Geburtstagseinladung - wie taktvoll absagen?
Manchmal bekommt man ja Einladungen zu Familienfesten, oder Geburtstagen von Freunden, Bekannten, Kollegen, wo man schon einige Tage vorher weiß, dass man irgendwie keine rechte Lust hat, hinzugehen, man aber nicht begründen kann, woher diese Unlust kommt.
Im konkreten Falle einer Bekannten von mir geht es darum, dass sie eine Einladung von einer Freundin zu deren 40. Geburtstag bekommen hat. Normalerweise geht es dort so zu, dass an dem Tag eben jeder erscheint, wie er gerade kann, es gibt Kaffee und Kuchen und Abends etwas warmes zu essen. Fertig ist immer etwas, da diese Freundin niemals ohne Gäste dasteht, ohne jemals wen einzuladen.
Jetzt wo der runde Geburtstag ins Haus steht, hat diese Freundin meiner Bekannten nun aber eingeladen und erwartet eine Zu- oder Absage zu diesem Termin. Meine Bekannten weiß nun schon, dass sie keine Lust hat, dort hinzugehen, da mindestens 40 oder 50 Gäste anwesend sein werden. Außerdem wird in den eigentlichen Geburtstag hinein gefeiert, was ihr auch nicht zusagt. Sie würde gerne absagen, weiß aber nicht, wie sie dies taktvoll machen soll, weil es sich ja bei der Gastgeberin um ihre Freundin handelt. Allerdings ist es nicht so, dass sie dauernd etwas zusammen unternehmen, auch wenn sie Freundinnen sind. Sie telefonieren gelegentlich, ca. ein Mal im Monat treffen sie sich und ansonsten geht eben jede ihre eigenen Wege.
Gibt es Möglichkeiten, solche Einladungen taktvoll abzusagen, ohne direkt zu sagen, dass man einfach keine Lust hat? Oder sollte man da einfach ehrlich sein und direkt absagen? Ich hab im ersten Moment nicht gewusst, was ich ihr raten soll, da ich selbst wohl nicht genau wüsste, wie ich handeln würde.
Ich würde die Freundin einfach anrufen und ihr sagen, dass ich an diesem Tag leider verhindert bin und deswegen nicht zu ihrem Geburtstag kommen kann. Ich würde aber nicht sagen, dass ich keine Lust habe zu kommen, dass würde die Gastgeberin sicherlich nur verletzen und könnte zu dicker Luft führen. Wenn die Freundin dann genauer nachfragen sollte, würde ich sagen, dass ich für diesen Tag schon eine andere Einladung erhalten habe, die eben eher eintraf als ihre.
Ich habe mal eine Einladung abgesagt, indem ich gesagt habe, dass meine Schwiegereltern Silberhochzeit haben und wir zum Essen eingeladen sind. Das mit der Silberhochzeit war nicht mal gelogen, aber zum Essen waren wir nicht eingeladen. Ich war auch wirklich froh um diese Ausrede, wobei man ja auch nicht unbedingt sagen muss, warum man eben verhindert ist. Aber eine gute Freundin wird da sicherlich genauer nachhaken, warum man denn absagt.
"Keine Lust" ist zwar ehrlich, aber definitiv maximal kränkend! Es fällt auch schwer hier von einer Freundschaft zu sprechen, wenn man schon Wochen vor einem Ereignis weiß, "keine Lust" für einen Besuch zu haben. Eher würde ich von einem freundschaftlichen Verhältnis oder guten Bekanntschaft sprechen. Nicht aber von Freundschaft. Denn dann käme diese "Unlust" in dem Maß nicht vor.
Nachdem der Kontakt letztlich sowieso eher locker ist und nachdem so wie es scheint auch ohne diese Bekannte viele Besucher kommen werden, dürfte eine einfache Absage ("keine Zeit" oder "Verhindert") kein Beinbruch sein. Man kann hier auch anbieten, schon am nächsten Wochenende den Besuch nachholen zu wollen. Das jetzt auf den Besuch bestanden wird, halte ich bei der Form der Freundschaft für ausgeschlossen. Wenn hier viel Zeit ist, wird das Geburtstagskind vielleicht noch nachfragen, warum man an dem Tag verhindert ist. Und hier sollte man tatsächlich schon etwas vor haben, das glaubwürdig ist. Damit aber müsste das Thema wirklich "taktvoll" vom Tisch sein.
