Adventskalender: Jeden Tag ein teures Geschenk?
Ich habe eine Bekannte, die zwei Kinder hat. Sie bastelt zur zeit an zwei Adventskalendern. Sie näht Säckchen, die man schon nicht mehr als Säckchen bezeichnen kann und hat schon einige Dinge gekauft, die in diese Säckchen hineinkommen. Sie hat einen Jungen und ein Mädchen. Das Mädchen bekommt Dinge wie Barbiepuppe, Playmobilpäckchen, einen Kinderschminkkasten usw. Der Junge bekommt Autos, auch Playmobil und eben auch andere Dinge, die zwischen 5 und 10 Euro mindestens kosten. Im 24. Säckchen, welches auch größer ist, ist dann ein größeres Geschenk drin. Die Tochter bekommt ein großes Paket von Barbie und der Junge ein großes Paket von Playmobil. Dieses Geschenk kostet pro Kind mindestens 50 Euro, wenn nicht mehr.
Das ist aber selbstverständlich nicht das Weihnachtsgeschenk. Das Weihnachtsgeschenk selber ist ein anders Thema, was auch hier im Forum schon angesprochen wurde. Denn das fällt pro Kind auch sehr groß aus.
Was haltet ihr aber davon, wenn schon der Adventskalender mehrere Hundert Euro kostet. Wenn man die 23 "kleinen" Päckchen sieht, dann sind es pro Kind mindestens 150 Euro und dann auch noch das 24. Päckchen. Denkt ihr nicht, dass eine Kleinigkeit pro Tag wirklich ausreicht? Wie teuer sind die Sachen, die eure Kinder pro Tag bekommen? Erwarten eure Kinder schon größere Geschenke? Ist es denn mittlerweile Brauch schon so große Geschenke in einen Adventskalender zu geben?
Ich bin erstaunt, verwundert, wenn nicht gar schockiert. Ohne jemanden in die Erziehung reinreden zu wollen, aber das ist doch nicht Sinn eines Weihnachtskalenders, oder? Schön finde ich, dass sie den Kalender selber bastelt, aber wieso muss man ihn mit so teuren Sachen füllen?
Ein Adventskalender soll doch die Vorfreude auf Weihnachten steigern und signalisieren, dass es immer weniger Tage bis zum Fest der Liebe werden. Und dann erst bekommen man, die von Kindern sehnlichst erwarteten, Weihnachtsgeschenke. Was bringt es denn, wenn man ihnen vorher schon Geschenke macht? Und wie will man das durch ein Geschenk noch toppen? Ich meine, was soll dann bitte das Weihnachtsgeschenk kosten, wenn der Kalender schon einen so teuren Inhalt hat?
Ich kann das wirklich nicht verstehen. Wir hatten als Kind entweder die handelsüblichen Schokoladenkalender und / oder einen Selbstgebastelten. Da war allerdings auch Schokolade drin oder Gummibärchen oder etwas vergleichbares. Da haben wir zwei Kinder uns dann immer abgewechselt, wer einen Sack aufmachen darf. Und wir haben uns immer gefreut, einfach weil es eine kleine Überraschung war.
Selbst wenn es einem gut geht und man das Geld hat um so teure Geschenke einfach mal so zu machen. Irgendwo muss man seinen Kindern ja auch signalisieren, dass man sich das hart erarbeiten muss und da kann es so teure Geschenke nicht einfach mal so grundlos geben. Und ein Adventskalender ist für mich kein Grund, um so teure Geschenke zu machen. Große Geschenke gibt es bei uns nur zum Geburtstag und zu Weihnachten. Kleine Geschenke gibt es zum Nikolaus, zu Ostern, zum Kindertag. Ich glaube das wars und das finde ich auch mehr als ausreichend.
Ich bin jetzt auch etwas schockiert über so viel falscher Mutterliebe. Bitte nicht falsch verstehen. Es soll auch nicht anmaßend sein oder wirken. Hast du Deine Freundin mal gefragt warum sie das macht? Arbeitet sie viel und hat wenig Zeit mit den Kindern? Oder hat sie einfach nur genug Geld und weiß nicht wohin damit? Das würde mich einfach mal interessieren.
