Niveau der Notentabellen im Sportunterricht zu hoch?
Die meisten von euch wurden beziehungsweise werden im Sportunterricht sicherlich auch für Leichtathletik-Disziplinen benotet. Für die Benotung benutzen die Sportlehrer immer Tabellen, auf denen vorgegeben ist, für welche Leistung man wieviele Punkte bekommt. Ich bin in keinster Weise ein sportlicher Typ, aber ich bin auch nicht unsportlich und habe wirklich damit zu kämpfen, bei diesen Tabellen nicht zu unterpunkten.
Ein Beispiel: Als Mädchen muss man in der Oberstufe 100 Meter innerhalb von 13,4 Sekunden rennen, um 15 Punkte zu bekommen. Bei Olympia sind Frauen mitgerannt, die erst nach mehr als 14 Sekunden ins Ziel gekommen sind. Das wäre in unserer Notentabelle nicht mal mehr im Bereich "sehr gut", sondern nur "gut".
Empfindet ihr es auch so, dass das Niveau der Notentabellen im Sportunterricht, insbesondere bei der Leichtathletik, zu hoch sind? Klar sollte nicht jeder durchschnittliche Schüler 15 Punkte bekommen, aber muss man die Tabellen dann gleich so anlegen, dass, wenn man 15 Punkte hat, auch gleich bei Olympia mitmachen kann?
Auf jeden Fall, selbst als wir unsere Sportlehrer gebeten haben sich nochmal zu beraten und die Werte freundlicherweise in einigen Disziplinen etwas runterzusetzen, waren sie immernoch ziemlich hoch.
Ich bin auch eher ein unsportlicher Typ, was die Leichtathletik betrifft. Die meisten aus meinem Sportkurs sehen das genauso und manche kommen jede Woche mit einer neuen Sportbefreiung, um nicht mitmachen zu müssen.
Ich finde generell die Kluft zwischen einigen Klassenstufen erheblich groß, wer schon Problem von der 7. zur 8. Klasse hat, wird von der 10. zur 11. noch weniger die gewünschte Note erreichen, welche dann den gesamten Durschnitt runterziehen kann.
Ja die Notentabellen im Sportunterricht sind wirklich etwas unfair. Natürlich muss man für 15 Punkte wirklich eine erstklassige Leistung bringen, das ist in jedem anderen Fach genauso. Und weil in Sport nun mal die körperliche Leistung bewertet wird, kann ein ziemlich großer Teil der Schüler es gar nicht schaffen 15 Punkte zu erhalten, aber ein Schüler mit einer Lese-Rechtschreibe-Schwäche wird auch nie 15 Punkte in Deutsch erhalten können, so gleicht sich alles aus.
Man kann nun mal nicht immer in jedem Fach 15 Punkte erhalten. Als Problem sehe ich eher den guten bis befriedigenden Punktebereich, also von 7 bis 12 Punkten. Dort sollte man eher auf die individuelle Leistungsfähigkeit der Schüler eingehen. Ein Schüler der sich anstrengt sollte auch mit einer entsprechenden Punktezahl dafür belohnt werden. Das ist aus meiner Meinung nach viel wichtiger als die Maximal-Leistung so herunterzuschrauben das auch wirklich jeder Schüler seine 15 Punkte bekommt.
Ich fand die Benotung früher in der Schule im Sportunterricht schon etwas unfair. Dass der Lehrer dann immer nach einer Notentabelle gegangen ist und nicht individuell benotet hat, so wie sich das eigentlich gehört, fand ich auch immer total unfair. Es scheint wohl tatsächlich so zu sein, wenn man im Sportunterricht ein "Sehr Gut" bekommen möchte, sollte man so fit sein, dass man an der Olympia teilnehmen kann.
Ich finde, dass der Sportunterricht individuell vom Sportlehrer benotet werden sollte. Da einfach nicht jeder das Talent und die körperlichen Bedingungen mit sich bringt, ein "Sehr Gut" in der Benotung für den Sportunterricht zu bekommen. Immerhin gibt es ja auch in keinem anderen Fach in der Schule die Notentabelle, nach der man benotet wird.
