Kann es gut gehen, wenn Arbeitgeber gleich Vermieter ist?

vom 19.11.2012, 22:28 Uhr

A arbeitet in einem Betrieb, in dem auf ein familiäres Verhältnis Wert gelegt wird, Am ersten Tag haben sich schon alle mit "Du" angesprochen. Dennoch gibt es, wie wohl in fast jedem Betrieb auch ab und an Reibereien. Der Chef lässt auch sehr oft den Chef raus hängen, was auch sein gutes Recht ist. Aber im großen und ganzen ist es ganz ok dort.

Nun sucht A aber auch eine Wohnung weil er mit seiner Freundin zusammen wohnen will. Der Chef besitzt ein Mehrfamilienhaus und hat dort eine Wohnung in dem Haus, in dem der Chef auch selber wohnt und hat diese A angeboten. Aber meint ihr, dass es auf Dauer gut gehen kann, wenn der Chef gleichzeitig der Vermieter ist und dann auch noch im gleichen Haus wohnt?

Was würdet ihr machen? Ich persönlich denke, dass man so kaum das Berufliche von dem Privaten trennen kann und dass es auf Dauer auch sehr schlecht sein könnte. Es muss nicht daneben gehen, aber mir persönlich wäre das Risiko zu groß. Würdet ihr an A´s Stelle die Wohnung nehmen? Warum würdet ihr sie nehmen oder warum würdet ihr sie ablehnen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich hatte mich selbst schonmal mit einer ähnlichen Situation befasst, allerdings sogar ohne den Chef näher zu kennen. Mir wurde damals eigentlich durchweg abgeraten. Das es nicht dazu gekommen ist, lag dann aber an anderen Gründen. Und ich würde mittlerweile auch sagen, dass es grundsätzlich schon in Frage kommt.

Wichtig wäre mir dabei, dass man unabhängig von dem persönlichem Verhältnis das man hat, das Mietverhältnis und das Arbeitsverhältnis trennt. Und ich mag es auch nicht, wenn bei mir daheim irgendwer einfach so vor der Tür steht und das würde ich auch deutlich machen.

Und dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was schief gehen sollte, wenn die Wohnung passt, man regelmäßig seine Miete zahlt und sich angemessen verhält? Meinen letzten Vermieter habe ich in knappen drei Jahren ein Dutzend mal gesehen, zum Einzug, zum Auszug, einmal wegen einer Reparatur und einmal im Jahr zufällig. Auf Dinge wie gemeinsames Gartenanlegen, etc. würde ich jedoch eher verzichten, allerdings allgemein mit meinem Vermieter, unabhängig davon, ob dieser auch mein Chef ist oder nicht.

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn der Vermieter auch noch im gleichen Haus wohnt, würde ich immer abraten, egal, ob es der Chef ist oder nicht. Wenn er dann auch noch der Chef ist, würde ich die Wohnung nicht nehmen. Im gleichen Haus wird man sich immer mal wieder begegnen und darauf könnte ich verzichten und auch dann, wenn das Verhältnis sehr gut ist. Man muss sich vorstellen, dass man in der Firma den Chef vielleicht ständig sieht und dann zu hause vielleicht auch noch und dann wäre für mich das Privatleben doch hin. Denn man muss nicht 18 Stunden am Tag den Chef vor Augen haben.

Anders wäre es, wenn der Vermieter /Chef nicht im gleichen Haus wohnen würde. Dann könnte ich den Chef auch als Vermieter ertragen. Aber nicht, wenn man wirklich absolut kein Privatleben mehr hat, welches ohne den Chef stattfindet. Dieses Gefühl hätte ich dann. Man stellt sich mal vor, dass man krank ist und man immer das Gefühl hat, dass der Chef vor der Tür stehen könnte. Nein, darauf könnte ich verzichten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde auf keinen Fall zu meinem Chef ins Haus ziehen. Das wäre wirklich eines der schlimmsten Dinge, die ich mir so vorstellen kann. Ich meine reicht es denn nicht aus den Chef den ganzen Arbeitstag zu ertragen? Es kann ja sein, dass er dann ständig vor der Tür steht, weil er noch etwas möchte oder schnell etwas unpassend findet.

