Wie leicht oder schwer ist es jemandem den Laufpass zu geben
Jeder kennt ja bestimmt den flotten Spruch "Ja, dann gib ihm (oder ihr) doch den Laufpass". Ich finde dies immer schnell und salopp dahergesagt, aber in der Praxis immer verdammt schwer umzusetzen. Wie leicht oder schwer fällt es euch denn bei partnerschaftlichen Problemen jemandem einen Laufpass zu geben? Wie viele Laufpässe habt ihr denn schon vergeben und habt ihr diese auch immer konsequent durchgezogen?
Ich bin noch ziemlich jung und habe noch nicht all zu viele Beziehungen gehabt. Aber den Männern, den ich einen Laufpass gegeben habe, dort habe ich es auch konsequent durch gezogen. Es ist wirklich leicht daher gesagt, wenn dir jemand raten tut, du solltest ihm den Laufpass geben. So einfach, wie es gesagt wird, ist es aber auch nicht. Man stellt sich die Situation am Anfang auch leicht vor, aber wenn man dann vor der Person steht, dem man dann dem Laufpass erteilen möchte, dann fällt einem das ziemlich schwer. Auch aus Streitsituationen heraus, fällt es mir auf jeden Fall nicht leicht, jemanden den Laufpass zu erteilen. Wie viele Laufpässe ich schon verteilen musste an die Männerwelt, weiß ich nicht, da ich so etwas definitiv nicht mit zähle.
Ich bin momentan in meiner zweiten Beziehung, bei der ersten Beziehung habe ich Schluss gemacht und meinem Ex somit den Laufpass gegeben. Es fiel mir zu dem Zeitpunkt sehr leicht, weil ich keinen Sinn mehr in der Beziehung gesehen habe und ich ihn auch nie wirklich geliebt habe. Ich denke, wenn man mit jemandem Schluss macht, dann sollte man auch dazu stehen. Man muss sich seinen Entscheidungen immer sicher sein.
Ich denke, es fällt nur dann leicht, wenn man innerlich wirklich mit einer Beziehung abgeschlossen hat und froh ist, wenn man dann wieder allein ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann fällt es auch nicht so leicht.
Klar sagen andere schnell diesen Spruch, aber sie stecken auch nicht in der gleichen Situation und können es nicht nachvollziehen. Wenn sie selber aber einmal in der Situation sind, dann wird dieser Spruch nicht mehr so schnell ausgesprochen.
Eine Freundin von mir war in der gleichen Situation wie ich vor mehr als zehn Jahren. Ich habe mich damals von meinem ersten Ehemann getrennt und es viel mir nicht leicht. Das lag aber daran, dass ich keinerlei Unterstützung hatte und es dadurch nicht sehr einfach war.
Dann wollte sich meine Freundin von ihrem damaligen Mann trennen und ich wusste, dass auch sie keine Unterstützung bekommen hat. So habe ich nicht gesagt, dann gib ihm doch den Laufpass, denn manchmal ist zu viel mit dran, wie Kinder, dass es nicht einfach so schnell geht.
Daher ist es immer von der Situation abhängig, ob man das schnell machen kann oder nicht. Aber so ein Spruch ist oft schneller gesagt, als durchgeführt. Viele denken in der Situation auch gar nicht nach und meinen es aber nicht böse.
Ich hatte bisher noch kein Problem damit, jemanden den Laufpass zu geben, ob es nun in einer Partnerschaft gewesen ist oder in einer Freundschaft, denn auch dort kommt es häufig zu Problemen und irgendwann legt man einfach keinen Wert mehr auf eine Freundschaft zu einer bestimmten Person.
Meiner Meinung nach beende ich eine Beziehung, welcher Art auch immer, nur und erst dann, wenn ich mir ganz sicher bin, dass ich diesen schritt nicht bereuen werde. Man macht so etwas ja nicht einfach aus einer Laune heraus, es ist für mich eine ganz bewusste Entscheidung. Und deswegen habe ich auch keine Probleme damit, diese Entscheidung ganz konsequent durch zu ziehen und der betreffenden Person auch ganz deutlich zu sagen, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte oder dass ich nicht mehr mit dieser Person zusammen sein möchte.
Da konnte mein Freund auch am Anfang nicht mit umgehen, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich kein Interesse mehr an einer Beziehung zu ihm habe, aber ich habe dann nach einem vernünftigen Weg gesucht, um auch ihn zur Einsicht zu bewegen und das hat sehr gut geklappt. Nun hat er eben einen Laufpass bekommen und da gibt es auch kein Zurück mehr von.
