auf diese Hunde zuzugehen und sie zu streicheln, aber ich erinnere mich gut daran, dass meine Mutter immer gesagt hat, dass sie das nicht so toll findet, weil der Hund alle möglichen Krankheiten oder sogar etwas wie Tollwut haben könnte. Mittlerweile kann ich sie da besser verstehen und fasse für gewöhnlich auch keine wildfremden Tiere oder Tiere, die eben so ungepflegt aussehen, wie den Hund, den du gesehen hast, nicht an. Wenn ich beim Spaziergang einen Hund treffe, der einmal durch den schmutzigen Acker gerannt ist und deswegen dreckige Pfoten habe, sträube ich mich aber natürlich nicht davor, ihn anzufassen. Deshalb ziehe ich beim Fortgehen mit dem Hund auch meistens Klamotten an, die dreckig werden können.
Ich glaube dir schon, dass der Anblick dieses Hundes schlimm war. Aber denk mal darüber nach, was erst der Hund mitgemacht haben muss. Er kann kaum noch gehen, bekommt aufgrund seiner Fettleibigkeit keine Luft und ist nicht gepflegt. Solch einen Fall sollte man schon dem Tierschutz melden, um diesem Hund das Leben zu erleichtern. Denn aus falsch verstandener Tierliebe wird er vielleicht vollgestopft mit Essen oder falschem Essen.
Als erstes wäre vielleicht die Frage an die Frau wichtig gewesen, ob der Hund eine Krankheit hat. Denn wenn er so dick ist, könnte es mit einer Krankheit zusammen hängen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist der Tierschutz gefragt. Aber wer hilft dem armen Tier?
Ich finde eigentlich kein Tier eklig. Sicherlich lasse ich meinen Hund auch nicht zu jedem Tier hingehen und daran schnüffeln, weil andere Hundehalter teilweise dafür bekannt sind, dass sie bei ihrem Tier nichts behandeln lassen und die Tiere dann krank sind, teilweise auch mit ansteckenden Sachen. Die meisten Hundebesitzer kenne ich und daher weiß ich auch, wo ich meinen Hund nicht hingehen lasse.
Mit dem Hund in deinem Fall sollte man eher Mitleid haben, als ihn eklig zu finden. Immerhin muss er sein ganzes Leben lang leiden und das sollte man dann nicht als widerlich oder eklig sehen, sondern Mitleid haben. Der Hund wird sicherlich nicht lange zu leben haben. In meinen Augen ist das ganz schlimme Tierquälerei und man sollte dagegen vorgehen.
Solche Tiere wie die, von denen Du hier berichtest, finde ich nicht eklig, sondern sie tun mir vor allem leid. Keines dieses Tiere wird sich seinen Zustand selbst auserwählt haben, davon würde ich mal fest ausgehen, und weder ein dicker Hund noch ein solcher mit struppigem oder dreckigem Fell, Hautwunden oder Pilzen oder sonst irgendwas kann selbst etwas für seinen Zustand und sein Erscheinungsbild. Wenn ich so etwas zu sehen bekomme, habe ich grundsätzlich und ganz automatisch Mitleid und nicht selten entwickle ich ebenso automatisch eine Form von Wut auf die jeweiligen Besitzer, da diesen wohl der Zustand ihres Tieres zuzuschreiben ist, jedenfalls dürfte das in den meisten Fällen Geltung haben.
Dass ich selbst als Tierhalter Angst davor hatte, dass eines meiner Tiere sich an einem anderen anstecken könnte, kam natürlich schon vor. In unserer ehemaligen gemeinsamen Wohnung, in der auch unsere Zwergkaninchen gehalten werden, wohnt in der unteren Wohnung eine Frau, die ständig streunende Katzen anlockt und versorgt. Generell habe ich nichts dagegen, dass sie sich auf diese Weise engagiert, weil wir hier auf dem Land leben und ich davon ausgehen kann, dass einige dieser Katzen wirklich herrenlos und wild sind. Ihnen etwas zu essen und zu trinken bereitzustellen und sie im Auge zu behalten, um sie gegebenenfalls behandeln zu lassen, falls sie offenbar in irgendeiner Weise erkrankt oder gar verletzt sind, finde ich eher nützlich als sinnlos. Dennoch haben einige dieser Katzen Anzeichen von Atemwegserkrankungen gehabt, andere hatten offenbar Ungeziefer an sich. Da ich selbst mal einen Flohbefall bei meinen Kaninchen hatte, an dem eines leider auch verstorben ist, ist mir also nicht ganz wohl dabei, an diesen Katzen vorbeizugehen, weil ich immer wieder befürchte, dass ich Parasiten mitschleifen könnte, die auf meine Tiere übergehen.
Dennoch ekeln mich die Katzen an sich nicht an, denn sie können wie gesagt nichts für ihren Zustand. Die Tatsache, dass es herrenlose Tiere gibt oder eben solche, die offensichtlich vernachlässigt werden, wozu für mich auch eine Überfütterung zählt, auch, wenn diese in den meisten Fällen wohl eigentlich gut gemeint sein soll, finde ich schlimm, aber Schuld am Zustand der Tiere sind im Grunde genommen ja doch immer wieder die Menschen, denn irgendwem gehören die Tiere oder sie gehörten mal jemandem, der nicht für eine Kastration gesorgt hat und somit auch nicht vermieden hat, dass seine freilaufenden Tiere sich fortpflanzen und unkontrollierbar vermehren, wie im Falle unserer herrenlosen Katzen. Dieses unverantwortliche Verhalten ist es letztendlich, was ich wirklich eklig finde.
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