Amerikaner sorgen sich um Haustiere nach Jüngstem Gericht

vom 14.11.2012, 14:18 Uhr

Wir haben heute im Religionsunterricht einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass sich viele Amerikaner darum Sorgen machen, was mit ihren Haustieren passiert, nachdem der sogenannte "rapture"-Tag gekommen ist, also der Tag des Jüngsten Gerichts. Tiere sind im Himmel nach ihrer Vorstellung nicht zugelassen und bleiben somit alleine zurück, während sie in dem Himmel kommen.

An diesem Glauben verdienen nun Leute Geld, die eine Organisation gegründet haben, die sich dazu verpflichtet, sich um die Haustiere nach dem Jüngsten Gericht kümmern. Die Mitarbeiter sind alle Atheisten, die nicht in den Himmel kommen. Kosten tut der Spaß 135 Dollar. Mittlerweile haben bereits 260 Leute ihre Tiere dort "versichert". Das gibt es übrigens nicht nur in Amerika, auch in England wurde bereits eine solche Organisation gegründet.

Was ist eure Meinung zu der Thematik? Findet ihr die Sorgen der Amerikaner völlig unnütz und übertrieben oder habt ihr Verständnis dafür? Macht ihr euch womöglich auch Sorgen, was mit ihren Haustieren nach dem Jüngsten Gericht passiert oder habt ihr vielleicht eine ganz andere Vorstellung, zum Beispiel, dass die Tiere auch in den Himmel kommen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass es Blödsinn ist und bin der Meinung, dass auch unsere Haustiere in den Himmel kommen, wenn sie mal sterben. Es erscheint mir so, dass eine Organisation da das große Geschäft gewittert hat und deswegen diese Art Versicherung für die Haustiere anbietet. Und es gibt dann leider ja genügen Menschen, die daran glauben und das Geld bezahlen, um ihre Lieblinge dann abgesichert zu wissen. Ich finde das eher kriminell und die Menschen werden ja so bloß ausgenommen.

Aber muss man schon sagen, dass diese Menschen auch ein bisschen selbst schuld sind, wenn sie an das jüngste Gerichte glauben und eben meinen das ihre Tiere nicht in den Himmel kommen. Sie schließend diese Versicherung ja aus freien Stück ab. Trotzdem ist es für diese sogenannten Organisationen leicht verdientest Geld.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das ist doch mal wieder ein Geschäftsmodell nach dem Motto "Geschäft mit der Angst". Ich finde so Etwas abartig. Da wird bewusst die Angst von Menschen ausgenutzt, um Profit daraus zu schlagen. Wobei hier ja noch nicht einmal gesichert ist, dass die gezahlte Versicherungsleistung überhaupt in Kraft tritt. Es ist ja nicht nachweisbar, ob es Gott, den Himmel und die Beschränkung für Haustiere gibt. Und zuletzt, ob, würde dies alles zutreffen, die Haustiere bei Zahlung durch ihre Besitzer dann doch noch in den Himmel kommen.

Ich persönlich glaube weder an Gott, noch an den Himmel. Dementsprechend auch nicht, dass Seelen (egal, ob Mensch oder Tier) in den Himmel kommen. Sicherlich gibt es dazu viele Theorien und Glaubensansätze. Die Vorstellung an sich, dass verstorbene Lebewesen nicht ganz "weg" sind, rührt glaube ich aus dem Bedürfnis und der Trauer und Angst der Hinterbliebenen her. Ich persönlich glaube eher, dass die Gedanken und Erinnerungen der Hinterbliebenen den Verstorbenen "weiterleben" lassen. Eben in ihren Herzen und Gedanken. Dementsprechend halte ich es auch mit meinen Haustieren. Ich glaube nicht, dass sie in den Himmel kommen, aber eben aus dem Grund, weil ich grundsätzlich nicht an so Etwas wie Himmel glaube.