Ich finde es extrem schwer, jemandem den Laufpass zu geben. Selbst bei meinem Exfreund hat es mir unglaublich weh getan, obwohl ich ihn nicht mehr geliebt habe. In einer Beziehung wird einem der Partner einfach unglaublich wichtig. Von daher fühlt man auch mit ihm, wenn es ihm schlecht geht. Auch bei Freundschaften halte ich glaube ich eher zu lange daran fest, anstatt den Personen einen "Laufpass" zu geben. Allerdings habe ich auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass sich Probleme aus dem Weg räumen lassen, wenn man sich wirklich Mühe gibt.
Ich befinde mich in meiner zweiten Beziehung und muss sagen, dass ich damals mit meinem Ex nicht direkt Schluss gemacht hatte. Es kam eher von seiner Seite aus. Heute bin ich jedoch froh, dass alles so gekommen ist.
Ich denke auch, dass es immer auf die Umstände ankommt, warum man sich eben trennen möchte. Wenn einfach zu viel passiert ist und man abgeschlossen hat, dann ist es sicherlich leichter jemanden den Laufpass zu geben, als wenn noch Gefühle im Spiel sind. Ich fände es vor allem schwer, wenn ich eben wüsste, dass der andere noch viel für mich übrig hat und ich ihn damit verletzten würde. Aber manchmal geht es ja leider nicht anders.
So einfach finde ich es nicht, mich von jemandem zu trennen, weil ich der Meinung bin, dass man sich dieser Trennung oder ihrer Notwendigkeit wirklich absolut sicher sein sollte und ich gleichzeitig weiß, dass ich das häufig vor dieser jeweiligen Trennung und während deren Vollzug auch bin, aber im Anschluss nicht mehr sicher weiß, ob ich die Tragweite des Ganzen überhaupt überblicke. Bis es zu einer Trennung kommt, setzt sich bei mir irgendwann ein Prozess in Gang und ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass eine Unzufriedenheit mit einer Beziehung in meinem Fall nicht immer etwas mit meinem Partner oder der Beziehung selbst zu tun hat, sondern häufig wohl auch mit einer eigenen Unzufriedenheit, die ich fälschlicherweise auf meinen Partner beziehe.
Ich sollte mich aber nur dann trennen, wenn ich wirklich konkrete Gegenargumente gegen diese Beziehung habe oder weiß, dass mein Partner und ich nicht zusammenpassen und sich immer wieder Probleme ergeben – schlimmstenfalls immer wieder die gleichen. So ging es mir in meiner letzten Beziehung und ich habe diese vor einiger Zeit beendet. Diese Trennung fiel mir im Grunde genommen nicht schwer, weil ich diese Beziehung lange genug erlebt habe, um zu wissen, dass sie von einigen Kennzeichen geprägt ist und auch immer wieder wird, mit denen ich einfach nicht leben kann, weil sie mich einschneiden, einengen und nervlich belasten. Gleichzeitig tut es mir jeweils aber um den Menschen leid, von dem ich mich trenne, weil ich immer in Betracht ziehen muss, diesen mit der ausgesprochenen Trennung für immer zu verlieren. Und das finde ich nicht einfach.
Genau so war es in meiner letzten Beziehung eben auch. Natürlich war ich mit diesem Menschen nicht zusammen, weil uns gar nichts verbindet und wir überhaupt keine Gemeinsamkeiten haben. Es hat auch eine Weile gedauert, bis mir wirklich vollumfänglich und definitiv deutlich geworden ist, dass wir Probleme haben, die sich aus unserer Nähe zueinander ergeben, die nicht miteinander kompatibel sind, um es mal möglichst sachlich auszudrücken. Es gab viele Gesprächsversuche in dieser Beziehung, die nicht funktioniert haben, weil mein Ex-Partner nicht geantwortet hat oder wahlweise verbal um sich geschlagen hat, ohne, dass dieses Gespräch irgendeine Klärung mit sich gebracht hätte oder sonst irgendwie positiv verlaufen wäre.
Diese Haltung seinerseits und dieser Charakterzug waren für mich tatsächlich nicht tragbar, weil ich der festen Überzeugung bin, dass zwei erwachsene Menschen miteinander reden können sollten, auch, wenn sie sicherlich nicht immer einer Meinung sind und manche Dinge auch nicht zu klären sein mögen. Dennoch sollte man in einer Beziehung sagen dürfen, was einen stört und diese Aussagen sollten beim anderen auch entsprechendes Gehör finden, aber eben dieser Punkt war in meiner letzten Beziehung überhaupt nicht gegeben und so kam es immer wieder zu Schwierigkeiten, allein aufgrund dieser Tatsache.
