Demografischer Wandel - Finanzierung der "Alten"

vom 19.11.2012, 17:31 Uhr

Wir haben hier in Deutschland das Problem, dass es immer mehr alte Menschen, die pflegebedürftig sind und nicht mehr arbeiten, gibt und das es zu wenige junge Menschen gibt bzw. Neugeborene. Nun las ich eben gerade etwas von einer neuen Studie zum geographischen Wandel in Deutschland. In dieser Studie wird die These aufgestellt, dass die Gesamtbevölkerung von Deutschland schrumpfen werde während sich gleichzeitig die Anzahl der Menschen über 80 Jahren um mehr als 60 Prozent erhöhen würde. Desweiteren soll es eine starke Ungleichheit in Bezug auf die Anzahl der Menschen zwischen ländlichen Regionen und Großstädten geben, da die Menschen auf dem Land weniger werden, es dafür aber immer mehr Menschen gibt, die in den Großstädten leben.

Mir stellt sich nun die Frage nach der zukünftigen Finanzierung der älteren Menschen. Das wird ein großes Problem darstellen, wenn es tatsächlich immer weniger Junge, aber dafür immer mehr alte Menschen geben wird. Welche Maßnahmen müssen getroffen werden um die Lösung des Problems zu erreichen? Kann es überhaupt eine vollkommene Lösung geben? Wie soll die Rente finanziert werden? Meint ihr, dass es in Zukunft wirklich nur noch eine mickrige "Einheitsrente" für jeden, unabhängig davon, wie viel er gearbeitet hat, geben?

Ich verstehe nicht viel von Wirtschaft, aber das würde mich mal interessieren.

» Sabrina90 » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,39 »



Natürlich gibt es für dieses Problem nicht die ultimative Lösung, aber es gibt viele Lösungsansätze und Anhaltspunkte, die dem Problem entgegenwirken können. Mit ganz vorn steht unser Land vor der Herausforderung, die Menschen wieder zum Kinder kriegen zu bewegen. Also muss es mehr Kindertagesstätten geben und im Berufsleben stehende Eltern sind auf Unterstützung angewiesen. Kinder kosten so viel Geld und Zeit, sodass der Trend zu kinderlosen Paaren steigend ist.

Besonders als studierende Mutter hat man es nicht leicht. Das wird sicherlich auch einmal auf mich zutreffen, denn ich habe vor, Lehramt zu studieren. Bis ich dann irgendwann einmal wirklich im Berufsleben stehe als fertig ausgebildete Lehrerin können noch bis zu 10 Jahre vergehen und eigentlich möchte ich nicht erst mit 30 Mutter sein.

Weiterhin muss nach Alternativen gesucht werden, um die älteren Menschen trotz nachlassender Kräfte in der Wirtschaft einsetzen zu können. Das Problem ist aber, dass viele Unternehmen den älteren Menschen gar keine Chance geben, soweit ich weiß. Natürlich fehlt ihnen wahrscheinlich einiges an technischem Know-how besonders was das Internet betrifft, aber mit gezielten Fortbildungen könnte man die betreffenden Personen darauf schulen.

Was mir noch einfällt, ist die Wichtigkeit des Pflegerberufs. Wer Altenpfleger werden möchte, wird sicherlich keine Probleme haben, einen Job zu finden. Davon brauchen wir jede Menge, also ist es Aufgabe des Staates, diesen Beruf so lukrativ wie möglich zu gestalten, um die Versorgung der alternden Bevölkerung zu gewährleisten.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke dass eine kleine Einheitsrente tatsächlich ein Lösungsansatz wäre. Dann müsste eben jeder privat gut vorsorgen und immer wieder Geld zur Seite legen, um im Alter größtenteils davon leben zu können. Das stellt dann natürlich ein Problem für Geringverdiener dar, die sowieso kaum mit ihrem verdienten Geld zurechtkommen und nicht die Möglichkeit haben, etwas beiseite zu legen. Dafür müssten dann auch Lösungen gefunden werden, wobei man irgendwie versuchen müsste, das Geld umzuverteilen.

Erstmal die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, damit der Staat wieder ein bisschen mehr Geld einnimmt, wäre eine gute Idee. Die Vermögenssteuer könnte dann aber auch vor allem die Mittelschichten treffen, denn die sehr reichen würden Wege finden, einen Teil ihres Geldes im Ausland zu deponieren. Dafür müsste es dann wieder strengere Regeln geben usw..insgesamt ein sehr komplexes Thema und ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, schätze aber, dass es auch helfen würde, das Rentenalter noch mehr zu erhöhen oder mehr Arbeiter aus dem Ausland zu beschäftigen.

Und die Arbeiter sollten mehr in die Rentenkasse einzahlen müssen. Dabei sollte aber beachtet werden, dass je nach Einkommen sinnvolle Unterschiede gemacht werden. Geringverdiener sollten z.B. keine großen Erhöhungen des Beitrages treffen, Menschen mit überdurchschnittlich hohem Einkommen sollten viel mehr in die Rentenkasse einzahlen müssen.
Schließlich müsste es auch mehr Vorteile für Familien mit vielen Kindern geben, damit die Geburtenzahl wieder ansteigt und somit dem Problem des demographischen Wandelns in Deutschland ein Stück entgegenwirkt.

Das alles sind aber nur Lösungsvorschläge, bzw. -ansätze, die noch viel mehr ausgearbeitet werden müssen und von Fachmännern betrachtet und durchgeführt werden müssten.

» lina-sunshine » Beiträge: 161 » Talkpoints: 11,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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