Seid ihr eher Muttertochter oder Vatertochter?

vom 13.11.2012, 21:26 Uhr

Vor kurzem las ich ein Buch, in dem verschiedene Biografien von Frauen angerissen wurden und diese Frauen dann befragt wurden, ob sie eher Vatertochter oder Muttertochter seien und aus welchen Gründen sie das so sehen. Zur Erklärung: Eine Muttertochter ist eine Tochter, die sich eher zur Mutter hingezogen fühlt und das engere Verhältnis zu ihr hat, als zu ihrem Vater. Für eine Vatertochter gilt natürlich umgekehrt das gleiche.

Die angegebenen Gründe waren durchweg spannend und die Biographien interessant zu lesen. Allerdings war das Buch viel zu schnell zu Ende. Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, euch Frauen und Mädchen hier mal zu fragen: Habt ihr die bessere Beziehung zu eurer Mutter oder zu eurem Vater? Oder versteht ihr euch mit beiden Elternteilen gleich gut? Wie sehen das eure Eltern? Hat euch ein Elternteil immer bevorzugt? Seid ihr einem Elternteil besonders ähnlich? Oder welche Gründe seht ihr denn für die besondere Zuneigung eurerseits? Fühlt ihr euch mit der Situation wohl oder würdet ihr es lieber anders haben? Habt ihr Geschwister und wenn ja, wie ausgeglichen ist deren Verhältnis zu euren Eltern?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich bin schon immer eher eine Vatertochter, weil mir mein Vater ähnlicher ist, als meine Mutter und sie auch immer schon sehr streng zu mir war. Mein Vater wollte schon immer eine Tochter haben und so war ich natürlich immer sein kleiner Sonnenschein und ein bisschen Narrenfreiheit hatte ich dadurch auch. Jedoch hat mein Vater auch immer schon mehr mit mir gemacht, weil wir uns wirklich sehr ähnlich sind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Gute Frage, darüber musste ich jetzt erst einmal eine Weile nachdenken.

Dadurch dass sich meine Eltern getrennt haben und ich nur noch mit meiner Mutter zusammen wohne, habe ich zu ihr schon das engere Verhältnis. Sie weiß im Gegensatz zu meinem Vater eher bescheid, wie es bei mir gerade in der Schule läuft, mit meinem Freund, usw. Ihr würde ich auch viel eher meine Probleme anvertrauen, wie meinem Vater.

Nichtdestotrotz will ich mein Vater hier nicht unterschlagen, denn dadurch, dass wir seit der Scheidung nur noch jedes zweite Wochenende miteinander verbringen konnten, haben wir es umso mehr genossen. Ich habe die Zeit geliebt, die ich mit meinem Vater verbracht habe, weil wir immer irgendetwas spannendes gemacht haben, also irgendeinen Ausflug. Mit meiner Mutter verbinde ich eher das alltägliche Leben, mit meinem Vater Erlebnisse.

Daher ist es jetzt echt schwer, das zu sagen, aber da ich mit meiner Mutter einfach mehr Zeit verbracht habe, würde ich sagen, dass ich eher eine Muttertochter bin. Ihr bin ich auch sehr ähnlich was unsere Einstellung zu bestimmten Themen betrifft. Ich habe das Gefühl, dass ich von ihr sehr viel mehr Eigenschaften geerbt habe, als von meinem Vater. Aber das schließt ja alles nicht aus, dass ich meinen Vater nicht genauso sehr liebe.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge

Zuletzt geändert von *sophie am 13.11.2012, 21:40, insgesamt 2-mal geändert.