In Leichtathletik war ich auch nie besonders gut, aber da ging es immerhin vielen so. Da haben die wenigsten die 15 Punkte erreichen können. Wenn ich mich recht erinnere, ist uns unsere Sportlehrerin damals auch entgegen gekommen, weil der Durchschnitt so unsagbar schlecht war. Wir durften es aber auch ausgleichen durch eine Ausdauerstrecke. Bei der Jungen hat mich das damals noch mehr beeindruckt. Die Zeitvorgaben waren wirklich beinahe utopisch und gar nicht zu erreichen.
Tabellen gab es aber auch für andere Disziplinen. Zum Beispiel mussten wir Sit-ups machen und da war die Vorgabe dann wiederum beinahe lächerlich, weil es so einfach war. Und beim Seilspringen war es ähnlich. Vielleicht gleicht es sich dann irgendwo wieder aus.
Mich würde nur mal interessieren, wie die auf diese Zeiten kommen. Das müssen ja eigentlich Durchschnittswerte sein, die man auch erreichen kann. Aber, wie schon gesagt, bei uns hat diese Zeiten so gut wie keiner erreicht und das kann doch dann nicht die Norm sein, oder? Immerhin sollten diese Zeiten Werte sein, die man schaffen müsste, weil sie der Norm entsprechen und nicht Werte, die nicht wirklich erreichbar sind. Andererseit bedeuten 15 Punkte ja auch "über das Maß hinaus" - also besser als der Durchschnitt. Sogesehen stimmt es dann ja wieder.
Die Noten im Sportunterricht sind nicht unfair. Ich weiß, dass ich aus einer anderen Sichtweise spreche, weil ich als Leichtathlet und zu meiner Schulzeit mitten im Zehnkampftraining auch in alle Richtungen gut ausgebildet, nie Probleme hatte, irgendwelche Zeiten zu laufen oder Distanzen zu springen oder zu werfen. Ich habe einige Schulrekorde aufgestellt, die ich auch immer noch halte, genauso wie ein guter Freund, der in meinem Semester war. Wir beide sind immer an der Spitze die Rekorde gegenseitig eingelaufen und andere wirklich gute Sportler, die ebenfalls auf gute Noten kamen, waren dadurch natürlich ein ganzes Stück hinter uns.
Ich kann mich jedoch noch genau daran erinnern, dass die 11,9 Sekunden, die ein Junge damals im Abitur für 15 Punkte brauchte, bei mir und meinem Kumpel für ein Schmunzeln gesorgt haben. Wir haben uns das gesamte Jahr vorher im Unterricht immer im Bereich zwischen 10,5 und 10,7 bewegt und waren damit mehr als eine Sekunde schneller, als die benötigte Zeit, weshalb wir uns freuten, als bei anderen das Nölen begann. Auch im Weitsprung, im 1000-Meter-Lauf, im 3000-Meter-Lauf, im Weitsprung, Diskus-, Speer oder Ballwurf und Hochsprung hätten wir die 15 Punkte locker erreicht. Einzig im Kugelstoßen war ich nicht sehr gut und hätte es vermutlich "nur" zu 13 Punkten gereicht, wenn ich nicht eine Bestleistung abgerufen hätte. Zum Glück musste ich diese Disziplin nicht absolvieren.
Es gab außer uns beiden noch ein paar andere Sportler, die mit einem 15-Punkte-Schnitt aus den Leichtathletikprüfungen gingen und auch wenn ich somit auf der anderen Seite der Diskussion stehe, muss ich sagen, dass diese Zeiten nicht unfair sind. Sie sind natürlich nicht leicht zu erreichen, aber 15 Punkte in der mündlichen Chemie-Prüfung sind auch kein Zuckerschlecken. Ich versteh nicht, warum alle immer Rumnörgeln und alles geschenkt bekommen wollen - wer gute Noten will, muss lernen und wer sie in Sport will, der muss trainieren. Die Zeiten und Distanzen, die beim Sportabitur benötigt werden, sind mit Training für jeden Menschen erreichbar und benötigen keiner besonderen Veranlagung.