Es bleibt doch immer die Möglichkeit, einen anderen Grund vorzuschieben. Man hat einen Termin, ist schon bei der Familie eingeladen, muss arbeiten, muss sich um die Kinder kümmern, wie auch immer. Ausreden gibt es doch wirklich genug.
Wenn es eine große Ansammlung von Menschen wäre, die ich nicht kenne, dann würde ich wahrscheinlich einfach sagen, dass ich da nicht dabei sein möchte und das ich an dem Tag später vorbei kommen würde, um eben zu gratulieren und ihr mein Geschenk vorbeizubringen. Aber auf so eine riesige Party hätte ich wohl keine Lust, vor allem nicht, wenn ich viele der Leute nicht kenne oder eventuell auch gar nicht leiden leiden kann.
Da muss man eben wissen, ob man sich eine Ausrede einfallen lassen will, was nun wirklich nicht so schwierig sein sollte, oder ob man ehrlich sein will. Ich würde wohl ehrlich sein, wenn ich glaube, dass meine Freundin das versteht. Ansonsten hätte ich eben etwas "anderes" zu tun.
Das mit den Kindern vorschieben geht leider nicht, da keine vorhanden sind. Mit Arbeiten schaut es Samstags Abends auch schlecht aus und Familie ebenso, diese Ausreden würden also allesamt ausfallen. Als einzige denkbare Ausrede wäre im Moment, eine Krankheit vorzuschieben, dann ist es aber auch schlecht, mit am nächsten Tag vorbeizuschauen.
Der Geburtstag ist ja auch nicht wirklich plötzlich ins Haus gestanden, meine Bekannte weiß seit Ewigkeiten, dass ihre Freundin 40. wird. Und abgesehen davon, dass die schriftliche Einladung nicht mal eine Woche vor der Feier verteilt wurde, hat meine Bekannte bis jetzt einfach keine Lust, auf diese Feierlichkeit, auch wenn es ihre Freundin ist. Daher überlegt sie, tatsächlich abzusagen mit der Begründung, dass ihr einfach zu viele Menschen dort sind und man sich ein anderes Mal trifft.
P-P hat geschrieben:tatsächlich abzusagen mit der Begründung, dass ihr einfach zu viele Menschen dort sind
Aber auch das würde ich als verständliche Entschuldigung hinnehmen und nicht weiter nachhaken. Das Geburtstagskind sollte jedenfalls so viel Verständnis aufbringen, zumal ja bei so einer großen Feier das Fehlen einer einzelnen Person nicht wirklich auffallen sollte. Natürlich dürfte sie enttäuscht sein. Aber realistisch betrachtet hätte sie ja nichts von der Freundin, wenn sie sich auch nur einigermaßen um einen kleinen Teil der anderen Gäste kümmern möchte. So eine "Ausrede" ist allemal besser, als ein plumpes "keine Lust".
Es ist natürlich schwierig, jemandem in dieser Situation etwas zu raten, aber die Erklärung, dass ihr einfach zu viele Gäste auf der Feier sein werden, finde ich schon sehr gut. Es ist eben so, dass nicht jeder mit großen Menschenansammlungen klar kommt und Spaß an solchen Feiern hat. Deswegen sollte die Gastgeberin dafür auch Verständnis haben, ich hätte es auf jeden Fall. Mit dieser Erklärung muss man wenigstens nicht lügen oder die Gastgeberin kränken, deswegen fände ich es sehr gut, so zu reagieren. Außerdem kann man dann ja direkt ein Treffen für einen späteren Zeitpunkt vereinbaren, an dem dann auch das Geschenk überreicht werden kann.
Ich würde mich einfach nett entschuldigen. Wenn es so ist, kann man natürlich auch sagen, dass man größere Ansammlungen von Menschen nicht so mag und nicht so gut damit klarkommt. Solche Menschen gibt es und das sollte dann auch verstanden werden. Es muss dann aber auch wirklich so sein und nicht einfach als Lüge gebraucht werden, weil so etwas schon auffliegen kann. Ansonsten kann man auch sagen, dass man sich nicht so fühlt, wenn es kurz vorher ist und man wenig Zeit zum Bescheid geben hat. Eine andere Möglichkeit ist es aber auch, einen anderen Termin vorzuschieben.