Ich finde es sogar ganz großartig, dass Deine Freundin die Weihnachtskalender selbst bastelt und sich Gedanken macht, womit sie es füllen soll. Aber warum solche teuren Geschenke täglich? Bei uns gab es auch ganz einfache, aber schöne Schokoladen Kalender. Das hat uns gefreut, wenn die Schokolade nach Glocken, Kerzen oder Schneemännern ausgesehen hat. Bei unseren Kindern handhaben wir es auch mit einem "Normalo" Weihnachtskalender. Und ich muss auch immer wieder lachen, wenn auch unsere Kinder versuchen schon das nächste Türchen vorzeitig aufzumachen. Es versetzt mich halt immer wieder an meine Kindheit zurück.
Ich habe nun keine Kinder, aber ich bastele selbst an einem Adventskalender für meinen Partner. Ich habe insgesamt zwei größere Geschenke, die ebenfalls zwischen 10 und 20 Euro kosten. Für den Rest habe ich den Adventskalender mit etwas günstigeren Kleinigkeiten, wie Socken, Schokolade, Kekse, ein kleines Spiel oder einer DVD befüllt.
Ich kann es nicht unbedingt nachvollziehen, warum deine Bekannte den Adventskalender so großspurig befüllt. Versucht sie vielleicht irgendwas damit zu kompensieren? Aber ich würde hier nicht von falscher Mutterliebe reden. Wenn die Bekannte sich diese Geschenkeflut leisten kann, dann soll sie den Kinder meinetwegen jeden Wunsch von den Augen ablesen, aber ich selbst finde es schon komisch. Aber hauptsache die Kinder haben ihre Freude daran.
Mich schockiert das ehrlich gesagt nicht, mir ist durchaus bewusst, dass es Eltern gibt, die es mit den Geschenken etwas übertreiben. Denn Sinn daran verstehe ich allerdings genauso wenig wie ihr. Der Heiligabend ist das Kind ja dann gar nichts besonderes mehr, denn die letzten 23 Tage waren ja schon super mit den ganzen Geschenken. Die Eltern vermitteln den Kindern leider ein völlig ein völlig falsches Bild von Weihnachten. Klar assozieren Kinder Weihnachten meistens mit Geschenken, aber doch nicht die ganze Adventszeit. Während sich andere Kinder am dem 1. Dezember auf Heiligabend freuen, freuen sich die Kinder schon im November darauf, dass bald der Dezember anfängt, der Monat der Geschenke. Das ist wirklich traurig.
Ich würde aber auch gern was positives sagen, denn ich finde es toll, dass sie den Adventskalender selber näht. Diese Mühe machen sich nicht viele Eltern, vor allem, wenn sie gleich zwei Kinder zufrieden zu stellen zu haben. Ein selbstgemachter Adventskalender ist aber an sich eine ganz tolle Sache, denn man kann ihn genau auf die Interessen des Kindes anpassen. Hier geht das aber eindeutig zu weit.
Wir haben zwar noch keinen Adventskalender selber gemacht und befüllt, da wir momentan noch die normalen Adventskalender holen, die es im Geschäft zu kaufen gibt und mit Schokolade gefüllt sind. Wir haben zwei Kinder im Alter von zwei Jahren und vier Jahren. Der Kleine lernt gerade erst richtig Advent und Weihnachten richtig kennen. Aber ich habe auch schon mit den Gedanken gespielt einen Adventskalender selber zu basteln. Aber dort wäre definitiv nur Schokolade oder Kleinigkeiten in Form von einer Kassette in Werte von im Höchstfall fünf Euro rein und keine übermäßigen Geschenke.
Der Advent und der Adventskalender ist dafür da, dass Kinder damit vorbereitet werden auf Weihnachten und dass das Warten auf Weihnachten mit dem Adventskalender auch nicht mehr so lange dauert. Aber ich denke das der Adventskalender nicht die Hauptattraktion werden sollte in der vorweihnachtlichen Zeit, sondern das Heiligabend die Hauptattraktion sein sollte. Worauf sollen sich die Kinder denn Heiligabend freuen, wenn im Adventskalender schon so übertriebene Geschenke enthalten sind. Das es Heiligabend ein großes Geschenk gibt, dass finde ich ganz normal, das ist bei uns nicht anders. Aber es gibt für jedes Kind nur ein großes Geschenke, der Rest an Geschenken, fällt dann eher bescheiden aus. Immer hin erfüllt man den Kindern so weit die Wünsche, aber doch nicht alle Wünsche.
