Habt ihr durch Olympia neue Sportarten für euch entdeckt?

Es geht auf das Ende des Jahres zu und ich habe schon mal auf 2012 zurückgeschaut. In diesem Sommer waren die Olympischen Spiele in London und die Frage ist, wie bei vielen solcher Veranstaltungen, was davon bleibt.

Olympische Spiele sind immer eine Möglichkeit, übe den Tellerrand zu schauen und sich für neue Sportarten zu interessieren. Doch bleibt das auch nach den zwei Wochen so? Hat jemand hier wirklich dabei einen Sport entdeckt, den er nun verfolgt oder vielleicht sogar selbst ausübt?

Ich kann von mir selbst sagen, dass ich die Volleyballer und Beachvolleyballer sehr gut fand. Allerdings war ich persönlich auch schon vorher in diesem Sport aktiv und habe daher ganz gezielt deren Wettbewerb verfolgt. Doch durch Olympia motiviert, schaue ich jetzt auch vermehr andere Wettbewerbe, gerade im Hallenvolleyball.

Mir hat es das Gewichte heben während der Olympiade sehr angetan. Es ist faszinieren zu sehen was menschliche Körper alles leisten kann. Ich finde das sieht man besonders bei dieser Sportart. Teilweise heben sie das 3-fache ihres Körpergewichtes!

Ich finde es auch erstaunlich mit welcher Technik sie diese Gewichte stemmen müssen. Vor allem der Nervenkitzel ist atemberaubend, wenn die Sportler das Gewicht heben und man nicht weiß was gleich passieren wird, ob alles gut geht oder er es fallen lassen muss ohne sich dabei zu verletzten. Es ist schon wahnsinnig zu sehen wie ein Mensch mehr als 200 Kilo über seinen Kopf hebt.

Ich verfolge die Olympischen Spiele immer mit dem größten Interesse und es läuft wirklich den ganzen Tag über auf mindestens zwei Bildschirmen die Highlights, die wichtigsten Entscheidungen und natürlich auch Live-Events. Ich versuche wirklich alles zu sehen und habe das dieses Jahr auch sehr gut geschafft, was zum Teil der phänomenalen Berichterstattung durch die Öffentlich Rechtlichen sowie Eurosport und Eurosport2 zu verdanken ist. Ich glaube, ich habe nicht eine Medaille verpasst, zumindest in den Highlights und bin auch von meinen eigenen Sportarten wie Leichtathletik, Hockey, Fußball, Basketball oder Schwimmern und Rudern auf andere Sportarten ausgewichen, die einen in diese Richtung Sport-gewichteten Menschen nicht so interessieren.

So habe ich ein großes Interesse für das Geräteturnen gehabt, da mich Technik und Regeln, Punktvergabe, Punktabzüge und alles was dazu gehört sehr interessiert. Ich verfolge seit den Olympischen Spielen auch diese Sportart weiterhin, es ist allerdings nicht die einzige. Ich habe Springreiten und Dressurreiten gesehen, sogar die Rhythmische Sportgymnastik habe ich versucht zu begreifen und schnell gemerkt, was für eine schwierige und anspruchsvolle Sportart es ist. Ich sah Schwimmen und Wasserspringen, Schießen und Mountainbiking, Gehen und den Marathon - alles habe ich aufgesaugt und bei allem mitgefiebert und die grandiosen Leistungen gewürdigt.

Natürlich habe ich auch ein besonderes Auge auf Teamsportarten geworfen. Fußball, Baskettball, Hockey, Tischtennis, Tennis, Volleyball, Badminton, Rudern und alles andere was noch so angeboten wurde - das meiste habe ich schon vorher zumindest einmal ausprobiert. Badminton aber gehörte zu den Dingen, die ich, nachdem ich Techniken und Regeln verstanden und abgeguckt hatte, sofort ausprobieren ging, als ich mit Freunden das nächste mal im SportsCenter in meiner Nähe war. Auch zum Volleyball wurde ich animiert, auch durch die stark aufspielende deutsche Mannschaft. Ich schloss mich hierfür Freunden an, die zweimal die Woche in einer nah gelegenen Oberschule Volleyball spielen.

Ich habe also nicht nur alles verfolgt, sondern vor allen Dingen versucht, die Regeln zu verstehen, die physischen Abläufe und Techniken einzustudieren und zu verstehen, wann welche Reaktionen gebraucht werden. Vor allem beim Fechten entdeckte ich Taktiken und Techniken, die mir zuvor nie aufgefallen waren. Diese Sportart würde ich zu gerne mal ausprobieren. Im Nachhinein bin ich bei vielen Sportarten ein wenig hängen geblieben und verfolge zum Beispiel Hockey und Volleyball auf jeden Fall mehr als zuvor. Auch Tennis habe ich vorher nicht so oft geguckt wie heute. Selbst ausüben tue ich aus Zeitgründen allerdings weiterhin nur die Sportarten, die ich auch schon vorher hobby- oder vereinsmäßig ausgeübt habe. Lediglich ab und zu schließe ich mich bei Zeit den Volleyballern in der Nähe an.

Ich liebe es, wenn sportliche Großveranstaltungen stattfinden: olympische Sommerspiele, olympische Winterspiele, Vierschanzentournee, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften im Fußball, Handball, Wintersportarten und so weiter. Ich kann mich für sehr viele Sportarten begeistern, wenn solche Veranstaltungen stattfinden, wenn auch nicht für jede. Die dümmste Sportart bei Olympia finde ich übrigens das "Gehen", aber das ist ein anderes Thema.

Während solcher Meisterschaften schaue ich mir dann aber schon sehr viele Sportarten an, die ich sonst nie anschaue. Beispielsweise konnte ich mich dieses Jahr bei Olympia zum ersten Mal für Turnen interessieren. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir das seit Olympia öfters im Fernsehen anschaue. Die Begeisterung ist während der zwei Wochen da und flacht dann eben sehr, sehr schnell wieder ab. Das ist mir vor kurzem auch aufgefallen, als ich das "Like" bei dem deutschen Silbermedaillen-Gewinner im Turnen, Marcel Nguyen, in Facebook gelöscht habe. Ich hatte ihn irgendwann währen der olympischen Spiele mal zu meinen Likes hinzugefügt.

In der Beziehung bin ich wohl ein Event-Fan, das muss ich zugeben. Sportarten, die ich wirklich regelmäßig verfolge, ist lediglich Biathlon und Fußball. Auf Fußball bin ich tatsächlich durch eine Weltmeisterschaft gekommen, nämlich 2002. Da war ich erst acht Jahre alt, aber ich habe das Finale mit meinem Vater geschaut und durch seine Anspannung habe ich realisiert, wie wichtig dieses Spiel ist und war dann auch total gefesselt. Nun ja, leider hat Deutschland das Spiel verloren, aber ich persönlich habe eine tolle Sportart für mich gefunden - solange ich nur zuschauen muss und nicht selber ran muss.