Arztpraxen und Internet - nicht erlaubt?
Ich war heute beim Zahnarzt und habe meine 10 Euro Praxisgebühr mit Karte gezahlt. Die Zahlung ging beim ersten Mal schief, weil die Frau am Empfang nicht gesehen hat, dass jemand gerade telefonierte und sie meinte, dass das Telefon und dieses Kartenzahlungsgerät die gleiche Leitung hat. Ich habe dann gefragt, ob sie denn kein Internet hätten. Wenn man DSL hat, dann ist Internet und Telefon ja getrennt und dann ist auch dieses Kartenzahlungsgerät getrennt. Die Frau antwortete mir, dass Internet in Arztpraxen nicht gestattet wären. Und wenn, dann müssten gesonderte PCs für das Internet da sein, weil sich sonst Hacker in die Patientendateien einhacken könnten.
Ich weiß ziemlich sicher, dass bei meinem Hausarzt die PCs, auf denen die Patientendateien drauf sind auch ins Internet können. Das habe ich selber gesehen und sie rufen auch e-mails ab. Blutwerte und Schreiben von anderen Ärzten usw, werden da mit e-mail an die Praxis versendet und das mit dem gleichen PC, wo sie vorher meine Daten aufgenommen haben.
Ist es vielleicht neu, dass Arztpraxen kein Internet haben dürfen oder ist es eher eine Grauzone wegen des Datenschutzes, dass man es nicht sollte, aber manche es eben haben? Hat euer Arzt Internet in der Praxis? Könntet ihr ihm eine e-mail schicken? Denkt ihr, dass es erlaubt ist oder denkt ihr, dass es verboten ist. Wie fändet ihr das Internetverbot in Arztpraxen. findet ihr es wichtig, weil Patientendaten dadurch geschützter sind?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch nie etwas dergleichen gehört habe. Das das Kartenzahlungsgerät und das Telefon die gleiche Leitung haben muss ja eigentlich nicht zwangsläufig bedeuten, dass man nicht zeitgleich telefonieren und im Netz surfen kann. Lediglich die Telefonleitung scheint über beide Geräte zu laufen. Aber dennoch habe ich noch nie so etwas gehört – Wie soll denn heute noch eine Arztpraxis laufen, wenn sie nicht mit dem Netz verbunden ist?
Aus unserem Krankenhaus zum Beispiel weiß ich, dass diese ein zentrales Netzwerk haben, auf das alle Computer zugreifen können um so Daten auszutauschen. Die Daten der Patienten liegen hier gesichert auf einem Server und von jedem Rechner kann man daher gar nicht darauf zugreifen, aber Internet hingegen gibt es dort unter Garantie an so gut wie jedem Rechner. Wie du schon sagtest, bekommen die meisten Praxen ja heute ihre Test-Ergebnisse per eMail von irgendwelchen Labors geschickt – Hier sind Ärzte denke ich mal eher dazu verpflichtet, die Datenschutzrichtlinien einzuhalten.
Ich kenne es noch entsprechend aus meiner Ausbildungszeit, wo unser EC-Gerät auf der selben Leitung wie das Faxgerät lief, also nicht online lief sondern rein über die Telefonleitung. Wenn man sich allerdings einmal 2 Minuten mit dem Gerät befasst, reichen zwei Knöpfe aus um von direkter Abrechnung auf Zahlung mit Unterschrift umzustellen, somit ist es dann auch kein Problem mehr die Zahlung Kundenfreundlich abzuwickeln.
Das Internetzugänge in Arztpraxen pauschal nicht gestattet wären, ist natürlich eine Falschaussage der offensichtlich ebenfalls unwissenden Frau. Das ein Zahnarzt hingegen auf einen Server für die Patientendaten verzichtet, sei es nur rein aus Kostengründen, und den verwendeten Rechner einfach nicht ans Netz hängt, ist hingegen verständlich. Mein Zahnarzt arbeitet ebenfalls noch nicht Unterlagen auf Papier und lässt die Daten nicht direkt ins System eingeben.
Auf welchem Weg nun die Patientendaten geschützt werden, kann einem als Patient ja letztendlich egal sein, Hauptsache sie liegen nicht auf einem direkt ans Internet angeschlossenen Rechner und könnten von jedermann eingesehen werden.
In der Regel läuft das EC-Cash-Gerät tatsächlich über eine digitale Telefonleitung, also über einen ISDN-Anschluss. Ich bin mir nicht mal mehr sicher ob das auch über eine eigenständige analoge Telefonleitung gehen würde, ich meine wir hätten früher im Telekommunikationsshop bei Business-Anschlüssen mit EC-Cash-Geräten immer ISDN-Anschlüsse beauftragt und schalten lassen. Auf jeden Fall hatte das nie etwas mit der Internetleitung vom DSL zu tun.
Und dass ein Internetzugang nicht an den PCs mit den Patientendaten erlaubt wäre hat mir auch eine befreundete Arzthelferin gesagt. Sie hat in der Praxis in der sie angestellt ist auch einen Extra-Laptop auf dem sie den elektronischen Schreibverkehr und das Bearbeiten von Mails erledigt, ebenso wie sie nur von diesem Laptop aus ins Internet geht wenn sie etwas für Patienten recherchiert. Sie sagte mal dass das auch für den Arzt so ganz praktisch wäre, da er zumindest wegen dem eingehenden Mailverkehr den Laptop mitnehmen könne und auch außerhalb der Sprechstunden bei Gelegenheit Mails beantworten kann (er ist ein Privater Frauenarzt). Mir erschien das logisch. Und im Sinne des Datenschutzes scheint es ja auch zu sein.
Ich kann mir jedenfalls vorstellen dass sowohl Befunde als auch die persönlichen Patientendaten nicht so schnell und leicht zu hacken sind wenn sie auf einem nicht ans Internet angeschlossenen PC untergebracht sind. Und auf dem Laptop den der Arzt unterwegs dabei hat haben auch nicht alle Patientendaten was verloren, man stelle sich nur mal vor das Gerät wird ihm entwendet - dass er es vergisst oder irgendwo stehen lässt hofft man ja nun nicht - und jemand hätte Zugriff auf alle deine Daten.
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