Ich denke aber, wenn es den "lieben Gott" tatsächlich gäbe, ließe er auch Haustiere in den Himmel kommen. Auch sie sind seine Geschöpfe und durch das, was sie uns geben, einzigartig und wertvoll. Auch sie haben es verdient, im ewigen Leben Ruhe und Wohltat zu finden. Die ganze Sache ist ja eh eine Glaubenssache, da gibt es kein "richtig" oder "falsch", weil es eben nur Theorien sind und es keine Beweise, weder für noch dagegen gibt. Aber aus den Ängsten von Menschen Geld zu machen ist meiner Meinung nach mehr als unmoralisch.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Himmel! Ich habe gerade meinen Traumberuf gefunden. Gut dass es Atheisten gibt, die am Ende übrig bleiben und sich für die Fellnasen opfern. Ich sehe gerade Obelix vor meinem geistigen Auge "die spinnen, die Amis". Ich frage mich, was die so toll am Himmel finden, wenn da nicht mal Fiffi und Hansi wieder auftauchen. Das Konzept soll mir mal einer erklären, da wundert's mich nicht, wenn alle Moslem werden wollen - da warten wenigstens die 72 Jungfrauen. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich davon ausgehe, dass die Aussagen über das „Jüngste Gericht“ stimmen würden – was ich keinesfalls tue – sehe ich alles als eine Art Schockwirkung an, die Menschen dazu anhalten soll, gesittet und anständig zu leben und keinem etwas Böses anzutun. Geht man davon aus, dass Mord und Totschlag herrschen würde, falls es keine Strafen gäbe, wie auf der Erde üblich, versuchen die verschiedenen Religionen: das Judentum, der Islam und das Christentum auch hier einzugreifen. Die Menschen sollen dazu angehalten werden, im Sinne des jeweiligen Glaubens zu leben und wer das nicht macht, den erwarten beim Jüngsten Gericht nicht die himmlischen Freuden, sondern die Qualen des Fegefeuers und der Hölle. Lässt sich jemand im Glauben an das Jüngste Gericht derart beeinflussen, ist das ziemlich armselig, weil er es nur macht, um Bestrafungen zu entgehen.

Warum aber sollen unter diesen Qualen unschuldige Haustiere leiden, deren Verdienst es ist, dem Menschen treu zu dienen und ihm Freude zu bereiten? Wenn Gott das Jüngste Gericht einberufen würde, was wäre er dann für ein Gott, wenn er die Haustiere leiden lassen würde? Nein, falls es ihn geben sollte, wird er das nicht zulassen. Es steht geschrieben, dass Gott ein Gott der Barmherzigkeit ist. Also würde er die Haustiere ebenso mit in den Himmel nehmen. Sie hätten nichts zu befürchten.

Wenn nun einige Amerikaner auf solch einen Unsinn reinfallen oder auch Menschen in anderen Ländern, müssen sie sehr einfältig sein und immer noch zu viel Geld haben.

Darüber können sich natürlich die Vorsitzenden dieser Organisationen freuen, denn dann geht ihr Konzept auf und sie verdienen wieder einmal mit der Dummheit und übergroßen Angst der Menschen viel Geld. Der Weltuntergang wird kommen, dafür sorgen die Menschen alleine, nicht ein höheres Wesen. Wann das sein wird, steht nicht fest. Aber wie ist es möglich, dass die spendenden Menschen nicht nachdenken? Sollte das Jüngste Gericht kommen, wie diese organisierte Bande meint, wird die Welt platt gemacht und alle Menschen sterben. Also werden auch sie nicht in der Lage sein, sich um die Haustiere zu kümmern. Da finde ich doch die Hoffnung und den Glauben an die Güte Gottes, die sich auf alle Lebewesen auswirken wird, besser.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde die Sorgen etwas unberechtigt, da es ja wirklich nur ein Glaube ist. Wenn die Amerikaner und Engländer nun daran glauben, dass die verstorbenen Tier nicht in den Himmel kommen, sondern zurück bleiben und das ganz alleine, weil die Menschen die versterben, dann ja angeblich in den Himmel kommen, ist es etwas unsinnig, weil es nur ein Glaube ist. So wie manche Menschen daran glauben, das man nach dem Tod in die Hölle kommt, weil man ein schlechter Mensch war. Und so wie manche Menschen glauben, dass die verstorbenen Tiere in den Himmel kommen und dort auf einem warten, bis man selber verstirbt und in dem Himmel kommt.