Wir hatten auch noch einige anderen Probleme, die für sich allein schon solche gewesen sind, dass sie mich irgendwann unzufrieden gemacht haben und möglicherweise ebenfalls zur Trennung geführt hätten. Das alles ist mir aber erst im Laufe dieser Beziehung so richtig klar geworden und ich habe es auch wirklich lange versucht, die entsprechenden Missstände zu ergründen, dann anschließend zu erörtern und nach Lösungen zu suchen. Leider hat all das aber nicht funktioniert und so war es irgendwann einfach deutlich, dass wir nicht zusammen sein können, weil wir uns nicht gut tun, sondern uns gegenseitig immer wieder verletzen und schädigen. Und das ist meiner Meinung nach nicht Sinn einer Beziehung. Die Frage, ob ich diesen Menschen für immer verlieren will, wenn ich mich trenne, kann ich wohl mit Nein beantworten. Gleichzeitig habe ich hier aber keine Wahl, denn dass der Kontakt vollständig abgebrochen wurde, liegt nicht an mir, sondern in diesem Fall an ihm. Er hält das für richtig und ich muss das akzeptieren, was ich sicherlich auch tue.
Leicht ist das aber dennoch nicht unbedingt, weil diese Trennung schon insofern eine gewisse Tragweite hatte und ich mich außerdem schwer damit tue, Menschen wissentlich zu verletzen, was ich mit dieser Trennung aber sicherlich getan habe. Das alles kann mich nicht erfreuen und das fällt mir wirklich auch nicht leicht, aber einen anderen Weg habe ich nicht gesehen und somit kann ich die Trennung an sich auch ganz gut akzeptieren, zumal ich diejenige war, die sie gewollt und ausgesprochen hat. Ich bin also nach wie vor der Meinung, dass diese Trennung die einzig richtige Konsequenz war und kann insofern damit leben.
Das ist wiederum meiner Meinung nach allerdings das Schwere an diesen Trennungen: damit umgehen zu können. Die Trennung selbst ist sicherlich schnell ausgesprochen, aber mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen klarkommen zu können, finde ich tatsächlich nicht immer einfach. In diesem letzten Fall fällt es mir vermutlich leichter, weil ich mir vorab sehr viele Fragen gestellt habe und immer noch weiß, dass es zu viel Schaden in dieser Beziehung gab, der nur durch diese Beziehung überhaupt entstanden ist. Ich versuche das also sachlich zu sehen und das funktioniert auch ganz gut.
Mir fällt es ehrlich gesagt auch nicht so leicht, jemandem den Laufpass zu geben. Ich bin der Meinung, dass das wirklich leichter gesagt als getan ist - vor allem dann, wenn man eben noch starke Gefühle für den anderen hat. Außenstehende können sich ja auch schwer in die eigene Situation hineinversetzen. Ich hatte bisher zwei Beziehungen, bevor ich meinen Mann kennengelernt habe. Mein erster Freund hat sich damals von mir getrennt (die Gründe sind mir bis heute nicht wirklich bekannt!), mit meinem zweiten Freund habe ich Schluss gemacht, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Es war auch viel zu viel vorgefallen und deshalb war es einfach notwendig, einen Schlussstrich zu ziehen. Ich war schon lange nicht mehr glücklich, aber die Trennung ist mir nach 5 Jahren dann trotzdem nicht so leicht gefallen.
Mein Ex hing damals trotz allem sehr an mir und es hat mir dann irgendwie auch leid getan, mich endgültig von ihm zu trennen. Ich hatte dann schon ein wenig Mitleid mit ihm, aber das ist ja kein Grund, um an einer Beziehung festzuhalten, die eigentlich schon seit längerem gegen die Wand gefahren war. Ich hatte schon noch Gefühle für ihn übrig, weshalb mir die Trennung dann eben nicht so leicht fiel, aber diese reichten einfach nicht mehr aus. Hätte ich wirklich schon komplett damit abgeschlossen gehabt, wäre es mir vermutlich auch leichter gefallen. Es gibt natürlich auch Menschen, denen eine Trennung deutlich leichter fällt als anderen. Ich komme nicht wirklich gut damit klar und hatte an meiner Trennung damals auch lange zu knabbern, obwohl ich mittlerweile natürlich sehr froh über meine Entscheidung bin und meinen Schritt auch in keinster Weise bereue. Wenn es wirklich nicht mehr geht, dann muss man eben all seinen Mut zusammennehmen, auch wenn es vielleicht schwer fällt. Es bringt ja auch nichts, die ganze Zeit über unglücklich zu sein.
Ich glaube, dass das immer davon abhängig ist, welche Bindung man zu der Person hat und ob man innerlich schon damit abgeschlossen hat. Manchmal läuft eine Beziehung schon seit einer Weile nicht mehr gut, man lebt sich auseinander und eine Trennung fällt nicht mehr so schwer.
Ich denke, dass das von den Umständen abhängig ist und wie man selbst charakterlich gestrickt ist. Natürlich kommt es auch auf die Art an, wie man jemandem den Laufpass gibt. Ein Laufpass via SMS wird sicherlich leichter fallen als ein persönliches Gespräch mit entsprechendem Inhalt.
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