Impotenz im Familien- und Freundeskreis ein Tabuthema?
Herr A „bastelt“ seit nun mittlerweile seit 10 Jahren mit seiner Frau an Familiennachwuchs herum. Ist ja soweit kein Einzelphänomen, jedoch wie A damit umgeht finde ich schon ein wenig sonderbar. Natürlich fühlt sich jeder Mann in seiner Männlichkeit stark herabgewürdigt wenn es heißt, er sei impotent. Nur sollte man ja vielleicht auch mal die Ursachen untersuchen, vielleicht ließe sich ja dadurch einiges bewegen.
Aber nein, stattdessen wird das Thema im Familien- und Freundeskreis lieber totgeschwiegen und bei nur dem kleinsten Hinweis zu möglichen Ursachen von Potenzschwäche die Diskussion sofort unterbunden oder abgebrochen. Kennt ihr auch ein derartiges Verhalten aus eigenem Erleben und wie und wo könnte man den Hebel ansetzen oder sollte man wirklich den Schnabel halten, nach dem Motto „Ist doch nicht mein Problem“?
Wenn man einen Mann, der anscheinend keine Kinder zeugen kann als impotent bezeichnet, sollte man das Thema wirklich lieber tot schweigen. Denn ein zeugungsunfähiger Mann ist nicht gleich impotent. Und wenn die beiden schon 10 Jahre versuchen ein Baby zu kommen, wird die Machart wohl klappen, nur kommt eben kein Ergebnis.
Das finde ich, geht die Familie und den Freundeskreis nichts an und das sollten die beiden unter sich aus machen und überlegen, ob sie keine Ursachenforschung betreiben wollen. Es kann ja auch an der Frau liegen, dass es nicht klappt.
Ich muss sagen, dass ich es ziemlich krass finde, wenn man vielleicht in einer Runde sitzt oder der Mann von seinem Kumpel angesprochen wird, dass er impotent ist. Selbst wenn das der Fall wäre und das ist bestimmt nicht der Fall, dann geht es keinen Außenstehenden was an und da sollte man sich besser zurückhalten. Besonders, wenn man Unwahrheiten und Gerüchte streut, weil die Impotenz wohl eher eine Durchblutungsstörung im unteren Bereich ist. und die Zeugungsunfähigkeit eben nichts mit Impotenz zu tun hat.
Ich würde auch erst einmal unterscheiden zwischen nicht zeugungsfähig und der erektilen Dysfunktion, welche auch Impotenz genannt wird. Letzteres ist meiner Meinung nach ein Thema, was ausschließlich ein Thema zwischen den Partnern ist und keinen anderen etwas angeht, auch wenn beide Partner wohl noch jeweils mindestens einen anderen Ansprechpartner haben sollten, bei dem sie sich Trost und mentalen Rückhalt holen können und eine andere Meinung zu hören bekommen.
Ob es um die Zeugungsfähigkeit gut oder nicht bestellt ist, ist hingegen ein Thema, wo es auf die Persönlichkeit der beiden Partner ankommt. Manche gehen damit sehr offensiv um und können problemlos darüber sprechen. Für sie ist es eben ein gesundheitliches Problem wie jedes andere auch, worüber man sprechen kann. Und schließlich bekommen es ja auch alle mit, wenn ein Paar anfangs sich anfängt mit der Kinderplanung zu beschäftigen - und dann aber das Ergebnis in Form des Nachwuchses ausbleibt.
Es können jedoch nicht alle so offensiv damit umgehen. Für viele ist es immer noch peinlich, obwohl es das gar nicht sein müsste. Aber das ist eine Sache der jeweiligen Personen. Und wenn sie nicht darüber sprechen wollen, dann sollte man es meiner Meinung nach auch respektieren und sie nicht darauf ansprechen. Der Druck, der sonst auf die beiden ausgeübt wird, würde keinem gut tun.