Ehrlichkeit ist hier unangebracht, weil man damit viel kaputt machen würde. Wer hört schon gerne, dass andere Menschen keine Lust auf die eigene gut geplante und sicherlich auch teure Feier haben? Ich denke keiner. Hier muss dann eben eine Notlüge her.
Es gibt wohl Menschen, die grundsätzlich beleidigt sind, wenn man ihnen absagt, zu ihrer Geburtstagsfeier zu erscheinen und denen der eigentliche Grund dann auch reichlich egal ist. Und es gibt eben solche, die für alles mögliche Verständnis haben und bei denen man auch tatsächlich so etwas sagen kann wie: „Sei mir nicht böse, eigentlich würde ich gerne kommen, aber die letzte Zeit war für mich ziemlich stressig“ oder irgendetwas in dieser Art. Da solche Menschen, die für gar nichts Verständnis haben, also auch einen glaubhaft vermittelten, aber eigentlich erfundenen Grund nicht ernst und wichtig genug nehmen würden, um ihn als Absage gelten zu lassen, ohne eingeschnappt zu sein, ist es also vollkommen gleichgültig, was Deine Bekannte genau angibt. An ihrer Stelle würde ich aber vermutlich, wenn mir etwas an dieser Dame liegen würde, die nun Geburtstag feiert, eine Alternativ vorschlagen und anbieten, dass ich sie einige Tage später zum Frühstück einlade oder ähnliches, vor allem, um deutlich zu machen, dass es mir nicht darum geht, die Distanz zu ihr persönlich zu suchen.
Lügen würde ich keine erfinden, weil ich das weder angebracht noch fair finde und auch der Meinung bin, dass es nicht nötig sein sollte, etwas zu erfinden, das nicht der Wahrheit entspricht. Wenn man erklärt, weshalb man nicht kommen möchte, kann der Gastgeber dieser Schilderung wohl entnehmen, dass der Gast keine Lust hat, aber ich finde es nicht wirklich schlimm, wenn diese Aussage stehen bleibt. Traurig wäre es für den Gastgeber vermutlich wirklich nur dann, wenn er diese Ablehnung persönlich auf sich bezieht und nicht auf das Ereignis selbst, das für den Gast mitunter durchaus anstrengend sein kann. Ich meine jedenfalls, dass man als absagender Gast durchaus deutlich machen kann, dass die Absage nicht persönlich gemeint ist und man auch nicht möchte, dass dieser falsche Eindruck entsteht, ohne damit gleichzeitig jemanden zu kränken, der nicht ohnehin gleich beleidigt ist, wenn man ihm absagt. Dass Ehrlichkeit in diesem Fall unangebracht ist, würde ich also absolut nicht sagen und mich irritiert ehrlich gesagt auch etwas, dass hier so viele diese Ansicht vertreten.
Und du kannst ausschließen, dass du da hin willst? Ich bin grundsätzlich ja für Ehrlichkeit, aber in diesem Falle wäre es wirklich nicht schön, wenn man als Grund "keine Lust" angibt. Sowas kann nicht gesund für eine Freundschaft sein. Außer man ist wiederum so eng befreundet, dass man selbst das verstehen würde.
Wenn du nicht sagen willst, dass du selber krank bist, dann ist eben ein Elternteil, dein Bruder oder was auch immer krank. Wobei ich es auch dann nicht fair finden würde, denn sowas kann man nicht wirklich planen und so müsste man die Freundin in dem Glauben lassen, dass man kommt, obwohl man schon weiß, dass das nicht der Fall sein wird. Man kann zwar davon ausgehen, dass sie das nicht unbedingt erfahren wird, aber ich hätte da ein schlechtes Gewissen.
Kannst du nicht irgend etwas vorhaben? Vielleicht etwas, was du wirklich tust? Mal ein Kurzurlaub in einem Hotel ? Das kann man ja dann auch nicht verschieben, weil man es ja leider schon gebucht hat. Aber man wäre ja gern gekommen. Das stand nur länger schon fest. Oder man hat schon Karten für eine Therateraufführung oder was auch immer. Die Karten waren dann eben teuer oder so. Und wenn man das tatsächlich macht, dann hat man auch nicht so ein schlechtes Gewissen und vor allem kann man erzählen wie es war, ohne sich was ausdenken zu müssen.
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