Das Argument, dass bei den Olympischen Spielen irgendwelche Gastläufer aus irgendwelchen Ländern der Welt, die man noch nie gehört hat, langsamer als diese Zeiten waren, ist vollkommen egal, denn diese Läufer sind wie schon gesagt Gastläufer und viele Sportler aus Leistungsländern würden diese locker schlagen.
Im Sport individuell zu benoten, finde ich, ist der größte Schwachsinn, den ich hier in dieser Diskussion gelesen habe - es tut mir Leid, wenn ich es so drastisch ausdrücke, aber bei den Olympischen Spielen sagt auch keiner "Usain Bolt war der Schnellste, aber der Johann Blake ist doch viel kleiner, deshalb bekommt er die Goldmedaille". Im Sportunterricht gibt es Notentabellen und die sind gut so wie sie sind. Man braucht für diese Zeiten kein besonderes Talent, sondern muss ein bisschen trainieren. Genau so, wie man für eine Klausur auch lernen muss. Wer übergewichtig ist oder den Sport nicht mag, bekommt eben eine schlechte Note, genauso wie jemand der Mathematik nicht versteht und sich nicht hinsetzt, um das zu ändern. Es kann also nicht sein, dass jemand individuell bewertet wird. Anders wäre das bei Menschen mit Behinderung, wo ich es verstehen würde. Aber auch im Sport gibt es nichts geschenkt und es nicht so, dass die Notentabellen utopisch und unerreichbar sind.
Die Notentabellen im Sportunterricht sind meiner Meinung nach definitiv zu hart. ICh selbst muss sagen, dass ich wirklich sehr sportlich bin, aber auch immer die größte Mühe hatte, meine guten Noten zu erreichen. Ich finde auch nicht, dass es so sein sollte, dass jeder 15 Punkte schafft, denn das ist ja schließlich in anderen Fächern auch nicht der Fall, aber es sollte auch nicht die Voraussetzung sein, dass man den Sport professionell ausübt. Und selbst wenn jemand ein Ass im Sprinten ist, so wird derjenige wohl nie im Langstreckenlauf dieselbe Punktzahl erreichen. Bei Olympia ist dies ja kein Problem, da man auf seine Disziplin festgelegt ist, aber im Sportunterricht wird nun mal die gesamte Palette an Disziplinen abgedeckt und jeder sollte die Chance haben, überall passable Noten schaffen zu können, wenn er sich anstrengt und vielleicht auch etwas trainiert.
Bei uns war es so, dass vor allem der Cooper-Test bei allen stark gefürchtet war, da selbst gute Sportler bei uns nicht immer gute Noten erlaufen haben, da so viele Runden vorausgesetzt wurden. Unter sechs Runden gabs nicht mal einen Punkt. Und wir hatten natürlich auch eine Reihe unsportlicher Leute in unserem Kurs, für die das schlichtweg unmöglich war. Ich fand das jedoch ´ziemlich unfair, denn eine Mitschülerin hat sich wirklich reingehängt, ist regelmäßig joggen gegangen und hat sich beim zweiten Mal auch gesteigert gehabt. Leider hat es ihr immer noch nicht in den Tabellenbereich gereicht. Ich finde, es sollten auch solche Verbresserungen berücksichtigt werden. Sonst ist das ja total frustrierend, wenn man für seine Anstrengungen nicht auch mal belohnt wird.
Ich fand die Benotung in Leichtathletik auch immer sehr ungerecht, während ich sie im Turnen immer sehr angemessen empfand.
Ich selbst war auch nie ein Mensch, der Sport geliebt hat und sonderlich sportlich war. Trotzdem war ich auch nie sonderlich schlecht in Sport und hatte eine gute Ausdauer und Kondition. Was den Hochsprung oder Weitsprung anging, war ich wirklich immer am verzweifeln. Ich habe es nie geschafft, über fünf Punkte zu kommen, was mich wirklich geärgert hat. Ich fand, dass es einfach unmöglich war, fünfzehn Punkte zu erreichen. Ich denke, dass die Tabelle einfach enorm hart war.