Ich würde Herrn A also auf keinen Fall darauf ansprechen, sondern in seiner Gegenwart einfach über andere Dinge reden. Es ist schließlich eine höchstpersönliche Sache von Herrn A und seiner Partnerin, die ausschließlich diese beiden Personen etwas angeht. Wenn die beiden nicht darüber reden wollen, ist es ihre Sache. Das hat dann nichts mit Gleichgültigkeit des Umfeldes zu tun, sondern mit dem Respekt vor der Persönlichkeit und der Entscheidung, nicht darüber öffentlich reden zu wollen.
Ich selbst kenne diese Situationen aus der Familie. Gerade die Generation meiner Großmutter sprach solche Themen immer wieder gerne im großen Kreis der versammelten Familie an, sodass sehr große, peinliche Redepausen entstanden, wenn andere versuchten, das Thema zu wechseln. Die entsprechende Person, um die es dann ging, wurde dann immer hochrot und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das Ergebnis war dann meistens, dass diese Person sich noch weiter zurück zog, damit sie diesen demütigenden Unterhaltungen aus dem Weg gehen konnte. Es wäre schön, wenn das Herrn A erspart bliebe.
Was jetzt eine mögliche Zeugungsunfähigkeit mit einer Erektionsstörung zu tun haben soll erschließt sich mir allerdings auch nicht so wirklich. Gerade wenn du deine Unkenntnis in diesen Belangen bei einem Gespräch zu diesem Thema schon mal durchblicken hast lassen, ist mir - entschuldige bitte - der Mann das in deinem Beisein nicht unbedingt näher ausdiskutieren möchte.
Ich war auch etwas verwundert, dass erst von Zeugungsunfähigkeit die rede war und dann das Wort Impotenz fiel. Da sind immerhin zwei Paar Schuhe und nicht miteinander gleichzusetzen.
Es ist ein schwieriges Thema und ich kann gut verstehen, wenn darüber innerhalb einer Familie oder im Freundeskreis nicht gesprochen wird. Man sollte sich auch immer überlegen, wie sich das Paar dabei fühlt. Ich würde auch nicht gleich zu jedem Familienmitglied rennen und verkünden, dass ich keine Kinder bekommen kann, wenn dem so wäre. Ich bin auch der Meinung, dass das Paar selbst darüber entscheiden muss, wie es da vorgeht und was sie letztendlich an Schritten unternehmen möchten. Das geht doch auch sonst niemanden etwas an. Das Beispiel von Diamante fand ich recht gut. Ich glaube mir würde alles aus dem Gesicht fallen, wenn ein Kumpel meinen Mann darauf ansprechen würde, dass dieses ja impotent sei oder eben zeugungsunfähig. Das gehört sich einfach nicht und es ist eine private und intime Angelegenheit mit der ich auch nicht hausieren gehen würde.
Impotenz hat nur bedingt damit zu tun, wenn sich der Kindersegen nicht einstellt. Wobei die Impotenz, ob nun dauerhaft und nur zeitweise, die Erektion und damit den Geschlechtsverkehr nicht ermöglicht. Deswegen muss der Mann nicht gleich zeugungsunfähig sein. Wenn das die Familie schon nicht unterscheiden kann oder will, dann kann ich jeden Mann verstehen, der das Thema dann nicht diskutieren will.
Wobei ich insgesamt der Meinung bin, dass dies kein Thema für den Kaffeetisch ist. Es ist eine Sache innerhalb des Paares und geht die Verwandtschaft nichts an. Wenn sie es von selbst erzählen, warum es bisher nicht geklappt hat, dann ist es etwas anderes.
Aber ich habe selbst als Frau das Thema Nachwuchs immer sehr resolut beendet, wenn es bei Familientreffen angesprochen wurde. Wir haben damals zwar nur ein Jahr "gebastelt", aber es ist ausgesprochen nervig, wenn das Umfeld auf ein Baby lauert und man selbst schon Zweifel an sich hat, weil es nicht klappen will.
