Beliebteste Ausreden bei Alkoholproblemen

Herr K ist schon mehrere Jahre alkoholabhängig und wie es so meistens in derartigen Fällen ist, fehlt natürlich die eigene Selbsterkenntnis dazu. Da kommen vielmehr Ausflüchte, Beschwichtigungen und Ausreden wie: "Ja, kuck dir doch mal den XY an, der hat vielleicht Alkoholprobleme, denn der ist schon morgens besoffen" oder "Brauchen tue ich es nicht, ich könnte sofort aufhören".

Warum frage ich mich, wird denn sehr gern mit dem Finger auf andere gezeigt und von der eigenen Person gleich abgelenkt und versucht alles zu verharmlosen. Welche beliebten Ausreden und Ablenkungsmanöver sind euch denn aus eurem Umfeld bekannt?

Ich habe auch einen Bekannten in meinem näherem Umfeld , wo ich der Meinung bin, der hat ein Alkoholproblem. Wenn man ihn darauf anspricht, kommen auch immer solche Kommentare wie: Nein, ich habe kein Alkoholproblem, immer hin fange ich nicht morgens an zu trinken. Oder der Nachbar hätte ein Alkoholproblem, der schleppt seine Bierkisten jeden Tag vom Edeka nach Hause und jeden Morgen wieder hin zum Leergut abgeben. Der Nachbar schafft eine Kiste Bier am Tag und ich trinke "nur" meine zehn Bier am Tag.

Oder was man auch des öfteren von der Person hört ist, dass er angeblich sofort aufhören könne, weil er ja nicht abhängig sei und auch ab und zu ohne auskommt. Obwohl man jeden Tag bei ihm ist und seine leeren Alkohol Flaschen sich stapeln. Oder er versucht es ins lächerliche zu ziehen in dem er Sprüche ablässt wie: Ich kann ohne den Alkohol, aber der Alkohol kann nicht ohne mich. Oder: Wo bekommt man so viele Prozente wie bei Alkohol, da ist das Geld doch gut angelegt. Und einer fällt mir noch ein und zwar: Die Person sagt auch gerne so etwas wie: Ich kaufe mir die Bierflaschen um das Pfand zu sammeln, das ist eine gute Kapitalanlage.

So etwas mit anzuschauen, finde ich persönlich schon etwas schlimm. Auch das die Person nicht die Selbsterkenntnis hat, dass er dem Alkohol schon verfallen ist, das finde ich persönlich am schlimmsten. Aber man kann diesen Menschen wirklich nur helfen, wenn sie die Selbsterkenntnis erlangen und die Hilfe dann auch tatsächlich wollen.

Eine Freundin macht sich Sorgen um eine Bekannte, die behauptet, dass sie keinen Alkohol im Haus hätte. Aber als beide auf eine Feier gehen wollten, hat die junge Frau ihren Kleiderschrank geöffnet und etwas zum Trinken herausgeholt. Ich glaube, dass Menschen ohne Alkoholproblem ihre Getränke nicht unbedingt in einem Schrank oder Kleiderschrank aufbewahren würden.

Es gibt auch Personen mit Alkoholproblemen die behaupten, sie würden nicht jeden Tag trinken. Aber das kann man nicht beurteilen, wenn man nicht jeden Tag Kontakt mit der Person hat oder sich in der Wohnung des Trinkers befindet.

Manche Menschen behaupten auch, dass sie Alkohol nur trinken, wenn es ihnen schlecht geht und wenn es ihnen psychisch besser geht, dann lassen sie das Trinken sein. Allerdings empfinde ich den Konsum von Alkohol als "Problemlösung" auch als ein Suchtproblem.

Meine Tante ist leider Alkoholabhängig, aber sie kann es nicht zugeben und ist auch noch nicht so weit, eine Therapie anzufangen. Sie sagt immer, dass sie mal am Tag zuvor etwas zu feiern hatte oder es einen bestimmten Anlass gab. Meistens sagt sie auch, dass sie kein Problem hat und aufhören könnte.

Sie versteckt ihre Flaschen auch im Schrank und das ist schon sehr auffällig, wie hier auch schon geschrieben wurde. Ihr ist aber auch bewusst, dass wir es wissen und wir haben ihr auch Hilfe angeboten, diese kann sie aber noch nicht annehmen. Außerdem lästert sie auch immer über gemeinsame Bekannte und das diese viel mehr trinken würden. Ihre neuste Ausrede ist, dass sie gar nicht die Kraft hat, sich immer mit Alkohol zu versorgen, weil sie die Flaschen gar nicht tragen könnte, wenn sie täglich so viel benötigen würde.