Wenn man privat und beruflich nicht mehr trennen kann, finde ich es schlimm und in dem Fall kann man es nicht mehr, weil man ja nicht ausweichen kann. Außerdem würde ich meinen Chef ungern immer privat sehen. Zumal dann auch schnell die Gerüchteküche zu brodeln beginnt, wenn man im Haus seines Chefs wohnt. Für mich hätte das Ganze zu viele Nachteile und ich würde mir lieber eine andere Wohnung suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde die Wohnung wohl auch ablehnen. Sicher kommt es auf den Chef und seine Einstellung an, aber ich hätte doch Bedenken, dass es nicht funktioniert. Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir hat bei meinem Chef auch mal eine Wohnung gemietet und es ist eigentlich auch gut gegangen. Allerdings hat sie sich bei Schäden, die sie verursacht hat, nicht getraut, den Chef anzusprechen, weil sie befürchtet hat, dass sich das auch auf das Arbeitsverhältnis negativ auswirken könnte.

Der Chef wohnte aber auch nicht in dem gleichen Haus, was ich noch als Vorteil für meine Kollegin sehe. Allerdings war das Haus nicht weit von der Arbeitsstelle entfernt und meine Kollegin war schon schwer genervt darüber, dass sich auch Kunden darüber beschwert haben, dass nicht ausreichend Schnee geräumt wurde und ähnliches. Das ist für das Arbeitsverhältnis sicher auch nicht ideal.

Wenn der Chef noch im gleichen Haus wohnt, würde ich die Wohnung sicher nicht nehmen wollen. So ist es ja sehr schwer, wirklich mal von der Arbeit abschalten zu können. Sobald man sich im Treppenhaus trifft, hat man doch sicher ganz schnell wieder die Arbeit zum Thema, was ich auf die Dauer auch nicht gerade als angenehm empfinden würde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde das nicht machen, aber es kann einem eh niemand vorher sagen, ob das gut gehen würde oder nicht. Unter Umständen klappt das auch und der Chef selber hat kein Interesse daran, beides zu verbinden.

Aber man muss schon mit gewissen Dingen einfach rechnen. Mit Anmeldung kann ein Vermieter ja vorbei kommen. Stell dir mal vor er stellt fest, dass sein Mieter sehr unordentlich ist. Ich kann mir schon vorstellen, dass er demjenigen das dann auch auf der Arbeit vorhält. Oder er entdeckt eine Schramme an der Tür und zieht es einem direkt mal vom Gehalt ab. Ich finde das sehr schwer zu trennen, muss ich sagen.

Außerdem muss man damit rechnen, dass der Chef dann auch private Sachen mitbekommt. Sei es Besuch von den Eltern, von Freunden. Er bekommt jede Feier und Party mit, hört unter Umständen sogar Streitereien und verbindet die dann automatisch auf Arbeit miteinander, wenn man das etwas müder aussieht. Anders herum bekommt man selber vielleicht auch private Dinge mit, die man besser nicht mitbekommen will.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich würde auf gar keinen Fall in dem Haus wohnen wollen, in dem auch mein Chef wohnt. Selbst wenn er nicht persönlich in dem Haus wohnen würde und nur die Wohnung vermietet, würde ich nicht dahin ziehen wollen. Irgendwie hat man dann immer mit seinem Chef zu tun und muss sich überlegen, was man macht und was man lässt und was einen in gutes oder schlechtes Licht rücken lässt.

Das wäre mir auf Dauer zu anstrengend und irgendwann möchte man sicherlich auch von der Arbeit abschalten, was sicherlich nicht gut funktionieren kann, wenn man ständig dem Chef über den Weg laufen könnte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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