Wir haben bei uns im weiteren Freundeskreis auch eine Familie, wo beide wegen des Mannes keine Kinder bekommen wollen. Beide gehen offen damit um und haben sich dafür entschieden, dass sie entweder gemeinsam ein Kind bekommen, dann möchten sie aber beide die leiblichen Eltern sein oder gemeinsam ein Kind adoptieren. Kinderlos bleiben wollen sie nicht.
Ich war da ganz erstaunt, wie offen beide darüber sprechen. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Ich denke, jeder hat seine Art und Weise damit umzugehen. Wir haben auch Freunde, die bei der ersten Schwangerschaft eine Fehlgeburt hatten und dann durfte das Thema Kinder und Schwangerschaft ja nicht angesprochen werden. Das ist auch komisch. Wobei mir die offene Art und Weise besser gefällt, weil man damit besser umgehen kann und auch nicht ständig Angst haben muss, etwas falsches zu sagen.
@floraikal: Es ist doch aber ein Unterschied, wenn das betroffene Paar das Thema selbst anspricht oder wenn die lieben Verwandten ständig nerven, was denn mit dem Nachwuchs ist. Und ein unerfüllter Kinderwunsch kann sehr an die Substanz gehen. Ich selbst konnte damals zum Beispiel keine kleinen Kinder um mich ertragen und bin da weitgehend allen entsprechenden Situationen aus dem Weg gegangen.
Wir haben noch kein Erfahrungen gemacht mit dem Thema Impotenz. Aber heutzutage ist es doch normal sich über solche Dinge zu unterhalten. Wieso sollte das ein Thema sein, was totgeschwiegen werden sollte. Es ist doch etwas normales, wenn es Menschen gibt, die impotent sind. Es kann zwar sein, dass Männer sich in ihrer Würde gekränkt fühlen, nur weil sie keine Kinder zeugen können. Aber meist ist das doch so, dass der Mann doch nichts dafür kann, wenn er keine Kinder zeugen kann. Meist liegt es halt an einem vererbten Gen oder an einer Krankheit, aber deshalb sich so kindisch zu verhalten und das Thema in der Familie nicht zu erörtern, empfinde ich als nicht so gut.
Immerhin sollte die Familie dafür da sein um über solche Themen zu sprechen. Wenn man auch als Mann über das Thema Impotenz und Kinder zeugen nicht mit seiner Familie darüber sprechen kann, dann fühlt man sich doch nur mit dem Thema und der Sachlage alleine gelassen, was diesem Mann nun auch nicht weiter helfen kann.
Ich denke, dass das kein Thema für einen fröhlichen Gesprächsabend sein sollte. Man kann da als guter Freund vielleicht ein paar Tipps geben, aber ich denke, dass man bei 10 Jahren versuchen schon genug Druck hat und dieser dann nicht noch von außenstehenden kommen sollte. Zumal man ja seine Optionen in der heutigen Zeit auch kennt.
Impotenz hat nichts mit nicht zeugungsfähig zu tun. So ein Fehler kann ja sicher mal passieren und ich denke auch, dass man sich an solchen Begrifflichkeiten nicht aufhalten sollte. Nun gibt es aber bei den Begriffen einen Unterschied. Bei dem einen kann man zwar miteinander schlafen, aber kann keine Kinder machen oder eben nur sehr schlecht und bei dem anderen scheitert der Beischlaf am Mann.
Ich denke nicht, dass man jemanden mit dem Thema noch zusätzlich unter Druck setzen muss und man sollte sich da eher zurückhalten. Ich denke man sollte hier nur als bester Freund immer mal den Stand der Dinge einholen, um auch für den anderen da zu sein, aber sonst sollte man zu dem Thema einfach schweigen. Für viele Männer ist es kein leichtes Thema, wenn sie keine Kinder machen können und sie fühlen sich dann ihrer Männlichkeit beraubt, was ja nicht so ist, was aber viel mit der Psyche macht und deswegen würde ich das Thema vermeiden.
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