Glücklicherweise war es immer so, dass ich meine schlechten Noten in Leichtathletik immer durch gute Noten in anderen Bereichen ausgleichen konnte. Wäre es so gewesen, dass in einem Schuljahr nur Leichtathletik gemacht werden würde, hätte ich nämlich ziemlich schlechte Karten gehabt, auf eine gute Note zu kommen.
Meine Schulzeit ist schon sehr lang vorbei und somit auch der Sportunterricht. Ich habe mich an sich nie ungerecht behandelt gefühlt, das, was ich tun konnte, habe ich getan und mir war schon klar, dass ich niemals die Leistung erbringen konnte, die man benötigt hätte, um eine gute Note zu bekommen. Ich habe es so hingenommen, wie es war und kann daher nicht sagen, ob die Leistung allein nach der Tabelle benotet werden sollte. Ich denke jedoch, dass man durchaus auch Rücksicht auf die einzelnen körperlichen Umstände nehmen sollte und ich meine, mit einem gewissen Spielraum da agieren sollte. Immerhin wird ja auch so etwas wie Fleiß oder Leistungsbereitschaft benotet, warum dann nicht auch beim Sport? In einer anderen Schule nach meinem ersten Schulabschluss wurde das sogar getan, weil mein Lehrer seinerzeit meinte, meine Mitwirkung auch als positiv zu bewerten, was mich zusätzlich motiviert hat und dennoch negative Kommentare meiner Klassenkameraden eingebracht hatte. Aber ich fand es okay und hätte es in einer anderen Situation auch als fair empfunden.
Generell denke ich, man soll auch wirklich die Leistungsbereitschaft und die Mitarbeit mit in die Note einfließen lassen, ist es nicht sogar so, dass heutige Lernschwächen auch Berücksichtigung bei der Notengebung finden? Warum sollte man es beim Sportunterricht dann nicht auch die Leistungsbereitschaft mit entscheidend sein, auch, wenn die eigentliche Leistung, auch nach Tabelle, der Löwenanteil haben sollte? Als Schwachsinn empfinde ich so etwas absolut nicht, genauso wenig, wie Kunst zwar zu fördern, aber nicht zu bewerten und zu benoten. Technik ist okay, aber Talent kann man nicht bewerten. Wenn jemand ein sogenannter Bewegungslegastheniker ist oder eine entsprechende Unbeweglichkeit hat.
Ich denke schon lange, dass im Sport zu hart bewertet wird. Man darf ja nicht vergessen, dass es hier Kinder sind, die man vor sich hat und ich denke auch nicht, dass man es damit schaffen, wird die Kinder zu mehr Bewegung zu bekommen. Das sollte doch wirklich das Ziel des Ganzen sein. Ich war während des Unterrichts immer sehr unsportlich und konnte mich immer nur ganz knapp zu einer 3 retten.
Das lag meiner Meinung nach auch an den Vorgaben. Wenn ich hörte, wie viel ich brauche, dann wurde mir immer schon ganz schlecht, weil ich wusste, dass ich das gar nicht schaffen kann. Mein Zeugnis sah dann immer dem entsprechend komisch aus, sonst gute Noten stach Sport immer sehr heraus.
Man versaut den Kindern hier einiges, weil wirklich nur wenige und wirklich nur sehr sportliche Kinder das schaffen. Man sagt immer, dass man mit dem Sport zu mehr Bewegung anregen will, aber wie soll das anregend sein, wenn man die Ziele nicht erreichen kann? Man weiß ja auch immer nur eine Woche vorher, was in der nächsten Stunde geprüft wird. Soll man nun eine Woche Intensivtraining machen? Nein, denn es bringt ja nichts und das sorgt dafür, dass man nur noch mit Unlust hingeht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-201444.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1336mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2152mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2389mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege