Was ist es, wenn man "Schwamm" im Keller hat?

A hat sich vor einigen Wochen ein Haus gekauft. Als er eine Kellerwand einreißen wollte um einen größeren Kellerraum zu machen, wurde von einem Handwerker "Schwamm" festgestellt und er hat das Handwerkszeug nieder gelegt und meinte, dass er in einem Raum mit Schwamm nicht weiter arbeitet. Was genau ist bitte "Schwamm"? Woran erkennt man eine "Schwamm" befallene Wand?

Soweit ich informiert bin, ist Schwamm, oder auch Hausschwamm, ein Holzpilz, der eben in Gebäuden zu finden ist. Dort zerstört er Balken und verbaute Holzelemente wie Wände und Decken. Das Hauptvorkommen ist in feuchten, schlecht gelüfteten Räumen, und da ist eben ein Keller optimal für den Schwamm.

Sollte tatsächlich Schwamm festgestellt worden sein, sollte man sich einen Gutachter dazu holen, der die Bausubstanz beurteilt und Proben nimmt. Es ist durchaus möglich, dass die Substanz im Haus soweit kaputt ist, dass eine Einsturzgefahr droht. Dies sollte man aber auch fachmännisch überprüfen lassen.

Wenn eine Wand von Schwamm befallen ist, dann wirft, sofern vorhanden, Lack Blasen, das Holz ist verfault und es sind wohl Sporen zu sehen, wie es bei Pilzen üblich ist. Jedenfalls sah der Balken in dem Haus aus, welches wir mal besichtigt haben, dort wurde uns dann auch erklärt, dass es sich um Hausschwamm handelt. Da es ein tragender Balken war, riet man uns ab, dort etwas selbst zu machen, bzw. einzuziehen.

Sie Bezeichnung "Schwamm" die der Handwerker benutzt hat, ist herrlich unpräzise. Es muss sich nicht unbedingt um den Hausschwamm handeln, es gibt zum Beispiel auch noch den so genannten braunen Kellerschwamm, der auch feuchte Holzbauteile im ganze Haus befallen kann.

Wie groß die verursachten Schäden sind, hängt sicherlich von vielen Faktoren ab. Wenn man ein altes Fachwerkhaus hat, dann kann der gefundene Schwamm aus meiner Laiensicht sicherlich mehr Unheil anrichten, als in einem Einfamilienhaus aus Beton, das teilweise Holzbauteile aufweist. Sicher bin ich mir da aber auch nicht, denn der echte Hausschwamm kann auch Mauerwerk zerstören.

Auf jeden Fall sollte und muss man da Fachleute befragen. Da gibt es meines Wissens sogar gesetzliche Regelungen, dass nur Fachleute Gebäude sanieren dürfen, die von Hausschwamm befallen sind. Es ist also nachvollziehbar, dass der Handwerker seine Sachen gepackt hat. Entweder man geht wie oben schon gesagt zu einem Gutachter. Der kann einem gegen Gebühr sicherlich sagen, wie hoch die Sanierungskosten werden, aber ändern kann er an der Situation nicht selbst etwas. Ein Gutachter kann aber wichtig werden, wenn man mit Versicherungen etwas abzuklären hat. Oder man geht gleich zu einem Fachbetrieb für Gebäudesanierung. Die können einem auch einen Kostenvoranschlag machen und den Schaden dann auch beseitigen, wenn man das noch möchte und noch nicht in Ohnmacht gefallen ist.