Ich finde es persönlich nur nicht gut den Glauben dieser Menschen auszunutzen, in dem man den Menschen aus Amerika und England versichert, dass die Tiere nach dem Tod in Himmel kommen und dort auf einen warten und dass man nach dem Tod dann wieder vereint wird. Für so etwas den Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen finde ich wirklich nicht schön und so etwas sollte auch verboten werden, obwohl man den Glauben nicht verbieten kann. Aber andere herum gesehen, gibt es so viele Leute die mit unnützem Zeug und unsinnigen Sachen den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, nur weil Menschen an etwas Glauben. Und ich finde man sollte den Menschen den Glauben auch nicht nehmen. Immer hin muss ja jeder für sich selber wissen, wofür sie bezahlen wollen.

» Sowieso12 » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da nehmen also einige Atheisten christliche Gläubige aus und machen sich womöglich auch noch über deren Ängste lustig. Das finde ich an sich ziemlich traurig. Selbst, wenn man nicht an die christlichen Vorstellungen vom Jüngsten Gericht und vom Himmel glaubt, so finde ich es, wie auch einige andere User hier, mies, mit der Angst anderer Menschen derart Geld zu verdienen. Da würde ich noch nicht einmal von einem Selbstverschulden der Gläubigen, die sich dort versichern lassen, sprechen. Klar, sie tun das aus freien Stücken, aber irgendwie finde ich dieses Geschäft dennoch unseriös.

Was ich aber hauptsächlich noch anmerken wollte: Diese Vorstellung, dass Tiere nicht mit in den Himmel kommen, wenn alles vorbei sei, die ist eine ziemlich alte, konservative, selbst für das Christentum. Begründet ist sie dadurch, dass die Wissenschaft ja vor einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten noch nicht so sonderlich weit war, was die Erforschung von Psyche und Emotionalität von Tieren betrifft. Es ist nicht einmal allzu lange her, dass man glaubte, Tiere könnten nicht denken, nicht träumen, ja, einige Leute glaubten sogar, Tiere hätten kein Schmerzempfinden, abgesehen von irgendwelchen reflexartigen körperlichen Reaktionen. War es nicht noch bis in die 1950er Jahre üblich, dass man glaubte, Tiere seien wie Maschinen und reagierten auf einen bestimmten Reiz immer mit derselben körperlichen Reaktion, völlig automatisch und ohne irgendwelche Denkprozesse? Das wirkt aus heutiger Sicht absurd, galt aber sehr lange als "Fakt" in der Wissenschaft. Klar, dass man, wenn man dachte, Tiere seien eine Art "Automat", davon ausging, dass sie keine Seele hätten. Und die ist, nach christlichem Glauben, die Vorraussetzung für einen Aufstieg in den Himmel. Kein Wunder also, dass man daher meinte, Tiere könnten nicht in den Himmel kommen.

Konservative Christen halten an diesem alten Bild von Tieren noch heute fest. Meines Wissens gibt es heutzutage aber auch Christen, die selbstverständlich davon ausgehen, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere Seelen hätten, weil sie alle eine Lebendigkeit und Emotionalität, wenn auch in verschiedenen Ausprägungen, besitzen. Diese würden also sicher davon ausgehen, dass auch Tiere in den Himmel kommen.

Ich persönlich glaube nicht an einen Himmel im christlichen Sinn, kann aber verstehen, dass jemand, der glaubt, dorthin zu kommen, während seine Haustiere hilflos zurückbleiben, sich Sorgen macht, was dann aus den Tieren wird. Da Glauben immer Ansichtssache ist, respektiere ich das auch. Ich selbst würde mir übrigens auch Sorgen machen, was mit meinen Tieren geschieht, wenn ich tot bin. Selbst ohne Himmel und christlichen Gott. Die Sorge oder auch Angst, was aus denen, die man liebt, wird, wenn man einmal tot ist, kennt ja wohl jeder Mensch, unabhängig von Weltanschauung und Religion. Ich halte dieses Verhalten für vollkommen normal.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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