Schimmel trotz ausreichender Lüftung
Ich wohne seit 4 Jahren in meiner Wohnung und seit 3 Jahren habe ich das Problem, dass sich in der kalten Jahreszeit im Schlafzimmer immer wieder etwas Schimmel in den Ecken der Fensterseite des Raumes bildet. Seit letztem Winter tritt das Problem zusätzlich auch noch in der Küche auf. Es ist nicht viel und geht auch nicht über diese kleinen Bereiche hinaus, trotzdem sieht es natürlich unschön aus.
Ich kann mir das nicht wirklich erklären, da täglich gelüftet wird, in der Küche noch deutlich länger als in den anderen Räumen. Besonders feucht kommt mir die Luft hier in der Wohnung auch nicht vor. Außerdem ist die gleiche Luft ja auch im Wohnzimmer vorhanden und dort schimmelt es nicht.
Kann es vielleicht daran liegen, dass es in diesen Räumen immer recht kalt ist, da dort selten (Schlafzimmer) bzw. so gut wie gar nicht (Küche) geheizt wird?
Es wird in Deinem Fall nicht am lüften liegen, sondern eher an der Außenwand. Habt Ihr eine neue Wärmedämmung bekommen oder ist das Haus gar nicht gedämmt? Wir hatten das Problem bevor bei uns die Wärmedämmung angebracht wurde. Die Fassade war schon sehr alt und da ging es durch alle Ritzen. Wir hatten ebenfalls Schimmel, obwohl wir ausreichend gelüftet haben.
Du solltest Deinem Vermieter das mitteilen, der das beseitigen muss. Darüber hinaus muss dann auch über eine Dämmung nachgedacht werden oder eine Sanierung der Wände. Das Problem wird immer wieder auftreten und im schlimmsten Fall kannst Du davon krank werden. Du solltest einen Experten beiseite holen, der die Stellen genau untersucht, sodass die Stellen alle gefunden werden. Auch wenn man nichts sieht, heißt es nicht, dass es nicht schon in der Wand steckt. Mietminderung wäre dann auch ein Thema.
Die Hinweise von davinca betreffen den Idealfall, dass der Vermieter einsieht, dass es am Gebäude liegt, dass es schimmelt und dass es damit seinen Verantwortungsbereich betrifft. Im Normalfall wird er aber versuchen, die Kosten auf dich abzuwälzen. Dafür behauptet er einfach, Du hättest falsch gelüftet. Oder er behauptet, der große Schaden wäre entstanden, weil du nun drei Jahre nichts gesagt und damit den Schaden vergrößert hast.
Und wenn deine Mietminderungen einen gewissen Betrag erreicht haben, bekommst Du die fristlose Kündigung wegen Nichtzahlens der Miete. So machen es hierzulande viele Vermieter. Einer Nachbarin wurde tatsächlich vorgeworfen, sie würde zuviel lüften bzw. die Möbel stünden zu nah an der Wand. Sie sollte die Möbel doch bitte alle zehn Zentimeter von der Wand abrücken.
Tatsächlich ist es aber meistens die Bausubstanz. Es wird dort Feuchtigkeit geben, die z.B. von außen eindringt. Oder es gibt dort eine besonders kalte Stelle, sodass sich dort immer das Kondenswasser sammelt. Und weil es Ecken sind, kommt dort auch die Luft beim Lüften kaum hin. Egal, wie Du Dich entscheidest: Irgendetwas solltest Du machen, denn der Schimmel ist latent immer in der Wohnungsluft und kann sich schnell ausbreiten - auch unsichtbar. Außerdem greift er die Gesundheit stark an.
Mir ist nichts bekannt, dass auch die anderen Parteien (hier im Block sind es mit mir 9, plus 18 weitere in 2 anderen Blöcken) auch Probleme mit Schimmel haben, insofern sind Sanierungsarbeiten für die Hausverwaltung sicherlich keine Thema und ich werde garantiert als die Schuldige hingestellt. Eine Wärmedämmung gibt es hier meines Wissens tatsächlich nicht.
Ich glaube auch nicht das es am Lüften liegt, denn eigentlich ist lüften ja wichtig. Wahrscheinlich ist die Wohnung in der du wohnst wenig pder überhaupt nicht gedämmt, (wie oben gesagt) daher gelangt wahrscheinlich viel feuchte Luft an die Wand.
Eine zweite Möglichkeit ist es aber auch, das sich an der einen Wand bei dir warme und kalte Luft trifft, dann kommt es zu einem feuchten Gemisch, und Schimmel entsteht ganz schnell. Dieser geht übrigens auch in die Wand, und ist nicht nur an der Tapete. Man muss bei der Beseitigung also am Besten einen Profi ranlassen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen hier bin ich der Überzeugung, dass es doch an deinem Lüften liegt. Du lüftest nämlich komplett falsch. So wie du das machst, habe ich das vor einigen Jahren auch noch gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich den Schimmel in unserer damaligen Wohnung auch nicht wirklich in den Griff bekommen habe. Allerdings war bei uns nicht nur das Lüften schuld, sondern vor allem die fehlende Hausdämmung, die nachträglich dann angebracht wurde und seitdem wir dann auch keine Probleme mehr mit dem Schimmel hatten.
Du schreibst, dass du in der Küche sogar recht lange lüftest. Das ist verkehrt. Du musst Stoßlüften. Das heißt, dass du mehrmals täglich in deiner kompletten Wohnung die Fenster aufmachen solltest und höchstens für drei bis fünf Minuten lüften solltest. Länger kühlt die Wände nur noch mehr aus und du bekommst noch mehr Schimmel.