Ich glaube, dass ich halb Mama-, halb Papakind bin. Ich könnte nicht einmal sagen, mit wem ich mich besser verstehe oder zu wem ich mich mehr "hingezogen fühle". Früher war ich eindeutig mehr ein Mama-Kind aber mit den Jahren habe ich mehr und mehr Charaktereigenschaften an mir entdeckt, die ich eindeutig von meinem Vater habe. Heute sieht man so richtig, dass ich wirklich die eine Hälfte von meiner Mutter, die andere Hälfte von meinem Vater habe - egal ob Aussehen oder Persönlichkeit. Ich finde das auch ganz gut so.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, ich bin ein absolutes Papakind. Ich habe kein so gutes Verhältnis zu meiner Mutter, obwohl es sich so langsam etwas bessert. Sie ist bzw. war psychisch krank und hat sich dadurch nur sehr bedingt um mich gekümmert. Als ich Jugendliche war (so mit 10 - 14) war meine Mutter in verschiedenen Krankenhäusern, mal ambulant mal stationär. Da war halt immer mein Papa da. Auch vom Charakter her, bin ich eher wie mein Papa. Von meine Mama, finde ich jedenfalls, habe ich recht wenig.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das kann ich eigentlich nicht beurteilen, vor einigen Monaten war ich eher eine Vatertochter, allerdings habe ich meiner Mutter vor ein paar Tagen ein Geheimnis erzählt und fühle mich deswegen jetzt eher als Muttertochter.

Bei mir wechselt sich das eigentlich oft. Ich habe meine Eltern auch beide gleich gerne, nur manchmal ist meine Mutter gestresst oder mein Vater hat Schmerzen, vor allem wirkt sich das bei meiner Mutter schnell auf die Stimmung aus. Manchmal tendiere ich einfach zu der anderen Person.

Ich weiß von meiner Mutter, dass sie eher eine Vatertochter war. Ich kenne zwar nicht den Grund dafür, allerdings war mein Großvater ein sehr intelligenter Mann, der sich vor allem für die Natur und Tiere interessiert hat und meiner Mutter als Kind auch viel gezeigt und beigebracht hatte. Als ich ein Kind war, ist mein Vater arbeiten gegangen und meine Mutter hat auf mich und meine Schwester aufgepasst. Ich glaube, dass ich in der Zeit auch eine engere Bindung zu meiner Mutter hatte.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin auf jeden Fall eine Vatertochter, ich habe fast alle Eigenschaften, und auch große Teile des Aussehens von ihm geerbt. Außerdem ist mein Vater viel ruhiger und gelassener, während meine Mutter schon mal schnell unruhig wird, und loszicken kann. Meine Mutter und ich streiten uns des öfteren mal. Was zwischen meinem Vater und mir nur selten vorkommt, und dann auch fast unmerklich.

Ich will damit nicht sagen das ich meine Mutter nicht mag, oder meinen Vater mehr mag, eigentlich mag ich beide gleich gern, aber verstehen tue ich mich eben mit meinem Vater besser, weil er mich auch versteht, und es deshalb nicht so oft zu Konflikten kommt.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin eigentlich eher eine Vatertochter. Das hat bei mir verschiedene Gründe. Ein Grund ist sicher, dass ich meinem Vater im Wesen recht ähnlich bin. Mit der wichtigste Grund wird aber sein, dass es in meiner Familie so war, dass meine Mutter arbeiten ging, während mein Vater zu Hause blieb. Dadurch habe ich natürlich mit meinem Vater viel mehr Zeit verbracht und kannte ihn besser, als ich meine Mutter kannte.

Mittlerweile hat sich das aber auch schon wieder etwas relativiert und ich könnte nicht behaupten, dass ich mich zu einem Elternteil mehr hingezogen fühlen würde, als zu einem anderen. Im Laufe der Jahre habe ich eben auch bemerkt, dass mich mit meiner Mutter ebenfalls viel verbindet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin auf jeden Fall eine Vatertochter und das war auch schon so, seit ich denken kann. Einerseits ist das sicherlich bedingt durch meine Krankheit, wegen der ich schon als kleines Kind häufiger in Krankenhäusern war und auch einige Male operiert werden musste. Damals hat mich mein Vater jeweils dorthin begleitet und war auch während meines Aufenthaltes in den Krankenhäusern anwesend, während meine Mutter sich zu Hause um meine beiden älteren Schwestern und die sonstigen Abläufe gekümmert hat. Ich habe also schon damals eine starke Bindung an meinen Vater entwickeln können, aber sicherlich auch auf gewisse Weise müssen. Außerdem war mein Vater nicht so streng wie meine Mutter, jedenfalls empfand ich das lange Zeit so. Ich höre auch immer wieder, dass ich meinem Vater sehr ähnlich sein soll, allerdings kann ich das nur bedingt nachvollziehen.