Was will sie denn machen, wenn die Kinder Zehn oder Elf sind. Will sie denn in den Adventskalender MP3 Player und Smartphones schenken. Es gibt definitiv Grenzen bei uns diesbezüglich der Adventskalender und der Weihnachtsgeschenke.
Ich habe ja noch keine Kinder, für die ich einen Adventskalender basteln würde, aber ich finde das Geschenkverhalten dieser Mutter auch etwas zu viel. Der Adventskalender soll doch nur ein wenig Vorfreude auf das Weihnachtsfest vermitteln, dafür reichen doch Kleinigkeiten aus, über die sich die Kinder doch sicher auch freuen. Ich verstehe es ja, dass die Mutter ihren Kindern eine Freude machen möchte, aber so finde ich es einfach zu viel. Ich kann mir vorstellen, dass die Kinder den Wert der Geschenke gar nicht mehr richtig zu schätzen wissen, wenn sie schon vor Weihnachten so große Geschenke bekommen.
Außerdem wird es dann natürlich schwierig, für Weihnachten ein Geschenk zu finden, das dann auch noch schöner und größer ist als die Dinge im Adventskalender. Denn ein Weihnachtsgeschenk sollte doch auch wieder etwas besonderes sein und sich von den Kleinigkeiten im Adventskalender abheben. Eine Kollegin von mir macht für ihren Partner auch einen Adventskalender selbst und teilweise hat sie dafür auch schon recht teure Geschenke. Selbst dabei habe ich mich schon gewundert, obwohl die Situation eine ganz andere ist. Ein erwachsener Mensch weiß es doch viel eher einzuschätzen, wenn es zu Weihnachten nicht mehr so viel gibt, weil schon viel im Adventskalender war.
Bei Kindern finde ich es auch noch schwierig, weil der Adventskalender ja auch unter Freunden ein Thema ist. Ich weiß nun nicht, wie alt die Kinder sind, aber ich weiß noch, dass wir in der Schule schon darüber geredet haben, was wir im Adventskalender hatten. Dann sorgen so große Geschenke ja auch noch dafür, dass man von anderen Kindern beneidet wird, was ich auch nicht so gut finde.
Ich verstehe auch nicht so wirklich, warum man den Adventskalender der Kinder mit solch teuren Geschenken füllt. Ich habe auch einen selbst gebastelten Weihnachtskalender für meinen Sohn und ich finde diese auch viel schöner als die gekauften, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben. Unser Adventskalender besteht ebenfalls als 24 kleineren Säckchen, aber die sind echt klein. Daher könnte man auch gar keine wirklich großes Sets darin verstecken. Im Adventskalender meines Sohnes befinden sich sowohl Leckereien wie Kinderschokolade und Gummibärchen, aber auch kleines Spielzeug. Mein Sohn ist ebenfalls ein großer Fan von Playmobil, allerdings habe ich keine ganzen Sets in die Säckchen gepackt. Ich habe es so gemacht, dass ich kleine Sets gekauft habe, diese dann aber auf die verschiedenen Säckchen aufgeteilt. So befindet sich in einem Säckchen eine Figur, im anderen ein passendes Skateboard usw.
Ich finde das absolut ausreichend und mein Sohn wird sich auch garantiert darüber freuen. Ich habe bisher noch nie von einem Adventskalender gehört, dessen Inhalt einen Wert von über 100 Euro hatte. Das finde ich wirklich extrem, wenn ich ehrlich bin und das ist auch meiner Meinung nach nicht der Sinn und Zweck eines Adventskalenders. Ich finde es einfach besser, wenn sich in den Säckchen immer nur eine Kleinigkeit befindet. Es soll ja auch nur die Vorfreude auf Weihnachten steigern und die Zeit überbrücken, bis es endlich soweit ist. Wenn man schon in der Vorweihnachtszeit ständig neue und teure Geschenke bekommt, geht auch die Vorfreude irgendwie verloren. Der Inhalt unseres Adventskalenders hat ca. 15 Euro gekostet, wenn ich das kurz überschlage. Das ist auf jeden Fall genug. Bei den Weihnachtsgeschenken übertreiben wir es ebenfalls nicht - nicht aus dem Grund, weil wir es uns nicht leisten könnten, sondern weil unser Sohn auch einfach lernen sollte, dass man nicht immer alles bekommen kann. Man muss auch kleinere Geschenke wertschätzen!
Auch ich bin über das Verhalten dieser Mutter schockiert. Ich habe noch nie gehört, dass jemand so viel Geld für einen Adventskalender ausgibt. Selbst wenn man nicht allzu sehr auf sein Geld achten muss, halte ich solch eine Aktion aus erzieherischer Sicht vollkommen daneben. Wenn die Kinder in den 24 Tagen vor Weihnachten bereits schon so viele Geschenke bekommen, verlieren sie doch jeden Sinn für die Realität und erwarten automatisch jedes Jahr aufs Neue solch einen Adventskalender. Ich denke nicht, dass die Mutter hier ein gutes Vorbild für ihre Kinder ist im Hinblick auf den Umgang mit Geld.
Ich denke, dass durch die Tatsache, dass man so viele Geschenke bekommt, Weihnachten gar nicht mehr als so besonders angesehen wird wie das bei den übrigen Kindern normalerweise der Fall ist. Die öffnen jeden Tag ihren Adventskalender mit einem Stücken Schokolade und können es kaum erwarten, bis endlich der 24. Dezember ist, damit sie endlich ihre Geschenke auspacken können. Die strahlenden Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum sind dann einmalig. Der eigentliche Zweck eines Adventkalenders ist es doch, das ungeduldige Warten auf Weihnachten für die Kinder ein wenig zu verkürzen. Dieser Sinn geht für mich jedoch im vorliegenden Fall gänzlich verloren. Es zeigt für mich nur, dass diese Kinder viel zu sehr verwöhnt und verhätschelt werden.
Ich persönlich hatte immer nur Adventskalender aus Schokolade. Meistens waren das diese ganz normalen, die man in jedem Supermarkt bekommen kann. Ich erinnere mich jedoch, dass ich auch mal einen von meiner Mutter bekommen habe, den sie selbst gebastelt und auch befüllt hat. Doch auch dort waren nur kleine Süßigkeiten drin. Dennoch habe ich mich darüber riesig gefreut, einfach, weil sie sich für mich solche Mühe gegeben hat. Für mich kam es nicht darauf an, was für Geschenke darin waren, sondern es ging mir um die Geste. Wenn ich mal Kinder habe, werde ich es genauso halten. Ich will ihnen versuchen, noch zu vermitteln, welche Bedeutung von Weihnachten als Fest der Liebe wirklich hinter diesem Tag steckt und nicht, dass die Geschenke im Mittelpunkt stehen sollen.
Was mir als erstes dazu einfällt ist, die Armen Kinder. Wenn sie von ihrer Mutter immer so verwöhnt werden, will ich mir gar nicht vorstellen wie das im späteren Leben der beiden aussehen wird.
Meine Geschwister und ich hatten immer nur einen normalen Adventskalender oder letztes Jahr hat sich unsere Mutter die Mühe gemacht 24 kleine Säckchen aufzuhängen und sie mit Kinderschokolade zu füllen. Das empfand ich schon als toll von ihr. Aber über 100Euro für die Tage VOR Weihnachten ist wirklich schockierend. Wieviel Freude kann dann das Weihnachtsgeschenk noch bringen? Also die Familie würde ich gerne einmal kennenlernen, die genug Geld hat, um ihren Kindern jedes Jahr erst über 100Euro Geschenke und dann nochmal ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen, denn wenn die Kleinen das einmal bekommen werden sie wohl kaum mehr darauf verzichten wollen. Was schenkt die Bekannte ihren Kindern denn zum Nikolaus?
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