Zudem hast du noch einen weiteren Punkt genannt, den du falsch machst. Das ist die Temperatur. Du solltest unbedingt auch dort heizen, wo es jetzt kalt ist, denn nur warme Luft kann Feuchtigkeit aufnehmen. Kalte hingegen nur zu einem geringen Teil, so dass sich die nicht aufgenommene Feuchtigkeit dann in die Wände setzt und irgendwann Schimmel bildet. Die mit Feuchtigkeit behaftete, warme Luft entlässt du dann durch dein Stoßlüften.
Wenn dieses Verfahren nicht hilft, dann solltest du einmal überlegen, ob dein Problem daran liegt, dass das Haus, in dem du wohnst nicht genügend gedämmt ist. Ist es dein Haus oder deine Wohnung solltest du einen Fachmann hinzuziehen, wohnst du nur zur Miete, sollte dein Vermieter in naher Zukunft über die ständige Schimmelbildung Bescheid wissen, denn Schimmel ist nicht nur ein optischer Mangel, sondern kann auch sehr gesundheitsschädlich sein, so dass Atemwegskrankheiten die Folge sein können.
@Nettie: So genau hatte ich mein Lüftungsverhalten ja nun gar nicht beschrieben. Stoßlüften ist mir bekannt und ich praktiziere es auch. Das längere Lüften in der Küche ist wegen des Kochens nötig. Irgendwie muss der ganze Dampf ja raus und eine Dunstabzugshaube ist zwar vorhanden, aber leider völlig nutzlos.
Okay, ich hatte jetzt das längere Lüftenauf die komplette Wohnung zurück geführt, weil deine Angaben wirklich etwas unzureichend sind, da du nur schreibst, dass in der Küche sogar noch länger gelüftet wird. Daraus hat sich für mich nicht ausmachen lassen, dass du stoßlüftest.
Wie geschrieben hatten wir eben auch das Problem in der Wohnung und man hat uns dann genauestens erklärt, wie Stoßlüften funktioniert und dass man es lieber kürzer als länger betreiben sollte. Trotzdem sind wir nicht Herr dieses Problemes geworden und schlussendlich hat dann der Vermieter sein komplettes Haus sanieren müssen und eine Außenverkleidung anbringen lassen müssen.
Ich würde ganz klar auf eine mangelnde Abdichtung tippen, sodass sich Wasser zwischen dem Fenster bilden kann, welches sich sammelt und entsprechend den Schimmel verursacht. Kenne das Problem nur zu gut, da es leider sehr viele Menschen gibt die meinen, dass der Fenstereinbau ganz einfach sei, so endet dann zum Beispiel in schwitzenden Fenstern oder Wasserbildung im Fenster selber. Es liegt nicht unbedingt am Bau selber!.
Wie alt sind deine Fenster denn wenn ich fragen darf, das steht meistens in der Scheibe drin und sieht so aus 92/00 Baujahr 92 zum Beispiel. Kann natürlich sein das es nicht drin steht ist mir auch schon passiert. Wenn du wirklich ausreichend lüftest und es nicht unbedingt das Badewasser ist, liegt es mit Sicherheit am Fenster.
Schimmel kann sehr viele Ursachen haben und muss nicht unbedingt immer auf eine Feuchtigkeit der Wohnung zurückgeführt werden. Denn, eventuell steckt auch etwas hinter den Wänden - undichte Rohre, schlecht abgedichtete Bäder in der Wohnung darüber oder ganz banale Dinge wie ein kleiner Freiraum, durch den Wasser vom Dach durchsickern kann. All das kannst du nicht sehen und es kann nach vorne kommen und die Wand mit Schimmel bedecken, obwohl es von deinem Betrachtungswinkel aus keine mögliche Ursache gibt. Du solltest eine Feuchtigkeitsmessung durchführen lassen, um wirklich sicher zu gehen, ob es aus der Wand kommt oder aus der Wohnung.
Darüber hinaus ist es naiv zu sagen, dass Schimmel entsteht "obwohl" gelüftet wird. Luft ist auch in einem gewissen Maßstab feucht und es gibt Gegenden in der Nähe von Seen, Mooren oder auch ganz kleinen Kanälen, die so ungünstig liegen, dass die Luft besonders feucht ist und sie die Schimmelbildung unterstützen. Wenn also viel gelüftet wird, dann kann es auch davon kommen. Ein weiterer Trugschluss, den du auflistet, ist der, dass es in den kühlen Räumen auftritt und nicht in den wärmeren: Schimmel liebt Wärme und hasst Kälte. Von daher wäre es anders herum wahrscheinlicher, also, dass in den warmen Räumen Schimmel ist und in den kälteren keiner.
Da ich allerdings nicht weiß, wie deine Wohnung beschaffen ist und woher der Schimmel kommt, kann ich nur Vermutungen anstellen und wie immer, wenn Schimmel an verschiedenen Stellen in einer Wohnung auftaucht, tippe ich auf das Mauerwerk, beziehungsweise auf all das, was hinter diesem Mauerwerk steckt. Lass das also mal untersuchen und lass einen Spezialisten kommen und auf keinen Fall einen Maler. Das Problem hatte ich schon, dass nach und nach diverse Maler kamen, die alle natürlich Experten in der Schimmelbekämpfung waren und im Endeffekt also keine Ahnung hatten, was sie tun und sich der Experte halb tot lachte, als er sich durch die verschiedenen Schichten grub, um festzustellen, dass ein Rohr hinter der Wand undicht war.
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