Meine ältere Schwester war hingegen immer eine Muttertochter, denn sie hatte den größten Bezug zu meiner Mutter. Allerdings schien es uns allen schon immer so als wäre das hauptsächlich von meiner Mutter ausgegangen, die meiner Schwester auch Dinge erzählt hat, die sie uns beiden anderen nicht erzählt hat – bis heute übrigens. Der Kontakt zwischen dieser Schwester und meinen Eltern ist zwischenzeitlich aber abgebrochen, weil es immer wieder zu Streitigkeiten kam und meine Schwester davon irgendwann die Nase voll hatte und entschied, dass es für alle Beteiligten besser sei, wenn man sich nicht mehr über den Weg läuft. Meine älteste Schwester liegt wiederum ziemlich in der Mitte, wie ich finde. Sie hatte lange Zeit kein besonders enges Verhältnis zu einem bestimmten Elternteil und als Erwachsene war ihr Verhältnis zu beiden dann gleichermaßen eng ausgeprägt, würde ich meinen. Allerdings ist auch hier mittlerweile der Kontakt abgebrochen, meine Familie ist kompliziert.

Bei mir ist es übrigens bis heute so, dass ich meinem Vater mehr zu sagen habe als meiner Mutter, obwohl ich nun nicht behaupten wollen würde, dass ich ihn lieber mag oder zu ihm die Bindung generell enger ist. Es ist vielmehr durch meine Eltern und ihre jeweiligen Wesen bedingt, dass ich mich eigentlich immer an meinen Vater wende und mit meiner Mutter eher wenig zu tun hab, denn diese hält sich aus den meisten Angelegenheiten heraus und hebt meinen Vater auch ziemlich empor. Wenn ich mit beiden telefoniere, um ein Beispiel zu nennen, hält mein Vater den Telefonhörer am Ohr, während meine Mutter nur über den Lautsprecher hören kann, was gesagt wird und sich über die Entfernung am Gespräch beteiligen muss, was wiederum dazu führt, dass man von ihr eher selten etwas hört und es dann meistens akustisch nicht verstehen kann. Nun weiß ich nicht, ob ich mich mehr an meine Mutter gebunden hätte, wenn sie mich damals in die Krankenhäuser begleitet hätte, denn ich weiß, dass ich als Kind immer der Meinung war, mein Vater sei jemand, der alles gut machen kann, egal, um was es sich handelt. Mein Vater war für mich Superman und ich erinnere mich, dass wir ihn auch alle mal heiraten wollten, als wir wirklich noch sehr klein waren. Dahingehend hat sich meine Ansicht zwischenzeitlich natürlich geändert, aber eine enge Verbindung ist geblieben, bis heute.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde dann sagen, dass ich eher eine Muttertochter bin und eine Omatochter :D Es mag daran liegen, dass meine Mutter früher einfach immer zu Hause war, während mein Vater viel gearbeitet hat. Aber ich war auch sehr viel bei meiner Oma. Wenn ich dann allerdings Sorgen oder ähnliches hatte, bin ich zu meiner Mama oder meiner Oma gegangen. Mir war es da auch bei gewissen Problemen eher unangenehm, wenn ich damit zu meinem Vater gehen sollte.

Wobei ich sagen muss, dass mein Vater auch viel mit uns gespielt und gebaut hat, wenn er eben Zeit dazu hatte. Er hat uns das Rad fahren beigebracht und uns Puppenhäuser gebaut. Er war auch immer sehr fürsorglich, wenn es einem von uns mal nicht so gut ging. Ich weiß auch, dass ich mit Problemen zu meinem Vater hätte gehen können, aber da war es für mich dann doch leichter, mit einer anderen Frau zu sprechen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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